Archiv der Kategorie: MALEREI

INNER LANDSCAPE

Lilith Burkamp: Bergbusen, Acryl auf Leinwand, 60 x 100 cm

Jule Fee Hamers: Traurige Sicht, Acryl auf Leinwand, 70 x 50 cm

Sarah Köster: Die Natur fickt zurück, Acryl auf Leinwand, 50 x 60 cm

Pepe Schopp: o.T., Acryl auf Papier, 29,7 x 42 cm

Enie Laura Reitz: o.T., Acryl auf Leinwand, 60 x 50 cm

Luca Scholz: Albträume, Öl auf Leinwand, 70 x 90 cm

Unsere Fantasie bietet viel auf, um Jenseits der Stadt ein Naturidyll entstehen zu lassen. Die Suche nach dem unberührten Paradies, taucht in mancher Dokureihe in den Printmedien oder im öffentlich-Rechtlichen, aber auch als Hintergrundkulisse für die eigene Inszenierung in sozialen Netzwerken auf. Generell hat sich der Landschaftsbergriff wie er vor 150 Jahren noch gelesen wurde, stark verändert. Die ursprüngliche Natur gehört in die Zeit der Romantik des 19. Jahrhunderts. Landschaft und Natur sind Konstruktionen. Ist es ein romantischer Nachhall sie in einer Zeit abbilden zu wollen, in der die Aktivist:innen der Fridays-for-Future-Bewegung um die Zukunft auf einem lebenswerten Planeten kämpfen oder ein letzter Dokumentationswille in einer dystopischen Welt? Die Sehnsucht danach ist in den digitalen Medien, ist in Videospielen und in der Werbung zu finden: Ideale Panoramen als Platzhalter von Sehnsüchten.
Mit der Frage der Bedeutung der Landschaftsmalerei im Zeitalter des Anthropozäns beschäftigten sich verschiedene Künstler:innen aus der Kunstgeschichte und der Gegenwart. Beispielhaft werden wir einigen von Ihnen im Seminar nachgehen: Julie Mehretu, Edvard Munch, Peter Doig, Rosa Loy, Adam Jankowski, der die „Landschaft als Motiv zu erhalten und das Landschaftsbild aus seiner Tradition heraus zu erneuern“ sucht. Wir werden uns auf die Spur begeben, was Landschaftsmalerei heute sein kann. Eine Stadtlandschaft, eine Plein-air-Malerei im Hambacher Forst, ein Videospiel, eine innere Seelenlandschaft oder eben eine Kulisse?

Lehrende: Carolin Israel

BODY POSITIVITY? MALEREI

Birka Tomaszewski: o.T., Acryl auf Leinwand, 60 x 80 cm

Mara Kassens: o. T., Acryl auf Leinwand, 70 x 50 cm

Selda Tokcan:  Love Yourself, Acryl auf Leinwand, 40 x 30 cm

Nevzat Ertunç: o.T., Acryl auf Leinwand, 80 x 60 cm

Milena Pasel: o.T., Acryl auf Leinwand, 70 x 120 cm

Elena Segref: o.T., Acryl auf Leinwand, 70 x 50 cm

Die Begriffe „Body Positivity“, „Body Neutrality“, „Body Liberation“ bestimmen den aktuellen Diskurs zu Schönheitsidealen, die als gesellschaftlich konstruiert und diskriminierend begriffen werden. Ein vom gängigen Körperideal unabhängiges Selbstwertgefühl und die Akzeptanz individueller Eigenheiten, das Wohlfühlen im eigenen Körper, die persönliche Ausstrahlung sind Schlüsselbegriffe, die mittlerweile wiederum kommerziell vereinnahmt sind. In seinen Ursprüngen und als Konsequenz geht dieser Diskurs jedoch über die Fixierung auf den Körper hinaus und weitet sich zur Debatte um soziale Gerechtigkeit, Diversität und Anti-Diskriminierung aus.

Das Seminar bietet nicht nur eine Einführung zu unterschiedlichen Herangehensweisen der Formulierung der menschlichen Figur in der Malerei, sondern bietet die Möglichkeit vor dem skizzierten thematischen Hintergrund individuelle Darstellungs- und Ausdrucksformenformen zu entwickeln. Ausgewählte zeitgenössische Positionen sollen dabei die eigene Position inspirieren. In Gruppengesprächen werden unter den Teilnehmer*innen Arbeitsschritte reflektiert und diskutiert sowie Bilddarstellungen hinterfragt.

