Marie Lampe: Ohne Titel. Kupferdraht und Nylonstrumpfhose, ca. 200 x 80 x 80 cm.
Anonym: Ohne Titel. Gips und Draht, je ca. 30 x 20 x 40 cm.
Luca Scholz: Ohne Titel. Aluminiumdraht, 26 x 23,5 x 34,5 cm.
Lajla Dizdar: Ohne Titel. Papier, ca. 100 x 100 x 10 cm.
Emily Lüpken: Ohne Titel. Glas & Metall, je ca. 20 x 20 x 30 cm.
Skulptur und Raum sind untrennbar miteinander verbunden. Aber wie passen Linie und Fläche in diesen Zusammenhang? Dass Skulptur nicht nur mit Volumen zu tun hat, sondern dass durch Linien und Flächen neue räumliche Zusammenhänge geschaffen werden können, ist der Grundgedanke, von dem ausgehend das weite Feld der Skulptur beleuchtet wird. Die Materialwahl orientiert sich an den spezifischen Möglichkeiten, Linien und Flächen im Raum zu schaffen. Dazu gehören sicherlich Draht, Stäbe aus Holz oder Metall, Gewebe, Platten aus unterschiedlichen Werkstoffen, etc. Gegenstand des Seminars ist aber auch die reflexive Auseinandersetzung mit künstlerischen Möglichkeiten und mit der Rolle, die ungewöhnliche Materialien in der Formfindungen spielen können.
Anhand gezielter gestalterischer Impulsaufgaben werden erste Prozesse initiiert, die im Laufe des Seminars in ein freies künstlerisches Arbeiten münden. Zu den Orientierungspunkten gehören Einführungen in handwerklich-technische Möglichkeiten ebenso wie der Blick in ausgewählte zeitgenössische künstlerische Positionen.
Silke Lamers: Das Weiche und das Flüchtige. Zuckerwatte, ca. 50 x 50 x 100 cm.
Sophia Süslack: Resource scarcity. Mixed Media, ca. 50 x 150 x 15 cm.
Sophia Ruff: Inner Landscape. Textilien, ca. 500 x 200 x 10 cm.
Niklas Teich: Kontrollverlust. Mixed Media Installation, ca. 500 x 500 x 150 cm.
Melissa Thiehoff: Ohne Titel. Ungebrannter Ton auf Styropor, ca. 98 x 46 x 35 cm.
Sina Braach: Ohne Titel. Strumpfhosen (Polyester/Elasthan), Füllung: u.a. Nudeln, Reis, Styropor, Maße variabel.
Sarah Köster: Tampon-Pavillon. In duftenden Flüssigkeiten und roter Farbe getränkte Tampons in Pavillon, ca. 80 x 80 x 200 cm.
Vanessa-Marie Zurek: Ohne Titel. Staubwedel mit Haaren, Installation, ca. 100 x 150 x 100 cm.
In der zeitgenössischen Skulptur spielt das Material eine zentrale Rolle. Es wird zum Ausgangspunkt einer reflexiven Auseinandersetzung mit den Anliegen, den Möglichkeiten und Grenzen von Skulptur. Dazu zählen auch weiche und flüchtige Materialien, wie beispielsweise Wasser oder Luft, die nur bedingt geformt werden können und nicht auf einen dauerhaften Bestand angelegt sind. Dadurch, dass sie nur schwer greifbar sind, rücken prozesshafte Momente stärker in den Fokus.
Skulptur wird in diesem Seminar in ihren Öffnungstendenzen aufgefasst. Der materialbetonte Zugriff, wie er sich in der kunstwissenschaftlichen Auseinandersetzung bei Monika Wagner und Dietmar Rübel nachvollziehen lässt, bildet den roten Faden der kunstpraktischen Arbeit sowie der Reflexion des eigenen Handelns im Kontext ausgewählter künstlerischer Positionen.
Alfred Alberti: Silent Scream. Glasierter Tonguss, ca. 20 x 30 cm.
Irina Baryseva: Das ist doch ein Fingerspiel, ein Dialog zwischen Fingern. Ton, Gips und Metall, ca. 10 x 60 x 25 cm.
