Archiv der Kategorie: BILDHAUEREI

SILOAUSSTELLUNG 2023

Lisa-Marie Vos: Eau de toilette, Acryl auf LW, 100 x 100 cm

Lisa-Marie Vos: Eau de toilette, Acryl auf LW, 100 x 100 cm; Anonym: o.T., Acryl auf LW, 30 x 20 cm; Indira Alija: o.T., Acryl auf LW, 60 x 50 cm, Aquarell auf Papier, 42 x 29,7 cm; Paula Pepping: o.T., Acryl auf Papier, 21 x 29,7 cm; Konstantin Fox: o.T., Acryl auf LW, 80 x 60 cm

Vanessa Zurek: o.T., 120 x 80 cm, Acryl auf Pappe; Ariane-Isabelle Götte: NFT-Affe, Acryl auf LW, 70 x 70 cm

Isabel Fortmeier, Lina Kaliske, Pauline Keßler, Ricarda Borgmann: Zwischen Ekstase und (Selbst)zerstörung, Video, 10:02 min

Enie Laura Reitz: o.T., Acryl auf LW, 60 x 50 cm

Paula Ottemeier: o.T., Linoldruck, 72 x 52 cm

Victoria Winterfeld: o.T., Acryl auf Leinwand, 200 x 100 cm

Irina Baryseva, Lara Bartsch, Anonym

Alyssa Bergstreiser: Ohne Titel. Keramik, 15 x 120 x 70 cm.

Ausstellungsdisplay der Ergebnisse aus dem Seminar ‚3D-Druck im Kontext kultischer Gegenstände‘ von Thomas Musehold.

Luca Scholz, Anonym, Melissa Thiehoff, Vanessa Zurek, Sophia Ruff, Floyd Quattelbaum

Sarah Köster, Anonym, Ina Hensel, Ariane Isabelle Götte

Unten: Jan Schumacher, Anke Hermneuwöhne, Milena Schuchmann, Anton Müller, Alissa Springensguth, Daria Fomina, Oben: Dilara Yilmaz, Marie Lampe, Niklas Teich, Helena Clemens, Emily Lüpken

Jan Schumacher: Ölteppich. Mixed Media Installation, ca. 150 x 450 x 30cm.

Der Studiengang Kunst an der Universität Paderborn zeichnet sich durch die enge Verknüpfung von Theorie und Praxis aus. Kennzeichnend sind interdisziplinäre Anschlüsse durch die künstlerische Praxis und künstlerische Kunstvermittlung, die kunstwissenschaftliche, medienästhetische und kunstpädagogische Fragen mitreflektieren. Künstlerisches Denken und Handeln, gattungsübergreifende und forschende Experimente, ortsspezifische Ausdrucksformen und Materialerprobungen gehören ebenso zur Ausbildung wie das Studium der Kunstgeschichte, die intensive Auseinandersetzung mit zeitgenössischen Tendenzen in der Bildenden Kunst und im aktuellen Ausstellungsbetrieb sowie die Verbindung der so gewonnenen Kenntnisse und Erfahrungen mit kunstpädagogischen und -didaktischen Konzepten und Umsetzungen. Das Lehrangebot wird zusätzlich durch institutionelle Kooperationen wie dem Kunstverein Paderborn erweitert, ferner durch Exkursionen ergänzt und insbesondere auch durch zeitspezifische Impulse aus Gastvorträgen durch Künstler/innen und Wissenschaftler/innen und den Silogesprächen bereichert

Als Ort der lebendigen Begegnung, des Zusammenwirkens und des kulturellen Austauschs, vor allem der künstlerischen Produktion und Reflexion präsentiert sich das Silo auf dem Campus der Universität mit dieser jährlichen Ausstellung auch als Plattform für die künstlerische Nachwuchsförderung.

Die Werkstätten und Ateliers des Silos sind auf vier Etagen geöffnet, um aktuelle Arbeiten von Studierenden aus unterschiedlichen Semesterjahrgängen sowie Projekte zu präsentieren.

VON DER SPUR ZUR SKULPTUR – Die Spur als künstlerische Ausdrucksform in der Bildhauerei

Niklas Teich: We choose to go to the Moon. Geschweißte Stahlwanne, Wasser. 145 x 74 x 20 cm.

