Diözesanmuseum mal anders

Bild: Wolfgang Noltenhans

Am Sonntag war ich im Diözesanmuseum und habe an einer deutsch-arabischen Führung teilgenommen. Diese wurde anlässlich des internationalen Museumstages angeboten. Außer mir waren noch etwa 23 Erwachsene und 5 Kinder dort. Geführt wurden wir von einer Mitarbeiterin des Museums, die Übersetzung lieferte eine ehrenamtliche Dolmetscherin. Wie ich später in einem persönlichen Gespräch erfuhr, lebt die aus Ägypten stammende Frau seit 1988 in Deutschland. „Man verlernt seine Muttersprache“, erklärte mir ein junger, ebenfalls aus Ägypten stammender Museumsbesucher, als die Dolmetscherin ein deutsches Wort einstreut. Da einige der Teilnehmer, wie mein eben erwähnter Gesprächspartner, bereits über gute Deutschkenntnisse verfügten, fand sich schnell Hilfe, wenn mal ein arabisches Wort fehlte. Dadurch wurde die Führung noch ein wenig lebendiger und die Atmosphäre gelöst.

Gezeigt wurden vor allem die Highlights der Sammlung, wie der Tragaltar von Rogerus von Helmarshausen aus dem 12. Jahrhundert oder der Libori-Schrein. Die Objekte, insbesondere die Madonnendarstellungen aus dem Obergeschoss des Museums schienen die Besucher beeindruckt zu haben. Obwohl das Fotografieren untersagt war, wurde doch der ein- oder andere Schnappschuss und so manches Selfie in der Ausstellung gemacht. Von Seiten des Museums wurden also beide Augen zugedrückt; man freute sich stattdessen über das rege Interesse der Besucher an der Ausstellung. Für die teilnehmenden Kinder stellten weniger die Kunst- und Sakralgegenstände, sondern die Glocken – die sie ausgiebig läuten durften – und die Federkiele im Scriptorium die Höhepunkte des Museumsbesuchs dar. Was die Führung für mich zu etwas besonderem gemacht hat, waren die angeregten Unterhaltungen, der Austausch über bestimmte Objekte aber auch kulturelle Unterschiede, oder auch die Fragen nach dem Grund für das eigene Geschichtsinteresse.

Bild: Wolfgang Noltenhans

Weitere Bilder und eine andere Perspektive auf den internationalen Museumstag im Diözesanmuseum finden Sie auf dem Blog des Diözesanmuseums!

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