Schulfrei heißt nicht lernfrei – Lernen von Zuhause mit ‚Lesejule‘

So verlockend es anfangs für viele Schüler*innen geklungen hat – wochenlang schulfrei – so sehnlicher wünschen sich heute viele den Schulalltag zurück. Denn nicht nur der Kontakt zu den Gleichaltrigen fehlt den Kindern und Jugendlichen, sondern auch das selbstständige Lernen des Unterrichtsstoff von Zuhause, das von den meisten Schulen während der Corona-Krise vorausgesetzt wird, stellt für viele eine Herausforderung dar (https://www.bildungsserver.de/Digitales-Lernen-zuhause-12754-de.html#Medien_und_Lernprogramme_fuer_die_Grundschule). Viele Kinder haben Zuhause keine guten Lernbedingungen, wie beispielsweise den erforderlichen Arbeitsplatz sowie die Ruhe und die Ausstattung, um ungestört lernen können (https://grundschulverband.de/wp-content/uploads/2020/04/20200429_PM_Corona_Schulschließungen-Wiedereinstieg.pdf, S. 2). Es ist also notwendig, möglichst schnell wieder in den normalen Alltag zurückzukehren, damit allen Schüler*innen die gleichen Lernbedingungen gegeben werden können.

Trotz des schrittweisen Übergangs zurück in den regulären Schulunterricht, wird dieser bis zu den Sommerferien nur begrenzt stattfinden. Lehrpersonen müssen sich also weiterhin darum bemühen, ihren Schüler*innen digitale Lernangebote bereitzustellen. Im Folgenden wird ein digitales Lernangebot dargestellt, das sowohl Kindern als auch Erwachsenen helfen soll, Lesen und Schreiben zu lernen. Dieser Beitrag bezieht sich auf das Lesen und Schreiben Lernen von Kindern der Grundschule, da dies schwerpunktmäßig zum Studiengang „Lehramt für sonderpädagogische Förderung“ passt. Es bietet eine individuelle Auswahl an Materialien und Aufgaben sowie verschiedene Schwierigkeitsgrade an, sodass jedes Kind die Möglichkeit hat, mit diesem Programm zu lernen. Wenn Du interessiert bist, das Lernangebot „Lesejule“ (vgl. www.bildungsserver.de) kennenzulernen, dann lies weiter!

Michelle Pauschert (Von Studierenden für Studierende)

Nach und nach findet an den Schulen wieder Präsenzunterricht statt, jedoch unter bestimmten Auflagen. So informiert der Grundschulverband, dass „Kinder, deren Eltern alleinerziehend sind oder die aufgrund ihrer beruflichen Anforderungen die Betreuungsaufgaben nicht länger ausreichend leisten können“ sowie „Kinder, deren Lernbedingungen zuhause nicht gesichert sind“ (https://grundschulverband.de/wp-content/uploads/2020/04/20200429_PM_Corona_Schulschließungen-Wiedereinstieg.pdf, S. 3), vorrangig und gezielt zum Lernen in die Schule eingeladen werden müssen. Dennoch müssen alle Kinder wieder in den normalen Schulalltag integriert werden, weshalb die Präsenzlehre an verschiedenen Tagen für spezifische Schulklassen und jeweils aufgeteilt in Kleingruppen stattfindet(https://www.schulministerium.nrw.de/docs/Recht/Schulgesundheitsrecht/Infektions-schutz/300-Coronavirus/FAQneu_Coronarvirus_Unterstuetzungsangebote/ index.html).

Nach wie vor heißt es also für einen Großteil der Schüler*innen: digitales Lernen! Diese Form des Unterrichts stellt auch die Lehrkräfte auf die Probe. Unterstützungen bieten Internetseiten wie der deutsche Bildungsserver, KMK und viele andere Seiten, die kostenlose digitale Lernangebote für die Grundschule und die Sekundarstufe zur Verfügung stellen. Diese sind häufig verbunden mit Erfolgserlebnissen und Spaß, wodurch das Lernen von Zuhause so angenehm wie möglich gestaltet werden kann. Lehrpersonen und Eltern können den Lernenden jedoch nicht immer individuell Lernangebote auf den Internetseiten heraussuchen, denn nicht jedes Lernprogramm bietet auch Lernmaterial an, das auf die jeweiligen Bedürfnisse der Schüler*innen abgestimmt werden kann. Als Lehrperson ist es demnach wichtig, gerade für Kinder mit sonderpädagogischen Förderbedarf oder speziellen Schwierigkeiten in einem Bereich, passendes Material zu finden.

Ein Angebot zum Lesen und Schreiben Lernen bietet das kostenlose Lernmaterial von „Lesejule“ (https://www.bildungsserver.de/metasuche/metasuche.html?feldinhalt1=Lesejule&ur_wert_feldinhalt1einfach=Lese&feldname1=Freitext&gruppen%5B%5D=Deutscher+Bildungsserver&fisOnline=y&sucheMitBoost=y&fieldLenNorm= n&bool1=AND&DBS=1&art=einfach). Hier finden Lernende Lernmaterial mit alltagsnahen Themen, Illustrationen, einfachen Aufgaben und Arbeitsblättern sowie Lernkarten und Lesekarteien.

Lesejule ist für Menschen gedacht, die das Lesen und Schreiben noch lernen müssen. Somit eignet es sich besonders für Lernende der Grundschule, für den Förderunterricht, für DAZ aber auch für LRS-Therapien und vieles mehr. Da nicht jedes Lernmaterial zu jedem Lernenden passt, ist es so konzipiert, dass eine individuelle Auswahl an Material möglich ist (https://lesejule.de/). Lehrpersonen können ihren Schülerinnen und Schülern demnach das für sie passende Lernmaterial empfehlen. Insgesamt bietet Lesejule derzeit 316 Lernmaterialen zu den Kategorien Laute, Silben, Wörter, Sätze, Texte, Rätsel, Rechtschreibung, Grammatik und Schreibwerkstatt. Einen einfachen Überblick findet man hier als Lehrperson sowie als Elternteil oder Schüler*in schnell. Zum einen ist zu jedem Material eine kurze Anleitung sowie Ideen und Tipps zur Vertiefung auf der Seite zu finden und zum anderen sind die Schwierigkeitsstufen einfach, mittelschwer und schwierig der Materialen in verschiedenen Farben markiert.

Auch Lösungsblätter sind hier teilweise zu finden. So können Lernende, die Schwierigkeiten im Lesen und Schreiben haben, sich zunächst an grün markierten Materialen orientieren, denn die stehen für einfach. Um ihre Lösungen zu kontrollieren, können sie entweder die Lösungsblätter verwenden oder sich mit der Lehrperson austauschen. Mittelschweres Lernmaterial ist gelb markiert und schwierigere Aufgaben sind mit einem roten Punkt versehen. Da die farblich hinterlegten Markierungen nur der Orientierung dienen, wäre ein Austausch mit der Lehrperson sinnvoll, denn diese kennt das individuelle Lernniveau ihrer Schüler*innen und kann verschiedene Materialien empfehlen. Auch digitales Lernen erfordert damit einen interaktiven Austausch. Ganz allein geht es nicht!

Schreibe einen Kommentar