Linus Haarmann: The Cycle. Aquarium, Blähton, Erde, Pflanzen, Kleinstlebewesen, Glas. Living Sculpture / Hermetosphäre, 60 x 30 x 31 cm.

Selda Tockan: Ohne Titel. Aluminium-Guss, ca. 50 x 80 cm.

Liliana de Jesus Luig: Bacteria 22. Bakterienkulturen in Petrischalen, 60 x 80 cm.

Alica Axmann: Ohne Titel. Zement, Drahtarmierung, Stoff, ca. 180 x 90 x 30 cm.

Lara Klewiado: Ohne Titel. Ton, glasiert, 33 x 18 x 12 cm.

In diesem Seminar soll unsere Wahrnehmung für das Phänomen der ‚Spur‘ sensibilisiert werden, indem wir uns der Spur im künstlerischen Prozess aus einer bildhauerischen Perspektive annähern. Was können wir alles als Spur definieren? Wo lassen sich Spuren aufspüren? Was erzählen uns Spuren über uns und über die Welt? Sie können z. B. gefundene Spuren sichern, indem sie diese direkt mit Material abdrücken, ab- oder ausgießen, sammeln und neu formieren, Sie können Spuren im Material erzeugen oder auf dem Material hinterlassen und so neue, skulpturale Formen erzeugen. Sie können das Motiv einer gefundenen Spur für weitere Transformationen nutzen, Spuren im öffentlichen Raum erzeugen, Material (oder Gegenstände) verwenden, welches selbst auf eine Spur verweist u. v. m. Es können vielfältige bildhauerische Strategien zum Einsatz kommen wie der Abdruck und Abguss, Dekonstruktion und Neukonstruktion, performative Formen der Materialeinwirkung o. Ä. Dabei werden unterschiedlichste bildhauerische Problemstellungen berührt: die Thematisierung von Materialeigenschaften, die Materialisierung von Bewegungsfiguren, die (provozierende) Zerstörung als kreativer Akt, die Sichtbarmachung von Unsichtbarem, die Frage nach Positiv- und Negativräumen, nach Präsenz und Absenz, nach Vertrautheit und Fremdheit etc. Ist das erzeugte Objekt nun Kunst oder kann das weg? Mit dieser und weiteren Fragen beschäftigen wir uns, indem zeitgenössische künstlerische Positionen (wie etwa Nikolaus Lang, Karin Lehmann, Damián Ortega oder Roman Signer) betrachtet und eigene künstlerisch-praktische Konzepte und Projekte entwickelt und realisiert werden.

Lehrende: Svenja Langer

KERAMIKSEMINAR – VON ANGESICHT ZU ANGESICHT

Alyssa Bergstreiser: Ohne Titel, Keramik, glasiert, 40 x 35 x 30 cm.

Anja-Christine Hitzer: Ohne Titel, Keramik, variable Maße.

Louis Joos: Ohne Titel. Keramik, 40 x 44 x 30 cm.

Leonie Höcker: Von Angesicht zu Angesicht. Keramik, ca. 30 x 15 x 20 cm.

Hélène Rabita: Ohne Titel. Glasierter Ton, 32 x 34 x 17cm.

Ton ist ein vielfältig einsetzbares Material; es ist aber auch ein Material, das sehr stark mit Gebrauchskeramik assoziiert und in seiner Bedeutung in der zeitgenössischen Kunst leicht unterschätzt wird. Zahlreiche zeitgenössische Positionen belegen jedoch, dass dieses Material – gerade weil es stark vorkonnotiert ist – für die künstlerische Auseinandersetzung sehr reizvoll sein kann. In diesem Seminar findet eine intensive Auseinandersetzung mit der Rolle der Keramik in der Kunst sowohl in der Betrachtung exemplarischer Werke aus der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts als auch in der eigenen künstlerischen Arbeit statt. Handwerklich-technische Herangehensweisen zum Aufbau einer Kopfplastik bilden den Ausgangspunkt für eine experimentelle Weiterbearbeitung und/oder Inszenierung der entstandenen Formen.

Lehrende: Prof. Dr. Karina Pauls

SKULPTUR UND RAUM

Julia Farbaniec: digital space. Metall, ca. 150 x 150 x 200 cm.

