Am letzten Wochenende fanden in Paderborn die Padernacht und die Museumsnacht statt. Natürlich durfte ich als Stadtschreiberin bei diesen Veranstaltungen nicht fehlen.
Die Padernacht bildete zugleich auch den Abschluss des Secret City Festivals, welches ich in den letzten Wochen an mehreren Standorten besucht habe. Beim Secret City Festival wurden verschiedene Fassaden in Paderborn und Umgebung von Künstlern und Künstlerinnen bemalt und besprüht. Dazu gehört das Musikhaus Dahl, welches in Begleitung von Livemusik und kulinarischen Angeboten von Studio Auckz gestaltet wurde. Die im Rahmen des Festivals entstandenen Werke wurden als großflächige Abbildungen während der Padernacht ausgestellt. Hintergrundinformationen gab es von Sven Niemann, der während der Veranstaltung kleine Touren zu den Graffitis anbot. Mit Sven Niemann habe ich bereits ein Interview geführt, welches mir unter anderem einen Einblick in seine Forschung zu Graffitis ermöglichte. Die Welt der Streetart finde ich sehr spannend, da sie mir noch sehr unbekannt ist und ich sie zuvor als Kunst verkannt habe. Dabei eröffnen die Bildsprache und vor allem die soziokulturellen Aspekte der Graffitigeschichte zahlreiche Forschungsansätze.
Des Weiteren bot die Padernacht Einblick in die Entstehung eines Kunstwerkes. So konnte man in der Stadtbibliothek Chris Campe bei der Gestaltung einer Innenwand über die Schulter schauen. Außerdem waren verschiedene Musik- und Walkacts in der Innenstadt zu sehen.
Am nächsten Tag ging es mit der Museumsnacht weiter. Hier boten die Museen und Galerien Paderborns ein abendliches Programm an. Das Stadtmuseum zeigte eine Performance der Band „Canvas” mit dem ukrainischen Künstler Petro Antyp, von dem ich bereits in einem Artikel zur Sonderausstellung ukrainischer Künstler und Künstlerinnen berichtet habe.
Im Kunstverein wurden unter dem Namen „Collecting 3” Sammlungsstücke von Mitgliedern des Kunstvereins ausgestellt. Das Diözesanmuseum zeigte neben der Fotografieausstellung „SO GESEHEN” eine Camera obscura, Vorläuferin der Fotokamera, deren Funktionsweise und Geschichte man sich erklären lassen konnte.
Mein Highlight war die Ausstellungseröffnung von „Traumwelt” in der KleppArt – Räume für Textiles und Kultur der Universität Paderborn. Die südkoreanische Künstlerin Gisoo Kim vereint durch Nähtechniken Fotografien, wodurch eine einmalige Komposition und Greifbarkeit der Werke entsteht. Die Vernissage wurde mit Ansprachen von Prof. Alexandra Kürtz und Christine Steuernagel eröffnet. Bis zum 08.11.2022 ist die Ausstellung noch zu sehen.
Am Wochenende des 09. bis 11. September wird es übrigens wieder etwas Besonderes in Paderborn geben: Das Kuppelfest geht in die nächste Runde! Auf dem dreitägigen Kulturfestival, welches die Kuppel e.V. in Paderborn organisiert, wird es Kunst, Theater, Musik und vieles mehr zu entdecken geben. Die zahlreichen Veranstaltungen, die ich in letzter Zeit in Paderborn besucht habe, bestätigen meinen Eindruck, den ich während meines Projektes gewonnen habe: In Paderborn gibt es doch mehr zu sehen, als man denkt!