Konzeptpost

 

Die Zielsetzung meiner Forschung hat sich durch die letzte Sitzung gemeinsam in meiner Gruppe geändert. Ich möchte nun nicht mehr die Bereitschaft der Lehrkräfte für den Einsatz von Smartphones im Unterricht betrachten. Nun liegt meine Zielsetzung darin herauszufinden, ob und welche Nutzungspotenziale durch den Einsatz von mobilen Endgeräten im Unterricht entstehen können. Auch hier sehe ich einen persönlichen Nutzen, da ich sicherlich in meiner beruflichen Laufbahn vor der Frage stehen werden, ob ich a) mobile Endgeräte integrieren möchte und b) wie ich diese Nutzen kann, um meinen Unterricht effektiver zu gestalten. Da der technologische Wandel auch nicht stagnieren wird, liegt die Vermutung nahe, dass die Digitalisierung überhand gewinnen wird. Um Erkenntnisse gewinnen zu können, möchte ich in meiner Studie vor allem Lehrkräfte befragen. Ich möchte aus Ihren Erfahrungen herausfinden und feststellen, ob sie mobile Endgeräte benutzen, wenn ja wie und wo Sie persönlich noch Potenziale sehen, wie es weiterhin genutzt werden könnte. Hierfür brauche ich lediglich freiwillige Lehrkräfte die an meinen Interviews teilnehmen. Zur Forschungsmethode hat sich durch den Wandel der Forschungsfrage auch meine Methode geändert. Ich möchte nun vielmehr durch die qualitative Sozialforschung, also durch ein Interview Informationen erhalten. Zur Datenerhebung werde ich ein Interviewleitfaden erstellen. Hier möchte ich wie oben genannt herausfinden, ob mobile Endgeräte im Unterricht eingesetzt werden, wenn ja wofür und Intentionen und Vorschläge zu sammeln für welchen  Nutzen mobile Endgeräte noch eingesetzt werden könnten. Bei der Datenauswertung muss ich mich noch zwischen Jaeggi und Faas (1991) , der Grounded Theory nach Glaser und Strauss oder auf Strauss und Corbin (1996) entscheiden. Zurzeit befinde ich mich noch in der Entwicklungsphase des Theoretischen Teils dieser Forschungsarbeit. Hier fällt es mir schwer einzugrenzen, was für den theoretischen Teil dieser Forschungsarbeit wichtig ist.  Den Interviewleitfaden möchte ich anschließend aufstellen und vor Beginn der Schulferien durchführen. Vor der Durchführung wird ein Probeinterview mit meinem Kollegen Herr Celik stattfinden. Die gewonnenen Daten würde ich gerne als eine Art Handlungsempfehlung darstellen, um anderen Lehrkräften Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sie Smartphones, Tablets etc. in ihren Unterricht integrieren können und welche Programme, Apps und Tools für die Unterrichtsgestaltung hier anbieten.

 

D1.6 Entwurf eines individuellen didaktischen Handlungsmodells

Unbenannt

Reflexionsaufgabe zum didaktischen Handeln

Hier finden Sie meine bearbeiteten Zettel zur Reflexionsaufgabe zum didaktischen Handelns. Mein individuelles Handlungsmodell befindet sich zur Zeit in der Bearbeitung.

Reflexionspapier 1Reflexion 2reflexion 3

D1.3 Erste Verdichtung bisheriger Erfahrungen

 

Welche ihrer Kompetenzen und Fähigkeiten sind für Sie von besonderer Bedeutung?

Ich habe mich vor allem für die Bearbeitung dieser Frage entschieden, da ich gemerkt habe, dass Lehrkräfte mehrere Kompetenzen besitzen müssen und diese auch beherrschen müssen, wenn diese ihrem Beruf gerecht nachgehen wollen. Denn Lehrer sein, ist nicht einfach ein Beruf, wie in der freien Wirtschaft. Man bewegt sich in der sozialen Ebene und trägt für viele Interessengruppen Verantwortung und Rechenschaft.

