Barrierefrei ganz konkret

Um Teilhabe an Bildung, Kultur und Gesellschaft für alle Menschen zu ermöglichen, rücken Überlegungen zu Barrierefreiheit immer stärker in den Fokus.
Unter diesem Begriff werden meist Überlegungen zur baulichen Ausstattung der Umwelt verstanden. Allerdings sollten auch Informationen und Kommunikationsangebote so gestaltet sein, dass alle Menschen sie ohne zusätzliche Mittel und Hilfen nutzen und wahrnehmen können.
Für die Ermöglichung von Barrierefreiheit bieten einige Webseiten nützliche und sinnvoll zusammengefasste Informationen.

Dokumente barrierefrei gestalten

Ein wichtiger Aspekt in der Berücksichtigung von Barrierefreiheit sind Farben und Farbkontraste. Bei der Gestaltung von Printmedien, wie Flyern, Postern und ähnlichem, aber auch bei Websites oder anderen Bildern sollte darauf geachtet werden, dass auch Personen mit einer Beeinträchtigung im Sehen sie erkennen und an ihnen teilhaben können. Hierbei hilft ein ausreichender Kontrast zwischen Vorder- und Hintergrund. Oft ist es aber schwer zu entscheiden, ob der Unterschied groß genug ist. Unterstützung bei dieser Frage bietet der Colour Contrast Analyser von TPGi, mit dem zwei Farbwerte miteinander verglichen werden können. Das Tool erstellt automatisch eine Beispielvorschau und überprüft die Eingaben mit den Web Content Accessibility Guidelines. Dabei werden ebenfalls Hinweise gegeben, wie groß bspw. die Schriftart sein sollte, wenn diese zwei Farben als Vorder- und Hintergrundfarbe verwendet werden.
⇒ Hier geht’s zur Website von „TPGi“

MS Office bietet bei der Erstellung von Dokumenten die Möglichkeit, über ein paar Anpassungen die Inhalte barrierefrei zu gestalten. Dazu können bereits integrierte Funktionen genutzt werden, sodass sichergestellt werden kann, dass die Inhalte für alle Nutzenden zugänglich sind.
Die Funktion der Barrierefreiheitsprüfung, die als kontenloses Tool bereits Bestandteil von Word, Excel, Outlook, OneNote, und PowerPoint ist, dient dazu, Barrierefreiheitsprobleme in den Dokumenten aufzudecken. Darüber hinaus gibt sie Erklärungen, warum verschiedene Gestaltungen problematisch für Menschen mit Behinderungen sein könnten und zeigt außerdem Lösungsvorschläge auf. Dabei werden unterschiedliche Aspekte der Barrierefreiheit wie Farb- und Soundgebrauch, komplexer Schreibstil oder fehlende alternative Texte in visuellen Objekten berücksichtigt. Die integrierte Funktion ist damit ein hilfreiches Instrument, bei der Gestaltung von barrierefreien Inhalten.
⇒ Hier geht’s zur MS Office Seite „Erstellen von barrierefreien Office-Dokumenten“

Übergreifend werden im Office-Barrierefreiheitscenter Ressourcen für Menschen mit Behinderung sowie allgemeine Informationen zur barrierefreien Gestaltung von Inhalten zur Verfügung gestellt.
⇒ Hier geht’s zum Office-Barrierefreiheitscenter

Barrierefreie Webseite – Aktion Mensch

Aktion Mensch / Thilo Schmülgen

Die Webseite der Aktion Mensch gibt Hinweise für barrierefreie Websites und zeigt fünf einschlägige Gründe auf, warum barrierefreie Webdesigns verwendet werden sollten. Dazu wird neben der Accessibility, der Barrierefreiheit, vor allem auch die Usability, also die Bedienbarkeit, von Internetseiten thematisiert. Beide Aspekte betonen eine uneingeschränkte Nutzbarkeit und sollen die Zugänglichkeit zu Websites für alle Menschen gewährleisten. Außerdem zeigt die Aktion Mensch dort beispielhaft ein paar existierende Barrieren auf, die die Zugänglichkeit erschweren können. Besonders interessant ist der angebotene Schnelltest, mit dem überprüft werden kann, wie barrierefrei die eigene Website gestaltet ist.
⇒ Hier geht’s zum Beitrag „Barrierefreie Website“