Niklas Floren: Entwachsen. Holz-Metallkonstruktion, 50 x 45 x 45 cm.

Ludmila Nawrotzki: Das Rohr ohne Grenze. PVC-Rohre, Rauminstallation.

Christina Knoll: Ohne Titel. Holz, Spiegel. 100 x 30 x 40 cm.

Nathalie Wolke: Power Dynamics and Chairs, Rauminstallation, Holz und Projektion.

Lorina Weiser: Ohne Titel. Holz, ca. 103 x 80 x 64 cm.

Felix Hoeft: Die Schöne Aussicht. Fensterglas, Holz, Stahl, Sprühfarbe, ca. 100 x 200 cm.

Raum ist ein sehr alltägliches und scheinbar einfach zu benennendes Phänomen. Bei genauerer Betrachtung kann der Begriff „Raum“ sowohl das durch vier Wände Umschlossene als auch vielfältige, oftmals flüchtige und sich verändernde Relationen beschreiben. Welche Rolle spielt Raum in der Skulptur? Inwieweit kann in der Skulptur „Raum“ selbst zum Thema werden und inwieweit kann die Skulptur neue Wahrnehmungen von Raum ermöglichen? Das Seminar verbindet eine experimentelle Annäherung an das Thema in der eigenen künstlerischen Arbeit mit reflexiven Momenten der Auseinandersetzung mit verschiedenen künstlerischen und wissenschaftlichen Positionen zum Raum.

Lehrende: Prof. Dr. Karina Pauls

SKULPTUR – FORM, FARBE, MATERIAL, PROZESS

Rosa Bücker: Ohne Titel. Draht, Stoff, Gips, 30 x 22 x 30 cm.

Paula Ottemeier: Ohne Titel. Gips, Glas, ca. 45 x 30 x 40 cm.

Paula Ottemeier: Gegenstücke. Gips, Glas, 42 x 30 x 7 cm.

Im künstlerischen Prozess gibt es nicht nur einen möglichen Weg, sondern viele individuelle Herangehensweisen. In diesem Seminar geht es um das Erproben verschiedener Wege im künstlerischen Prozess, wie beispielsweise das Arbeiten mit Zufallsmomenten, das Experimentieren mit verschiedenen Materialien oder auch das Kennenlernen traditioneller Verfahren der Formgebung. Grundsätzlich kann jedes Material für den künstlerischen Ausdruck genutzt werden und schon die Wahl eines bestimmten Materials hat eine Bedeutung. Doch wie lässt sich aus den ersten Arbeitsschritten ein individuelles künstlerisches Konzept entwickeln? In Gesprächen über die eigenen Arbeiten wird immer auch die Frage eine Rolle spielen, was eine Skulptur ausmacht.

Lehrende: Prof. Dr. Karina Pauls

CONSTELLATIONS 22 – STUDIERENDE DES FACHES KUNST IM KUNSTVEREIN

Anne Bode, Susanne Janzen, Melissa Kaiser, Jessica Klein, Marietta Mann, Anton Müller, Emanuel Petkau, Sina Radomsky, Melissa Thiehoff, Quang Tran, Philip Wessling, Nathalie Wolke

v. l. n. r. Anne Bode: o.T., 4 Farbfotos, je 21 x 29,7 cm; Quang Tran: Unknown Pleasure, Acryl auf Leinwand, 100  x 130 cm; Susanne Janzen: o.T., Styropor ummantelt mit Gips, Gipsguss, verschiedene Maße

Jessica Klein: The Real Cosmopolitan, Collage auf Papier, 28 x 20 cm

v. l. n. r. Melissa Thiehoff: Invasion der Wirbellosen (Bild zum Ekel vor Libellen (Mosaikjungfer)), 50 x 70 cm; Marietta Mann: o.T. (aufspüren), 20 Polaroids auf s/w Film, je 6,2 x 6,2 cm; Philip Wessling: Streetdimensions, Fotografie, digitale Bildbearbeitung, 60 x 40 cm