Durch das Praxissemester konnte ich Einblicke und Erfahrungen sammeln, welche Kompetenzen ein Lehrer mitbringen sollte und welche Kompetenzen ich bisher habe. Zunächst einmal muss eine Lehrkraft eine hohe Gesprächskompetenz nachweisen. Mir ist aufgefallen, dass 80% und somit die Haupttätigkeit dieses Berufs die Gesprächsführung ist. Somit muss ein Lehrer immer Gespräche, sei es mit seinen Schülern, seinen Kollegen oder der Schulleitung führen können. Vor allem bei der Unterrichtsgestaltung muss er die Fähigkeit besitzen sein Wissen zu Vermitteln. Er muss gegeben falls schnell und sachgerecht argumentieren können und immer vorrausschauend ein Gespräch führen. Diese Kompetenzen zu beherrschen sind Grundlegend für die Ausführung dieses Berufs, da stille und verschlossene Lehrer immer einen seltsamen Eindruck bei den Schülern und auch bei den Eltern der Schüler hinterlassen. Diese Kompetenz konnte ich im Rahmen meines Praxissemesters erweitern und festigen, da ich mit vielen verschiedenen Personen mit verschiedenen Positionen Gespräche führen muss und mir keine Fehler hierbei erlauben darf. Mit der Gesprächskompetenz wird auch eine hohe Beziehungskompetenz sehr wichtig. Der Lehrer führt durch seinen Beruf verschiedene Beziehungen zu verschiedenen Personen. Er muss eine gewisse Fähigkeit hinsichtlich Empathie, Authentizität, Konfliktfähigkeit, Toleranz und Verlässlichkeit besitzen. Dies ist mir bewusst geworden, dass durch Situationen im Unterricht meine Entscheidungen und mein Verhalten gravierenden Einfluss auf die SuS haben. Ich habe zu meinen SuS eine gewissen Beziehung aufgebaut, wo wir uns gegenseitig respektieren und schätzen und gleichzeitig eine lockere und humorvolle Beziehung eingehen, da die meisten SuS in meinem Alter sind.

Sehr wichtig aber erscheint mir trotzdem immer noch die Fach- bzw. Sachkompetenz. Da ich mich für die Fächer die ich unterrichte einarbeiten musste. Dies erfordert eine hohe Fortbildungsbereitschaft und Reflexionsfähigkeit um einschätzen zu können, habe ich den Inhalt selbst überhaupt richtig verstanden und wie habe ich meinen Unterricht gestaltet?! Allein das Einarbeiten in fremde Themengebiete erfordert Wissenschaftliche Denkweisen und Arbeitstechniken, die wir durch unser Studium erlangen. Die Fachdidaktische Kompetenz spielt bei der Planung und Umsetzung der Unterrichtseinheit eine sehr große Rolle. Noch immer habe ich kleine Schwierigkeiten eine Unterrichtseinheit zu planen, bzw. nenne wir es nicht Schwierigkeiten, sondern Zeitbeanspruchend. Ich denke aber, dass durch die längere Tätigkeit in diesem Beruf die Planung und somit auch die fachdidaktische Kompetenz erweitert und spezialisiert wird.

Inwieweit können Sie Einsicht in die sozialen und kulturellen Lebensbedingungen von Schülerinnen und Schülern nehmen?

Abschließend möchte ich hier durch ein Beispiel klar machen, warum meine Kompetenzen als angehende Lehrerin noch entwickelt und verbessert werden müssen. Ich persönlich finde es immer noch sehr schwer durch die kurze Zeit, die man mit den SuS im Unterricht verbringt Einsicht in die sozialen und kulturellen Lebensbedingungen zu verschaffen. Ich habe versucht, dies an äußerlichen Merkmalen festzuhalten, jedoch muss man sagen, dass der Kleidungsstil der SuS sich relativ angepasst hat und wenig Spielraum bietet Spekulationen über Herkunft, Familienverhältnisse, Einkommensverhältnisse zu bieten, wobei ich mich frage, ob dies für mich als Lehrkraft sehr wichtig ist, solange keine Probleme und Störungen bei dem jeweiligen Schüler auftreten. Ich denke, dass diese Fähigkeit mit der Erfahrung der Lehrkraft sich aneignet und mir deshalb noch so schwer fällt, da ich gerade die ersten Bilder und Erfahrungen in diesem Beruf erlange und noch „Neu“ bin.

