„Im Paderborner Land gibt’s noch einiges zu entdecken!“

Bei den offenen Ateliers, von denen ich im Vorfeld bereits berichtet hatte, habe ich die „Singende Schmiedin“, Dagmar Fischer kennen gelernt. Ihr Atelier ist die Alte Dorfschmiede in Benhausen. Benhausen klang für mich erst einmal, als sei es weit weg oder zumindest sehr schwer zu erreichen. Es war dann aber doch ganz einfach: Mit dem Bus – der 8 Richtung Gesseln – ging es bis zur Haltestelle Benhausen, Postweg. Da ich verwirrt und ortsfremd wirkte, hielt die Busfahrerin noch einmal an, öffnete die Tür und fragte, ob ich wüsste, wohin ich müsse. Sie und einer der Fahrgäste, ein Schütze in voller Montur, erklärten mir kurzerhand durch die offene Bustür den Weg. Innerhalb von ein paar Minuten hatte ich die Schmiede schließlich gefunden.

Dagmar Fischer präsentierte im offenen Atelier ihre Arbeit, die zum einen das Schmieden, zum anderen das Spielen auf und mit ihren Singenden Instrumenten umfasst. Beim Musizieren wurde sie von Lasse, ihrem ehemaligen Schülerpraktikanten, begleitet. Lasse spielte auf der Klarinette, die Schmiedin auf den verschiedensten von ihr selbst geschmiedeten oder auch geschnitzten oder gefundenen Instrumenten. Dabei betonte sie immer wieder, dass die gemeinsame Musik Improvisation sei und daher in eben diesem Augenblick entstünde.
Dagmar Fischer spielte auf kleinen Gongs, einem Glockenspiel, Klanghölzern, Steinen, aber auch einem trichterförmigen Blechblasinstrument. Mein persönliches Highlight war die große Metallscheibe, deren Durchmesser ich etwa auf einen Meter schätzen würde. In meinen Notizen habe ich sie als „Gewittermaschine“ bezeichnet. Zu Beginn klang sie auch so, als die Schmiedin nämlich mit zwei weichen Schlegeln vorsichtig auf verschiedene Teile des Riesengongs klopfte. Dadurch erzeugte sie ein Grollen, dass sie bis zu lautem Donnerschlag steigerte. Durch das Entlangstreichen an verschiedenen Stellen der Scheibe mit Hilfe gummierter Schlegel, erklang eine Art brummender oder klangvoller Chorgesang oder auch ein schrilles Kreischen, das ebenfalls menschlich schien. Klang da plötzlich ein Cello, da Walgesang? Vielfältigste und unerwartete auch ganz zart anmutende Klänge steckten in der einen großen Scheibe.

Am Ende der Vorführung hatte das Publikum noch Zeit und Gelegenheit Fragen zu stellen. Auch ich griff natürlich die Gelegenheit beim Schopf und fragte die Künstlerin, wie sie nach Paderborn gekommen sei. Sie hatte schließlich in Schweden studiert und ihr leichter Dialekt hatte ihre bayrischen Wurzeln verraten. Dagmar Fischer hatte während eines Besuchs in Paderborn eine ältere Gesangslehrerin kennen gelernt, bei der die studierte Sängerin gern Unterricht nehmen wollte. So zog sie kurzerhand nach Benhausen in die alte Schmiede, die zuvor seit 36 Jahren leer gestanden hatte. Da sie mit ihrer Kunst nicht standortabhängig ist – sie fertigt ihre Instrumente nach individuellen Wünschen für Musiker in der ganzen Welt; ihre Kunden stammen unter anderem Norwegen, Schweden, Australien, Kanada, Japan und der Schweiz – konnte sie sich hier niederlassen. Die Landschaft empfindet sie als sehr reizvoll und erklärt, sie habe im Paderborner Land noch einiges zu entdecken.

Wer nun Lust bekommen hat, die Singende Schmiedin einmal in Aktion zu erleben, kann dies unter anderem auf YouTube (https://www.youtube.com/watch?v=cNDneS4f2fE) tun. Außerdem bietet die Künstlerin Einführungen in die Schmiedekunst und das Spielen mit den Singenden Instrumenten an. Meine Eindrücke von der Performance und einen Blick in die Schmiede gibt’s auf Facebook unter www.facebook.com/StadtschreiberPaderborn

Die etwas andere Pader(kul)tour…!