Nathalie Wolke: Flechte, Draht und Polyacryl, 80 x 150 x 150 cm

v. l. n. r. Melissa Thiehoff: Invasion der Wirbellosen (Bild zum Ekel vor Mücken), 84 x 60 cm, Bild zum Ekel vor Zecken (Gemeiner Holzbock), 80 x 40 cm, Bild zum Ekel vor Kleidermotten, 105 x 110 cm; Anton Müller: Fundament I, Zement, weiß, Krawatte; ca. 65 x 30 x 10 cm, Fundament II, Zement, grau, Leinentuch; ca. 65 x 30 x 10 cm, Fundament III, Zement, schwarz, Gips, Faden; ca. 60 x 30 x 10 cm

v. l. n. r. Anton Müller: Drei Fließrichtigung, Keramik, glasiert, Aluminium, MDF, 80 x 40 x 50 cm; Sina Radomsky: Themenwelt Tropical Feeling, elfteilig, 1 x Wandfarbe auf Leinwand 80 x 60 cm, 3 x Wandfarbe auf Malkarton 25 x 25 cm, 3 x Polaroids, 4 x Farbkarten; Philip Weßling: Straßenschluchten I-III, Fotografie, digitale Bildbearbeitung, je 60 x 40 cm

Emanuel Petkau: Zufallsprodukte, Dreiteilig, lackierter Ton, 13 x 23 x 23 cm; 13 x 24 x 24 cm; 23,5 x 23,5 x 24 cm

Melissa Kaiser: Straße, Schatten, Streifen, sechsteilige Serie, Farbfotos, je 21 x 29,7 cm

Constellations ist der Titel eines neuen, jährlich stattfindenden Ausstellungsformats, in dem ausgewählte Positionen von Studierenden der Universität Paderborn im Kunstverein Paderborn zu sehen sind. In immer anderen und neuen thematischen Konstellationen wird ein Einblick in die künstlerische Auseinandersetzung und das individuelle künstlerisch-kuratorische Schaffen im Kunstsilo der Universität Paderborn gegeben.

Der aus der Astronomie stammende Begriff der Konstellation, der sich auf die flüchtige, augenblickshafte und momenthafte Gestirnkonstellation bezieht, die sich nur ganz kurz zu einer heterogenen Gesamtheit als Himmelszeichen zusammenschließt, betont zugleich das Prozesshafte und Potenzielle. Konstellationen können daher als Ensembles unterschiedlicher Faktoren verstanden werden, wozu sich vielfältige Bezüge zu künstlerischem und kuratorischem Handeln und zum Ort ihrer Produktion und Präsentation herstellen lassen. Konstellationen sind stets relationale Gefüge, aus denen heraus zugleich kreative Prozesse des Denkens und Handelns erschließbar werden, die immer auch spannungsgeladen ablaufen können.

Constellations beschreibt eine Momentaufnahme. 12 unterschiedliche künstlerische Positionen aus universitären Projekten und Seminaren kommen für einen temporären Zeitraum im Kunstverein zusammen, treten im Ausstellungsraum in einen Dialog, bilden Nachbarschaften, bevor sich ihre Wege und die künstlerischen Ansätze unabhängig voneinander weiterentwickeln und verstreuen.

Die Constellations 22 werden durch Anne Bode, Susanne Janzen, Melissa Kaiser, Jessica Klein, Marietta Mann, Anton Müller, Emanuel Petkau, Sina Radomsky, Melissa Thiehoff, Quang Tran, Philip Wessling, Nathalie Wolke gebildet.

Es freut uns sehr, dass wir zum 50-jährigen Jubiläum der Universität Paderborn in diesem Jahr eine Kooperation zwischen dem Kunstverein Paderborn und dem Fach Kunst der Universität Paderborn schließen können, die durch drei Professuren mit Schwerpunkten in der Malerei, Bildhauerei und in der Kuratorischen Praxis/Mixed Media vertreten wird.

