„Gestresste Menschen sind anfälliger für Angst“ heißt es im Artikel des Online Magazins „Der Spiegel“ (https://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/angststoerung-hilfe-bei-panikattacken-a-1280892.html). Menschen, die häufig unter Panikattacken leiden, sollten sich ihren Ängsten stellen und in ihrem Leben etwas ändern.
Gründe für solch eine Panikstörung können zum Beispiel in der Kindheit entstehen, sagt Manfred Beutel, Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie an der Universitätsmedizin Mainz.
Kinder, die schüchtern und ängstlich waren, haben eine geringere Angsttoleranz und sind daher anfälliger für Panikattacken als andere. Auch Eltern können mit ihrer Überfürsorge Auslöser sein, wenn das Kind nur wenig Vertrauen in das Leben und auch in sich selbst aufbaut.
Dana Egler (Von Studierenden für Studierende)
Ob Flugangst oder die Angst vor dem Zahnarzt, bei einer Panikattacke sind die Anzeichen immer die gleichen. Das Herz fängt an zu rasen, die Atmung wird schwer, die Gedanken fangen an zu kreisen und der Körper wird starr. In solch einer Situation seinen eigenen Körper zu kontrollieren und zu beruhigen ist kaum möglich, sagt der Präsident des Verbandes Freier Psychotherapeuten, Werner Weishaupt.
Eine Panikattacke wird in den meisten Fällen durch extremen Stress oder Gefahren ausgelöst. Sie entsteht ganz plötzlich, ohne den Betroffenen vorzuwarnen, und dauert im Schnitt zwischen zehn und 30 Minuten. Oft wissen Betroffene die körperlichen Symptome einer Panikattacke nicht einzuordnen und suchen deshalb das Krankenhaus auf. Doch eine einzelne Panikattacke sei noch kein Grund zur Sorge, da die Angst ein natürlicher Schutzmechanismus des Menschen ist, um ihn vor Gefahren zu schützen, so Beutel.
Panikattacken werden erst dann zu einem Problem und müssen behandelt werden, wenn die oder der Betroffene aus Angst vor solch einer nächsten Attacke anfängt bestimmte Orte und Situationen zu meiden. Denn wenn die Lebensqualität unter der Angst leidet, liegt in den meisten Fällen eine behandlungsbedürftige Panikstörung vor, sagt Weishaupt.
Eine Panikstörung ist eine Form der Angststörung und betrifft häufiger Frauen als Männer. Zum Ausbruch kommen sie in den meisten Fällen jedoch erst in schwierigen Lebenssituationen. Durch angestaute Gefühle entsteht dann eine Wut, eine Depression oder eine Panikattacke.
Wenn Panikattacken also immer wiederkehren, ist es Zeit etwas zu ändern und von einem Arzt überprüfen zu lassen, ob körperliche Ursachen oder womöglich seelische Probleme der Grund für Herzrasen sind, betont Arno Deister, Chefarzt des Zentrums für Psychosoziale Medizin des Klinikums Itzehoe. Denn wenn seelische Probleme Auslöser für Herzrasen sind, können Fachärzte für psychosomatische Medizin oder Psychotherapeuten helfen. In diesem Fall empfiehlt Beutel die kognitive Verhaltenstherapie, in der sich die Betroffenen ihrer Angst stellen müssen und zusammen mit einer Therapeutin/einem Therapeuten herausfinden, was die Panik auslöst. Ist die Angststörung stark ausgeprägt und wird von Depressionen begleitet, erfolgt zudem eine medikamentöse Therapie.
Wer unter Panikattacken leidet und diese selbstständig in den Griff bekommen möchte, sollte sich nahestehenden Personen anvertrauen und über seine Ängste reden, um langfristig wieder mehr Lebensqualität zu erlangen.