Archiv der Kategorie: AUSSTELLUNGEN

WEGE DER BILDFINDUNG IN DER SKULPTUR

Julia Theis: [paːdɐˈbɔʁn]. Abdruckverfahren, Mapping, Installation, Ton, Isolierband, schwarzer Whiteboardmarker, ca. 3 x 3 m.

Julia Theis: [paːdɐˈbɔʁn]. Abdruckverfahren, Mapping, Installation, Ton, Isolierband, schwarzer Whiteboardmarker, ca. 3 x 3 m.

Lea Schwabauer: Korallen. Draht, Pappe, ca. 150 x 50 cm.

Melissa Thiehoff: Würmlinge.

Melissa Thiehoff: Würmlinge, ca. 30 x 30 cm.

Marleen Plattfaut: Beton, Gips und Naturmaterialien, jeweils ca. 40 x 30 x 150 cm.

Im künstlerischen Prozess kann es den einen Königsweg nicht geben. Er ist sehr individuell und kann auf sehr unterschiedliche Art und Weise initiiert werden. In diesem Seminar geht es um das Erproben verschiedener Wege in den künstlerischen Prozess, wie beispielsweise das Arbeiten mit Zufallsmomenten, das Experimentieren mit Material oder auch das Kennenlernen traditioneller Verfahren der Formgebung. Teil des Seminars ist die intensive Nutzung der Werkstätten und die Erarbeitung handwerklich-technischer Fertigkeiten im Austausch mit der Werkstattleitung. Im Zentrum steht der kritische und reflexive Umgang mit verschieden Zugängen zu künstlerisch-gestalterischen Prozessen im Hinblick auf die Entwicklung eigener gestalterischer Ansätze. Das Seminar spannt darüber hinaus den Bogen zu der Frage der Relevanz der im Seminar erlebten Prozesse für die Gestaltung von Lehr-Lern-Situationen in der Vermittlung von Kunst.

Lehrende: Prof. Dr. Karina Pauls

KERAMIK IN DER ZEITGENÖSSISCHEN KUNST

Helena Clemens: HELDEN-Anzüge. Jeweils ca. 35 x 25 x 10 cm.

Silke Lamers: „2 x 2,66 kg“. 2 mal 2,66 kg Ton (Kugel und Umrandung), ca. 35 x 25 x 25 cm; „2 x 7,89 kg“. 2 mal 7,89 kg Ton (Kugel und Umrandung), ca. 45 x 35 x 35 cm.

Lynn Röttger: Bones. Ton, jeweils ca. 30 x 30 x 20 cm.

Sara Mulatsch: Plastik (-) Baum. Ton, ca. 150 x 50 x 50 cm.

Angelina Atessa Bienhüls: Aufgerissen. Glasierter Ton, ca. 20 x 10 x 10 cm.

Anonym: Installation, Holzstuhl, bemalter Ton, ca. 100 x 100 x 50 cm.

Ton ist ein vielfältig einsetzbares Material; es ist aber auch ein Material, das sehr stark mit Gebrauchskeramik assoziiert und in seiner Bedeutung in der zeitgenössischen Kunst leicht unterschätzt wird. Zahlreiche zeitgenössische Positionen belegen jedoch, dass dieses Material – gerade weil es stark vorkonnotiert ist – für die künstlerische Auseinandersetzung sehr reizvoll sein kann. In diesem Seminar findet eine intensive Auseinandersetzung mit der Rolle der Keramik in der Kunst sowohl in der Betrachtung exemplarischer Werke aus der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts als auch in der eigenen künstlerischen Arbeit statt. Dazu werden Möglichkeiten unterschiedlicher experimenteller, aber auch handwerklich-technischer Herangehensweisen im Umgang mit dem Material Ton ausgelotet. Ziel des Seminars ist eine Orientierung im Feld der Keramik aus künstlerischer Sicht und die Entwicklung eines individuellen und vom Material ausgehenden künstlerischen Gestaltungsprozesses.