Themen-Post

Entstehungshintergrund der Fragestellung: Wie sind Sie auf das Thema gekommen?

Bei der Hospitation in der Schule begleite ich zwei verschiedene Lehrer im verschiedenen Alter. Mir ist aufgefallen, dass die Lehrer unterschiedliche Einstellungen und Meinungen zu den neuen Medien haben. Während der Herr X, mobile Endgeräte jeglicher Art aus seinem Unterricht verbannt, benutzt Herr Y diese neuen Medien tagtäglich und versucht durch den Einsatz die Schüler zur Mitarbeit zu motivieren. Für mich stellte sich nun die Frage, woran das liegen kann. Da kam mir die Idee, dass ich diese Frage in meiner Forschungsarbeit aufnehmen und bearbeiten kann. Was sind die Hintergründe, warum Lehrer neue Medien einsetzen oder nicht einsetzen. Finden Sie es überhaupt für sinnvoll diese zu benutzen, oder haben sie einfach nur Angst, dass durch dein Einsatz neuer Medien ein gewissen Machtverlust stattfinden kann. Außerdem wäre es spannend herauszufinden, ob ein Zusammenhang zwischen dem Alter der Lehrkraft und seiner Einstellungshaltung zu neuen Medien besteht.

Welche Relevanz hat das Thema für das Berufskolleg und / oder für Sie?

Das Berufskolleg und die Schulleitung sind von dem Thema beeindruckt und unterstützen mich in der Durchführung dieser Forschungsarbeit. Ich habe in dieser Forschungsarbeit ein persönliches Interesse, da ich zum ersten Mal in meiner akademischen Laufbahn eine Fragestellung aus der Praxis theoretisch erforschen und Erkenntnisse gewinnen möchte. Hausarbeiten oder gar die Bachelorarbeit waren bisher immer ein realitätsfernes Konstrukt, welches man bearbeitet hatte. Deshalb freue ich mich umso mehr auf die Ergebnisse dieser Forschungsarbeit.

Welche theoretischen Bezugspunkte wollen Sie bezogen auf das Thema aufnehmen?

Ich weiß nicht, ob ich diese Rubrik ganz richtig verstanden habe, aber ich möchte auf meine bisherige Literaturforschung zu diesem Thema eingehen. Der Fokus dieser Forschungsarbeit soll auf der Medienintegration liegen. Was bedeutet Medienintegration und welche Aufgaben und Herausforderungen trägt die Schule? Was muss bei der Integration von Medien noch beachtet werden? Medienerziehung und Medienkompetenz erlangen in diesem Kontext auch eine hohe Relevanz. Ich sortiere zurzeit relevante Literatur, die ich auch zum Aufbau und zur Gestaltung meines Fragebogens benutzen möchte.

Wie können Sie das Thema anhand von Forschungsfragen weiter differenzieren?

Da das Thema und die Vorstellung im Rahmen dieser Forschungsarbeit begrenz sein müssen, möchte ich auf die Ausgangssituation oben nochmal eingehen. Auffällig wurde ich auf das Thema durch die unterschiedlichen Meinungen der Lehrkräfte gegenüber neuer Medien. Deswegen habe ich mich im Rahmen der Themenfindung auch strikt an diese Erkenntnis gehalten und möchte mein Thema in die Richtung formulieren, was die Bedingungen für den Einsatz mobiler Endgeräte sind und wie die Bereitschaft der Lehrkräfte sich gestaltet.

Haben Sie erste Ideen, wie Sie das Thema forschungsmethodisch angehen wollen?

Ich habe mir schon intensive Gedanken über die Methodik meiner Forschungsarbeit gemacht und habe beschlossen, die empirische Sozialforschung in Form eines Fragebogens anzuwenden. Hierfür möchte ich, die aus der Theorie und Literatur ausgehenden Hypothesen empirisch erforschen und auswerten. Über den weiteren Verlauf meiner Strukturierung und Themenfindung, möchte ich euch in diesem Blog weiter auf dem Laufenden halten.

