Nick Kippes: Ich bin immer für dich da, Radierung, 20 x 15 cm
Yasmin Naemi El-Sawaf: Im Schatten, Radierung, 27 x 20 cm
Man kann nicht über seinen Schatten springen. Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten. Der Schatten ist untrennbar mit der menschlichen Figur oder mit Gegenständen verbunden. Sie bilden bizarre Formen aus, die sich mit dem Licht verändern. Die Schatten sind flüchtig. Sie sind immaterielle Projektionen. Im Schatten liegen das Verbotene und das Verleugnete aber auch das Geheimnisvolle, Faszinierende und ungeahnte Möglichkeiten. Kontraste, Hell und Dunkel, Schwarz und Weiß sind Gestaltungsmittel der Zeichnung und Radierung. Durch das Festhalten natürlicher Schattenbildungen aber auch durch die Inszenierung mit Licht und der inhaltlichen Auseinandersetzung mit der „Schattenwelt“ sollen neue Bildwirklichkeiten entstehen.
Maya Martynova: o.T., Radierung, 21 x 14,9 cm
Maurice Brockmann: Himmelswächter im Glanz, Radierung auf Büttenpapier, 27 x 20 cm
Ariane-Isabelle Götte: o.T., Radierung, 21 x 29,7 cm
Nico Heger: o.T., Siebdruck auf Papier, 50 x 70 cm
Irina Zacharias: Alvine, Siebdruck auf Papier, 45 x 35 cm
Die Grenzen zwischen Buchstaben und Formen, Text und Bild werden in diesem Seminar aufgelöst. Aus der Neukombination von Buchstaben, Formen und gegenständlichen Bildfragmenten sollen neue Bildkontexte entstehen. Mit der Technik des Holzschnitts, Linolschnitts oder Siebdrucks sollen eigenständige druckgrafische Projekte erarbeitet werden. Aus der Abfolge und Kombination der Drucke können auch druckgrafische Mappen, Leporellos und Bücher entstehen.
Lisa-Marie Vos: Calm, Linoldruck, 70 x 45 cm
Leonie Brücker: Zorn und Wut, Linoldruck, 45 x 70 cm
Alyssa Bergstreiser, Anja-Christine Hitzer, Lorina Weiser, Hélène Rabita, Pauline Wichmann, Anonym, Paula Brock, Louis Joos
Die diesjährige Jahresausstellung des Faches Kunst findet nach zwei Jahren Corona bedingtem social distancing ausnahmsweise im Sommer statt. Neben den Werkstätten und Ateliers im Silo werden die Innenräume auf mehreren Etagen geöffnet sein, um aktuelle Arbeiten und Projekte von Studierenden aus unterschiedlichen Semesterjahrgängen zu präsentieren. Mit Malerei, Zeichnung, Druckgrafik, Skulptur, Installation, Fotografie und Video repräsentieren die Arbeiten zugleich die vielfältigen kreativen Bereiche innerhalb der Studiengänge. Darüber hinaus eröffnen sie auf unterschiedliche Weise Einblicke in künstlerisch-gestalterische Arbeitsweisen und -prozesse aus Seminaren und Workshops, insbesondere auch von den im Fach Kunst lehrenden Gastdozentinnen und Gastdozenten. Außerdem wird dieses Mal auch der Außenbereich bespielt und von Studierenden ein Kunstwerk des international bekannten Künstlers Pedro Reyes in Kooperation mit dem Museum Marta Herford realisiert: Zur Eröffnung wird auf der Wiese hinter dem Silo ein Baum als Zeichen gegen Gewalt gepflanzt.
