Heutzutage wird man ständig mit dem Thema Magersucht konfrontiert, sei es in der Schule, im Fernsehen oder auf den sozialen Netzwerken wie Instagram. Dass neben dieser Krankheit aber auch andere Essstörungen existieren, die genauso lebensbedrohlich sind, rückt oftmals in den Hintergrund. Der deutsche YouTube-Kanal „Y-Kollektiv“ nimmt sich dieser Problematik an und klärt über die Binge-Eating-Störung auf (https://www.youtube.com/watch?v=wYQQzt0XMzU).
Anna Pudlik (Von Studierende für Studierende)
Auf dem deutschen YouTube-Kanal „Y-Kollektiv“ erscheinen regelmäßig Videodokumentationen, welche sich mit Situationen auseinandersetzen, die für manche Menschen alltäglich, für andere hingegen vollkommen fremd sind. Die Dokumentation „Binge-Eating-Störung – Wenn Essen krank macht: Wie man die Fressattacken in den Griff bekommt“ ist eine davon. Die Binge-Eating-Störung zählt zu den am häufigsten auftretenden Essstörungen, ist aber dennoch kaum bekannt. „Binge“ bedeutet „Gelage“ oder auch „übermäßig viel“. Leidet man unter dieser Störung, so nimmt man in kürzester Zeit riesige Mengen an Lebensmitteln zu sich, ohne dies kontrollieren zu können.
Ca. 800.000 Menschen sind in Deutschland von der Binge-Eating-Störung betroffen – zu ihnen zählen auch Laura und Astrid, die in der Dokumentation in ihrem Alltag begleitet werden.
Laura erzählt, dass sie diese Krankheit selbst nicht kannte. Als sie in ihrer Ausbildung jedoch davon hörte, wusste sie direkt, dass sie von der Binge-Eating-Störung betroffen ist. Sie berichtet, dass sie während einer einzigen Fressattacke mehrere 1000 Kalorien zu sich genommen hat, und beispielsweise vor dem eigentlichen Mittagessen im Supermarkt Fertiggerichte einkaufen war, um diese direkt kalt zu verspeisen, da sie keine Kontrolle über diese Fressattacke hatte. Mithilfe von Infomaterial hat sie es alleine geschafft, die Binge-Eating-Störung zu besiegen. Damit sie nicht mehr in Versuchung kommt, alle Lebensmittel, die sie Daheim hat, zu verspeisen, geht sie mehrmals am Tag in den Supermarkt und kauft nur das, was sie auch wirklich benötigt.
Astrid, die die Krankheit auf Probleme in ihrer Kindheit zurückführt, besucht eine kognitive Verhaltenstherapie, damit auch sie die Binge-Eating-Störung bezwingen kann. Bei der Verhaltenstherapie muss sie sich gezielt mit den Lebensmitteln, die vor ihr auf dem Tisch stehen, auseinandersetzen. Zuerst soll sie die Lebensmittel betrachten und beschreiben, dann an ihnen riechen und zuletzt daran schmecken, ohne die Lebensmittel vollständig zu verspeisen. Die Wiederholung dieser Übung führt dazu, dass sie keinen Heißhunger mehr auf die vor ihr liegenden Lebensmittel verspürt.
Außerdem nimmt Astrid an einer Studie teil, die erforschen soll, was eine Fressattacke im Gehirn auslöst. Prof. Dr. Anja Hilbert, die sich mit der psychischen Störung auseinandersetzt und Astrid während ihrer Therapie betreut, betont, dass Menschen besser abnehmen, wenn sie sich selbst annehmen. Das sogenannte „Bodyshaming“ sei daher kontraproduktiv, da dies dazu führe, dass die Menschen sich selbst noch weniger akzeptieren.
Angesichts der Dokumentation lässt sich also festhalten, dass man sowohl in den Medien als auch in Schulen vielmehr über die Binge-Eating-Störung, aber auch über andere alltäglich auftretende Krankheiten informieren sollte (https://www.youtube.com/watch?v=wYQQzt0XMzU).