In den Schulen fiel der Unterricht eine sehr lange Zeit Corona bedingt aus. Die Schüler*innen sollten zwar von ihren Lehrern*innen regelmäßig mit genügend Unterrichtstoff versorgt werden, was jedoch nicht immer zufriedenstellend oder in ausreichendem Maß erfolgt ist. Manche Schüler*innen waren zudem mit dem Lernstoff überfordert und hatten niemanden, der ihnen helfen konnte. So kam es teilweise zu großen Defiziten, welche die Anschlussfähigkeit dieser Kinder unter Umständen gefährden werden.
Doch was kann man eigentlich machen, um die Schüler*innen so gut wie möglich zu unterstützen?
Alina Roenning (Von Studierenden für Studierende)
Um die aufgekommenen Defizite auszugleichen, hat das Bildungsministerium zum sogenannten Lernsommer aufgerufen. Während der Sommerferien sollen die Schulen weiterhin Unterricht anbieten, damit die entstandenen Lücken aufgearbeitet werden können. Diesen stark kritisierten Vorschlag machte Bildungsministerin Karien Prien (CDU) aus Schleswig-Holstein (https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Lernsommer-Nur-wenig-Schulen-nehmen-teil,lernsommer100.html, https://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/III/Presse/PI/2020/Corona/III_Lernsommer.html). Für den Lernsommer soll ein Budget von 5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden, aus dem unter anderen auch die Lehrer*innen vergütet werden sollen. Der Lernsommer soll für Schüler*innen von der ersten bis zur zehnten Klasse angeboten werden, um deren Anschluss an das kommende Schuljahr zu gewährleisten. Gefördert werden soll in den Kernfächern Mathematik, Deutsch und Englisch. Das Angebot ist kostenlos und soll von jeder Schülerin/jedem Schüler genutzt werden können. Laut Prien ist das Angebot insbesondere an Grundschulen und Gemeinschaftsschulen von besonderer Bedeutung, da sich diese Schüler*innen noch in der Phase des Schriftspracherwerbs befinden.
Viele Schulleiter sind jedoch nicht zufrieden mit diesem Vorschlag. Sie sind der Meinung, dass man in so kurzer Zeit keinen zusätzlichen Unterricht vorbereiten kann. Von 800 Schulen wollen sich nur ca. 140 an diesem Projekt teilnehmen, um benachteiligte Schüler*innen durch diesen Extraunterricht zu unterstützen. Viele Lehrer*innen bezweifeln zudem, dass dieser weitere Unterricht tatsächlich von den Kindern genutzt werden würde, die es wirklich nötig hätten.