Lehrende: Carolin Israel

MALEREI GLEICH MATERIAL FÜR COLLAGE

Milena Pasel: o.T., Collage aus Papier und Malerei, 84 x 55 cm

Charlotte Rieke: o.T., Acryl, Aquarell, Leinwand auf Pappe, 50 x 25 cm

Lea-Victoria Keufen: Covering, Acryl und Spray auf Pappe, 30 x 40 cm

Anna Schwermann: Gesteck II, Acryl auf Papier, 39 x 36 cm

Leonie Höcker: Individuals, Acryl und Brandspuren auf Pappe, 40 x 30 cm

Paulina Amelie Holtz: o.T., Acryl auf Papier, 60 x 42 cm

Bilder malen, diese zerschneiden und zu neuen Bildern zusammensetzen, ist der grundlegende Gedanke dieses Seminars. Was verändert sich beim Malen, wenn man schon vorher weiß, dass das Gemalte nicht bestehen bleibt, sondern als Resterampe oder Ausgangspunkt für neue Bilder benutzt werden soll? Wie beeinflusst uns dieses Wissen bei der Konzeption und Umsetzung einer Bildidee? Ist es gar möglich, sich einen gemalten Setzkasten bestückt mit Pinselstrichen, Farbübergängen, Augen, Nasen, Fingernägeln, Palmen, Rotz und Viren zusammenzustellen und damit neue Bilder zu erstellen?

Lehrender: Prof. Max Schulze

EINFÜHRUNG IN DIE MALEREI / GROTESKE

Anita Schäfers: o.T., Acryl auf Leinwand, 40 x 50 cm

Nina Wolf: o.T., Digitale Collage

Anonym: Porta Potty, Acryl auf Papier, 29,7 x 42 cm

Valentina Marra: o.T., Acryl auf Papier, 29,7 x 42 cm

Birka Tomaszewski: o.T., Acryl auf Papier, 60 x 80 cm

Nika Maria Diemel: o.T., Acryl auf Leinwand, 40 x 50 cm

Im Seminar werden neben den Grundlagen der Maltechnik und dem Umgang mit dem Ausdrucksmittel Farbe die Handhabung der verschiedenen Materialien erörtert und erprobt: das Vorbereiten von Malgründen, das Aufspannen und Grundieren von Leinwänden, das Präparieren von Papier für die weitere Nutzung als Bildträger, das Mischen von Farbe und der Einsatz von Malmitteln. Das Experimentieren mit Farbe, die Wahrnehmung eigener Interessen und Fähigkeiten und das Erarbeiten von Inspirationsquellen, die im künstlerischen Schaffensprozess zur Themenfindung beitragen können, haben das Ziel eine eigene Bildvorstellung zu entwickeln und auszuarbeiten.

Die Übung lädt gleichzeitig zur Auseinandersetzung mit verschiedenen künstlerischen Positionen und Sichtweisen ein. Individuelle Korrekturgespräche sowie die Präsentation der eigenen Werke mit anschließender Diskussion unter den Studierenden sind Teil des Seminars.

Lehrender: Prof. Max Schulze

DUNKELHEIT

Hadi Ghazi: Holding on, Acryl auf Papier, 29,7 x 42 cm

Anne Kremer:  o.T., Aquarell auf Papier, 35 x 25 cm

Madeline Schütze: Der Fuß, Acryl auf Leinwand, 150 x 100 cm

Hannah Maria Heßmann: Was in der Tiefe lauert, Acryl auf Leinwand, 70 x 50 cm

Emma Richter: o.T., Acryl auf Papier, 42 x 59 cm

Ilka Holz: o.T., Acryl auf Pappe, 20 x 30 cm

Im Sommersemester ein kunstpraktisches Seminar anzubieten, das die Dunkelheit zum Thema hat, scheint auf den ersten Blick vielleicht sonderbar. Für die Kunst und vor allem die Malerei ist die Dunkelheit aber von jeher ein ergiebiges Thema. Ob als eigenständiges Motiv oder als Folie für nächtliche Szenen, christliche und mythologische, fromme und unkeusche, solche der Alchemie, der Hexerei, des Feierns, der Einsamkeit, des Ruhens und der Arbeit, aber auch als bilderzeugende Kraft ist sie unabhängig von der Jahreszeit eine malerische Untersuchung wert.

