Ein Umfragetrend: Nostalgie fürs Adam und Eva Haus!

Alt und vertraut: Paderborns Adam und Eva mit Schlange.

Als ich vor rund 3 Jahren zum „Kulturerbe“-Studium nach Paderborn gezogen bin, gab es gerade kein Museum für die städtische Geschichte. Dieses war bis 2014 im bekannten Adam und Eva Haus an den Paderquellen untergebracht, musste aber aus konservierungstechnischen Gründen seine Pforten schließen. Letzten Oktober wurde dann ein neues Stadtmuseum am ehemaligen Kloster Abdinghof eröffnet und landete mit den „Briten in Westfalen“ seinen ersten Ausstellungs-Hit. Aktuell wird dort die partizipativ erstellte Sonderausstellung „Jugend in Paderborn“ gezeigt!

Wie eine erste Durchsicht meiner Stadtschreiber-Umfrage ergibt, scheint jedoch eine gewisse Nostalgie für das Museum im Adam und Eva Haus zu herrschen, zumindest bei denen, die es gut gekannt haben.

Neu und ungewohnt: zu modern für ein Museum der Stadtgeschichte?

Ein Grund mag die besondere Aura dieses stadthistorisch bedeutsamen Fachwerkhauses aus dem 16. Jh. gewesen sein. So begründet ein Teilnehmer (männlich, 51-70 Jahre alt, selbst Sammler zeitgenössischer Kunst) seine Präferenz für das alte Museum mit den Worten: „Weil der spezifische stadtmusealische Charakter im A.+E. Haus der Geschichte gerecht wurde! Hier [im neuem Museum], neu, aber eher nicht.“ Ein anderer (Geschlecht unbestimmt, 31-50 Jahre, Akademiker) bemängelt am neuen Museum sogar: „Der Ursprung der eigentl. Stadt und ihrer Geschichte wird unter dem Deckmantel pseudomoderner Architektur verschandelt.“ De gustibus non est disputandum!

Ein weiterer Teilnehmer (männlich, 51-70, Ingenieur) bemüht sich um ein differenziertes Urteil. Seine Antwort auf die Frage, ob ihm das neue Museum besser gefällt als das alte, antwortet er: „Ja / und / Nein“, aber bemängelt dass eine „Dokumentation Reformation u. Gegenreformation fehlt“.

Eine systematische Auswertung aller Umfragen steht allerdings noch aus. Diese soll bis Ende Juni erfolgt sein. Die Ergebnisse werden im August im Rahmen eines öffentlichen Vortrags vorgestellt. In den nächsten Tagen soll  ein Zeitungsartikel mit weiteren spannenden Zwischenergebnissen entstehen.

Viele Grüße und bis bald!

Ihr Paul Duschner

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