Alyssa Bergstreiser: Ohne Titel. Keramik, 15 x 120 x 70 cm.
In der Bildhauerei geht es nicht nur um die charakteristischen optischen und haptischen Merkmale von Materialien, sondern auch um die handwerklich-technischen Möglichkeiten und um daraus resultierende Ausdrucksmöglichkeiten. Ton und Gips stellen ein spannendes Materialpaar dar: Jedes für sich ist auf vielfältige Art und Weise einsetzbar. In der Kombination ergeben sich weitere Möglichkeiten, die auf ihren gegensätzlichen Eigenschaften basieren. Negativformen aus Gips lassen sich für Abformungen in Ton nutzen, Gips kann in Ton gegossen werden, z.B. in der Erstellung von Reliefs. Bei Ton wird meistens zuerst die Modelliermasse assoziiert, dabei lassen sich mit Gießton – in einer entsprechenden Gipsform – auch Formen gießen und weiterverarbeiten. Im Seminar werden Ausdrucksmöglichkeiten ausgelotet, die sich aus dem Dialog der beiden Materialien herleiten. Aus der Perspektive des Materials werden Kontexte zeitgenössischer Skulptur erschlossen und für die Reflexion über das eigene Handeln herangezogen.
Lisa-Marie Vos: Eau de toilette, Acryl auf LW, 100 x 100 cm
Lisa-Marie Vos: Eau de toilette, Acryl auf LW, 100 x 100 cm; Anonym: o.T., Acryl auf LW, 30 x 20 cm; Indira Alija: o.T., Acryl auf LW, 60 x 50 cm, Aquarell auf Papier, 42 x 29,7 cm; Paula Pepping: o.T., Acryl auf Papier, 21 x 29,7 cm; Konstantin Fox: o.T., Acryl auf LW, 80 x 60 cm
Vanessa Zurek: o.T., 120 x 80 cm, Acryl auf Pappe; Ariane-Isabelle Götte: NFT-Affe, Acryl auf LW, 70 x 70 cm
Isabel Fortmeier, Lina Kaliske, Pauline Keßler, Ricarda Borgmann: Zwischen Ekstase und (Selbst)zerstörung, Video, 10:02 min
Enie Laura Reitz: o.T., Acryl auf LW, 60 x 50 cm
Paula Ottemeier: o.T., Linoldruck, 72 x 52 cm
Victoria Winterfeld: o.T., Acryl auf Leinwand, 200 x 100 cm
Irina Baryseva, Lara Bartsch, Anonym
Alyssa Bergstreiser: Ohne Titel. Keramik, 15 x 120 x 70 cm.
Ausstellungsdisplay der Ergebnisse aus dem Seminar ‚3D-Druck im Kontext kultischer Gegenstände‘ von Thomas Musehold.
Sarah Köster, Anonym, Ina Hensel, Ariane Isabelle Götte
Unten: Jan Schumacher, Anke Hermneuwöhne, Milena Schuchmann, Anton Müller, Alissa Springensguth, Daria Fomina, Oben: Dilara Yilmaz, Marie Lampe, Niklas Teich, Helena Clemens, Emily Lüpken
Jan Schumacher: Ölteppich. Mixed Media Installation, ca. 150 x 450 x 30cm.
Der Studiengang Kunst an der Universität Paderborn zeichnet sich durch die enge Verknüpfung von Theorie und Praxis aus. Kennzeichnend sind interdisziplinäre Anschlüsse durch die künstlerische Praxis und künstlerische Kunstvermittlung, die kunstwissenschaftliche, medienästhetische und kunstpädagogische Fragen mitreflektieren. Künstlerisches Denken und Handeln, gattungsübergreifende und forschende Experimente, ortsspezifische Ausdrucksformen und Materialerprobungen gehören ebenso zur Ausbildung wie das Studium der Kunstgeschichte, die intensive Auseinandersetzung mit zeitgenössischen Tendenzen in der Bildenden Kunst und im aktuellen Ausstellungsbetrieb sowie die Verbindung der so gewonnenen Kenntnisse und Erfahrungen mit kunstpädagogischen und -didaktischen Konzepten und Umsetzungen. Das Lehrangebot wird zusätzlich durch institutionelle Kooperationen wie dem Kunstverein Paderborn erweitert, ferner durch Exkursionen ergänzt und insbesondere auch durch zeitspezifische Impulse aus Gastvorträgen durch Künstler/innen und Wissenschaftler/innen und den Silogesprächen bereichert
Als Ort der lebendigen Begegnung, des Zusammenwirkens und des kulturellen Austauschs, vor allem der künstlerischen Produktion und Reflexion präsentiert sich das Silo auf dem Campus der Universität mit dieser jährlichen Ausstellung auch als Plattform für die künstlerische Nachwuchsförderung.