Welche Aspekte der Dunkelheit sind gerade heute im Anbetracht der sich stark verändernden gesellschaftlichen Lage interessant? Welche Motive könnten in das Dunkle verlegt werden? Wofür steht die Farbe Schwarz, unabhängig von den gängigen popkulturellen Klischees der Nacht oder des Heavy Metals?

Lehrender: Prof. Max Schulze

CONSTELLATIONS 22 – STUDIERENDE DES FACHES KUNST IM KUNSTVEREIN

Anne Bode, Susanne Janzen, Melissa Kaiser, Jessica Klein, Marietta Mann, Anton Müller, Emanuel Petkau, Sina Radomsky, Melissa Thiehoff, Quang Tran, Philip Wessling, Nathalie Wolke

v. l. n. r. Anne Bode: o.T., 4 Farbfotos, je 21 x 29,7 cm; Quang Tran: Unknown Pleasure, Acryl auf Leinwand, 100  x 130 cm; Susanne Janzen: o.T., Styropor ummantelt mit Gips, Gipsguss, verschiedene Maße

Jessica Klein: The Real Cosmopolitan, Collage auf Papier, 28 x 20 cm

v. l. n. r. Melissa Thiehoff: Invasion der Wirbellosen (Bild zum Ekel vor Libellen (Mosaikjungfer)), 50 x 70 cm; Marietta Mann: o.T. (aufspüren), 20 Polaroids auf s/w Film, je 6,2 x 6,2 cm; Philip Wessling: Streetdimensions, Fotografie, digitale Bildbearbeitung, 60 x 40 cm

Nathalie Wolke: Flechte, Draht und Polyacryl, 80 x 150 x 150 cm

v. l. n. r. Melissa Thiehoff: Invasion der Wirbellosen (Bild zum Ekel vor Mücken), 84 x 60 cm, Bild zum Ekel vor Zecken (Gemeiner Holzbock), 80 x 40 cm, Bild zum Ekel vor Kleidermotten, 105 x 110 cm; Anton Müller: Fundament I, Zement, weiß, Krawatte; ca. 65 x 30 x 10 cm, Fundament II, Zement, grau, Leinentuch; ca. 65 x 30 x 10 cm, Fundament III, Zement, schwarz, Gips, Faden; ca. 60 x 30 x 10 cm

v. l. n. r. Anton Müller: Drei Fließrichtigung, Keramik, glasiert, Aluminium, MDF, 80 x 40 x 50 cm; Sina Radomsky: Themenwelt Tropical Feeling, elfteilig, 1 x Wandfarbe auf Leinwand 80 x 60 cm, 3 x Wandfarbe auf Malkarton 25 x 25 cm, 3 x Polaroids, 4 x Farbkarten; Philip Weßling: Straßenschluchten I-III, Fotografie, digitale Bildbearbeitung, je 60 x 40 cm

Emanuel Petkau: Zufallsprodukte, Dreiteilig, lackierter Ton, 13 x 23 x 23 cm; 13 x 24 x 24 cm; 23,5 x 23,5 x 24 cm

Melissa Kaiser: Straße, Schatten, Streifen, sechsteilige Serie, Farbfotos, je 21 x 29,7 cm

Constellations ist der Titel eines neuen, jährlich stattfindenden Ausstellungsformats, in dem ausgewählte Positionen von Studierenden der Universität Paderborn im Kunstverein Paderborn zu sehen sind. In immer anderen und neuen thematischen Konstellationen wird ein Einblick in die künstlerische Auseinandersetzung und das individuelle künstlerisch-kuratorische Schaffen im Kunstsilo der Universität Paderborn gegeben.

Der aus der Astronomie stammende Begriff der Konstellation, der sich auf die flüchtige, augenblickshafte und momenthafte Gestirnkonstellation bezieht, die sich nur ganz kurz zu einer heterogenen Gesamtheit als Himmelszeichen zusammenschließt, betont zugleich das Prozesshafte und Potenzielle. Konstellationen können daher als Ensembles unterschiedlicher Faktoren verstanden werden, wozu sich vielfältige Bezüge zu künstlerischem und kuratorischem Handeln und zum Ort ihrer Produktion und Präsentation herstellen lassen. Konstellationen sind stets relationale Gefüge, aus denen heraus zugleich kreative Prozesse des Denkens und Handelns erschließbar werden, die immer auch spannungsgeladen ablaufen können.