Mein Berufskolleg #BIWI

 

Mein Berufskolleg, in dem ein eingesetzt bin bietet zurzeit Platz für 4384 SuS besitzt 208 Klassen und 170 Lehrkräften. Ich möchte anmerken, dass ich während meines Praxissemester nur an einer Lehrerkonferenz teilnehmen durfte, wo die Bildungsgangarbeit gar nicht thematisiert worden ist. Einblicke in Bildungsgangarbeit um Prozesse zu erkennen werden leider nicht angeboten. Ob die Mentoren einem die Möglichkeit geben Fragen bezüglich der Bildungsgangarbeit zu stellen und ob diese gewollt sind diese zu beantworten möchte ich in diesem Beitrag nicht weiter thematisieren. Durch die geringe Transparenz und auch fehlende motivierte Betreuung der Absolvierenden des Praxissemesters kann ich leider keine Auskunft über Bildungsgangarbeit an meinem Berufskolleg weiter thematisieren. Ich werde jedoch im weiteren Verlauf versuchen irgendwie an Informationen heranzukommen und diese dann auch hier einbringen.

Zum Bildungsangebot:

Dieses Berufskolleg ist ein kaufmännisches Berufskolleg und bietet Schülerinnen und Schülern verschiedene Bildungsgänge an, die diese den Eintritt in die Arbeitswelt ermöglichen sollen, beziehungsweise einen Übergang bietet. An meinem Berufskolleg können SuS die Berufsfachschule absolvieren, und mit erfolgreichem Abschluss die Fachoberschulreife zu erreichen. Anschließend können diese SuS die Höhere Handelsschule als Basis nutzen um ihre Fachhochschulreife zu erlangen. Anderen Auszubildenden wird angeboten, nach ihrer Ausbildung ebenso die Fachoberschule Klasse 12 oder Fachoberschule Klasse 13 zu besuchen um sich somit unter anderem auch auf ein Studium an einer Fachhochschule vorzubereiten. Das Wirtschaftsgymnasium ermöglicht hier den Erwerb der allgemeinen Hochschulreife und vermittelt erstes grundlegendes Wissen über wirtschaftliche Zusammenhänge. Außerdem kann in der Fachschule für Wirtschaft dier Prüfung zum „Staatlich geprüfter Betriebswirt“ und auch der Bachelor erreicht werden.