Unser Dank geht an die Kulturwissenschaftliche Fakultät der Universität Paderborn, die finanzielle Mittel zur Realisierung der Ausstellung und zum Druck des Katalogs zur Verfügung gestellt hat. Danken möchten wir auch dem Kunstverein Paderborn, namentlich Dr. Alexandra Sucrow und ihrem Team, mit dem die seit langem bestehenden künstlerischen Verbindungen und Interessen nun eine neue fokussierte Perspektive erhalten haben. Für die 12 Studierenden sind die Erfahrungen von Produktion und Präsentation der eigenen Arbeiten insbesondere außerhalb der Werkstätten und Ateliers des Silos ganz zentral und für die Entwicklung einer eigenen ästhetischen Haltung grundlegend. Auch wir als Lehrende sind auf diese Weise immer neu herausgefordert, gehen als Wissenschaftler*innen und Künstler*innen ebenfalls neue Wege und Konstellationen ein, die uns zusammenbringen, unsere Ideen bündeln und Neues wagen lassen.

Prof. Dr. Sabiene Autsch, Prof. Dr. Karina Pauls, Prof. Max Schulze
Paderborn, Mai 2022.


Ausstellungsdauer:
Do 16.06. – So 17.07.2022

Kunstverein Paderborn
Kamp 13
33098 Paderborn
www.kunstverein-paderborn.de

UNDER DESTRUCTION – Konstruktive Zerstörung als bildhauerische Strategie

Jessica Winkler: Storytelling. Eiseninstallation, 58 x 42 x 46 cm.

Melissa Kamp: Ohne Titel. Laub, Nagellack, ca. 130 x 200 cm.

Anton Müller: „Disharmonien I“. Zersägte Ukulele, Hängung befestigt an Flourocarbon-Leine, 67 x 24 x 8 cm.

Kai David Potthoff: ohne Titel. Gesprungene Glasflaschen, ca. 150 x 250 x 35 cm.

Tim Petry: Ohne Titel. Plastikbesteck, 23 x 23 x 23 cm.

Navzat Ertunc: Ohne Titel. Klappkorb, Kunststoffverarbeitung, ca. 40 x 70 x 30 cm.

Ina Weinbrich: Kugelbahn. Gips, 112 x 74 x 26 cm.

Janina Strasser: Ohne Titel. Glas, Farbe, 15 x 25 x 8 cm.

Henri Vogt: Nagelbrett (Detailaufnahme). Antragsformulare, ca. 150 x 250 x 15 cm.

Mailynn Götz: Ohne Titel. Bromelie, ca. 15 x 15 x 4 cm.

Philip Weßling: Kegel mit Platte. Wachsguss, ca. 29,5 x 27 x 36 cm.

Zerstörung als kreativer Akt?
Zerschneiden, zersägen, zerreißen, sprengen, spalten, einschmelzen, zerschlagen, abfackeln, abschießen und das traktierte Material dann zu neuen Formen zusammensetzen, gießen, schweißen, löten, legen, schrauben… Ausgangsmaterial sind subjektive Werte, Lieblingsdinge und Hassobjekte, Alltagsgegenstände und Außerordentliches. Im Spannungsfeld von Dekonstruktion und (Neu-)Konstruktion, von Ordnung und Unordnung können bildhauerische Wege erprobt werden, um das Material oder Ding gezielt in neue Formen mit autonomer plastischer Qualität zu transformieren.
Dabei werden grundlegende bildhauerische Fragestellungen berührt: die Visualisierung von Materialeigenschaften, die Materialisierung von flüchtigen Bewegungsfiguren, die Sichtbarmachung von Unsichtbarem, die Reflexion von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft im Objekt, von Wert und Wertlosigkeit, die Bedeutung von Alltagsgegenständen wird durch Umnutzung reflektiert, gewöhnliche Verwendungsweisen werden infrage gestellt etc. Im Fokus stehen unerwartete Entstehungsgeschichten im Dialog zwischen Material oder Ding und Agierendem im Prozess.
Erschaffen ist Zerstören? Mit dieser und weiteren Fragen beschäftigen wir uns, indem zeitgenössische künstlerische Positionen (wie etwa Roman Signer, Lucio Fontana, Damián Ortega oder Gordon Matta-Clark) betrachtet und eigene künstlerisch-praktische Konzepte und Projekte entwickelt und realisiert werden.

Lehrende: Svenja Langer

KOLLOQUIUM

Marie Leichinger: Ohne Titel. Gipsguss, ca. 115 x 37 x 12 cm.

Victoria Winterfeld: Ohne Titel. Bauschaum, Acrylfarbe, Sprayfarbe, ca. 150 x 10cm x 10cm.