Constellations beschreibt eine Momentaufnahme. 12 unterschiedliche künstlerische Positionen aus universitären Projekten und Seminaren kommen für einen temporären Zeitraum im Kunstverein zusammen, treten im Ausstellungsraum in einen Dialog, bilden Nachbarschaften, bevor sich ihre Wege und die künstlerischen Ansätze unabhängig voneinander weiterentwickeln und verstreuen.

Die Constellations 22 werden durch Anne Bode, Susanne Janzen, Melissa Kaiser, Jessica Klein, Marietta Mann, Anton Müller, Emanuel Petkau, Sina Radomsky, Melissa Thiehoff, Quang Tran, Philip Wessling, Nathalie Wolke gebildet.

Es freut uns sehr, dass wir zum 50-jährigen Jubiläum der Universität Paderborn in diesem Jahr eine Kooperation zwischen dem Kunstverein Paderborn und dem Fach Kunst der Universität Paderborn schließen können, die durch drei Professuren mit Schwerpunkten in der Malerei, Bildhauerei und in der Kuratorischen Praxis/Mixed Media vertreten wird.

Unser Dank geht an die Kulturwissenschaftliche Fakultät der Universität Paderborn, die finanzielle Mittel zur Realisierung der Ausstellung und zum Druck des Katalogs zur Verfügung gestellt hat. Danken möchten wir auch dem Kunstverein Paderborn, namentlich Dr. Alexandra Sucrow und ihrem Team, mit dem die seit langem bestehenden künstlerischen Verbindungen und Interessen nun eine neue fokussierte Perspektive erhalten haben. Für die 12 Studierenden sind die Erfahrungen von Produktion und Präsentation der eigenen Arbeiten insbesondere außerhalb der Werkstätten und Ateliers des Silos ganz zentral und für die Entwicklung einer eigenen ästhetischen Haltung grundlegend. Auch wir als Lehrende sind auf diese Weise immer neu herausgefordert, gehen als Wissenschaftler*innen und Künstler*innen ebenfalls neue Wege und Konstellationen ein, die uns zusammenbringen, unsere Ideen bündeln und Neues wagen lassen.

Prof. Dr. Sabiene Autsch, Prof. Dr. Karina Pauls, Prof. Max Schulze
Paderborn, Mai 2022.


Ausstellungsdauer:
Do 16.06. – So 17.07.2022

Kunstverein Paderborn
Kamp 13
33098 Paderborn
www.kunstverein-paderborn.de

MOLINO 2021 – DOGS OF ÁRCHEZ

Esther Bonkowski, Susanne Janzen, Beke Marie Kröger, Marietta Mann, Eleonore Seiferth

v. l. n. r. Esther Bonkowski: Nippel, Acryl auf Leinwand, 60 x 50 cm; Beke Marie Kröger: Female Gaze, Kleidergruppe aus Baumwollgaze und Tüll

Esther Bonkowski: Trauer, Acryl und Spray auf Leinwand, 120 x 150 cm

v. l. n. r. Susanne Janzen: Petra, Acryl und Spray auf Leinwand, 110 x 90 cm; Esther Bonkowski: Nippel, Acryl auf Leinwand, 60 x 50 cm

Beke Marie Kröger: Female Gaze, Farbfotografie, 50 x 70 cm

Marietta Mann: Statt Karten I & II, Acryl und Spray auf Leinwand, 70 x 70 cm; eis.de, Acryl und Spray auf Leinwand 130 x 130 cm

Eleonore Seiferth: Ikarus, Acryl und Spray auf Leinwand, 150 x 150 cm

Ein lauwarmer Sommerwind streift durch Paderborn und verkündet Großartiges: Die Dogs of Árchez sind zurück in der Stadt und laden herzlich zur diesjährigen Ausstellung des Molino-Winkler Stipendiums vom 14. Mai bis zum 5. Juni 2022 im Raum für Kunst, Paderborn, ein!

Zum 28. Mal jährte sich im Sommer 2021 das Molino-Winkler-Stipendium, das in Würdigung der Lehrtätigkeit des Malers Professor Woldemar Winkler vergeben wird. Im Rahmen einer Förderung der Universität Paderborn, unterstützt durch die Familie Winkler-Mey, bringt das Stipendium eine kleine Schar von Studierenden der Fächer Kunst und Textil in die von Woldemar Winkler (1902-2004) zum Landsitz und Atelier ausgebaute alte Wassermühle im andalusischen Binnenland. In der Abgeschiedenheit bietet die Molino Winkler Möglichkeiten zur freien künstlerischen Entfaltung, die auch die diesjährigen Stipendiatinnen, Esther Bonkowski, Susanne Janzen, Beke Marie Kröger, Marietta Mann und Eleonore Seiferth, intensiv genutzt haben.