Neulich habe ich auf dem Nachhauseweg einen Bekannten getroffen und ihn nach einer lustigen Paderborn-Anekdote gefragt. Er hatte auch prompt eine auf Lager:

Vor drei oder vier Jahren ist er mit ein paar Freunden auf Luftmatratzen die Pader von den Paderwiesen bis zum Padersee hinunter gepaddelt. Die ganze Fahrt hat etwa eine Stunde und 55 Minuten gedauert und es soll schweinekalt gewesen sein! Da die Pader nicht besonders tief ist, sind die Luftmatratzen dann und wann über die Steine geschrammt und die Paddler baden gegangen. Auf Neoprenanzüge und anderen Schnickschnack hatte man bewusst verzichtet. Stattdessen, erzählte er, habe er sich mit Vaseline vor der Kälte zu schützen versucht. Freunde und Bekannte waren am Ufer entlang mitgelaufen, um den Spaß zu filmen, Proviant und warme Kleidung bereit zu halten und natürlich, um seelisch und moralisch zu unterstützen. Trotz Kälte und Anstrengung klang die ganze Aktion nach einer Menge Spaß!

Auch wenn weder er, noch ich zur Nachahmung raten, gab er mir am Ende des Gesprächs hat er mir augenzwinkernd zwei Tipps gegeben:

  1. Für längere Paddeltouren sollte man niemals Kinderluftmatratzen benutzen. Auch zwei Kindermatratzen übereinander machen die Sache kaum besser.
  2. Panzerband! Damit lassen sich Hände und Füße vor dem Fluss und seinen Steinen schützen.

Ist Paderborn kunstinteressiert?

Durch eine Email, die ich am 8.Juni veröffentlicht habe, wurde ich von Christine Steuernagel auf die Veranstaltung „offene Ateliers“ aufmerksam gemacht. Am Samstag den 18. Juni und Sonntag den 19. Juni öffnen verschiedene Paderborner Künstler ihre Ateliers für die interessierte Öffentlichkeit. Gewissermaßen als Vorgeschmack wurde am letzten Wochenende eine Ausstellung in den Räumen des Kunstvereins Paderborn eröffnet, in der je ein Werk der teilnehmenden Künstler präsentiert wird.

Frau Dr. Sucrow, die Vorsitzende des Kunstvereins, erklärte während der Ausstellungseröffnung in der Galerie Märzhase am vergangenen Sonntag, sie wünsche sich engeren Kontakte zu den künstlerisch orientierten Institutionen der Universität. Im Gespräch stellte sie fest, dass in Paderborn – sowohl in den Galerien als auch im Kunstverein selbst – wenig bis gar keine Kunst verkauft werde. Zusammen mit anderen Ausstellungsbesuchern wurde über die Gründe dafür gefragt. Vielleicht liege es daran, dass Paderborn keine Kunstakademie habe, meinen einige. Vielleicht daran, dass die Paderborner Bürger keinen ausreichenden Kontakt zu moderner Kunst haben, meinen andere. Außerdem hieß es: „Der Paderborner an sich steht halt nicht auf Kunst, die jünger ist als 17. Jahrhundert!“

Am Ende dieser Diskussion erklärte eine anwesende Künstlerin: „Ich kann es nicht mehr hören, dieses ›Das geht in Paderborn nicht!‹ Natürlich geht das in Paderborn! Die Leute sind doch hier nicht blöder als woanders, die Leute sind doch nicht bedürfnislos!“

Wer sich nun also selbst ein Bild von der Paderborner Kunstszene machen möchte, kann dies unter anderem heute in den offenen Ateliers, in der Ausstellung des Kunstvereins in der Westernstraße 7 und montags bis samstags in der Galerie Märzhase in der Marienstraße 8, tun. Mein Eindruck, das heißt mehr Fotos von mir, gibt’s wie immer auf der Facebookseite der Stadtschreiberin: www.facebook.com/StadtschreiberPaderborn

Angekommen…!?!