Darüber hinaus hat die Aktion Mensch das Angebot „Einfach für Alle“ zusammengestellt, welches sich ausführlicher mit Barrierefreiheit im Internet beschäftigt und auf konkrete Umsetzungsmöglichkeiten hinweist.
⇒ Hier geht’s zum Angebot „Einfach für Alle“

Wer noch mehr über Barrierefreiheit im Netz erfahren möchte, kann sich außerdem in den Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) informieren. Es handelt sich um Richtlinien, die das World Wide Web Consortium (W3C) für barrierefreie Webgestaltungen zusammengestellt hat.
⇒ Hier geht’s zur deutschen Übersetzung der Web Content Accessibility Guidelines (WCAG)

Texte leicht verständlich formuliert

Zur Formulierung eines Textes, der, unabhängig von den geistigen Voraussetzungen, für alle Menschen verständlich sein soll, kann der Ratgeber Leichte Sprache herangezogen werden. Er wird vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales auf ihrer Internetseite als PDF zur Verfügung gestellt.
Die Regeln für leichte Sprache sind in die Abschnitte Wörter, Zahlen und Zeichen, Sätze, Texte, Gestaltung und Bilder und Prüfen unterteilt. Darüber hinaus bietet der Ratgeber Regeln für Treffen und Tagungen und dabei stellt heraus, was für jede Veranstaltung bzgl. der Vorbereitung, der Durchführung und Nachbereitung und beim Sprechen von leichter Sprache beachtenswert und wichtig ist.
⇒ Hier geht’s zum Ratgeber Leichte Sprache

Barrierefreies Kommunikationsdesign

Hinweise zur lesbaren und inklusiven Gestaltung von Informationen sind unter Begriffen wie Barrierefreiheit, Universaldesign, Design für alle in verschiedener Fachliteratur und der DIN 1450 zur Leserlichkeit von Schrift zu finden. Der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. hat auf seiner Internetseite
www.leserlich.info (gefördert durch die Aktion Mensch) die wichtigsten Aspekte zusammengefasst. Sie werden auf sehr anschauliche und verständliche Weise und in reduzierter Form dargestellt. Eine bessere Orientierung gibt die Gliederung in die fünf Abschnitte: Zeichenbezogene Faktoren, Textbezogene Faktoren, Kontrast und Farben, Bilder, Material und Oberflächen.
Der Verein selbst geht mit gutem Beispiel voran und setzt die von genannten Hinweise auf ihrer Internetseite z. B. durch großformatige in weiße Schrift auf einfarbigen und dunklen Untergrund in die Tat um.
⇒ Hier geht’s zur Seite Leserlich

Planung von barrierefreien Veranstaltungen

Die Internetseite der Berliner Sozialhelden bietet Tipps und Hinweise zur Planung von Veranstaltungen, damit diese von allen Menschen, ob mit oder ohne Beeinträchtigung, besucht werden können.
Es handelt sich um eine ansprechende und übersichtlich strukturierte Internetseite, die in Kürze viele wesentliche Hinweise zusammenfasst und auf weitere Internetseiten bzw. Online-Portale verweist. Thematisch ist sie in Veranstaltungsort, Programm und Kommunikation gegliedert.
Für den Veranstaltungsort wird u. a. thematisiert, welche räumlichen Bedingungen (wie die ideale Steigung einer Rampe oder die Breite einer Fahrstuhlöffnung) es auch Menschen im Rollstuhl, mit Rollator oder Kinderwagen ermöglichen teilzunehmen.
Ein Tipp für Programmgestaltung ist möglichst unterschiedliche Personen (Geschlecht, Behinderung, Migrationshintergrund, sexuelle Orientierung, …) einzuladen. So können in der Diskussion vielfältige Perspektiven berücksichtigt werden. Es werden dazu einige Online-Portale benannt, in denen ebensolche Personen akquiriert werden können.
Unter dem Titel Kommunikation werden bspw. assistive Techniken wie Höranlagen und Induktionsschleife oder Graphic Recording beschrieben. Portale für gebärdensprachübersetzende Fachkräfte wie der bgsd sind verlinkt, u. v. m.
Zum Weiterlesen können schließlich verschiedene Leitfäden heruntergeladen werden.
⇒ Hier geht’s zur Seite der Berliner Sozialhelden

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