Die Werkstätten und Ateliers des Silos sind auf vier Etagen geöffnet, um aktuelle Arbeiten von Studierenden aus unterschiedlichen Semesterjahrgängen sowie Projekte zu präsentieren.
Niklas Teich: We choose to go to the Moon. Geschweißte Stahlwanne, Wasser. 145 x 74 x 20 cm.
Linus Haarmann: The Cycle. Aquarium, Blähton, Erde, Pflanzen, Kleinstlebewesen, Glas. Living Sculpture / Hermetosphäre, 60 x 30 x 31 cm.
Selda Tockan: Ohne Titel. Aluminium-Guss, ca. 50 x 80 cm.
Liliana de Jesus Luig: Bacteria 22. Bakterienkulturen in Petrischalen, 60 x 80 cm.
Alica Axmann: Ohne Titel. Zement, Drahtarmierung, Stoff, ca. 180 x 90 x 30 cm.
Lara Klewiado: Ohne Titel. Ton, glasiert, 33 x 18 x 12 cm.
In diesem Seminar soll unsere Wahrnehmung für das Phänomen der ‚Spur‘ sensibilisiert werden, indem wir uns der Spur im künstlerischen Prozess aus einer bildhauerischen Perspektive annähern. Was können wir alles als Spur definieren? Wo lassen sich Spuren aufspüren? Was erzählen uns Spuren über uns und über die Welt? Sie können z. B. gefundene Spuren sichern, indem sie diese direkt mit Material abdrücken, ab- oder ausgießen, sammeln und neu formieren, Sie können Spuren im Material erzeugen oder auf dem Material hinterlassen und so neue, skulpturale Formen erzeugen. Sie können das Motiv einer gefundenen Spur für weitere Transformationen nutzen, Spuren im öffentlichen Raum erzeugen, Material (oder Gegenstände) verwenden, welches selbst auf eine Spur verweist u. v. m. Es können vielfältige bildhauerische Strategien zum Einsatz kommen wie der Abdruck und Abguss, Dekonstruktion und Neukonstruktion, performative Formen der Materialeinwirkung o. Ä. Dabei werden unterschiedlichste bildhauerische Problemstellungen berührt: die Thematisierung von Materialeigenschaften, die Materialisierung von Bewegungsfiguren, die (provozierende) Zerstörung als kreativer Akt, die Sichtbarmachung von Unsichtbarem, die Frage nach Positiv- und Negativräumen, nach Präsenz und Absenz, nach Vertrautheit und Fremdheit etc. Ist das erzeugte Objekt nun Kunst oder kann das weg? Mit dieser und weiteren Fragen beschäftigen wir uns, indem zeitgenössische künstlerische Positionen (wie etwa Nikolaus Lang, Karin Lehmann, Damián Ortega oder Roman Signer) betrachtet und eigene künstlerisch-praktische Konzepte und Projekte entwickelt und realisiert werden.
Alyssa Bergstreiser: Ohne Titel, Keramik, glasiert, 40 x 35 x 30 cm.
Anja-Christine Hitzer: Ohne Titel, Keramik, variable Maße.
Louis Joos: Ohne Titel. Keramik, 40 x 44 x 30 cm.
Leonie Höcker: Von Angesicht zu Angesicht. Keramik, ca. 30 x 15 x 20 cm.
Hélène Rabita: Ohne Titel. Glasierter Ton, 32 x 34 x 17cm.
