Der im April 2021 veröffentlichte dritte Teilhabebericht der Bundesregierung (https://www.bmas.de/DE/Service/Publikationen/a125-21-teilhabebericht.html) offenbart, dass mehr als jeder zweite Mensch mit Behinderung keinen Sport treibt – und das sogar noch ohne die Auswirkungen der Corona-Pandemie (vgl. https://www.dosb.de/sonderseiten/news/news-detail/news/die-lebenslagen-von-menschen-mit-beeintraechtigungen). Diese Zahl ist deutlich höher als bei den Menschen ohne Beeinträchtigung und legt dar, dass im Bereich des Sports keine uneingeschränkte Teilhabemöglichkeit besteht. Friedhelm Julius Beucher, Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS), bezeichnet diese Erkenntnis als „Anlass zur Sorge“ und stellt heraus, dass man sich jetzt „nicht zurücklehnen“ darf.
Doch warum sind so wenige Menschen mit Behinderung im Sport involviert?
Patrick Wibbeke (Von Studierenden für Studierende)
Der Teilhabebericht führt an, dass vor allem die fehlende Barrierefreiheit und ein mangelndes Sportangebot die Gründe dafür sind, dass so viele Menschen mit Behinderung keinen Sport treiben. Statt Berührungsängste und Skepsis ist nun Mut und Offenheit von den Sportvereinen und Übungsleiter*innen gefordert, damit sich die Anzahl der sporttreibenden Menschen mit Behinderung erhöht.
Der Sport hat einen Mehrwert für jeden Menschen: Die Möglichkeit der Selbstentfaltung, die soziale Teilhabe und die Gesundheitsförderung sind nur drei von vielen Vorteilen. So muss es das Ziel der Sportvereine sein, möglichst allen Menschen ein Sportangebot zu unterbreiten und dabei auch besondere Angebote für Menschen mit Behinderung zu schaffen.
Die Corona-Pandemie macht dieses Vorhaben nochmals schwieriger, denn „der Behindertensport leidet überproportional an den Folgen der Pandemie“, so Beucher. Sportangebote müssen zuerst einmal erhalten und zukünftig dann ausgebaut und vielfältiger gestaltet werden.
Als Impuls und Hilfestellung hat der DBS unter anderem ein „Handbuch Behindertensport“ (https://www.dbs-npc.de/handbuch-behindertensport.html) veröffentlicht, in dem viele Vorschläge für ein uneingeschränktes Sporttreiben gemacht werden.
So bleibt zu hoffen, dass die Corona-Pandemie die Teilhabe im Sport nicht zu drastisch verringert und dass in Zukunft mehr Menschen mit Behinderung in ihrer Freizeit sportliche Aktivitäten wahrnehmen (können).