Skizzierung eigener Unterrichtserfahrung #BFR WiWi

Meine bisherigen Unterrichtserfahrungen haben gezeigt, dass die Lehrerrolle eine Reichweite von Kompetenzen einfordert um den Anforderungen gerecht zu werden. Neben der Fachkompetenz, die darauf abzielt den fachlichen Inhalt der Unterrichtsstunde den SuS zu übermitteln ist eine hohe Sozial- und Methodenkompetenzen gefragt. Als Neueinsteiger in diesen Beruf, muss ich mir den fachlichen Inhalt zunächst immer selbst erarbeiten bevor ich dies unterrichten kann. Dieser Aspekt nimmt in der Unterrichtsplanung eine gewaltige Rolle ein und beansprucht sehr viel Zeit. Daher erweitert sich meine Fachkompetenz vor allem im Rechnungswesen enorm. Aber auch die Sozialkompetenz spielt hier eine ganz wichtige Rolle. Als angehender Lehrer befinden sich viele meiner Kommilitonen als auch ich selbst in der Phase der Selbstfindung und Positionierung. Für mich stellt sich immer die Frage, was für ein Typ Lehrer möchte ich eigentlich werden. Bin ich eher die Disziplinierte-Strenge Lehrerin, oder die „kollegiale“- aber respektierte Lehrerin. Zur Zeit befinde ich mich noch in der Phase der Erprobung. Ich versuche verschiedene Richtungen einzuschlagen und warte die Reaktion meiner SuS ab. Diese „Positionierung“ wird jedoch längere Zeit in Anspruch nehmen, als das Praxissemester einen bietet. Ich freue mich in meiner Lehrerrolle am meisten auf die Vertrauensbasis, die ich zwischen mir und meinen SuS aufbauen werde. Ich habe selber als Schülerin noch erlebt, dass Lehrer, die für mich eine Vertrauensperson darstellten einen anderen und wichtigeren Stellenwert in meiner Schullaufbahn hatte, als andere. Eine besondere Herausforderung sehe ich in der Methoden- und Sozialkompetenz. Durch die unglückliche Zuteilung in reinen Rechnungswesen-Unterricht konnte ich bis heute keinerlei Methoden anwenden. Auch kleine Gestaltungsmöglichkeiten werden mir nicht geboten. Ich möchte ein kleines Beispiel anführen. Ich bin in einer Blockklasse der Speditionskaufleute. In dem ersten Block, den die Auszubildenden jetzt durchlaufen, lernen sie Buchungssätze, Bestands- und Erfolgskonten kennen. Wie gewöhnlich ist jedem bewusst, dass die methodische Ausgestaltung dieses Fachs eher schwieriger ist. Meine Bemühungen andere Klassen zu hospitieren, wo ich meine Methodenkompetenz erweitern kann, wurden leider ignoriert. Hinzu kommt, dass ich Montags von 7:30 bis 14:00 Uhr in der Schule bin und nur zur ersten und zur siebten Stunde unterrichte. Die beachtliche Menge an Freistunden hier wurde schlichtweg ignoriert, auch die Tatsache, dass ich wöchentlich bis zu 23 Zeitstunden nur Anwesenheitszeit in der Schule habe. Davon abgesehen möchte ich von einem heutigen Ereignis berichten, wo deutlich wird, dass mir die Positionierung und die Erweiterung meiner Kompetenzen sehr schwer fällt. Ich unterrichte eine Unterrichtsreihe, wo die SuS die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung, Inventur, das Inventar, die Bilanz und nun Buchungssätze kennengelernt haben. Mir wurde gesagt, dass ich viele Übungen in diesem Fach anbringen muss. So habe ich mir überlegt, wie ich es den SuS leichter gestalten kann, einen Überblick zu behalten, welche Übungen sie zu welchem Thema absolviert haben. Hierfür habe ich eine Tabelle erstellt, die ihr im Anhang findet. Sinn dieser Tabelle sollte sein, dass die SuS als Klausurvorbereitungen sich einen Überblick verschaffen können, welche Übungen sie zu welchem Thema bereits gemacht haben und ob Ihnen diese Aufgaben damals leicht oder schwer gefallen sind. Somit könnten die SuS Übungen, die ihnen damals schwer gefallen sind wiederholen und besonders üben. Ob dies nun ein effektives Mittel ist, den SuS zu helfen und Ihnen eine Orientierung zu bieten, werde ich zunächst nicht herausfinden können, da ich den Bogen einfach nicht verteilen durfte. Ohne konstruktive Kritik, wurde mir gesagt, dass diese Idee dem Lehrer nicht passt. Als Praktikantin sind einem auch die Hände gebunden, sodass ich mir weitere Kommentare erspart habe. Jedoch frage ich mich, wo einem hier Gestaltungsmöglichkeiten geboten werden und wie Praktikantin sich erproben sollen, wenn sie nicht mal eigene Ideen im Ansatz durchführen dürfen. Das ist nur ein kleines Beispiel. Ich sehe keine Möglichkeit, Methoden zu erproben oder jegliche Werkzeuge einzusetzen, um meine Kompetenzen als Lehrer einfach mal zu erproben. Stattdessen darf ich strikt frontal unterrichten, weil es auch irgendwo das Fach an sich nicht anders erlaubt. Dieses Beispiel führe ich an, um das Dilemma zu verdeutlichen, das einigen Studenten nicht erlaubt wird ihre Kompetenzen zu erweitern, indem sie sich erproben und diese schlichtweg sehr demotivieren. Für diese fällt es sicherlich schwierig über einen individuellen Kompetenzzuwachs zu sprechen, außer man betrachtet die Tatsache, dass durch solche Meinungsverschiedenheiten mit ungleicher „Machtverteilung“ die Sozialkompetenzen des Praktikantin erweitert werden.

