Immer ist die Rede von kommenden Geldern und anderen Ressourcen. Nur entsprechen die Versprechen leider nie oder viel zu wenig der Realität. Eine Umfrage des Verband Bildung und Erziehung zeigte, dass ein Großteil der befragten Lehrer*innen unzufrieden sind mit der derzeitigen Situation. Auch die coronabedingten Einschränkungen auf die Inklusion werden dabei berücksichtigt und thematisiert.
Aufgrund der unzureichenden Rahmenbedingungen fällt es den Schulen schwer ihren Inklusionsauftrag zu erfüllen. Von den 2000 Lehrkräften, die befragt wurden, sieht nur ein Viertel der Befragten die Inklusion im Moment praktisch umsetzbar (vgl. https://www.faz.net/aktuell/karriere-hochschule/umfrage-lehrer-sehen-keinen-fortschritt-bei-inklusion-in-schulen-17044569.html).
Lisa Marie Schnell (Von Studierenden für Studierende)
Im Zusammenhang mit der Befragung bekamen die Landesregierung und die Kulturministerin für ihre Inklusionspolitik nur die Note 4,5 von den Befragten. 83% waren aufgrund der nicht adäquaten Umsetzung der Inklusionspolitik für den Erhalt der Förderschulen. Da diese Entwicklung der Inklusion bereits 11,5 Jahre andauert, ist dieses Ergebnis der Befragung sehr erschreckend und enttäuschend.
Es bliebe kaum Zeit, um den unterschiedlichen Förderbedarfen nachzukommen, da die Zahl an Schüler*innen in einer Klasse immer weiter ansteigen. Deshalb wird eine dauerhafte Doppelbesetzung in den Klassenzimmern gefordert. 97% der Lehrkräfte sehen diese als zwingend notwendig. An nur fast einem Viertel der Schulen ist dieses bereits umgesetzt. Hierbei handelt es sich leider oft nicht um multiprofessionelle Teams. Das liegt häufig daran, dass innerhalb der Vorbereitung und Qualifizierung Inklusion bisher zu wenig thematisiert wird. Das Fortbildungsprogramm bezüglich Inklusion wird von 44% der Befragten mit mangelhaft oder gar ungenügend beschrieben. Auch der Austausch zwischen Fachlehrer*innen und Sonderpädagog*innen ist häufig schwierig, da zeitliche Ressourcen fehlen.
Als würden diese ganzen Punkte nicht schon als Erschwernis zur Umsetzung von Inklusion reichen, wirkt sich auch Corona und die damit verbundenen Schulschließungen auf den Fortschritt der Inklusion aus. Die Schüler*innen müssen eine nicht ausreichende Förderung miterleben. In den Vorgaben der Schulministerin wurden Schüler*innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf in der Corona Zeit nicht ausreichend berücksichtigt. 63% der befragten Lehrer*innen und sogar 75% der Lehrkräfte an Förderschulen stimmten dem Punkt zu. 74% formulierten, dass es aufgrund der Schulschließungen und allen anderen coronabedingten Einschränkungen sogar zu einer Rückentwicklung der Inklusion gekommen ist (vgl. https://www.vbe.de/presse/pressedienste-2020/inklusion-stockt-fortschrittfehlanzeige).