Umweltschutz und Behinderung

In dem Gastbeitrag „Nicht ohne meinen Strohhalm!“ berichtet Raúl Krauthausen, ein 41-jähriger Aktivist für Inklusion und Barrierefreiheit, der selbst aufgrund einer Osteogenesis imperfecta Erkrankung (umgangssprachlich Glasknochen) auf den Rollstuhl angewiesen ist, dem SPIEGEL, wie die Bedarfe von Menschen mit Behinderung im Umweltschutz ignoriert werden (https://www.spiegel.de/panorama/umweltschutz-und-behinderung-nicht-ohne-meinen-strohhalm-a-c9b45903-b174-4f52-befe-983de841ba45).

Maren Felizitas Gossling (Von Studierenden für Studierende)

Krauthausen kritisiert in seinem Beitrag, das Klima- und Umweltschutz aktuell nicht inklusiv sind. Aktuell werden die Bedürfnisse von behinderten Menschen nicht berücksichtigt. Der Aktivist für Inklusion und Barrierefreiheit fordert effektive Maßnahmen anstelle von wenig hilfreichem und oftmals schädlichem Aktionismus.

Als Beispiel hierfür führt er das EU-weite Verbot von Einweggeschirr und -besteck, wozu auch Plastikstrohhalme zählen, an. Diese Plastikstrohhalme sind für einige Menschen mit Behinderung sehr wichtig, da die bisherigen Alternativen aus Metall, Papier oder Holz den Plastikstrohhalm nicht komplett ersetzen können, weil sie sich entweder nicht biegen lassen, Allergien auslösen, nicht trocknen oder Hygieneprobleme mit sich bringen. Ohne dieses Einweggeschirr werden einige Menschen mit Behinderung in ihrer Lebensweise eingeschränkt, da sie zum Beispiel ihr Getränk nicht mehr mit einem Strohhalm konsumieren können oder keine Möglichkeit haben auf Einweggeschirr zurückzugreifen, wenn sie nicht in der Lage sind Geschirr abzuspülen. Krauthausen schreibt zudem, dass dieses Erlebnis für ihn und auch andere Menschen mit Behinderung nicht neu ist, da sie schon öfter erfahren haben, dass ihre Bedürfnisse ignoriert wurden.

Hinzu kommt, dass aufgrund der Politik und des Umdenkens in den Köpfen der Menschen Einweggeschirr und -besteck, wozu auch Plastikstrohhalme zählen, als verpönt angesehen werden bzw. geächtet sind und dies auf die Konsument*innen dieser Produkte projiziert wird.

Aus diesen Gründen fordert der Aktivist Raúl Krauthausen, dass der Klima- und Umweltschutz inklusiver gestaltet und zudem auch ein Bewusstsein für die Belange von Menschen mit Behinderung innerhalb der Gesellschaft geschaffen werden sollte. Er ruft Behindertenrechtsbewegungen mit ihren Verbündeten auf, sich für eine Veränderung und für mehr Inklusion, auch im ökologischen Rahmen, einzusetzen.