In der neuen Folge „Inklusion in der Schule: Wie kann sie gelingen?“ vom 23. April 2021 des Podcasts „Die Neue Norm“, unterstützt durch Bayern 2, kommen Raúl Krauthausen, Judyta Smykowski und Jonas Karpa ins Gespräch. Die drei Journalist:innen reden unter anderem über ihre eigenen persönlichen und inklusiven Erfahrungen in ihrer Schulzeit sowie über die Inklusion im Allgemeinen aus heutiger Sicht. Inwiefern gelingt die Inklusion im Bildungsbereich und wo ist noch anzusetzen? Über welche aktuellen Eindrücke und Ereignisse berichten die Journalist:innnen? Und was verstehen sie unter dem Begriff ‚Inklusion‘?
Marie Kruckenbaum (Von Studierenden für Studierende)
Judyta Smykowski beschreibt Inklusion als einen „Zustand der Gesellschaft und der Umwelt, indem jeder und jede mit den gegebenen Fähigkeiten teilhaben und sich verwirklichen kann“. Ergänzend dazu geht Raúl Krauthausen auf den Aspekt ein, dass „man Unterschiedlichkeiten aushalten muss“. Dabei betonen sie, dass jede Person auf ihre Art und Weise anders und individuell ist, ganz gleich, ob diese Person eine Behinderung hat oder nicht.
Diese Unterschiedlichkeit bezieht Jonas Karpa dann auf die verschiedenen Auffassungen von Inklusion – bezogen auf den schulischen Bereich – in den einzelnen Bundesländern in Deutschland. Auch wenn es eine bestimmte Definition von Inklusion sowie die UN-Behindertenrechtskonvention gibt, machen die deutschen Bundesländer „schulisch teilweise ihr eigenes Ding“. Er berichtet davon, dass in NRW seit einem Beschluss von 2018 Inklusion in den Schulen dann erfolgt, wenn alle Lernenden ein gemeinsames Ziel vor Augen haben, beispielsweise die allgemeine Hochschulreife. Karpa bezeichnet dies als „Inklusion light“. In anderen Bundesländern, so geht er auf Erfahrungen von Eltern ein, verliefe Inklusion noch unerwünschter.
Doch woran liegt es, dass Inklusion in den Schulen noch nicht so verläuft, wie man es sich erhofft? Bezogen auf diese Frage bindet Judyta Smykowski ein Zitat der Pädagogin Prof. Jutta Schöler in das Gespräch ein: „Inkludierfähig müssen die Schulen werden – die Kinder müssen nicht ihre „Inkludierbarkeit“ beweisen“. Das meint, dass nicht die Kinder der Grund für misslungene Inklusion sind, sondern die Schulen und das Bildungssystem allgemein, daran ansetzen müssen, Inklusion voranzutreiben. Anknüpfend daran geht Krauthausen darauf ein, dass viele behaupten, die Ausstattung in den Regelschulen sei ein Grund dafür. Ebenso wie der Personal- und Fachkräftemangel. Er ist jedoch der Meinung, dass „in aller erster Linie […] die Bereitschaft das Problem“ ist. Ohne vorhandene Bereitschaft kann Inklusion nicht funktionieren. Erst danach spielen Gesichtspunkte wie die Ausstattung, Zeit und das Personal eine Rolle. Zu diesem Punkt passt die persönliche Erfahrung, die Smykowski am Anfang des Podcast berichtet. Sie erzählt davon, dass ihr damaliger Schulleiter ihre Anliegen angenommen und sich auch für behindertengerechte Zugänge und WCs eingesetzt hat. Der Schulleiter hat diese Bereitschaft gezeigt.
Des Weiteren betont Raúl Krauthausen, dass es so, wie es aktuell ist, in manchen Situationen besser sei die Kinder auf eine Förderschule zu schicken. Einfach aus dem Grund, da die Regelschulen noch nicht so weit sind. In diesem Zuge ist es aber wichtig und von großer Bedeutung, dass die Regelschulen gefördert und verbessert werden, sodass man in Zukunft Förderschulen nicht mehr so stark benötigt.
Zum Ende des Podcasts binden die drei Journalist:innen noch Projekte ein, welche sich im Alltag mit der Inklusion beschäftigen. Der Sportverein „Pfeffersport e.V.“ wird hier besonders erwähnt, welcher auch einen normierten Sportpreis bekommen hat. Ebenso wird auf das Konzept des Projektes „Wheelmap“ eingegangen.
Wenn Euer Interesse zu diesem Podcast geweckt wurde, hört doch gerne mal rein (auch auf Spotify und Apple Podcast): https://dieneuenorm.de/podcast/schule-und-inklusion/