Lehrende: Prof. Dr. Karina Pauls

SELBSTPORTRAIT – EINER/EINE VON EUCH UNTER EUCH MIT EUCH

Marcella Abdalla, Kseniya Akhmatova, Clara Bodenstaff, Julien Fecho, Anke Hermneuwöhner, Susanne Janzen, Josefine Jelden-Thurm, Sabrina Kleine, Kim Köhler, Sarah Leifels, Janna Matijevic, Jasmin Middeke, Anton Müller, Celina Nitschke, Conny Piontek, Esther Arones Rojas, Milena Rosenkranz, Birka Tomaszewski, Hella Westers, Anna Wiechers, Sebastian Zasypalov

Conny Piontek

Sebastian Zasypalov

Clara Bodenstaff

Esther Arones Rojas

Spätestens seit der Renaissancezeit ist das Selbstportrait als Gattung in der Malerei gegenwärtig. In dieser Zeit ändert sich die Selbstwahrnehmung der Künstler, die sich nun nicht mehr bloß als Handwerker, sondern als selbstbewusste Künstler gleichwertig den Philosophen, Literaten und Wissenschaftlern ihrer Zeit erachten. Neben der Auseinandersetzung mit der eigenen Physiognomie zeugen viele Selbstbildnisse von der inneren Auseinandersetzung der Künstler mit sich selbst, ihren Stimmungen, Bedürfnissen und der eigenen Vergänglichkeit. Von Rembrandt Harmensz van Rijn (1606-1669) gibt es ca. 80 Selbstporträts, die er in rund 40 Jahren gemalt hat. Oft hat er sich lachend, lächelnd oder grinsend dargestellt, z. B. mit einer jungen Gattin in unbekümmerter Fröhlichkeit bei einem intimen Gelage. Die Lust an quasi karnevalesken Verkleidungen spiegelt sich in kostbaren Kostümen wieder. Samt, Brokat, Glitzern und Funkeln verdeutlichen eine Neigung zu barocker Lebenslust. Sie ergänzen nicht nur das Mimische und Gestische in der Anlage der Figuren, sondern sind Beitrag einer grundsätzlichen Gemütsverfassung bzw. seelischer Befindlichkeiten. Diese bestimmen den geistigen „Blickwinkel“ des Malers, seine „Sicht der Dinge“.
Rund 300 Jahre später malt Martin Kippenberger 1981 ein Bild, das ihn mit bandagiertem Kopf darstellt. Zuvor hatte ihm „Ratten-Jenny“, eine Berliner Punkerin, ein Bierglas durch das Gesicht gezogen, da er als Inhaber der Kneipe S.O. 36 die Bierpreise erhöht hatte. Das Bild mit dem Titel „Dialog mit der Jugend“ ist eine ironische Neuinterpretation des berühmten „Selbstportraits mit bandagiert Ohr“ von Vincent van Gogh aus dem Jahre 1889. Mit dem Spruch „Ich kann mir doch nicht jeden Tag ein Ohr abschneiden“ kritisiert Martin Kippenberger den Geniekult, der das 19. und 20. Jahrhundert bestimmte und persifliert damit die Erwartung gegenüber den Kunstschaffenden, sich immer wieder selbst neu zu erfinden.
Seit die Kameras an den Smartphones besser geworden sind und die Verknüpfung mit den Sozialen Medien über den Ausbau schneller Datennetze reibungslos funktioniert, ist das „Selfie“ allgegenwärtig.

Lehrender: Prof. Max Schulze

APOKALYPSE NOW – DARSTELLUNG VON NATUR IN KATASTROPHENBILDERN

Nina Fallah Shirazi, Susanne Janzen

Anna Sophie Weiß

Carolin Herwald

Anna Sophie Weiß, Laura Helmert und Carolin Herwald

Die Angst vor dem Untergang der Welt, ist so alt wie die Menschheit selbst. Laut dem alten Mayakalender wurde der Tag an dem die Welt untergeht für den 21. Dezember 2012 vorausgesagt. Befinden wir uns mit den fortschreitenden Symptomen des Klimawandels in den Anfängen der Apokalypse? Das Gletschereis von Grönland schmilzt und scheint vor dem „point of no return“ zu stehen. Ist Caspar David Friedrichs „Eismeer“ von 1823/24 bald eine romantische Landschaft, die unsere Erinnerungen an Verschwundenes auffrischt? Wie haben KünstlerInnen Katastrophen in der Geschichte der Kunst visualisiert und welche Formulierungen haben sie dafür gefunden? In diesem Seminar wird die Darstellung von Naturkatastrophen, Kriegen und Apokalypsen mit den KursteilnehmerInnen analysiert und malerisch in eine eigene Darstellung übersetzt.

Lehrende: Carolin Israel