Archiv für den Monat: März 2023

DGFF „Nachwuchs“-Tagung in Münster: (Selbst-) Findungsphasen

(c) ELE

Vom 16.-17.03.2023 fand in Münster die Nachwuchstagung der DGFF (Deutschen Gesellschaft für Fremdsprachenforschung) statt. Natürlich habe ich (Thomas) es mir nicht nehmen lassen, an meine Alma Mater zurückzukehren, um mich dort mit Forschenden auszutauschen, darunter natürlich Altbekannte, aber auch viele neue Kontakte.

Eröffnet wurde die Tagung vom gesamtem Team der Englischdidaktik der Universität Münster, die mit ihren einleitenden Worten den Ton für die Tagung setzten. Nach Jahren der Distanz war es für viele Anwesenden die erste Tagung in Präsenz und für die up-and-coming Forschenden eine der ersten Gelegenheiten, sich mit Gleichgesinnten zu vernetzten, auszutauschen und über Projekte zu diskutieren. Betont wurde vom Team die Bedeutung, die vergangene Nachwuchstagungen für sie hatten, wie Hamburg oder Gießen, die für viele ein wichtiger Wegpunkt in der eigenen Entwicklung darstellten. So sollte die Tagung in Münster für uns hoffentlich ähnlich gewinnbringend sein und unter einem Stern der Wertschätzung und des Vertrauens stehen. Ohne hier den Anspruch erheben zu wollen, für alle zu sprechen, war mein Eindruck während und auch nach der Tagung , dass dies zu 100% gelungen ist 🙂 .

Der erste Programmpunkt war eine Grundsatzdiskussion zu empirischer und theoretisch-konzeptioneller Forschung, (von manchen fälschlicherweise als „Streitgespräch“ bezeichnet), geführt von Prof. Dr. Frauke Matz und Prof. Dr. Dominik Rumlich, moderiert von Dr. Philipp Siepmann. Was als pointierte Debatte begann („Also ist Theorie dann lediglich der Empirie dienlich?“) wandelte sich schnell in einen wertschätzenden, konstruktiven Dialog über den Beitrag den beide Ansätze leisten – Harmonie pur 🙂 . Hiernach gab es dann Workshops für die PhD-Anfangsphase, PhD-Spätphase und die Post-Docs, in denen in verschiedenen Formaten über die gruppentypischen Herausforderungen diskutiert wurde. Großgeschrieben wurde im Anfangsworkshop das Kennenlernen von neuen Mitforschenden, sodass wir uns in kleineren Gruppen erst neu finden mussten, bevor wir uns dann über bestimme Aspekte ausgetauscht haben.

Der letzte Punkt im Nachmittagsprogramm waren dann die ersten Vorträge in den Sektionen. Ich war Teil der Sektion „Universitäre Lehrer*innenbildung und Referendariat“ welche von Prof. Dr. Julia Settinieri der Universität Bielefeld geleitet wurde. Den Aufschlag in der Sektion machte Freya Dehn, ebenfalls aus Paderborn, die aus ihrem Forschungsprojekt berichtete. Darin untersucht sie die Wirksamkeit von Fallarbeit im Bereich DaF/DaZ und wie dadurch z.B. die professionelle Unterrichtswahrnehmung von Lehrkräften gefördert werden kann. Weiter im „Paderblock“ habe ich dann gemacht und unser Simulation sowie Ergebnisse aus unseren aktuellen Validierungsstudien präsentiert. Die anschließende Diskussion war sehr fruchtbar und hat mir geholfen die Zielsetzung des Projekts und meines Dissertations zu schärfen – Danke hier an alle Beteiligten! Den letzten Vortrag in dem Slot hielt dann Fenja Kuchenbuch, die darin über die aufgabenorientierten Unterrichtsplanungskompetenzen von Studierenden in den Blick nimmt. Abends ging es dann zum Conference Dinner ins Schlossgarten Café, wo wir den ersten Tag beim gemeinsamen Abendessen und vielen Gesprächen ausklingen lassen konnten.