Nach einem langen heißen Sommer in der andalusischen Provinz, geladen mit Stimmungen eines ekstatischen Schaffenswahns und gleichsam geprägt durch Laszivität und ausgewogene Siestas, präsentieren die fünf Stipendiatinnen die Früchte ihrer künstlerischen Arbeit aus der gemeinsamen Zeit in der Molino Winkler. Zu sehen sind fünf verschiedene Temperamente, fünf individuelle Bildsprachen, fünf künstlerische Positionen, die verschiedener nicht sein könnten und doch durch unerwartete Berührungspunkte miteinander verbunden sind.

KUNSTPRAKTISCHE BACHELORARBEIT VON QUANG TRAN

Enter the Qu-Tran (36 Chambers). Vernebelte Erinnerungen, Symbole, Vergangenheit. Der Versuch einer malerischen Rekonstruktion

Quang Tran: Purple Haze. Acryl und Sprühfarben auf Leinwand, 100 x 80 cm

Quang Tran: Feather. Acryl und Sprühfarbe auf Leinwand, 50 x 70 cm

Quang Tran: Lithium. Acryl und Ölkreide auf Leinwand, 60 x 70 cm

Quang Tran: Ohmygodiloveyoupleasedontleaveme, Acryl auf Leinwand, 40 x 50 cm

Quang Tran: Unknown Pleasures, Acryl und Ölkreide auf Leinwand, 130 x 100 cm

Quang Tran: Wu-Tang Clan Ain’t Nuthing Ta F‘ Wit, Acryl auf Leinwand, 60 x 80 cm

In den Bildern, die im Rahmen der Bachelorarbeit Enter the Qu-Tran (36 Chambers) entstanden sind, betreibt Quang Tran einen malerischen Rekonstruktionsversuch einer zeitlich definierten Phase der Jugend. Ziel der Arbeit ist es, die verrauchte Umgebung, die durch den Rausch getrübte Wahrnehmung, die undurchsichtige und ungreifbare Emotionslage und Existenz und schließlich die vernebelten Erinnerungen an diese Zeit einzufangen und zu rekonstruieren.

Wu-Tang Clans Enter the Wu-Tang (36 Chambers) ist für das Musikgenre Hip-Hop ein äußerst einflussreiches Werk, das durch seine unmittelbare und rohe Akustik, seinen direkten, ranzigen und weder verschönenden noch übertreibenden lyrischen Inhalt einen staken Einfluss auf Quang Tran hat. Er ist zwar weder in den Sozialbausiedlungen in Staten Island, New York, aufgewachsen, noch stand er mit struktureller Diskriminierung gegen afroamerikanische Menschen in Verbindung. Er befand sich auch nicht in einer prekären Lebenssituation, in der er sich der Kriminalität hätte hingeben können. Doch sind es die Ehrlichkeit und Direktheit ihrer Lyrik, die für ihn beim Anhören ein spezifisches Bild malten, dass sich zwar nicht eindeutig nachvollziehen lässt, aber genug explizite als auch abstrahierte Informationen hergibt, um der Zuhörer*in die Lebensrealität der Mitglieder des Wu-Tang Clans auch auf emotionaler Ebene zu geben. Es werden keine Gewalttaten und Drogenkriminalität glorifiziert, obgleich Gewalt und Drogen sehr wohl Teil ihres Alltags waren und somit auch Teil der Bilder in ihrer Lyrik sind. In diesem Aspekt der persönlichen und teilweise intimen Darstellung einer Lebensrealität ähnelt sich das Vorhaben dieser Bachelorarbeit dem Konzept des Albums, weswegen die Anlehnung an den Albumtitel einen tiefergehenden Wert hat, als es das platte Wortspiel zunächst vermuten lässt.

