Zahngesundheit – bei Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen schlechter?

Für die Mundgesundheit der Kinder und Jugendlichen spielen insbesondere das mindestens zweimal tägliche Zähneputzen, die Dauer des Zähneputzens sowie die zahnärztlichen Kontrolluntersuchungen eine entscheidende Rolle. Viele Kinder und Jugendliche mit Behinderungen sind in unterschiedlichem Maß beeinträchtigt, sodass eine optimale Mundhygiene nicht gewährleistet werden kann. In den Jahren 2014 bis 2017 wurde, im Rahmen einer Studie des Robert-Koch-Instituts zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen, in Deutschland auch die Zahngesundheit von Mädchen und Jungen im Alter von drei bis 17 Jahren erhoben (KiGGS Welle 2, 2014 – 2017). Dabei wurden signifikante Unterschiede der Zahngesundheit von Kindern und Jugendlichen mit und ohne Behinderung festgestellt (https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsJ/Focus/JoHM_01_2022_Mundgesundheit_Heranwachsende.pdf?__blob=publicationFile).

Laura Müller (Von Studierenden für Studierende)

Bei der KiGGS Welle 2 handelt es sich um eine Folgeerhebung des Robert-Koch-Instituts, die von 2014 bis 2017 durchgeführt wurde. Etwa zehn Jahre vorher fand bereits die Basiserhebung zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland statt. Bei der zweiten Erhebung wurden rund 15.000 Kinder und Jugendliche im Alter von null bis 17 Jahren zu ihrer Gesundheit mittels eines Fragebogens befragt. Das Ausfüllen des Fragebogens erfolgte bei den Kindern zwischen null und zehn Jahren sowie bei Jugendlichen mit anerkannter Behinderung durch die Sorgeberechtigten. Die Zahngesundheit wurde erst ab einem Alter von drei Jahren erhoben. Somit beziehen sich die Auswertungen der Mundgesundheit auf etwa 13.300 Kinder und Jugendliche im Alter von drei bis 17 Jahren.

Die Ergebnisse zeigen, dass Mädchen und Jungen mit Behinderungen häufiger von Zahnschmerzen betroffen sind als Kinder und Jugendliche ohne Beeinträchtigung. Außerdem putzen sie sich selbst bzw. lassen sich seltener als zweimal täglich die Zähne putzen. Auffällig ist hingegen, dass ärztliche Kontrolluntersuchungen der Zahngesundheit ähnlich oft stattfanden wie bei Kindern und Jugendlichen ohne Behinderung.

Außerdem zeigt die Studie, dass besonders Mädchen und Jungen mit Behinderungen und niedrigem sozioökonomischem Status, sich weniger als zweimal täglich die Zähne putzen. Daraus resultieren folglich häufigere Zahnschmerzen. Somit haben nicht generell Drei- bis Siebzehnjährige mit Behinderung eine schlechtere Mundhygiene, sondern diejenigen, die aus niedrigeren sozioökonomischen Verhältnissen stammen.  

In der Praxis geht es vor allem darum, die Zahngesundheit der Kinder und Jugendlichen weiter in den Fokus zu rücken und dabei sowohl Mädchen und Jungen aus niedrigeren sozioökonomischen Schichten als auch Kinder und Jugendliche mit Behinderungen besonders zu berücksichtigen (https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsJ/Focus/JoHM_01_2022_Mundgesundheit_Heranwachsende.pdf?__blob=publicationFile).

Falls euch weitere Ergebnisse der KiGGS Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland interessieren, könnt ihr weitere Artikel auf der Homepage der Studie finden: https://www.kiggs-studie.de/de/ergebnisse/kiggs-welle-2/johm.html.