Der Studiengang Kunst an der Universität Paderborn zeichnet sich durch die enge Verknüpfung von Theorie und Praxis aus. Kennzeichnend sind interdisziplinäre Anschlüsse durch die künstlerische Praxis und künstlerische Kunstvermittlung, die kunstwissenschaftliche, medienästhetische und kunstpädagogische Fragen mitreflektieren. Künstlerisches Denken und Handeln, gattungsübergreifende und forschende Experimente, ortsspezifische Ausdrucksformen und Materialerprobungen gehören ebenso zur Ausbildung wie das Studium der Kunstgeschichte, die intensive Auseinandersetzung mit zeitgenössischen Tendenzen in der Bildenden Kunst und im aktuellen Ausstellungsbetrieb sowie die Verbindung der so gewonnenen Kenntnisse und Erfahrungen mit kunstpädagogischen und -didaktischen Konzepten und Umsetzungen. Das Lehrangebot wird zusätzlich durch institutionelle Kooperationen wie dem Kunstverein Paderborn oder mit Marta Herford erweitert, ferner durch Exkursionen z.B. in diesem Jahr zur Documenta nach Kassel ergänzt und insbesondere auch durch zeitspezifische Impulse aus Gastvorträgen durch Künstler/innen und Wissenschaftler/innen und den Silogesprächen bereichert
Als Ort der lebendigen Begegnung, des Zusammenwirkens und des kulturellen Austauschs, vor allem der künstlerischen Produktion und Reflexion präsentiert sich das Silo auf dem Campus der Universität mit dieser jährlichen Ausstellung auch als Plattform für die künstlerische Nachwuchsförderung.
Zug um Zug – Eine malerische Auseinandersetzung mit Spiellandschaften
Winzul II, 21 x 14,8 cm, Aquarellstifte und Acrylmarker auf Papier
Sons of Faeriell, 30 x 24 cm, Acryl auf Leinwandpappe
Niagara, 150 x 100 cm, Acryl und Lack auf Leinwand
Spiel des Lebens, 100 x 90 cm, Acryl und Lack auf Leinwand
Das Risiko des Untergangs eines harmonischen Imperiums in einer pandemischen Lage (Pandemic – Fall of Rome, Concordia (Harmonie), Imperial, Risiko), je 50 x 50 cm, Acryl und Lack auf Leinwand
„Das gemeinsame Spielen mit Brettspielen stellt eine weit verbreitete kulturelle Praxis dar, in der neben der Unterhaltung Regeln eingeübt und vermittelt werden, die auch im Zusammenhang mit sozialen Aushandlungen stehen.“1 Mit diesem Satz wurde die Anerkennung des Antrags auf „Förderung von Brettspielen“ als Immaterielles Kulturgut im Jahr 2019 begründet, sodass Brettspiele und das Spielen davon nun im Register Guter Praxisbeispiele zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes im Sinne der UNESCO in das Landesverzeichnis in Bayern aufgenommen wurden.2
Brettspiele sind nun anerkanntes Kulturgut, und das in einer digitalisierten und technisierten Welt. Trotz hochentwickelter Computerspiele im Zeitalter der digitalen Medien werden dennoch analoge und klassische Brettspiele als Kulturgut hervorgehoben. Was in den letzten Jahren erst anerkannt und ausgezeichnet wurde, kennzeichnet die Menschheit schon seit Jahrhunderten: Das Spielen. „Spielen ist eine unverzichtbare Betätigung des Menschen. Unsere Persönlichkeitsentwicklung, unsere Charakterbildung findet im Spiel statt, ein Leben lang. Die Spiele sind unser Weg, mit der Welt und ihren Erscheinungen in einen Dialog zu treten.“3 Nicht nur das Spielen an sich ermöglicht es in einen Dialog mit der Welt und den Dingen darin zu treten, auch die Kunst und die Kunstwissenschaft bieten eine große Austauschfläche an.
Der künstlerischen Masterarbeit von Susanne Janzen liegt die Auseinandersetzung mit dem Brettspiel und hier im Speziellen der Spiellandschaft zu Grunde. Welches Potential verbirgt sich hinter den, für einen bestimmten Zweck gestalteten Spielbrettern der letzten Jahrzehnte für eine aktuelle Malerei? Welche Möglichkeiten bietet die Überführung dieser Bilderwelten in die Dimensionen eines Leinwandbildes? Welche Parallelen bestehen zwischen dem Spiel und der Kunst oder dem Spielen und dem künstlerischen Arbeiten?