Zu Beginn des Studiums hat man generell erst einmal zwei Möglichkeiten: Entweder man wohnt weiterhin bei seinen Eltern oder man zieht in seinen Studienort. Ist man zum Studieren in eine Stadt gezogen – sagen wir mal Paderborn – ergeben sich an den Wochenenden auch wieder zwei Möglichkeiten: In Paderborn bleiben oder zu den Eltern und Freunden in die „Heimat“ fahren. Die Eltern von Anna Dierks wohnen in Oldenburg, wo sie auch noch nach dem Abitur und während ihrer anschließenden Ausbildung gewohnt hat. Sie war allerdings weder glücklich in ihrer Ausbildung, noch konnte sie sich vorstellen in diesem Job zu arbeiten. Also hat sie erst einmal einen Koffer gepackt ist und in die Welt hinaus gezogen ist, genauer gesagt nach Kanada. Das, was sie dort erlebt hat, hat sie in einem Blog veröffentlicht, der jetzt als Buch erschienen ist. Ihr Buch „Mit dem Rucksack nach Kanada: Eine Reise mit und ohne Plan“ kann man übrigens bei Amazon aber auch bei Thalia kaufen.

Nach ihrem Aufenthalt in Kanada war für Anna klar, dass sie Anglistik studieren wollte. Und das tut sie nun an der Universität Paderborn. In der ersten Zeit ist sie noch oft nach Oldenburg gefahren. Nach zwei Semestern hatte sie hier, in Paderborn, einen festen Freundeskreis und fährt deshalb nicht mehr so oft nach Oldenburg. Auch in ihrem Sprachgebrauch hat sie diese Veränderung festgestellt: Plötzlich heißt es „Ich fahre zu meinen Eltern“ und „Ich fahre wieder nach Hause“ wenn sie zurück nach Paderborn will. Paderborn ist nun Annas Zuhause geworden, auch wenn sie immer wieder Heimweh nach Kanada beziehungsweise Amerika bekommt.

Auch bei anderen Studierenden und Freunden habe ich diese Veränderung in der Sprache beobachtet. Sie fahren ab und zu „in die alte Heimat“, um dann wieder „nach Hause“ zu kommen. Natürlich fühlen längst nicht alle Studierenden in Paderborn auf diese Weise, was sich an der Koffer-Mentalität an der Universität deutlich zeigt. Doch der ein- oder andere kommt hier an, auch wenn Paderborn, wie im Fall von Anna, für sie nur ein Zwischenstopp ist.

Einen kleinen Eindruck vom Buch bekommt man auch auf Facebook: https://www.facebook.com/miteinemrucksacknachkanada/?fref=ts

Paderborn ist… Ein Gespräch mit einer „neuen Paderbornerin“

Vor einiger Zeit hatte ich meinen Zahnarzt nach seinem Paderborn-Bild gefragt. Als ich nun beim Frisör war, habe ich meine Frisörin auch einmal zu Paderborn befragt. Sie ist in Paderborn geboren und aufgewachsen, ihre Eltern kommen allerdings aus dem Ruhrgebiet. Sie erklärte mir deshalb, dass sie sich ganz klar als Paderbornerin sieht, aber als eine „neue Paderbornerin“. Die Unterscheidung ist ihr ganz wichtig: Es gäbe die alteingesessenen Paderborner, die sie für konservativ, neuen Dingen gegenüber skeptisch und manchmal sogar stur hält. Die „neuen Paderborner“ hingegen sind ihrer Meinung nach die Zugezogenen, die Studenten und Migranten, aber auch die jüngeren Generationen der Ur-Paderborner. Diese sind neuen Ideen gegenüber offener und wenden sich gegen die konservative Haltung.

Meine Frisörin lebt und arbeitet gern hier. Ganz bewusst hat sie sich dafür entschieden in Paderborn zu bleiben, denn ihre Kinder sollten nicht in einer Stadt wie Köln oder Berlin aufwachsen. Paderborn bietet für Familien mit Kindern einige Möglichkeiten und auch das Leben hier scheint ihr ruhiger als in größeren Großstädten. Auch die Nähe zu ihren Eltern, Schwiegereltern und anderen Verwandten ist ihr wichtig.

Die junge Familie fährt gerne in die Hauptstadt, wie neulich, als Freunde dort heirateten. Die Hochzeit nahmen sie zum Anlass die Hauptstadt zu erkunden und auch einmal ausgiebig shoppen zu gehen. Dort zu leben könnte sie sich allerdings nicht vorstellen. Paderborn ist ganz klar ihre Heimat.

