Die Corona Maßnahmen machen uns allen langsam immer mehr zu schaffen. Wir haben das dringende Bedürfnis wieder „Raus“ zu kommen, etwas Abwechslung zu erleben oder einfach mal die Routine zu verändern. Doch stattdessen stecken wir wieder und wieder in den Lockdowns fest. Es kommt einem beinahe schon wie eine Zeitschleife vor. Ständig sieht man dieselben Menschen um sich herum und macht tagtäglich so ziemlich das Gleiche. Gerade Kinder und Jugendliche haben unter den Maßnahmen stark zu leiden und auch psychische Folgen bleiben nicht aus.
Marleen Gothe (Von Studierenden für Studierende)
In den Nachrichten wird vermehrt über psychische Krankheiten und Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen gesprochen. Vieles können Folgen der Corona Maßnahmen sein, wie zum Beispiel der ständige Lockdown, in dem wir uns befinden. Die Kinder und Jugendlichen werden aus ihren Routinen gerissen, haben keinen Kontakt zu Klassenkameraden*innen, alles spielt sich nur noch digital ab. In einem Bericht des BR24 Nachrichtendienst wird dieses Thema stark diskutiert (https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/koerperliche-und-seelische-stoerungen-bei-kindern-durch-lockdown,SNZNFS8).
Aus einem Interview mit dem Leiter der Kinder- und Jugendpsychiatrie an der DRK Kinderklinik in Siegen, geht ebenfalls hervor, dass die jetzige Corona Krise eine starke Zunahme körperlicher und seelischer Beschwerden verursachen. Der Grund dafür sind die Schul- und Kita-Schließungen sowie die Kontaktbeschränkungen. Infolgedessen fehlen Freizeit- und Spielmöglichkeiten mit anderen Kindern. An die Stelle das zu lange „Abhängen“ vor dem Computer.
Besonders Kinder und Jugendliche, die in kleinen Mietwohnungen auf engstem Raum mit ihren Geschwistern und Eltern leben und keinen Garten zum Toben haben, sind besonders betroffen. Es gibt keine Rückzugsmöglichkeiten und Privatsphäre für die Kinder und Jugendlichen. Oft kommt es vor, dass die Sorgen und Ängste der Eltern auf die Kinder übertragen werden. Dies führt dazu, dass die Kinder an Hyperaktivität, emotionalen Problemen und auch Verhaltensproblemen, depressiven Störungen, Essstörungen etc. leiden. Allerdings kommen auch psychosomatische Problem wie Kopfschmerzen, Bauchschmerzen und Einschlafprobleme hinzu (https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/koerperliche-und-seelische-stoerungen-bei-kindern-durch-lockdown,SNZNFS8). Zurzeit ist aber noch unklar, welche Langzeitfolgen durch die Corona Krise gerade bei Kindern und Jugendlichen entstehen können.
Das allerwichtigste in dieser Zeit ist, dass die Eltern für ihre Kinder da sind, sie ihnen Vertrauen, Verständnis und Nähe schenken. Vor allem aber auch eine klare Struktur vorgeben, wann aufgestanden und gelernt wird und wie lange und wann geschlafen wird. Somit können die Eltern ihren Kindern Sicherheit geben, die sie in dieser Zeit dringend benötigen.
Hier das Interview mit Dr. Heiner Ellebracht, Leiter der Kinder- und Jugendpsychiatrie der DRK-Kinderklinik in Siegen noch einmal zum Nachlesen (https://www1.wdr.de/nachrichten/westfalen-lippe/interview-psyche-kinder-lockdown-100.html).
Und als Ergänzung Erfahrungsberichte von Schüler*innen (https://www.br.de/nachrichten/bayern/jugend-im-corona-lockdown-eine-junge-generation-leidet,SMk9CNC).