
Bildnachweis: Philipp Wotschel
Nach den vielfältigen Stationen der vergangenen Jahre führte das 9. Statusgruppenseminar der BMBFSFJ‑Nachwuchsforschungsgruppen am 6. und 7. November 2025 an die Universität Regensburg. Hier lud die Forschungsgruppe FALKO‑PV unter der Leitung von Dr. Alfred Lindl dazu ein, ein letztes Mal im Rahmen der Statusgruppen offiziell zusammenzukommen. Spätestens im kommenden Jahr endet die Laufzeit aller Forschungsprojekte. Dies gab Anlass, neben den umfassenden Ergebnissen der einzelnen Projekte auch die Rolle des Transfers stärker in den Blick zu nehmen.
Der erste Veranstaltungstag begann nach einer offiziellen Eröffnung mit einer Keynote von Prof. Dr. Richard Göllner. Unter dem Titel „Guter Unterricht: Alte Idee, neue Evidenz?!“ wurde der Frage nachgegangen, inwiefern aktuelle Evidenz zur Unterrichtsqualität tatsächlich neue Einsichten eröffnet oder vielmehr bekannte Konzepte neu rahmt. So nehmen derzeitige technologische Entwicklungen Einfluss auf das Verständnis von „gutem“ Unterricht, der bislang im Sinne didaktischer Klassiker bis hin zu evidenzorientierten Ansätzen der Schul- und Unterrichtsforschung charakterisiert wurde. Vor diesem Hintergrund wurden innovative Analyseansätze, wie etwa KI-basierte Verfahren und Videostudien, vorgestellt und im Hinblick auf mögliche Potenziale und Herausforderungen diskutiert.
Im Anschluss boten verschiedene Workshops die Möglichkeit, zur Weiterbildung und zum aktiv werden. So besuchte Christoph den Workshop „Angriffe und unsachliche Konflikte in der Wissenschaftskommunikation“, der von Julia Wandt durchgeführt wurde. Hierbei erhielten die Teilnehmenden einen Überblick über derzeitige Problemlagen im Bereich der Wissenschaftskommunikation, in dem Forschende und Kommunikator*innen sich immer deutlicher mit antiwissenschaftlichen Anfeindungen konfrontiert sehen. In diesem Zusammenhang wurden verschiedene Reaktionsmöglichkeiten skizziert und auf einschlägige Unterstützungsangebote verwiesen. Im Vordergrund stand dabei der Scicomm-Support, auf dessen Webseite weiterführende Informationen und Kontaktmöglichkeiten zusammengefasst sind. Parallel besuchte Philipp den Workshop „Starke Stimme, starke Karriere: Stimmgesundheit in der Wissenschaft“ unter der Leitung von Christian Gegner. Wie der Titel andeutet, stand die Rolle der eigenen Stimme und Sprechfähigkeit im Fokus und wurde als ein zentrales Arbeitsinstrument in der Wissenschaft hervorgehoben. Neben einem theoretischen Input zu verschiedenen Einflussfaktoren auf die eigene Stimme, lag der Schwerpunkt des Workshops insbesondere auf der praktischen Erprobung unterschiedlicher Übungen und Strategien zur Stimmkontrolle und Prävention vor Überbeanspruchung. Hierbei wurde deutlich, dass souveränes Sprechen nicht allein eine Frage der Stimme ist, sondern als komplexes Zusammenspiel des ganzen Körpers zum Ausdruck kommt.
Den Abschluss des ersten Tages verbrachten wir gemeinsam im eindrucksvollen MuseumsCafé Regensburg, mitten im Kreuzgang des ehemaligen Minoritenklosters. Neben der vorzüglichen Verpflegung und vielen Gesprächen wurde der Abend durch eine überraschende Zaubershow abgerundet. Diese Show war nicht nur kunstvoll und unterhaltsam gestaltet, sondern unterstrich auch, dass in der Wissenschaft ein wenig Platz für etwas Magie bleibt.
Den ersten Schwerpunkt des zweiten Veranstaltungstages bildete die Keynote von Prof. Dr. Cornelia Gräsel mit dem Titel „Transfer von Forschungsergebnissen im Bildungsbereich: Vergangenheit, Gegenwart und andauernde Schwierigkeiten“. Es wurde verdeutlicht, dass der Transfer von Forschungsergebnissen im Bildungsbereich auch in Deutschland seit über 50 Jahren beforscht wird und dabei vor allem in den letzten zwei Jahrzehnten einige Fortschritte erzielt wurden. Zugleich zeichneten sich in der Vergangenheit und Gegenwart typische Transferhindernisse ab. Bei der Bewältigung dieser lohnt sich der Blick auf die Erfahrungen der Transfergeschichte, die bei gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen helfen könnten.
Den letzten Inhaltlichen Abschnitt des Tages bildeten Präsentationen aus den Nachwuchsforschungsgruppen. In bester Gesellschaft zwischen den interaktiven Präsentationen der Gruppen MuHik und FORMAT stellte Christoph zentrale Überlegungen und Ergebnisse zur Erprobung und Auswertung unseres entwickelten OSTE-Prüfungsparcours im TED-Talk-Format vor. Über die Resonanz und die weiterführenden Nachfragen haben wir uns gefreut.

Bildnachweis: Philipp Wotschel
Bevor wird unsere lange Rückreise in den Norden des Landes antraten, gab es abschließend bei einem kleinen Mittagssnack noch Raum für einen gemeinsamen Ausklang und weitere Diskussionen. Auch wenn das letzte Statusseminar bedeutet, dass alle Projekte aus dieser Förderlinie bis zum nächsten Jahr zu ihrem Ende kommen, haben sich über die Zeit einige Kooperationen und Bekanntschaften entwickelt, die auch weiterhin bestehen bleiben. Wir freuen und daher auf ein Wiedersehen auf die ein oder andere Weise und bedanken und herzlich bei dem gesamten Team von FALKO-PV für einen so gelungenen Abschluss.
Vorträge:
- Göllner, R. (2025, 06. November). Guter Unterricht: Alte Idee, neue Evidenz?! [Vortrag]. 9. Statusseminar der BMBF-Nachwuchsforschungsgruppen „Empirische Bildungsforschung“. Universität Regensburg.
- Gräsel, C. (2025, 07. November). Transfer von Forschungsergebnissen im Bildungsbereich: Vergangenheit, Gegenwart und andauernde Schwierigkeiten [Vortrag]. 9. Statusseminar der BMBF-Nachwuchsforschungsgruppen „Empirische Bildungsforschung“. Universität Regensburg.
- Vogelsang, C. (2025, 07. November). Assessment drives Learning… – Warum wir bessere Prüfungen für Lehrkräfte brauchen [Vortrag]. 9. Statusseminar der BMBF-Nachwuchsforschungsgruppen „Empirische Bildungsforschung“. Universität Regensburg.