Eine andere Perspektive, die ich in diesem Blog anführen möchte, sind meine Beobachtungen bezüglich der Kompetenzen der SuS. Mir ist aufgefallen, dass bei vielen Schülerinnen und Schülern die Lesekompetenz auf einem anderen Niveau ist, als man es erwartet. Somit fällt vielen das Lesen von Aufgabenstellungen geschweige den Informationstexten manchmal sehr schwer und hindert diese, ihrem Arbeitsauftrag nachzukommen. Hier möchte ich auf eine weitere Kompetenz des Lehrers eingehen. Für mich muss ein Lehrer die Fähigkeit besitzen Schwachstellen und Probleme von SuS zu erkennen. Denn die Diagnose erlaubt erst den Einsatz von nötigen Mitteln. Hierzu zählt auch die Fähigkeit, zu erkennen aus welcher soziokulturellen Umgebung die SuS stammen und dementsprechend zu agieren.

 

 

Dokumentation: Unterrichten mit der kleinen beruflichen Fachrichtung

Meine kleine berufliche Fachrichtung ist das „Sektorale Management“.

Die Universität Paderborn fasst unter dieser Rubrik alle Module zusammen, die unter den Bereich Marketing, Personalwirtschaft, Arbeitsrecht Management fallen.

Zu meiner kleinen beruflichen Fachrichtung wurde ich an meiner Schule keinem Lehrer zugeordnet. Ich hospitiere und unterrichte nur in Rechnungswesen. Leider konnte ich mir in diesem Fall keine Einblicke in die Gestaltung der kleinen beruflichen Fachrichtung verschaffen. Jedoch möchte ich nach meinen Unterrichtsbesuchen in der ersten Juni-Woche mit dem Praxisbeauftragten der Schule reden und gerne bei anderen Lehrern hospitieren. Diesbezüglich hätte ich mir gewünscht bei Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten eingesetzt zu werden oder Personalwirtschaft zu unterrichten, da mein persönlicher Schwerpunkt in diese Bereiche fällt. Daher kann ich in diesem Beitrag keine konkreten Aussagen darüber treffen, wie die kleiner berufliche Fachrichtung gestaltet ist oder welche Kompetenzen für die Ausgestaltung des Unterrichts benötigt werden.

Spekulationen darüber, wie sich die kleine berufliche Fachrichtung und der Unterricht entwickeln könnte sind sehr wage. In meiner kleinen beruflichen Fachrichtung habe ich nicht die Vermutung, dass in kurzer zeit die Ausbildungsberufe oder das Berufsbild von dem technologischen Wandel betroffen sein könnte.

 

Dokumentation: Unterrichtsbeispiele, -erfahrungen und Kompetenzen

Im Rahmen des Moduls des Begleitseminars möchte ich nun eine von mir durchgeführte Unterrichtseinheit vorstellen:

Bedingungsrahmen
Die Auszubildenden der Klasse IT13c sind eine Unterstufenklasse des dreijährigen Bildungsgangs Industriekauffrau / Industriekaufmann. Die Klasse setzt sich aus 10 Schülerinnen und 11 Schülern im Alter zwischen 16 und 33 Jahren zusammen und wird von mir seit Beginn dieses Schuljahres im Fach Geschäftsprozesse mit 4 Wochenstunden unterrichtet. Bezüglich der Lernvoraussetzungen ist anzumerken, dass die Auszubildenden zuvor unterschiedliche Schulabschlüsse erworben haben, wobei 9 Lernende über Vorkenntnisse im Bereich der Betriebswirtschaftslehre verfügen. 10 Auszubildende haben zuvor die allgemeine Hochschulreife erworben, 5 die Höhere Handelsschule besucht, und 5 Lernende verfügen über die Fachoberschulreife. Ein weiterer Auszubildender besitzt einen Hauptschulabschluss.

