Seit März 2020 hat sich die Welt nachhaltig verändert. Die globale Verbreitung von COVID-19 hat dafür gesorgt, dass sich Menschen aus allen Alters- und Bevölkerungsgruppen solidarisch in vielen Lebensbereichen zurücknehmen mussten und bis dato müssen, um die schwächsten der Gesellschaft zu schützen. Unter anderem die Schulen mussten diverse Male ihre Türen schließen und ihre Schüler*innen in das HomeSchooling schicken.
Dass gerade diese Maßnahme diverse psychische Auswirkungen auf die Kinder und Jugendlichen haben kann, haben bereits einige Untersuchungen und Studien zeigen können (vgl. https://www.researchgate.net/publication/349966026_Quality_of_life_and_mental_he alth_in_children_and_adolescents_during_the_first_year_of_the_COVID_19_pandemic_in_Germany_Results_of_a_twowave_nationally_representative_study).
Vor diesem Hintergrund stellt sich somit als wichtig heraus, einen weiteren Lockdown der Schulen zu verhindern. Vor allem bei unter 12-Jährigen, welche bisher vermutlich den größten Lernrückstand verzeichnen (vgl. https://www.rnd.de/gesundheit/bildungsforscher-sieht-grosse-defizite-beierstklaesslern-durch-pandemie-663QSF3K4RJF2RDKD6GHNDHTZI.html) und noch nicht geimpft wurden, steht der Schulbesuch auf Messers Schneide.
Linus Valter (Von Studierenden für Studierende)
Aktuelle Forschungsergebnisse verweisen darauf, dass die HomeSchooling Maßnahmen in sämtlichen Schulformen diverse negative Folgen in Bezug auf die psychische Gesundheit bei Schüler*innen haben können. Dabei haben sich vor allem Ängste (24,9%), Depressionen (19,7%) und Stress (15,2%) als besonders auffällig erwiesen (vgl .https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0165032720328603).
Diese internalisierenden Auffälligkeiten zeigen sich besonders in der Schule als Problem, da diese von den Lehrkräften oft nicht direkt erkannt werden und dementsprechend eine Intervention oft erst dann in Angriff genommen werden kann, wenn bereits diverse Problematiken aufgetreten sind. Ebenfalls sind psychosomatische Auffälligkeiten bei vielen Schüler*innen zu verzeichnen wie Magen- oder Kopfschmerzen (vgl. https://www.news4teachers.de/2021/08/verlorene-generation-corona-warum-es-aufkeinen-fall-wieder-homeschooling-geben-darf/).
Schüler*innen aus Familien mit niedrigem sozioökonomischen Status, welche generell als Bildungsverlierer*innen genannt werden können, leiden dabei besonders, da diese neben den ohnehin bereits vorhandenen Problemlagen der Eltern und Familie nun unter einer neuen Anzahl an psychosozialen Belastungsfaktoren wie dem Erleben von Einsamkeit, Isolation und Gewalt leiden (vgl. https://www.dji.de/fileadmin/user_upload/dasdji/themen/Familie/DJI_Kindsein_Corona_Erste_Ergebnisse.pdf). Hierzu zählen unter anderem auch Schüler*innen mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf im Bereich der Emotionalen und sozialen Entwicklung. Vor allem diese sind von Exklusionsprozessen gefährdet und Schulschließungen könnten diese Prozesse verstärken.
All diese Aspekte sollten ein Warnsignal sein und die Wichtigkeit davon hervorheben, dass eine erneute Schließung der Schulen unbedingt verhindert werden muss. Nun liegt es in der Hand der Politik und Regierung, Konzepte zu entwickeln, unter denen ein gefahrenloser Unterricht in Präsenz auch in brisanten Zeiten, wie diesen stattfinden kann.