Am nächsten Tag ging es weiter mit einzelnen Vorträgen in verschiedenen Slots, u.a. von zwei Kolleginnen der Uni Paderborn! Im Vortrag von Maike Bauer ging es um den Einsatz von Diaspora-Kurzgeschichten im Englischunterricht der Sek II, insbesondere im Kontext des NRW Abiturthemas „Voices from the African Continent: Focus on Nigeria„. In ihrem Projekt untersucht sie u.a. mit qualitativen Interviews die Wahrnehmung zentraler Aspekte der Diaspora, die durch eine Unterrichtsreihe thematisiert werden. Stefanie van der Valk (hier vom PLAZ) stellte ihren aktuellen Stand zum Einsatz von Digificciones (digitale Kurzliteratur z.B. auf Twitter, Instagram etc.) im Spanischunterricht vor. Ein Projekt welches für PERFORM-LA sehr interessant ist, wurde von Meral Roeben vorgestellt – Digivate-E. Im Zentrum des Projekts steht eine digitale Simulation von Englischunterricht, welche genutzt werden soll um digitale Diagnosekompetenzen von Englischlehrkräften zu fördern. Ein sehr spannendes Projekt, welches das breite Spektrum an Simulationen in der Lehrer*innenbildung zeigt! Den inhaltlichen Abschluss bildete ein weiterer Forschungsdialog von Prof. Dr. Christiane Dalton-Puffer der Universität Wien und Prof. Dr. Werner Delanoy der Universität Klagenfurt. Unter der Frage „Quo vadis?“ wurden Spannungsfelder der Fremdsprachendidaktik diskutiert und Fragen aufgeworfen, die es zu beantworten gilt wie: „Welche Sprachen brauchen wir als Gesellschaft?“ oder „Was sollten Inhalte im modernen Englischunterricht sein? „.

Nach zwei intensiven, aber auch inspirierenden Tagen geht es nun daran, sich mit dem Feedback, Inhalten und Eindrücken auseinanderzusetzen und für sich zu nutzen. Was bleibt, wenn ich auf diese Nachwuchstagung in Münster zurückblicke? Für mich sind es zwei Sätze von Ricardo Römhild & Anika Marxl am Ende der Tagung. Getreu dem Tagungsmotto „Findungsphase“ sagte Ricardo, dass das Ziel der Promotionsphase ist, seine eigene Stimme zu finden. Anika ergänzte mit einem Satz, der nun als mein neues Mantra das Whiteboard in meinem Büro ziert: „Eine gute Diss, ist eine fertige Diss.“

In diesem Sinne bedanke ich mich ganz herzlich bei allen an der Organisation beteiligten Menschen: Den Tagungspräsidentinnen, dem Tagungsteam und den unermüdlichen Hilfskräften. Ich bin schon gespannt, wo wir uns auf der nächsten Nachwuchstagung finden werden 😉 .

Vorträge:

  • Bauer, M. (2023). Diaspora-Kurzgeschichten im fremdsprachlichen Unterricht Englisch: Ein neuer didaktischer Impuls?. DGFF Nachwuchstagung, Westfälische Wilhelms-Universität Münster.
  • Dehn, F. (2023). Lernen am und durch den Fall: Lehrkräfteprofessionalisierung in DaZ durch Fallarbeit. DGFF Nachwuchstagung, Westfälische Wilhelms-Universität Münster.
  • Janzen, T. (2023). „I don’t understand.“ – Validierung einer rollenspielbasierten Simulationsprüfung für zukünftige Englischlehrkräfte. DGFF Nachwuchstagung, Westfälische Wilhelms-Universität Münster.
  • Kuchenbuch, F. (2023). Professionelle Unterrichtswahrnehmung und Planungskompetenz(en) für das aufgabenorientierte Unterrichten im kompetenzorientierten Englischunterricht entwickeln – Eine qualitative StudiezurProfessionalisierung von Lehramtsstudent:innen. DGFF Nachwuchstagung, Westfälische Wilhelms-Universität Münster.
  • Roeben, M. (2023). Potenzial eines simulationsbasierten Englischunterrichts zur Förderung von Lehrkompetenzen. DGFF Nachwuchstagung, Westfälische Wilhelms-Universität Münster.
  • v.d. Valk, S. (2023). Digificciones im Spanischunterricht – Von einer literatur- und medienwissenschaftlichen Analyse literarischer Texte auf SocialMedia zur gegenstandsorientierten Didaktik. DGFF Nachwuchstagung, Westfälische Wilhelms-Universität Münster.