EINFÜHRUNG IN DIE MALEREI I & II

Diana Dilmann: o.T., 2022, Acrylic Pouring, 60 x 40 cm

Laura Fromm: Breakfast, 2022, Acryl auf Papier, 55 x 35 cm

Fabienne Kahr: o.T., 2022, Acryl auf Papier, 29,5 x 40 cm

Sarah Dück: o.T., 2022, Acryl auf Papier, 59,4 x 42 cm

Emily Lüpken: Vogel, 2022, Acryl auf Papier, 29,7 x 42 cm

Im Seminar werden neben den Grundlagen der Maltechnik und dem Umgang mit dem Ausdrucksmittel Farbe die Handhabung der verschiedenen Materialien erörtert und erprobt: das Vorbereiten von Malgründen, das Aufspannen und Grundieren von Leinwänden, das Präparieren von Papier für die weitere Nutzung als Bildträger, das Mischen von Farbe und der Einsatz von Malmitteln. Das Experimentieren mit Farbe, die Wahrnehmung eigener Interessen und Fähigkeiten und das Erarbeiten von Inspirationsquellen, die im künstlerischen Schaffensprozess zur Themenfindung beitragen können, haben das Ziel eine eigene Bildvorstellung zu entwickeln und auszuarbeiten.

Die Übung lädt gleichzeitig zur Auseinandersetzung mit verschiedenen künstlerischen Positionen und Sichtweisen ein. Individuelle Korrekturgespräche sowie die Präsentation der eigenen Werke mit anschließender Diskussion unter den Studierenden sind Teil des Seminars.

Lehrender: Prof. Max Schulze

ÄSTHETIK DER STRASSE – EINE MALERISCHE AUSEINANDERSETZUNG

Ella Beer: o.T., 2022, Acryl auf Leinwand, 18 x 13 cm

Paula Brock: o.T., 2022, Öl auf Malkarton, 60 x 40 cm

Janine Klugo.T., 2022, Acryl und Strukturpaste auf Papier, 21 x 29,7 cm

Sarah Maureen Leifels: Smeared Blinds, 2022, Acryl und Spray auf Wellplatte, 60 x 120 cm

Marcella Abdalla: Fotografie der Kundgebung in Andenken an die Mordopfer Derya und Kian, 2022, Protestplakate: Acryl auf Pappe

Birka Tomaszewski: o.T., 2022, Acryl auf Leinwand, 50 x 70 cm

„Ich bin für eine Kunst, die politisch-erotisch-mystisch ist, die etwas anderes tut, als in einem Museum auf ihrem Arsch zu sitzen. Ich bin für eine Kunst, die im Winter aus den Kanalschächten kommt wie Nebel. Ich bin für eine Kunst des Asphaltritzens und des Wandbeschmierens. Ich bin für eine Kunst, die sich mit dem alltäglichen Dreck herumschlägt und am Ende trotzdem obenauf ist. Ich bin für eine Kunst, die sich aus der Geldbörse eines alten Mannes ergießt, wenn er von einer vorbeifahrenden Stoßstange zur Seite geschleudert wird. Ich bin für eine Kunst aus der Schnauze eines Hündchens, das fünf Stockwerke vom Dach fällt.“
Auszug aus: Claes Oldenburg „Store-Manifest“ 1961

Die künstlerische Auseinandersetzung mit dem urbanen Raum und seinen Eigenschaften und Erscheinungen rückt spätestens seit den 1950er Jahren mit dem Aufkommen von Pop-Art und Fluxus in den Fokus der Bildenden Kunst. Die Forderung, dass die Kunst sich frei machen muss von der elitären „Hochkunst“ des Bürgertums nimmt hier ihren Ausgangspunkt. Dabei sind es vor allem die Themen und Motive des öffentlichen Raums, der Straße, der Schaufenster, des Alltäglichen, welche der Kunst helfen zu neuen Bildern, Objekten und Aktionen zu gelangen. Mit dem Auftreten der ersten Grafittis in New York in den 1970er Jahren wird der Stadtraum dann selbst zum Atelier und die U-Bahn zur Leinwand. In den letzten Jahren setzte die sogenannte „Streetart“ ihren Siegeszug fort und findet sich nun mitunter als Poster in einer Zahnartztpraxis wieder. Umgangssprachlich wird Ästhetik heute meistens als Synonym für schön, geschmackvoll oder ansprechend verwendet. Eigentlich meint der Begriff aber die gesamte Palette von Eigenschaften, die darüber entscheiden, wie Menschen wahrgenommene Gegenstände bewerten: Schönes, Hässliches, Angenehmes und Unangenehmes. Wie steht es also um die Straße als Inspirationsquelle für das künstlerische Arbeiten? Wie hat sich die Wahrnehmung des urbanen Raums durch das Aufkommen der COVID-19-Pandemie verändert?

Lehrender: Prof. Max Schulze