Leiden Kinder und Jugendliche mehr unter dem Lockdown als Erwachsene? Hat dieser für Mädchen mehr Folgen als für Jungen und was hilft bei der Bewältigung der Pandemie? Wenn Ihr an den Antworten zu diesen Fragen interessiert seid und wissen möchtet, was Bildung damit zu tun hat, lest gerne weiter.
Annika Schwalm (Von Studierenden für Studierende)
Weltweit ist die Coronapandemie für viel Leid verantwortlich. Es sind bereits 150 Millionen Menschen an COVID-19 erkrankt und mehr als 3 Millionen Menschen daran gestorben. Neben dem Virus sind unter anderem auch Depressionen und Angststörungen Folgen, die durch den aus der Pandemie resultierendem Lockdown entstanden sind (Studien: Stress und psychische Probleme haben in der Pandemie… (aerzteblatt.de). Der Artikel im Ärzteblatt beschäftigt sich mit den Ergebnissen zweier Studien.
Eine Studie aus der Schweiz kam zu dem Ergebnis, dass besonders Kinder und Jugendliche unter den Folgen des Lockdowns leiden (IJERPH | Free Full-Text | Stress and Mental Health among Children/Adolescents, Their Parents, and Young Adults during the First COVID-19 Lockdown in Switzerland | HTML (mdpi.com)). Obwohl Kinder im Vergleich zu älteren Menschen durch den Virus weniger Gefahr ausgesetzt sind und so gesundheitlich weniger zu befürchten haben, stellt der Lockdown für sie eine starke Belastung dar. Oft wurden Kinder und Jugendliche aufgrund des Lockdowns daran gehindert, wie gewohnt, ihrem Bedürfnis nach Bewegung und sozialen Kontakten nachzugehen. Bei vielen Mädchen und Jungen wurde während des Lockdowns ein Anstieg der psychischen Symptome sowie Anzeichen für Erkrankungen nachgewiesen, die einer Behandlung bedürfen. Zu diesen Erkrankungen zählen Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitätsstörungen, oppositionelle Verhaltensstörungen, Angstsymptome und Depressionen. Dabei wurde zusätzlich deutlich, dass Mädchen mehr betroffen sind als Jungen. So geben 54% der weiblichen Kinder und Jugendlichen an, depressive Symptome zu haben und 47% unter Angstzuständen zu leiden. Bei den männlichen Kindern und Jugendlichen sind dies vergleichsweise nur 38% sowie 33%. Dies zeigt, dass Mädchen eher die oben beschriebenen Symptomatiken entwickeln, als Jungen (vgl. ebd.).
Eine Metaanalyse aus Mainz kam zu dem Ergebnis, dass es mehrere Faktoren gibt, die die Bewältigung der Pandemie positiv beeinflussen und somit helfen, psychische Folgen zu vermeiden (Mental burden and its risk and protective factors during the early phase of the SARS-CoV-2 pandemic: systematic review and meta-analyses | Globalization and Health | Full Text (biomedcentral.com)). Zu diesen Faktoren gehören ein höheres Alter, stabile Beziehungen, soziale Unterstützung, ein höheres Einkommen sowie ein besseres Bildungsniveau. Bildung ist aufgrund dessen wichtig, als dass sie erleichtert, sich gut zu informieren, wodurch Unsicherheiten vermieden werden können. Für Kinder und Jugendliche hat Bildung außerdem positive Auswirkungen auf die Entwicklung von kindlichen Kompetenzen und ist mit Teilhabe- und Bildungschancen verbunden, die den weiteren Lebenslauf bestimmen (Familie und frühe Bildung (bmfsfj.de)).