Abendflohmarkt, Modenschau und Vorurteile

„Die sind doch so erzkatholisch hier. Meinst du, die haben trotzdem Mode-Studenten?“

Diesen Satz habe ich aufgeschnappt, als ich gestern Abend eine dreiviertel Stunde vor der Kulturwerkstatt gewartet habe, um zum Abendflohmarkt der „Signs“-Gruppe eingelassen zu werden. Der Kommentar hat mir noch einmal gezeigt, dass die Universität und die Stadt beziehungsweise ihre Bürger erstaunlich wenige Berührungspunkte haben. Die Paderborner wissen nicht, welche Möglichkeiten die Universität bietet; umgekehrt bilden die Studenten eine Art Randgruppe innerhalb Paderborns. Ziel der „Signs-Woche“ ist es, Studenten und Kulturangebote der Stadt, wie beispielsweise die Stadtbibliothek, die regelmäßigen Poetry Slams oder die Veranstaltungen der Kulturwerkstatt, näher zusammen zu bringen. „Signs“, so hat mir Friederike Hoffmann, eine der Organisatorinnen des gestrigen Abends erklärt, ist eine Mischung aus eingetragenem Verein, einer Hochschulgruppe und einem Seminar. Im Wintersemester wird seit 2013 im Rahmen eines Seminars eine „Signs-Woche“ geplant und organisiert, die jeweils im darauffolgenden Sommersemester durchgeführt wird. Einige der Veranstaltungen sind mittlerweile fest etabliert, so Friederike Hoffmann. Dazu gehören der „Rathaus-Slam“ und der „Studienstag“. Das Organisatoren-Team des „Signs“-Seminars bekommt dabei tatkräftige Unterstützung von den Seminarteilnehmern der vergangenen Jahre, aber auch von ihrem Sponsor „Paderborn überzeugt“, der Uni, aber auch verschiedenen Austragungsorten, zu denen unter anderem auch die Kulturwerkstatt, verschiedene Kneipen und Stadtbibliothek gehören.

Am gestrigen Abendflohmarkt haben auch Studierende des Fachs Textil mitgewirkt, die in einem eigenen Seminar eine inszenierte Modenschau organisiert hatten: Die Kleider waren selbst entworfen, die Choreografien eigenständig ausgedacht und eingeübt. Außerdem war die „Faire-Trade-Steuerungsgruppe“ mit sechs Ständen vertreten sowie der ASP, die Umwelt Beratungsstelle der „Verbraucherzentrale NRW“ und nicht zu vergessen 24 Flohmarkt-Verkäufer.

Nach Einschätzungen von Friederike Hoffmann waren gestern etwa 800-1000 Gäste in der Kulturwerkstatt. Die große Nachfrage insbesondere bei der Anmeldung der privaten Flohmarktstände hat nun dazu geführt, dass ein Studenten Flohmarkt am Samstag den 21. Mai in der Sporthalle 2 der Universität Paderborn stattfinden wird.

Mein Fazit: Paderborn ist nicht zu katholisch, um an der Universität Studiengänge wie Mode- und Textildesign anzubieten.

…mehr Eindrücke vom Abend gibt’s diesmal auf Facebook: www.facebook.com/StadtschreiberPaderborn

 

 

2 Gedanken zu „Abendflohmarkt, Modenschau und Vorurteile“

  1. Aber zeigt nicht gerade die Tatsache, dass nun erneut ein Studenten Flohmarkt stattfinden wird -auf Grund der großen Nachfrage- dass es dann doch wieder hauptsächlich Studenten waren, die nachgefragt haben??! Also gerade eben die Randgruppe, die mit der Stadt an sich ja nicht gerade viel zu tun hat. Und damit auch keinen Bezug zu dem „erzkatholischen“ hat.

    1. Liebe Mira, danke für deinen Gedanken!
      Auf den Studentenflohmarkt Ende Mai hat das SIGNS.-Team an dem Abend verwiesen, um all diejenigen zu ‚vertrösten‘, die vielleicht durch die überfüllte Kulturwerkstatt nicht so richtig auf ihre Kosten gekommen sind. Auf dem Studentenflohmarkt, der von einer anderen Studentengruppe organisiert wird, ist aber jeder willkommen – was vielleicht nochmal eine Möglichkeit ist, die Bürger der Stadt Paderborns in die Uni zu holen!
      Ansonsten habe ich für die Flohmarktstände vom vergangenen Mittwoch Anfragen von den verschiedensten Seiten erhalten – sowohl von Studenten als auch von anderen Bürgern; was uns zeigt, dass eine solche Veranstaltung im Rahmen der SIGNS.-Woche super etabliert werden könnte – Unser Fazit: Ganz Paderborn will trödeln! Liebe Grüße, Friederike

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