10. GEBF-Tagung 2023 – „Bildung zwischen Unsicherheit und Evidenz“

Ein Einblick in unsere diesjährigen Highlights

Bildnachweis: © Gesellschaft für Empirische Bildungsforschung | https://digigebf.files.wordpress.com/2022/12/cropped-cropped-logo_gebf_2023-01.png?w=937&h=400

Drei Jahre hat es gedauert, bis die GEBF-Tagung wieder in Präsenz stattfinden konnte. Passend zum 10. Jubiläum lud die Gesellschaft für Empirische Bildungsforschung vom 28. Februar bis 02. März 2023 unter dem Motto „Bildung zwischen Unsicherheit und Evidenz“ zum wissenschaftlichen Austausch ein. Wir waren als Projektteam auch dabei und möchten (wie im letzten Jahr) einige Einblicke in unsere Erlebnisse schildern:

Wie schon im vergangenen Jahr auf der Nachwuchstagung erhielt Philipp in diesem Jahr auf der Haupttagung die Möglichkeit, einen Vortrag über die Pilotierung seines Performanztests für das bildungswissenschaftliche Lehramtsstudium (zur Erfassung von Beratungskompetenz) zu halten und zu diskutieren. Das Thema Performanztests und Simulationen befand sich auf der GEBF in „guter Gesellschaft“, weshalb Philipp vor allem das Symposium „Simulationsbasiertes Lernen an der Hochschule – neue Erkenntnisse aus experimentellen und metaanalytischen Studien“ begeisterte. Die vier Vorträge fokussierten die Rolle von Simulationen in der Hochschulbildung im Medizin- und Lehrkräftebereich und konnten veranschaulichen, wie gut Simulationen auch in der Lehrkräftebildung eingesetzt werden können. Zunächst präsentierte Constanze Richters eine Studie, in der die Frage untersucht wurde, ob bzw. inwiefern strukturierte Reflexion und Kollaborationsskripts den Erwerb kollaborativer Diagnosefähigkeiten in einer medizinischen Simulation unter Berücksichtigung des Vorwissens der Lernenden verbessern können. Danach folgte unter dem Titel „Lernen mit Simulationen: Eine Metaanalyse zur Adaptivität von instruktionaler Unterstützung“ ein Vortrag von Olga Chernikova, die sich in ihrer Metastudie der Umsetzung und den Voraussetzungen von Adaptivitätsstrategien von Simulationen widmet. Den Dritten Vortrag hielt Stephanie Kron. Sie berichtet von ihrer Untersuchung zur Spezifität bzw. Sensitivität von Diagnosen Mathematiklehramtsstudierender in einer simulationsbasierten Lernumgebung. Im letzten Vortrag zur „Förderung von Reanimationsskills durch simulationsbasiertes Lernen: Welche Vorteile bringt der Einsatz von first-person-view-Videos im Debriefing?“ präsentierte Martin Gartmeier die Ergebnisse seiner Forschung zu der Frage, inwieweit Videos aus der first-person-Perspektive zu Veränderungen im Debriefing und zu verbessertem Lernerfolg beitragen können.

