COMMEDIA DELL ARTE OF THE COLORED DOGS – STENCILS IN DER BILDENDEN KUNST

Schablonen Lea Kim Schwabauer, Jenifer Yanik

Sarah Begemann, Anne Bode, Anja-Christine Hitzer, Jenifer Yanik, Selin Köksal

Anja-Christine Hitzer

Sarah Begemann

Daniel Becker

Angelina Atessa Bienhüls

Seit der Steinzeit wird die Schablone (auch Stencil oder Pochoir genannt) als Technik zur Herstellung von Bildern benutzt. So sprühten Steinzeit-Menschen in der Höhle „Cueva de las Manos“ im Südwesten Argentiniens in der Zeit von 7.000 bis 1.000 B.C. Farbe über ihre Hände, die sie an die Wand hielten, und erzeugten auf diese Weise ein Negativbild. Seit einigen Jahrhunderten wird Schablonenmalerei dazu genutzt, um Wände, Möbel, Tapeten und andere Gegenstände zu dekorieren. In den 1920er und 1930er Jahren, in denen Druckmaschinen noch keine guten farbigen Abbildungen liefern konnte, wurden mit der Schablone in Verbindung mit Lithographie, Holzschnitt, Holzstich, Zeichnung oder Radierung in mehreren Farbschichten experimentiert und die Dekorationstechnik wandelte sich zur bildenden Kunst. Jean Saudé, ein französischer Grafiker in Paris, veröffentlichte 1925 das Buch „Traité d’enluminure d’art au pochoir“, einen Leitfaden für die Pochoir-Technik. Seit der Einführung der Farb-Sprühdosen nach dem Zweiten Weltkrieg wurden diese anfangs vor allem von sozialpolitischen Gruppen wie den „Ateliers Populaires des Beaux Arts“ in Paris genutzt, um politische Forderungen, Anmerkungen, Sprüche oder kleine Bilder an die Wände der Städte zu sprühen. Der Titel „Commedia dell Arte of the Colored Dogs“ ist einer Ausstellung entliehen, die Christof Kohlhöfer 1976 in der Galerie Oppenheim in Köln ausrichtetet. Kohlhöfer kann als Pionier des Stencils in der bildenden Kunst gesehen werden, arbeitete er schon seit den frühen 1970er Jahren mit der Schablone an einer extrem vielschichtigen Malerei. Etwas später wurde das Stenciling als Kunstform vor allem im Bezug zur Punkkultur, u.a. in Amsterdam durch den Künstler Blek le Rat bekannt. Spätestens seit Banksy im Oktober 2018 sein Bild „Girl with Balloon“ im Rahmen einer Sotheby’s Auktion in London nach seiner Versteigerung für gut eine Millionen Pfund von selbst „zerstörte“, indem der untere Teil des Bildes durch einen im Rahmen versteckten Schredder gezogen wurde, ist das Stencil auf der großen Bühne des Kunstmarktes angekommen.

Lehrende: Prof. Max Schulze