Ton ist ein vielfältig einsetzbares Material; es ist aber auch ein Material, das sehr stark mit Gebrauchskeramik assoziiert und in seiner Bedeutung in der zeitgenössischen Kunst leicht unterschätzt wird. Zahlreiche zeitgenössische Positionen belegen jedoch, dass dieses Material – gerade weil es stark vorkonnotiert ist – für die künstlerische Auseinandersetzung sehr reizvoll sein kann. In diesem Seminar findet eine intensive Auseinandersetzung mit der Rolle der Keramik in der Kunst sowohl in der Betrachtung exemplarischer Werke aus der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts als auch in der eigenen künstlerischen Arbeit statt. Handwerklich-technische Herangehensweisen zum Aufbau einer Kopfplastik bilden den Ausgangspunkt für eine experimentelle Weiterbearbeitung und/oder Inszenierung der entstandenen Formen.
Julia Farbaniec: digital space. Metall, ca. 150 x 150 x 200 cm.
Niklas Floren: Entwachsen. Holz-Metallkonstruktion, 50 x 45 x 45 cm.
Ludmila Nawrotzki: Das Rohr ohne Grenze. PVC-Rohre, Rauminstallation.
Christina Knoll: Ohne Titel. Holz, Spiegel. 100 x 30 x 40 cm.
Nathalie Wolke: Power Dynamics and Chairs, Rauminstallation, Holz und Projektion.
Lorina Weiser: Ohne Titel. Holz, ca. 103 x 80 x 64 cm.
Felix Hoeft: Die Schöne Aussicht. Fensterglas, Holz, Stahl, Sprühfarbe, ca. 100 x 200 cm.
Raum ist ein sehr alltägliches und scheinbar einfach zu benennendes Phänomen. Bei genauerer Betrachtung kann der Begriff „Raum“ sowohl das durch vier Wände Umschlossene als auch vielfältige, oftmals flüchtige und sich verändernde Relationen beschreiben. Welche Rolle spielt Raum in der Skulptur? Inwieweit kann in der Skulptur „Raum“ selbst zum Thema werden und inwieweit kann die Skulptur neue Wahrnehmungen von Raum ermöglichen? Das Seminar verbindet eine experimentelle Annäherung an das Thema in der eigenen künstlerischen Arbeit mit reflexiven Momenten der Auseinandersetzung mit verschiedenen künstlerischen und wissenschaftlichen Positionen zum Raum.
Rosa Bücker: Ohne Titel. Draht, Stoff, Gips, 30 x 22 x 30 cm.
Paula Ottemeier: Ohne Titel. Gips, Glas, ca. 45 x 30 x 40 cm.
Paula Ottemeier: Gegenstücke. Gips, Glas, 42 x 30 x 7 cm.
Im künstlerischen Prozess gibt es nicht nur einen möglichen Weg, sondern viele individuelle Herangehensweisen. In diesem Seminar geht es um das Erproben verschiedener Wege im künstlerischen Prozess, wie beispielsweise das Arbeiten mit Zufallsmomenten, das Experimentieren mit verschiedenen Materialien oder auch das Kennenlernen traditioneller Verfahren der Formgebung. Grundsätzlich kann jedes Material für den künstlerischen Ausdruck genutzt werden und schon die Wahl eines bestimmten Materials hat eine Bedeutung. Doch wie lässt sich aus den ersten Arbeitsschritten ein individuelles künstlerisches Konzept entwickeln? In Gesprächen über die eigenen Arbeiten wird immer auch die Frage eine Rolle spielen, was eine Skulptur ausmacht.