Jana und Christoph haben auf der diesjährigen GEBF-Tagung bei dem Symposium „‚Bedrohung‘ der Testwertinterpretation durch Testmotivation? – Fragen der Validität in der Kompetenzforschung“ mitgewirkt, welches von Daniel Scholl und Christina Watson organisiert wurde. Insbesondere die Diskussion und der Austausch mit den Teilnehmenden des Symposiums waren eines der Highlights von Jana. Darüber hinaus war auch das Symposium „Simulationsbasiertes Lernen und Messen in der Mediziner:innen und Lehrer:innenausbildung“ mit Ann-Kathrin Schindler bzw. Tina Seidel als stellvertretende Chair spannend. Die zwei Beiträge, die sich auf die Lehramtsausbildung bezogen, wurden von Michael Nickl aus der COSIMA-Gruppe und von Florentine Hickethier von der Universität Jena vorgestellt. Nickl et al. konnten in ihren Analysen (zur Erfassung der Diagnosekompetenzen angehender Lehrkräfte mit Hilfe einer videobasierten Simulation) Profile von kognitiven und motivationalen Charakteristika der Diagnostizierenden identifizieren, die sich auf die Qualität des Diagnoseprozesses und die Urteilsakkuratheit auswirken. Hickethier et al. haben die Nützlichkeitsüberzeugungen und die Technologieakzeptanz von Lehramtsstudierenden aus verschiedenen Ländern hinsichtlich einer Virtual Reality Umgebung für Schüler*innen erfasst und konnten Veränderungen durch das eigene Erleben der VR-Umgebung aufzeigen (v.a. eine höhere Intention, VR auch in der eigenen Berufspraxis anzuwenden). VR war generell ein großes Thema auf der diesjährigen GEBF-Tagung – ähnlich wie das Thema ChatGPT. So beschäftigte sich bspw. das Symposium „Unterrichtserleben in Virtual Reality als Chance für die Lehrkräftebildung“ mit virtuellen Unterrichtssimulationen in VR-Umgebungen. Interessant war hier, dass im Vergleich zur Arbeit mit traditionellen Unterrichtsvideos keine empirisch signifikanten Effekte für den VR-Einsatz gefunden werden konnten (mit Bezug auf die professionelle Unterrichtswahrnehmung und Reflexionsfähigkeiten angehender Lehrkräfte).

Neben den vielen Einzelbeiträgen und Symposien waren die Keynotes der diesjährigen GEBF-Tagung weitere Highlights für Jana. Im Vortrag von Prof. Dr. Gerd Gigerenzer ging es bspw. um die Risikokompetenz und um Bildung im digitalen Zeitalter – mit der klaren Message, dass auch wir Menschen smarter werden müssen, wenn um uns herum alles smarter wird ;-). In der Keynote von Prof. Dr. Monika Waldis ging es um die hohe Bedeutung gesellschaftswissenschaftlichen Wissens insbesondere in Zeiten der Krise und in Zeiten, in denen die Demokratie weltweit unter Druck steht. Prof. Dr. Waldis sieht eine besondere Chance zur Förderung der Demokratiekompetenz (mit der Leitidee der Urteilsfindung und Fähigkeiten des Perspektivwechsels und der Empathie) in Argumentations- und Debattiertrainings als didaktische Interventionen für Schüler*innen.

