Verhaltensauffälligkeiten bei Mädchen durch TikTok?

Facebook, WhatsApp, TikTok – Social-Media sind in aus unserem Alltag kaum noch wegzudenken. Besonders während der Corona-Pandemie, während der die persönlichen sozialen Kontakte auf ein Minimum reduziert werden mussten und die Schüler*innen sich noch nicht einmal zum Unterricht persönlich treffen konnten, wurden Social-Media für diese zunehmend bedeutender. Doch wie wirkt sich die übermäßige Nutzung von TikTok auf das Verhalten von Schüler*innen aus?

Felicitas Gleumes (Von Studierenden für Studierende)

TikTok gilt als beliebteste Social-Media-Plattform bei Kindern und Jugendlichen, weil es ihnen zur Unterhaltung Kurzvideos bietet sowie die Möglichkeit, dass sie selbst kurze Videos aufnehmen und hochladen können. Dabei soll die Kreativität im Vordergrund stehen, welche durch viele verschiedene Tools wie zum Beispiel Filter, Zeitlupe oder Zeitraffer ermöglicht wird (vgl. https://www.internet-abc.de/eltern/kinder-und-tiktok/#c178365). Besonders bei jugendlichen Mädchen soll laut dem Bayerischen Rundfunk TikTok die beliebteste Social-Media-App sein (vgl. https://www.br.de/nachrichten/netzwelt/tiktok-psychose-maedchen-mit-zuckungen-in-behandlung,SmBhp1K).

Dies ist der Grund, weshalb gerade diese Populationsgruppe in den USA, Großbritannien, Kanada und Australien von einem außergewöhnlichen Phänomen betroffen ist: Vermehrt zeigten Mädchen, die TikTok nutzen, Verhaltensauffälligkeiten in Form von Sprachstörungen und Störungen bei Bewegungen. Diese Symptome entsprechen denen des Tourette-Syndroms. Gerade seit Beginn der weltweiten Corona-Pandemie und den damit einhergehenden vielfältigen Einschränkungen leiden viele Jugendliche unter Ängsten und Depressionen, wodurch die Betroffenen besonders anfällig auf Videoclips reagieren, in denen Menschen mit augenscheinlichem Tourette-Syndrom zu sehen sind. Die Userinnen laufen Gefahr, die gezeigten Ticks (unbewusst) zu imitieren und so Verhaltensauffälligkeiten zu entwickeln. Fraglich ist, ob bei den die in den Videos gezeigten Menschen tatsächlich das Tourette-Syndrom diagnostiziert wurde oder ob sie psychische Störungen haben und infolgedessen Eigenarten entwickelt haben. Die Aufrufe dieser Videos haben sich seit Anfang dieses Jahrs verfünffacht: Im Januar 2021 wurden sie ca. 1,25 Milliarden Mal aufgerufen, bis Mitte Oktober 2021 wurden sie ca. 4,8 Milliarden Mal aufgerufen. (vgl. https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/tiktok-teenager-zuckungen-101.html). Somit könnte auch das Risiko steigen, dass noch mehr Jugendliche mit psychischen Vorerkrankungen Tourette-ähnliche Symptome entwickeln.

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