S. Dönni: Stehendes Kleid. Hasendraht, Gips, Acrylfarbe, Textilien (Natur- und Kunstfasern), circa 130 x 200 x 200 cm.

Die eigene künstlerische Arbeit ist mehr als nur die Sammlung von Einzelergebnissen aus Lehrveranstaltungen. Im Kolloquium werden Fragen des Zusammenhangs zwischen den einzelnen Arbeiten („roter Faden“) sowie der Präsentation besprochen und Möglichkeiten der Vertiefung und Weiterentwicklung vorhandener künstlerischer Ansätze ausgelotet. Im Austausch über Arbeiten wird Unterstützung auf dem Weg zu einem künstlerischen Prozess gegeben, der darin besteht, sich selbst reflexiv mit der eigenen Arbeit auseinanderzusetzen und daraus die Perspektive für die Weiterarbeit zu entwickeln. In einer Mischung aus Gruppengesprächen und Werkstattarbeit werden bereits vorhandene Konzepte weiter ausgebaut.

Lehrende: Prof. Dr. Karina Pauls

ZWISCHENRÄUME – Eine Veränderung des Blicks durch Skulptur

Maja Köllinger: Maulwurfsbau. Pappmaché mit Drahtgerüst, 43x53x46 cm.

Nathalie Wolke: Flechte. Draht und Poyacryl, gespritzt, ca. 80 x 150 x 150 cm.

Kamil Sawczuk: Das Licht der Leere. Draht, Gips, Licht, 30 x 70 x 65 cm.

Susanne Janzen: Ohne Titel. Styropor, Gips, ca. 40 x 150 x 100 cm.

Skulptur und Raum sind untrennbar miteinander verbunden. Aber welchen Räumen widmet sich die Skulptur und wie wird Raum durch Skulptur erst sichtbar? Gerade die im Alltag übersehenen und unwichtig erscheinenden Räume bieten die Möglichkeit zu einem Hinterfragen von Sehgewohnheiten. Im Seminar werden anhand von Werkbetrachtungen verschiedene Möglichkeiten der künstlerischen Intervention beleuchtet, durch die Räume sichtbar gemacht, ungewohnte Perspektiven erschlossen und neue Formen gefunden werden können. Im Zentrum stehen die konzeptionellen Ansätze der Seminarteilnehmenden im Umgang mit Räumen im Silo und außerhalb, von denen ausgehend Möglichkeiten der Umsetzung erarbeitet und die durch handwerklich-technische Unterstützung durch die Werkstätten realisiert werden.

Lehrende: Prof. Dr. Karina Pauls

MODULARE PLASTIK (Keramikseminar)

Anton Müller: „Fließrichtungen“. Glasierte Keramik und Aluminium auf MDF, 80 x 40 x 50 cm.

Adele Kleim: Vergossener Wein. Glasierter Ton, ca. 180 x 160 x 10 cm.

Jana-Sophia Teile: Unterschiedlich – aber gleich. Gebrannter Ton, 19 x 13 x 11 cm.

Lynn Röttger: Ohne Titel. Keramik, variable Maße.

Anna Schwermann: Organisch/Futuristisch I und II. Glasierter Ton, o. A.

Anna Schwermann: Statik-Konglomerat. Glasierter Ton, o.A.

Julia Farbaniec: Ohne Titel. Gebrannter Ton, o. A.


Zu den bekannten Verfahren im Umgang mit dem Material Ton zählen Aufbautechniken sowie das Modellieren von Formen. Es eignet sich aber auch für Abformungen beispielweise von Fundstücken und mit Hilfe von Negativformen aus Gips, die im Seminar hergestellt werden können. Durch Abformen kann ein serielles Moment in die Arbeit einbezogen oder aber ein Ausgangsmaterial in Form von Modulen geschaffen werden, das für die Konstruktion neuer Formen eingesetzt wird.
Das Seminar bietet eine Einführung in das Arbeiten mit Ton und legt dann einen Schwerpunkt auf das Prinzip der Formfindung durch das Zusammenführen von Einzelementen zu einem neuen Ganzen, in dem das einzelne Modul in der neuen Form aufgeht und zugleich den modularen Charakter der Arbeit betont.

Lehrende: Prof. Dr. Karina Pauls