_________________________________________________________________________ 1 Immaterielles Kulturerbe Bayern, Förderung von Brettspielen 2019. 2 Junge, Dr. Jens: „Immaterielles Kulturerbe der UNESCO. Brettspiele im Landesverzeichnis Bayern“. 23.09.2021, Institut für Ludologie: https://www.ludologie.de/blog/artikel/news/immaterielles-kultur-erbe-der-unesco-brettspiele-im-landesverzeichnis-bayern/ (Letzter Zugriff: 14.06.2022) 3 Junge, Dr. Jens: „Quo vadis Brettspielbranche?“. 12.08.2021, Institut für Ludologie: https://www.lu-dologie.de/blog/artikel/news/quo-vadis-brettspielbranche/ (Letzter Zugriff: 16.06.2022)
Karima Bakari & Luca Scholz: o.T., Holzschnitt, 45 x 70 cm
Joanna Schmidt: o.T., Holzschnitt, 70 x 50 cm
Angéla Komarowsky: Wahrnehmung und Rausch, Holzschnitt, 42 x 59,4 cm
Pinia Nichelmann: Das innere Ich, Holzschnitt, 112 x 52 cm
Karima Bakari: o.T., Holzschnitt, 59 x 42 cm
Die Begriffe „Body Positivity“, „Body Neutrality“, „Body Liberation“ bestimmen den aktuellen Diskurs zu Schönheitsidealen, die als gesellschaftlich konstruiert und diskriminierend begriffen werden. Ein vom gängigen Körperideal unabhängiges Selbstwertgefühl und die Akzeptanz individueller Eigenheiten, das Wohlfühlen im eigenen Körper, die persönliche Ausstrahlung sind Schlüsselbegriffe, die mittlerweile wiederum kommerziell vereinnahmt sind. In seinen Ursprüngen und als Konsequenz geht dieser Diskurs jedoch über die Fixierung auf den Körper hinaus und weitet sich zur Debatte um soziale Gerechtigkeit, Diversität und Anti-Diskriminierung.
Das Seminar erarbeitet unterschiedliche Herangehensweisen der Zeichnung der menschlichen Figur und bietet die Möglichkeit vor dem skizzierten thematischen Hintergrund individuelle Darstellungs- und Ausdrucksformenformen zu finden.
Birka Tomaszewski: o.T., Acryl auf Leinwand, 60 x 80 cm
Mara Kassens: o. T., Acryl auf Leinwand, 70 x 50 cm
Selda Tokcan: Love Yourself, Acryl auf Leinwand, 40 x 30 cm
Nevzat Ertunç: o.T., Acryl auf Leinwand, 80 x 60 cm
Milena Pasel: o.T., Acryl auf Leinwand, 70 x 120 cm
Elena Segref: o.T., Acryl auf Leinwand, 70 x 50 cm
Die Begriffe „Body Positivity“, „Body Neutrality“, „Body Liberation“ bestimmen den aktuellen Diskurs zu Schönheitsidealen, die als gesellschaftlich konstruiert und diskriminierend begriffen werden. Ein vom gängigen Körperideal unabhängiges Selbstwertgefühl und die Akzeptanz individueller Eigenheiten, das Wohlfühlen im eigenen Körper, die persönliche Ausstrahlung sind Schlüsselbegriffe, die mittlerweile wiederum kommerziell vereinnahmt sind. In seinen Ursprüngen und als Konsequenz geht dieser Diskurs jedoch über die Fixierung auf den Körper hinaus und weitet sich zur Debatte um soziale Gerechtigkeit, Diversität und Anti-Diskriminierung aus.
Das Seminar bietet nicht nur eine Einführung zu unterschiedlichen Herangehensweisen der Formulierung der menschlichen Figur in der Malerei, sondern bietet die Möglichkeit vor dem skizzierten thematischen Hintergrund individuelle Darstellungs- und Ausdrucksformenformen zu entwickeln. Ausgewählte zeitgenössische Positionen sollen dabei die eigene Position inspirieren. In Gruppengesprächen werden unter den Teilnehmer*innen Arbeitsschritte reflektiert und diskutiert sowie Bilddarstellungen hinterfragt.
