Wie Corona unsere Psyche auf die Probe stellt

Die Corona-Krise bringt viele Menschen an ihre eigenen Grenzen. Matthias Berking, Professor für Klinische Psychologie an der FAU, gibt einen tieferen Einblick, was die Pandemie mit uns macht und wie wir dagegen ankämpfen können (https://www.nordbayern.de/politik/corona-und-die-psyche-wie-sie-depressionen-verhindern-1.10110280).

Die Pandemie ist ein Stressor, der bei einigen Menschen zu verschiedenen psychischen Störungen führen kann. Bei Menschen, die ängstlicher sind, kann es zu Entwicklungen von Angststörungen führen und Menschen, die zu Ärger neiden, können aggressiver werden. Personen, die ihre negativen Stimmungen normalerweise mit Alkohol bekämpfen, könnten in eine Abhängigkeitsproblematik rutschen und andere, die negative Sichtweisen haben, droht die Entwicklung depressiver Verstimmungen.

Da wir in der Corona-Krise unsere Grundbedürfnisse (existenzielle Absicherung, Bindung etc.) nicht wie sonst befriedigen können, reagiert die Psyche mit einer Art Alarmzustand, in dem wir angespannter und unsere Gedanken auf die mögliche Gefahr hin ausgerichtet sind. Dabei besteht die Gefahr einer andauernden Sorge und einem ständigen Grübeln über zukünftige Situationen. Um die Krise psychisch unbeschadet zu überstehen, muss ich meine Emotionen regulieren und mit den belastenden Gefühlen angemessen umgehen. Wenn ich merke, dass es mir nicht gut geht, muss ich aktiv an meinen Problemen arbeiten. Das bedeutet zum Beispiel, mir eine neue Tagesstruktur aufbauen, wenn ich die durch das Homeoffice verloren habe. Zudem ist es wichtig, ausreichend viele positive Erlebnisse zu haben wie zum Beispiel Telefonate mit Freunden. Als letzten Punkt: Wertschätzung und Dankbarkeit entwickeln für Aspekte, die trotz Corona gut laufen.

Dana Moreau (Von Studierenden für Studierende)

Weitere Hilfen findet Ihr hier:

Wir stehen Ihnen mit psychotherapeutischer Beratung in unserer Krisentelefon-Sprechstunde „Corona-Angst“ sowie für eine stützende Krisenintervention in Akutsituationen gerne zur Verfügung. Sie können sich hinsichtlich Fragen im Zusammenhang mit den psychosozialen Auswirkungen der Corona-Krise auf ihre psychische Gesundheit informieren: • Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie und Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie: 07071 29-62500 • Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie: 0174 3238512 • Mehr Infos unter: https://www.medizin.uni-tuebingen.de/de/das-klinikum/einrichtungen/zentren/psychische-gesundheit/corona-angst-krisentelefon

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