Christoph lieferte in diesem Jahr zusammen mit Pascal Pollmeier und Tim Rogge einen Beitrag zum Symposium „Eigenvideografie als Professionalisierungstool für Lehramtsstudierende im Praxissemester“, das von Verena Zucker organisiert wurde. Zusammen mit Nicola Meschede berichtete sie von einer Untersuchung zur Frage, welche persönlichen Merkmale Lehramtsstudierender (z.B. Misserfolgserwartung) und Bedingungsfaktoren (z.B. zeitliche Belastung) die Bereitschaft Eigenvideografien im Praxissemester durchzuführen beeinflussen. Dies war insofern interessant, dass es auch die Frage berührt, die wir (also, Pascal, Tim und Christoph) auch in unserer Interviewstudie untersucht haben. Auch die beiden weiteren Vorträge von Robin Junker (in Vertretung für Christina Gippert) und Verena Oestermann berichteten interessante Erkenntnisse zur Wirksamkeit von Eigenvideografiearbeit zur Förderung der professionellen Unterrichtswahrnehmung von Lehramtsstudierenden. Es war also insgesamt ein rundum gelungenes Symposium. An dieser Stelle daher noch einmal ein herzlicher Dank an Verena als Organisatorin! Ein weiteres Vortragshighlight aus Christophs Sicht war der Vortrag von Șeyma Gülen, die unter dem Titel „Lehramtsstudium – Vorbereitungsdienst – Lehrkräfteberuf, oder? Empirische Ana-
lysen aus dem Nationalen Bildungspanel (NEPS) zum post-universitären beruflichen
Verbleib von Lehramtsabsolvent*innen“ auf Basis der umfangreichen NEPS-Daten (N = 2.941 Absolvent*innen gingen in die Untersuchungen ein) Analysen dazu vornahm, wie viele Lehramtsstudierende nach einem Studienabschluss auch wirklich als Lehrkräfte arbeiten (Spoiler: In ihren Analysen sind es 79% ;)). Diese Ergebnisse kommen zur richtigen Zeit und liefern empirisch fundierte, belastbare Daten für die Diskussion um den aktuellen Lehrkräftemangel. Zwei weitere schöne Vorträge betrafen ebenfalls etwas stärker die Themen unserer Nachwuchsforschungsgruppe. Zum einen stellte Sigrid Harendza eine spannende Untersuchung dazu vor, nach welchen Kriterien aus der arbeitsplatzbasierten Beobachtung Ausbilder*innen in praktischen Ausbildungsphasen (z.B. im praktischen Jahr in der Medizinerausbildung) angehenden Ärzt*innen bestimmte Tätigkeiten anvertrauen bzw. bis zu welchem Grad (dies kann bspw. eine Tätigkeit wie das Blut Abnehmen sein). Die empirischen Daten wurden dabei in einer Simulationsumgebung gewonnen, in der umfangreich der erste Arbeitstag in einer Klinik simuliert wurde. Zum anderen berichtete Christoph Kruse unter dem Titel „Wie beurteilen Fach- und Schulleitungen angehende Lehrer:innen im Referendariat?
Erkenntnisse aus einer qualitativ-rekonstruktiven Dokumentenanalyse von schriftlichen Gutachten“ von Analysen von realen Schulleitungsgutachten, die im Rahmen der zweiten Staatsprüfung in NRW angefertigt wurden. Im Zentrum stehen dabei z.B. Fragen danach, welche Kriterien Schulleitungen an die Bewertung anlegen bzw. welche impliziten Orientierungen in den Gutachten deutlich werden. Diese Prüfungsdokumente sind wenig erforscht, sie machen allerdings einen hohen Anteil der Abschlussnote des zweiten Staatsexamens aus. Insofern freut sich Christoph schon auf die weiteren Ergebnisse.

Bildnachweis: © Jana Meier| ein Teil des PERFORM-LA Teams auf dem Gesellschaftsabend
(v. l. Christoph, Jana, Philipp)

Ein weiteres Highlight war natürlich der Gesellschaftsabend, der in der Grand Hall Zollverein® veranstaltet wurde. Wie die GEBF selbst zusammenfasst ist dieser beeindruckende Ort „[…] eine moderne Eventlocation, die auf dem Gelände der ehemaligen Kokerei Zollverein des UNESCO-Welterbes Zollverein liegt. Sie wurde am 12. September 1961 als Sauger- und Kompressorenhalle in Betrieb genommen. Nach über drei Jahrzehnten wurde sie am 30. Juni 1993 stillgelegt. Die Anlage ZOLLVEREIN® Schacht XII war die größte und modernste Steinkohleförderanlage der Welt. Seit 1998 widmet sich die Stiftung Zollverein der Erhaltung und Wiedernutzbarmachung dieses Industriedenkmals.“  

Wir waren auf jeden Fall nachhaltig beeindruckt und hatten viel Vergnügen 😉

Bildnachweis: © Philipp Wotschel |Der direkte Außenbereich
Bildnachweis: © Philipp Wotschel |Ein Einblick in die Halle

Wir freuen uns, auch in diesem Jahr dabei gewesen sein zu können, bedanken uns herzlich für die zahlreichen Vorträge, Anregungen und Diskussionen und sagen bis bald!