Anne Bode, Susanne Janzen, Melissa Kaiser, Jessica Klein, Marietta Mann, Anton Müller, Emanuel Petkau, Sina Radomsky, Melissa Thiehoff, Quang Tran, Philip Wessling, Nathalie Wolke
v. l. n. r. Anne Bode: o.T., 4 Farbfotos, je 21 x 29,7 cm; Quang Tran: Unknown Pleasure, Acryl auf Leinwand, 100 x 130 cm; Susanne Janzen: o.T., Styropor ummantelt mit Gips, Gipsguss, verschiedene Maße
Jessica Klein: The Real Cosmopolitan, Collage auf Papier, 28 x 20 cm
v. l. n. r. Melissa Thiehoff: Invasion der Wirbellosen (Bild zum Ekel vor Libellen (Mosaikjungfer)), 50 x 70 cm; Marietta Mann: o.T. (aufspüren), 20 Polaroids auf s/w Film, je 6,2 x 6,2 cm; Philip Wessling: Streetdimensions, Fotografie, digitale Bildbearbeitung, 60 x 40 cm
Nathalie Wolke: Flechte, Draht und Polyacryl, 80 x 150 x 150 cm
v. l. n. r. Melissa Thiehoff: Invasion der Wirbellosen (Bild zum Ekel vor Mücken), 84 x 60 cm, Bild zum Ekel vor Zecken (Gemeiner Holzbock), 80 x 40 cm, Bild zum Ekel vor Kleidermotten, 105 x 110 cm; Anton Müller: Fundament I, Zement, weiß, Krawatte; ca. 65 x 30 x 10 cm, Fundament II, Zement, grau, Leinentuch; ca. 65 x 30 x 10 cm, Fundament III, Zement, schwarz, Gips, Faden; ca. 60 x 30 x 10 cm
v. l. n. r. Anton Müller: Drei Fließrichtigung, Keramik, glasiert, Aluminium, MDF, 80 x 40 x 50 cm; Sina Radomsky: Themenwelt Tropical Feeling, elfteilig, 1 x Wandfarbe auf Leinwand 80 x 60 cm, 3 x Wandfarbe auf Malkarton 25 x 25 cm, 3 x Polaroids, 4 x Farbkarten; Philip Weßling: Straßenschluchten I-III, Fotografie, digitale Bildbearbeitung, je 60 x 40 cm
Emanuel Petkau: Zufallsprodukte, Dreiteilig, lackierter Ton, 13 x 23 x 23 cm; 13 x 24 x 24 cm; 23,5 x 23,5 x 24 cm
Melissa Kaiser: Straße, Schatten, Streifen, sechsteilige Serie, Farbfotos, je 21 x 29,7 cm
Constellations ist der Titel eines neuen, jährlich stattfindenden Ausstellungsformats, in dem ausgewählte Positionen von Studierenden der Universität Paderborn im Kunstverein Paderborn zu sehen sind. In immer anderen und neuen thematischen Konstellationen wird ein Einblick in die künstlerische Auseinandersetzung und das individuelle künstlerisch-kuratorische Schaffen im Kunstsilo der Universität Paderborn gegeben.
Der aus der Astronomie stammende Begriff der Konstellation, der sich auf die flüchtige, augenblickshafte und momenthafte Gestirnkonstellation bezieht, die sich nur ganz kurz zu einer heterogenen Gesamtheit als Himmelszeichen zusammenschließt, betont zugleich das Prozesshafte und Potenzielle. Konstellationen können daher als Ensembles unterschiedlicher Faktoren verstanden werden, wozu sich vielfältige Bezüge zu künstlerischem und kuratorischem Handeln und zum Ort ihrer Produktion und Präsentation herstellen lassen. Konstellationen sind stets relationale Gefüge, aus denen heraus zugleich kreative Prozesse des Denkens und Handelns erschließbar werden, die immer auch spannungsgeladen ablaufen können.
Constellations beschreibt eine Momentaufnahme. 12 unterschiedliche künstlerische Positionen aus universitären Projekten und Seminaren kommen für einen temporären Zeitraum im Kunstverein zusammen, treten im Ausstellungsraum in einen Dialog, bilden Nachbarschaften, bevor sich ihre Wege und die künstlerischen Ansätze unabhängig voneinander weiterentwickeln und verstreuen.
Die Constellations 22 werden durch Anne Bode, Susanne Janzen, Melissa Kaiser, Jessica Klein, Marietta Mann, Anton Müller, Emanuel Petkau, Sina Radomsky, Melissa Thiehoff, Quang Tran, Philip Wessling, Nathalie Wolke gebildet.
Es freut uns sehr, dass wir zum 50-jährigen Jubiläum der Universität Paderborn in diesem Jahr eine Kooperation zwischen dem Kunstverein Paderborn und dem Fach Kunst der Universität Paderborn schließen können, die durch drei Professuren mit Schwerpunkten in der Malerei, Bildhauerei und in der Kuratorischen Praxis/Mixed Media vertreten wird.
