DIE SPRACHE DER DINGE

Mette Nogens: Großer, weicher Stacheldraht. Textil, 200 x 90 x 90 cm.

Daniel Sirko: Ohne Titel. Holz, Aluminium, ca. 120 x 50 x 70 cm.

Daniel Sirko: Ohne Titel. Kunststoff, ca. 165 x 50 x 60 cm.

Neija Bajric: Ohne Titel. Keramikfliesen, Haare, 75 x 75 x 9 cm.

Lina Müller: Ohne Titel. Wachs, ca. 70 x 30 x 30 cm.

Simona Furmann: Große Pinnadel. Pinnadel, 3D-Druck, Gips, 50 x 50 x 160 cm.

Lysug Bounketh: Widerstand aus Widerständen. Widerstände, ca. 40 x 40 x 70 cm.

Leonie Vivien Stengler: Ohne Titel. Gips, ca. 100 x 100 cm.

Katrin Sofie Vaal: Ohne Titel. Streichhölzer, Holzrahmen, Gips, 54 x 54 x 5 cm.

Anita Schäfers: Glasstuhl. 60 x 42 x 71 cm.

Ricarda Borgmann: Between Threads. Textil, Keramik, 70 x 55 x 55 cm.

„Was wäre, wenn die Dinge sprechen könnten? Was würden sie uns sagen? Oder sprechen sie schon und wir hören sie bloß nicht? Und wer wird sie übersetzen?“, fragt Walter Benjamin im Jahre 1916.

In diesem Seminar betrachten wir die Dinge, die uns umgeben, aus einer anderen Perspektive. Wir untersuchen die ‚Sprache‘ der Dinge und nehmen diese als Ausgangspunkt für bildhauerische Übersetzungs- und Umdeutungsprozesse.

Der gewöhnliche Gegenstand und gewöhnliche Materialien, die im Alltagsgebrauch einer festgelegten Zweckbestimmung unterliegen, werden zum Ausgangspunkt künstlerischer Transformationsprozesse. Dinge und Materialien werden dabei auf ihre konventionelle Funktionsweise hin befragt, im künstlerischen Transformationsprozess aus ihrem üblichen Verwendungszusammenhang herausgeholt und in neue Kontexte gesetzt, sodass Momente der Irritation und Erkenntnis entstehen. Durch die künstlerische Auseinandersetzung werden wir die Dinge dazu bringen, uns zu erzählen, was sie sind, zu was sie fähig sind und was sie werden können.

Dabei werden grundlegende bildhauerische Fragestellungen berührt: die Visualisierung von Materialeigenschaften, die Reflexion von Wert und Wertlosigkeit, die Funktionen und Verwendungsweisen von Dingen werden infrage gestellt, in neue Kontexte gesetzt etc. Im Fokus stehen unerwartete Entstehungsgeschichten im Dialog zwischen Material oder Ding und Agierendem im Prozess.

Mit diesen und weiteren Fragestellungen beschäftigen wir uns, indem zeitgenössische künstlerische Positionen (wie etwa Ai Weiwei, Tony Cragg oder Thomas Rentmeister) betrachtet und eigene künstlerisch-praktische Konzepte und Projekte entwickelt und realisiert werden.

Lehrende: Svenja Langer