Vorträge:

  • Gartmeier, M., Soellner, N., Eiberle, M., Haseneder, R., Hinzmann, D., Schulz, C., Rath, S., & Berberat, P. (2023, 01. März). Förderung von Reanimationsskills durch simulationsbasiertes Lernen: Welche Vorteile bringt der Einsatz von first-person-view-Videos im Debriefing? 10. Jahrestagung der Gesellschaft für Bildungsforschung (GEBF), Essen.
  • Gigerinzer, G. (2023, 28. Februar). Risikokompetenz: Bildung im digitalen Zeitalter. 10. Jahrestagung der Gesellschaft für Bildungsforschung (GEBF), Essen.
  • Gippert, C., Junker, R., Seeger, D., & Holodynski, M. (2023, 01. März). Welche Rolle spielt die Eigenvideografie bei der Förderung der professionellen Unterrichtswahrnehmung von Klassenführung im Rahmen des Praxissemesters? 10. Jahrestagung der Gesellschaft für Bildungsforschung (GEBF), Essen.
  • Harendza, S., Kadmon, M., Berberat, P., Fincke, F., Gärtner, J., Schick, K. (2023, 28. Februar). Anvertrauen von Verantwortung auf Basis von Arbeitsplatz-basierten Beobachtungen. 10. Jahrestagung der Gesellschaft für Bildungsforschung (GEBF), Essen
  • Heitzmann N., Chernikova O., Stadler, M., Holzberger,D., Seidel, T., & Fischer, F. (2023, 01. März). Lernen mit Simulationen: Eine Metaanalyse zur Adaptivität von instruktionaler Unterstützung. 10. Jahrestagung der Gesellschaft für Bildungsforschung (GEBF), Essen.
  • Hickethier, F., Dehne, M. & Gröschner, A. (2023, 28. Februar). Wie nehmen Lehramtsstudierende eine neuartige VR-Umgebung für Schüler:innen wahr? Eine Mixed-Methods-Studie zur Veränderung von Nützlichkeitsüberzeugungen. 10. Jahrestagung der Gesellschaft für Bildungsforschung (GEBF), Essen.
  • Kron, S., Sommerhoff,D., & Ufer, S. (2023, 01. März). Entwicklung diagnostischer Kompetenz zur Dezimalbruchrechnung: Akkuratheit, Sensitivität und Spezifität von Diagnosen in einer simulationsbasierten Lernumgebung. 10. Jahrestagung der Gesellschaft für Bildungsforschung (GEBF), Essen.
  • Kruse, C. (2023, 02. März). Wie beurteilen Fach- und Schulleitungen angehende Lehrer:innen im Referendariat? Erkenntnisse aus einer qualitativ-rekonstruktiven Dokumentenanalyse von schriftlichen Gutachten. 10. Jahrestagung der Gesellschaft für Bildungsforschung (GEBF). Essen.
  • Erfassung von Diagnosekompetenzen in Simulationen: Einfluss der Charakteristika des Diagnostizierenden
  • Nickl, M., Sommerhoff, D., Codreanu, E., Ufer, S. & Seidel, T. (2023, 28. Februar). Erfassung von Diagnosekompetenzen in Simulationen: Einfluss der Charakteristika des Diagnostizierenden. 10. Jahrestagung der Gesellschaft für Bildungsforschung (GEBF). Essen.
  • Oestermann, V., Weyland, U., & Koschel, W. (2023, 01. März). Zur Förderung professioneller Unterrichtswahrnehmung im Praxissemester anhand von Eigen- und Fremdvideos. 10. Jahrestagung der Gesellschaft für Bildungsforschung (GEBF). Essen.
  • Pollmeier, P., Vogelsang, C., & Rogge, T. (2023, 01. März). Zwischen Angst und Vorfreude – Emotionales Erleben Lehramtsstudierender bei der Arbeit mit Eigenvideografien. 10. Jahrestagung der Gesellschaft für Bildungsforschung (GEBF). Essen.
  • Richters, C., Stadler M., Radkowitsch, A., Schmidmaier, R., Fischer, M.R., & Fischer, F. (2023, 01. März). Förderung kollaborativer Diagnosefähigkeiten für Lernende mit unterschiedlichem Vorwissen: Effekte von strukturierter Reflexion und Kollaborationsskripts in einer agentenbasierten medizinischen Simulation. 10. Jahrestagung der Gesellschaft für Bildungsforschung (GEBF), Essen.
  • Waldis, M. (2023, 01. März). Gesellschaftswissenschaftliches Lernen in Zeiten der Krise – Wissensordnungen und Kompetenzen revisited. 10. Jahrestagung der Gesellschaft für Bildungsforschung (GEBF), Essen.
  • Wotschel, P. (2023, 01. März). Beratungskompetent durchs Lehramtsstudium? Entwicklung und Erprobung eines handlungsnahen Prüfungsformates. 10. Jahrestagung der Gesellschaft für Bildungsforschung (GEBF), Essen.
  • Zucker, V., Meschede, N. (2023, 01. März). Was motiviert oder hemmt Studierende, sich im Praxissemester videografieren zu lassen? Eine Untersuchung zur Bedeutung persönlicher Voraussetzungen für die Nutzung von Eigenvideografie. 10. Jahrestagung der Gesellschaft für Bildungsforschung (GEBF). Essen.

