Schulalltag nach Lockdown: Schüler*innen verhaltensauffällig

Die Corona Pandemie hat uns alle sehr belastet und eingeschränkt. Nach langen Phasen des Lockdowns und Homeschoolings gibt es endlich wieder Präsenzunterricht an Schulen – ein Stück Normalität kommt zurück, doch sie scheint verändert. Lehrer stellen fest: die Kinder sind anders, sie sind müde und unmotiviert. SWR aktuell hat dazu am 09.07.2021 einen Artikel veröffentlicht, in denen die Folgen an einer konkreten Beispielschule verdeutlich werden (https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/koblenz/schule-rheinboellen-hunsrueck-corona-homeschooling-100.html).  

Die konkreten Folgen und die Sichtbarkeit bei den Schüler*innen könnt Ihr im Folgenden zusammengefasst lesen.

Jana Frieler (Von Studierenden für Studierende) 

Manuel Hortian, der Leiter der Puricelli Schule in Rheinland-Pfalz beschreibt die Situation in den Klassenzimmern als eine ganz andere, als zuvor. Die soziale Isolation habe sich bei einigen Kindern negativ ausgewirkt. Es konnte beobachtet werden, dass viele Schüler*innen eher zurückhaltend, träge und desinteressiert seien und ihnen schlicht die Motivation fehle. Die Dynamik des Austausches, die sonst so normal und selbstverständlich war, fehlt nun. Nach diesen ganz besonderen und schwierigen Zeiten ist es wohl schwer, wieder den Rhythmus in den Körper zu bekommen und in den normalen Schulalltag einzusteigen. Die Schüler*innen beschreiben, dass sie kaum bis gar keinen Kontakt zu ihren Mitschüler*innen während des Lockdowns hatten und so die sozialen Kontakte fehlten – und das eine lange Zeit. Die Kinder waren auf sich alleine gestellt und mussten lernen selbstständig zu arbeiten. Es macht den Anschein, dass sich durch diese Pause und den ständigen Wechselunterricht, die Klassengemeinschaft ins Negative verändert habe. Schüler*innen berichten, dass der ewige Wechsel zwischen Präsenz- und Onlineunterricht das Lernen erschwert hat und dass sie oft mit den Aufgaben zu Hause überfordert waren. 

Alexander Christ, der für „Hilfe zur Erziehung“ arbeitet, die Schüler*innen mit Problemen im häuslichen Bereich unterstützen, erlebt, dass viele Kinder während des Lockdowns psychisch belastet sind. „In der heutigen Zeit werden soziale Kontakte immer mehr durch neue Medien ersetzt“, sagt Christ. „Das ist in der Corona-Phase deutlich extremer geworden.“ „Als die Schüler dann wieder gefordert waren, soziale Kontakte in Anspruch zu nehmen, ist das für viele problematisch geworden“, ergänzt er. Einige hätten soziale Phobien entwickelt, hätten nur noch am PC gesessen oder im Bett gelegen. „Das hat große Narben hervorgerufen. Daran muss man jetzt arbeiten.“ 

Damit der Schulalltag wieder dem vor Corona ähnelt, will die Schule die Interaktion durch eine Projektwoche und verschiedene Ausflüge fördern. Die Hoffnung bestehe nach den Sommerferien in Präsenz den Unterricht zu gestalten und so Stück für Stück wieder in den normalen Schulalltag zu kommen. 

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