Beschreibung des Lernarrangements
Der Ausbildungsberuf Industriekaufmann / Industriekaufrau hat es zum Ziel, den Auszubildenden eine Berufsfähigkeit zu ermöglichen. Diese verfolgt die Ausbildung einer beruflichen Handlungskompetenz, als Fähigkeit berufliche Handlungssituationen im Berufsfeld von Industriekaufleuten bewältigen zu können.
Um dieses zu ermöglichen, werden die zu vermittelnden Inhalte anhand eines Modellunternehmens, der Heidtkötter KG , aufbereitet. Die Einführung dieses Unternehmens ist bereits zu Beginn der Ausbildung vorgenommen worden, sodass dieses Unternehmen den Auszubildenden bekannt ist. Durch den kontinuierlichen Einsatz dieses Modellunternehmens soll ein einheitlicher Rahmen geschaffen, der Praxisbezug hergestellt und eine greifbare, entscheidungsorientierte Herangehensweise an die einzelnen Lerninhalte ermöglicht werden. Ergänzt werden diese Lernsituationen durch das in diesem Schuljahr neu
eingeführte Lehr- und Arbeitsbuch. Aktuell wird im Unterricht die Lernsituation „Den Beschaffungsprozess für die Schreibtischleuchte Ambition unter Zuhilfenahme von Instrumenten der Materialwirtschaft planen, durchführen und evaluieren“ erarbeitet. Die Schreibtischleuchte Ambition wird vom Modellunternehmen als eine das eigene Produktionsprogramm ergänzende Handelsware angeboten. In
der aktuellen Lernsituation geht es nun um die Beschaffung dieses Produktes. Die Auszubildenden sollen dazu befähigt werden, komplexe Problemstellungen zu erkennen, daraufhin selbstständig Lösungsansätze entwickeln und diese fortwährend reflexiv beleuchten. Hierzu agieren sie als Mitarbeiter/in der Einkaufsabteilung.

Geplante Zuwächse im Bereich der Fach- und Methodenkompetenzen
Die Auszubildenden
• wählen entscheidungsrelevante Kriterien aus, indem sie Informationsmaterialien über die potenziellen Lieferanten auswerten.
• führen eine Nutzwertanalyse durch, indem sie verschiedene Lieferanten anhand selbst ausgewählter und eigenständig gewichteter Kriterien bewerten.
• bewerten und vergleichen verschiedene Lieferanten, indem sie Informationsmaterial auswerten und mit einem Ergebnis zum Abschluss bringen.
• beurteilen die Zweckmäßigkeit und Praxisrelevanz der Nutzwertanalyse, indem sie nach der Durchführung die Vor- und Nachteile benennen, diese abwägen und eine Einschätzung des Instrumentes für ihre berufliche Praxis formulieren.

Geplante Zuwächse im Bereich der Human- und Sozialkompetenzen
Die Auszubildenden
• werden bestärkt, selbstständig und eigenverantwortlich zu handeln, indem sie eigenständig die Lieferantenbeurteilung unter bestimmten Kriterien vornehmen.
• erweitern ihre Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit, indem sie in der Gruppenarbeit fach- und fallbezogen kommunizieren, diskutieren und anschließend die Gruppenergebnisse zusammentragen.

 

Phase Handlungsschritt Sozialform/Medien
Problemkonfrontation Die Auszubildenden erkennen, dass hinsichtlich der Wahl eines Lieferanten weitere Aspekte neben dem Preis berücksichtigt werden müssen. Die folgenden Leitfrage der Unterrichtseinheit wird festgehalten:

„Welcher Lieferant sollte ausgewählt werden, wenn quantitative und qualitative Kriterien berücksichtig werden?“

Plenum

Tafelbild

Erarbeitung  Die Auszubildenden führen innerhalb von vier Arbeitsgruppen ein Brainstorming durch, erarbeiten hierdurch mögliche Kriterien für den qualitativen Angebotsvergleich und halten diese aus Metaplakaten fest. Arbeitsgleiche Gruppenarbeit

Information über die Heidtkötter KG

Metaplankarten

Präsentation Die Gruppen präsentieren ihre Arbeitsergebnisse und begründen ihre Auswahl kurz. Plenum

Schülervortrag

 

Einstiegsdialog:

Guten Morgen Frau Tiemeyer,
wie bereits in unserem letzten Abteilungsmeeting besprochen, soll aufgrund der Qualitätsprobleme unseres alten Lieferanten der Schreibtischlampe „Ambition“, bei einem neuen Lieferanten bestellt werden.Ich bitte Sie die notwendigen Schritte einzuleiten, sodass wir dieses Produkt unseren Kunden ab der ersten Juliwoche (KW 27) in nun angemessener Qualität anbieten können. Bei Fragen steht Ihnen sicherlich Ihre Mentorin Bettina Kappen gerne zur Verfügung.
Vielen Dank,
Jürgen Adler