Seitenwechsel

Es war ein komisches Gefühl einmal auf der anderen Seite des Notizblocks zu sitzen: Björn Theis von der „Paderborn am Sonntag“ hatte mich zu einem Interview eingeladen. Zu Beginn war ich etwas nervös und nicht sicher, was ich erzählen sollte. Ähnliches höre ich normalerweise von den Menschen, die ich als Stadtschreiberin treffe. Aber auch in diesem Fall lief das Interview auf ein offenes, an manchen Stellen lustiges, aber auch interessantes Gespräch hinaus, in dessen Verlauf wir einige Male die Rollen tauschten. Björn Theis lebt seit drei Jahren in Paderborn und schätzt das Persönliche, das die Größe der Stadt mit sich bringt. Auf meine Lieblingsfrage: „Welches Wort beschreibt Paderborn am besten?“ antwortete er daher: „Kompakt“. Als wir uns über das Image der Stadt austauschen fällt von seiner Seite sofort der negative Kosename „Paderboring“ und die Entschuldigungs- oder Verteidigungshaltung, in die man sich als Paderborner sofort begibt: Entweder beginnt man sich für die Wahl von Paderborn zu entschuldigen – nach dem Muster: „Ich lebe in Paderborn, ABER…“ – oder man beginnt die Stadt zu verteidigen, etwa mit den Kontern „Paderbrooklyn“ oder „Paderbronx“.

Entgegen der Vorurteile, die Paderborn als „schwarzen Loch“ beschreiben, hat es einiges zu bieten, wie der Reporter immer wieder entdeckt. Im Gespräch haben wir außerdem herausgefunden, dass wir denselben Zahnarzt haben und seine Begeisterung für das Paderborner Sportangebot teilen. Die Perspektive von Björn Theis auf unser Gespräch kann man morgen in der „Paderborn am Sonntag“ lesen.

Nachtrag: Der Artikel von Björn Theis ist nun auch online einsehbar unter

http://www.pbams.de/nc/nachrichten/artikel/stadtschreiberin-beleuchtet-das-verhaeltnis-der-paderborner-zu-ihrer-stadt/

Paderborn ist… Wirtschaftsstandort! -Wie eine Fachschaft wirtschaftet und über ihre Stadt denkt

Eine Woche nach dem Asta-Sommerfestival sieht die Wiese vor dem Audi-Max der Universität Paderborn noch ziemlich mitgenommen aus. Die Fachschaft der Wirtschaftsinformatik, nutzt diesen Umstand seit drei Jahren aus, um auf genau dieser Wiese noch einmal zu feiern und „Menschenkicker“ zu spielen. Nach dieser Veranstaltung auf der dieses, wie auch im letzten Jahr, etwa 2 000 Studierende zugegen waren, lohnt sich das aussähen von neuem Rasen wenigstens!

„Die Veranstaltung war als Geldverbrennungsanlage geplant“, erklärt Till, ein Fachschaftsmitglied der „Winfos“. Da die Fachschaft ebenfalls die „Look-in“, die jährliche Berufsmesse in der Universität veranstaltet und Kooperationen mit Paderborner Firmen herstellt, erwirtschaftet sie den ein- oder anderen Euro, der für die Studierendenschaft ausgegeben werden soll. „Das Sommergrillen ist also unser Geschenk an die Studierenden.“ , so Till. Doch da das Interesse an der Veranstaltung stetig wächst, macht die Fachschaft auch hier keine Verluste. „Wir wirtschaften einfach zu gut, das haben wir schließlich gelernt“, heißt es mit einem Grinsen. Insgesamt werden hier einige Liter Bier und etwa 2 000 Würstchen verkauft. Für Vegetarier gibt es Pommes Frites mit Mayo, für Veganer Pommes Frites mit Ketchup.

Natürlich habe ich auch bei den Wirtschaftsinformatikern nachgefragt, warum sie in Paderborn studieren: Obwohl Paderborn wesentlich kleiner ist als Köln, gibt es hier ebenso viele Stellen in der Informationstechnik. Köln als Stadt der Informationstechnik zu bezeichnen, ist also vielleicht etwas voreilig. Die „Universität der Informationsgesellschaft“ unterhält außerdem, wie oben bereits angedeutet, einige Kontakte und Kooperationen mit ansässigen Firmen, die auch den Wirtschaftsinformatik-Studenten zu Gute kommen. Außerdem erklären andere Mitglieder der Fachschaft, sei Paderborn zu einer tollen Studentenstadt geworden. Ihren Erfahrungen nach dauert es in ihrem Studiengang etwa 2 Semester, „dann bleiben alle hier“.