Podcast: Datenliebe

Auch Forschungsdaten wollen umsorgt werden!

Quelle: Verbund Forschungsdaten Bildung

Innerhalb von Projekten der empirischen Bildungsforschung werden eine Menge Daten gesammelt, von Fragebogendaten bis hin zu Interview- und Videoaufnahmen. Der Verbund Forschungsdaten Bildung hat das Ziel, solche Forschungsdaten auch nach dem Abschluss von Forschungsprojekten zu archivieren und für spätere Nachnutzungen anderen Forscher*innen bereit zu stellen. Auch die in unserem Projekt erhobenen Daten werden wir nach Abschluss in ein Archiv zur Sekundärnutzung geben. Beim Verbund Forschungsdaten Bildung handelt es sich um eine Zusammenarbeit dreier großer nationaler Einrichtungen der Bildungsforschung, dem DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, dem GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften und dem IQB – Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen.

Neben dem kostenfreien Angebot der Datenarchivierung, stellt der Verbund aber auch umfangreiche Informationen für Bildungsforscher*innen und weitere Interessierte um alle Themen zum Umgang mit empirisch gewonnenen Forschungsdaten zur Verfügung. Damit eine Archivierung für die spätere Datennutzung bspw. auch sinnvoll angelegt werden kann, sollte schon bei der Konzeption von Forschungsprojekten eine Vielzahl von Aspekten beachtet werden, die z.B. in einem Datenmanagementplan festgehalten werden sollten (Verbund FDB, 2015). Darüber hinaus muss jegliche Forschung, bei der Daten von Menschen erfasst bzw. erhoben werden, datenschutzrechtlichen und forschungsethischen Grundsätzen folgen. Dies betrifft insbesondere die so genannte informierte Einwilligung von teilnehmenden Personen (Verbund FDB, 2019).

Zu derartigen Fragen und noch einer ganzen Reihe mehr (z.B. zur Datenanonymisierung) bietet die Website des Verbundes zahlreiche Handreichungen und Hintergrundinformationen. Sehr empfehlenswert sind auch die regelmäßigen Schulungsangebote des Verbundes, an denen ich auch schon teilgenommen habe. Nicht zuletzt bietet der Podcast nun auch eine gute Möglichkeit für alle, die sich auch auf dem Weg zur oder von der Arbeit zum Umgang mit Daten fortbilden wollen (oder auch am Wochenende 😉 ).

Literatur:

  • Verbund Forschungsdaten Bildung (2015). Checkliste zur Erstellung eines Datenmanagementplans in der empirischen Bildungsforschung. Version 1.1. DIPF. (Online)
  • Verbund Forschungsdaten Bildung (2019). Checkliste zur Erstellung rechtskonformer Einwilligungserklärungen mit besonderer Berücksichtigung von Erhebungen an Schulen. Version 2.0. DIPF. (Online)