Milena Pasel: o.T., Collage aus Papier und Malerei, 84 x 55 cm
Charlotte Rieke: o.T., Acryl, Aquarell, Leinwand auf Pappe, 50 x 25 cm
Lea-Victoria Keufen: Covering, Acryl und Spray auf Pappe, 30 x 40 cm
Anna Schwermann: Gesteck II, Acryl auf Papier, 39 x 36 cm
Leonie Höcker: Individuals, Acryl und Brandspuren auf Pappe, 40 x 30 cm
Paulina Amelie Holtz: o.T., Acryl auf Papier, 60 x 42 cm
Bilder malen, diese zerschneiden und zu neuen Bildern zusammensetzen, ist der grundlegende Gedanke dieses Seminars. Was verändert sich beim Malen, wenn man schon vorher weiß, dass das Gemalte nicht bestehen bleibt, sondern als Resterampe oder Ausgangspunkt für neue Bilder benutzt werden soll? Wie beeinflusst uns dieses Wissen bei der Konzeption und Umsetzung einer Bildidee? Ist es gar möglich, sich einen gemalten Setzkasten bestückt mit Pinselstrichen, Farbübergängen, Augen, Nasen, Fingernägeln, Palmen, Rotz und Viren zusammenzustellen und damit neue Bilder zu erstellen?
Anita Schäfers: o.T., Acryl auf Leinwand, 40 x 50 cm
Nina Wolf: o.T., Digitale Collage
Anonym: Porta Potty, Acryl auf Papier, 29,7 x 42 cm
Valentina Marra: o.T., Acryl auf Papier, 29,7 x 42 cm
Birka Tomaszewski: o.T., Acryl auf Papier, 60 x 80 cm
Nika Maria Diemel: o.T., Acryl auf Leinwand, 40 x 50 cm
Im Seminar werden neben den Grundlagen der Maltechnik und dem Umgang mit dem Ausdrucksmittel Farbe die Handhabung der verschiedenen Materialien erörtert und erprobt: das Vorbereiten von Malgründen, das Aufspannen und Grundieren von Leinwänden, das Präparieren von Papier für die weitere Nutzung als Bildträger, das Mischen von Farbe und der Einsatz von Malmitteln. Das Experimentieren mit Farbe, die Wahrnehmung eigener Interessen und Fähigkeiten und das Erarbeiten von Inspirationsquellen, die im künstlerischen Schaffensprozess zur Themenfindung beitragen können, haben das Ziel eine eigene Bildvorstellung zu entwickeln und auszuarbeiten.
Die Übung lädt gleichzeitig zur Auseinandersetzung mit verschiedenen künstlerischen Positionen und Sichtweisen ein. Individuelle Korrekturgespräche sowie die Präsentation der eigenen Werke mit anschließender Diskussion unter den Studierenden sind Teil des Seminars.
Die Motivsuche beginnt fotografisch. Digitale Bearbeitungsprozesse und zeichnerische Umsetzungen führen während des Arbeitsprozesses immer weiter weg vom ursprünglichen Motiv und Gegenstand. Das so entstandene Formrepertoire dient schließlich als Ausgangsmaterial für grafische Serien. Durch experimentelle Druckverfahren werden zusätzliche Transformationsprozesse angestoßen.
Hadi Ghazi: Holding on, Acryl auf Papier, 29,7 x 42 cm
Anne Kremer: o.T., Aquarell auf Papier, 35 x 25 cm
Madeline Schütze: Der Fuß, Acryl auf Leinwand, 150 x 100 cm
Hannah Maria Heßmann: Was in der Tiefe lauert, Acryl auf Leinwand, 70 x 50 cm
Emma Richter: o.T., Acryl auf Papier, 42 x 59 cm
Ilka Holz: o.T., Acryl auf Pappe, 20 x 30 cm
Im Sommersemester ein kunstpraktisches Seminar anzubieten, das die Dunkelheit zum Thema hat, scheint auf den ersten Blick vielleicht sonderbar. Für die Kunst und vor allem die Malerei ist die Dunkelheit aber von jeher ein ergiebiges Thema. Ob als eigenständiges Motiv oder als Folie für nächtliche Szenen, christliche und mythologische, fromme und unkeusche, solche der Alchemie, der Hexerei, des Feierns, der Einsamkeit, des Ruhens und der Arbeit, aber auch als bilderzeugende Kraft ist sie unabhängig von der Jahreszeit eine malerische Untersuchung wert.
Welche Aspekte der Dunkelheit sind gerade heute im Anbetracht der sich stark verändernden gesellschaftlichen Lage interessant? Welche Motive könnten in das Dunkle verlegt werden? Wofür steht die Farbe Schwarz, unabhängig von den gängigen popkulturellen Klischees der Nacht oder des Heavy Metals?