Unser Dank geht an die Kulturwissenschaftliche Fakultät der Universität Paderborn, die finanzielle Mittel zur Realisierung der Ausstellung und zum Druck des Katalogs zur Verfügung gestellt hat. Danken möchten wir auch dem Kunstverein Paderborn, namentlich Dr. Alexandra Sucrow und ihrem Team, mit dem die seit langem bestehenden künstlerischen Verbindungen und Interessen nun eine neue fokussierte Perspektive erhalten haben. Für die 12 Studierenden sind die Erfahrungen von Produktion und Präsentation der eigenen Arbeiten insbesondere außerhalb der Werkstätten und Ateliers des Silos ganz zentral und für die Entwicklung einer eigenen ästhetischen Haltung grundlegend. Auch wir als Lehrende sind auf diese Weise immer neu herausgefordert, gehen als Wissenschaftler*innen und Künstler*innen ebenfalls neue Wege und Konstellationen ein, die uns zusammenbringen, unsere Ideen bündeln und Neues wagen lassen.
Prof. Dr. Sabiene Autsch, Prof. Dr. Karina Pauls, Prof. Max Schulze Paderborn, Mai 2022.
Jessica Winkler: Storytelling. Eiseninstallation, 58 x 42 x 46 cm.
Melissa Kamp: Ohne Titel. Laub, Nagellack, ca. 130 x 200 cm.
Anton Müller: „Disharmonien I“. Zersägte Ukulele, Hängung befestigt an Flourocarbon-Leine, 67 x 24 x 8 cm.
Kai David Potthoff: ohne Titel. Gesprungene Glasflaschen, ca. 150 x 250 x 35 cm.
Tim Petry: Ohne Titel. Plastikbesteck, 23 x 23 x 23 cm.
Navzat Ertunc: Ohne Titel. Klappkorb, Kunststoffverarbeitung, ca. 40 x 70 x 30 cm.
Ina Weinbrich: Kugelbahn. Gips, 112 x 74 x 26 cm.
Janina Strasser: Ohne Titel. Glas, Farbe, 15 x 25 x 8 cm.
Henri Vogt: Nagelbrett (Detailaufnahme). Antragsformulare, ca. 150 x 250 x 15 cm.
Mailynn Götz: Ohne Titel. Bromelie, ca. 15 x 15 x 4 cm.
Philip Weßling: Kegel mit Platte. Wachsguss, ca. 29,5 x 27 x 36 cm.
Zerstörung als kreativer Akt? Zerschneiden, zersägen, zerreißen, sprengen, spalten, einschmelzen, zerschlagen, abfackeln, abschießen und das traktierte Material dann zu neuen Formen zusammensetzen, gießen, schweißen, löten, legen, schrauben… Ausgangsmaterial sind subjektive Werte, Lieblingsdinge und Hassobjekte, Alltagsgegenstände und Außerordentliches. Im Spannungsfeld von Dekonstruktion und (Neu-)Konstruktion, von Ordnung und Unordnung können bildhauerische Wege erprobt werden, um das Material oder Ding gezielt in neue Formen mit autonomer plastischer Qualität zu transformieren. Dabei werden grundlegende bildhauerische Fragestellungen berührt: die Visualisierung von Materialeigenschaften, die Materialisierung von flüchtigen Bewegungsfiguren, die Sichtbarmachung von Unsichtbarem, die Reflexion von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft im Objekt, von Wert und Wertlosigkeit, die Bedeutung von Alltagsgegenständen wird durch Umnutzung reflektiert, gewöhnliche Verwendungsweisen werden infrage gestellt etc. Im Fokus stehen unerwartete Entstehungsgeschichten im Dialog zwischen Material oder Ding und Agierendem im Prozess. Erschaffen ist Zerstören? Mit dieser und weiteren Fragen beschäftigen wir uns, indem zeitgenössische künstlerische Positionen (wie etwa Roman Signer, Lucio Fontana, Damián Ortega oder Gordon Matta-Clark) betrachtet und eigene künstlerisch-praktische Konzepte und Projekte entwickelt und realisiert werden.