Angefangen hat das Sommergrillen im Kreise der Fachschaft mit einem Grill und einer Kiste Bier am Volleyballfeld vor dem Sportgebäude der Universität SP1. In diesem Jahr wurde die Anzahl der Bier- und Wurstbuden im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. Nächstes Jahr, eine Woche nach dem Asta-Sommerfestival wird sich zeigen, wie viel größer die Veranstaltung noch wird.

Weitere Fotos gibt’s auf www.facebook.com/StadtschreiberinPaderborn

Waschsalon-Kultur

Wenn man in einer kleinen Stadtwohnung wohnt, ohne Keller, Balkon oder Dachboden, ist es schön zu wissen, dass für sperrige Wäschestücke wie Bettwäsche ein Gemeinschafts-Trockner im Keller bereit steht. Schwierig wird es, wenn dieser ausfällt, man die nasse Wäsche unter dem Arm hat und nicht weiß wohin damit. In dieser Situation habe ich gestern Abend gesteckt! In meiner Not habe ich zum Smartphone gegriffen und nach Waschsalons in meiner näheren Umgebung gegoogelt. Als nächste Option ist mir ein Salon am Bahnhof angezeigt worden. Dann stand ich plötzlich mit meiner nassen Wäsche in einer Spielhalle: Der Waschsalon war bereits zwei Jahre zuvor ausgezogen.

So bin ich weiter gelaufen zur Neuhäuser Straße, weil es mir näher schien als „Eine Art Waschsalon“ im Paderquellgebiet. Ich hatte mir eine Postkarte mitgenommen, die ich in der Zwischenzeit an meinen Patenonkel schreiben wollte, um mir die Zeit zu vertreiben. Die Wäsche hat zwei mal zwölf Minuten im Trockner verbracht, in denen noch drei andere Kunden ihre Wäsche gewaschen und getrocknet haben. Die Situation im Waschsalon hat mich sehr an mein Auslandssemester erinnert. Dort sind eine Freundin und ich regelmäßig mit Wanderrucksack und Ikea-Taschen bepackt, zum waschen gepilgert. Wir haben verschiedene Salons ausprobiert. Den Weg haben wir uns meist ebenfalls ergoogelt, das ein oder andere Mal haben wir uns auch verlaufen. Aber wir haben es mit Humor genommen, immerhin hatte uns ein Freund immer wieder erklärt, es gäbe kein Verlaufen in Paris: „It’s an adventure!“

Während die Wäsche in der Maschine steckte, haben wir meist Lebensmittel eingekauft oder einen Café getrunken. Seitdem habe ich eine relativ romantisch-verklärte Erinnerung an Waschsalons und verbinde sie mit Paris; ja, ich habe den Besuch von Waschsalons als Urlaubs- und Großstadterfahrung verbucht. Deshalb bin ich auch gestern in Paderborn in diese gewisse Großstadt-Romantik verfallen und habe ein bisschen vor mich hin geträumt. So war meine Wäsche auch vor meiner Postkarte fertig und ich bin in dieser nostalgischen Stimmung durch das Riemekeviertel nach Hause flaniert. Mit meiner Ikea-Tasche unter dem Arm.

Email für mich

Heute kommt der Beitrag einmal nicht von mir, sondern ist an mich – und damit auch an die Leser des Blogs – gerichtet. Er kommt von Frau Christine Steuernagel:

„Als ich über Ihr Projekt der Stadtschreiberin in der Zeitung las, kam mir der Gedanke, Ihnen von den Offenen Ateliers in Paderborn zu berichten, die seit 15 Jahren in Zusammenarbeit mit dem Kunstverein durchgeführt werden.
Als Mitglied des Organisations-Teams wende ich mich an interessierte Personenkreise und Multiplikatoren, um auf die Bereicherung des kulturellen Lebens in Paderborn durch die Offenen Ateliers aufmerksam zu machen.“