Positions-Post: Meine Position „Forschendes Lehren“

Vorstellungen vom Forschendem Lehren. In Anlehnung an BFS_FD_Forschendes Lernen ( Koala.upb.de/Praxissemester2016
Erste Vorstellungen vom Forschendem Lehren. In Anlehnung an BFS_FD_Forschendes Lernen ( Koala.upb.de/Praxissemester2016)

Forschendes Lehren

Um diesen Post gerecht und sinnbringend beantworten und erstellen zu können, habe ich im Rahmen meiner Positionsfindung mir Gedanken gemacht, was Forschendes Lehren überhaupt bedeutet und wie meine Interpretation dieses vielseitigen Konzeptes aussieht. Das Konzept ist wie viele Kommilitonen auch für mich neu, weshalb ich mich intensiv mit damit auseinander setzen musste, um zunächst ein Grundverständnis aufzubauen.

Durch das Praxissemester sind die Studierenden des Masterstudiengangs – Lehramt am Berufskolleg für mindestens fünf Monate in zwei verschiedenen Settings eingesetzt. Am Lernort Schule absolvieren die Studierenden Anwesenheitszeiten, wo sie Lehrkräfte hospitieren und eigene Unterrichtsstunden planen, durchführen und reflektieren. Am Lernort absolvieren sie Seminare und werden in das Thema des Forschendes Lehren eingeführt. Worauf zielt aber Forschendes Lehren ab und was verbindet Forschendes Lehren mit der Praxisphase im Lernort Schule. Durch meinen Einsatz an beiden Lernorten durchlebe ich zwei Stufen oder Arten des Handelns. Während ich im Berufskolleg didaktisches Handeln erlerne und übe, komme ich meinen Verpflichtungen als Studierende der Universität Paderborn im Rahmen des Begleitseminars nach. Wo sehe ich aber die Verbindung zwischen diesen zwei verschiedenen Lernorten, zumal ich einerseits lehren/unterrichten soll und andererseits einer Forschungsfrage nachgehen soll. Mir sind schon sehr früh Probleme und Schwierigkeiten innerhalb meiner Anwesenheit in der Schule aufgefallen. Diese manchmal sehr kleinen aber doch gravierenden Probleme erstrecken sich zwischen Individueller Förderung der Schülerinnen und Schüler in Lehr/Lernarrangements und der Sinnhaftigkeit und des Kompetenzzuwachses des Praxissemesters im Allgemeinen. Diese „Probleme“ und Fragen, die aus meinem didaktischen Handeln an der Schule entstehen, dienen perfekt als Grundlage für mein Forschendes Handeln in der Universität. Hier sehe ich ein Schnittpunkt, wo ich die Fragestellungen zur Optimierung des didaktischen Handelns in wissenschaftliche Forschungen einbetten und beantworten kann, um somit einen Transfer zu schaffen und sowohl das didaktische Handeln als auch meine Fähigkeiten im wissenschaftlichen Arbeiten zu erweitern.

Gehen wir einen Schritt zurück und stellen uns die Frage, warum ungeklärte Probleme und Fragen im Setting Schule entstehen können:

Das deutsche Bildungssystem wird durch viele verschiedene Faktoren beeinflusst und organisiert. Während die Curricularen Verankerungen und Vorgaben auf Länderebene gestaltet werden, werden die Ausbildungsordnungen (im Rahmen des Berufskollegs) von den zuständigen Kammern und anderen Interessensgruppen vertreten. Sie sehen, eine Lehrkraft muss verschiedenen Anforderungen von verschiedenen Interessensgruppen gerecht werden. Nehmen wir die curriculare Gestaltung des Unterrichts als Beispiel. Während für vor nicht all zu langer Zeit noch eine Wissenschaftsorientiere und somit Inputorientierte Gestaltung der curricularen Vorgaben der Länder im Fokus stand, wurde diese durch die Handlungs- und Kompetenzorientierte Gestaltung abgelöst. Gründe dafür sind Wissenschaftliche Erkenntnisse, Paradigmenwechsel aber auch Politische Wahlen. Diese neuen Begebenheiten und Umstellungen bringen nach der Einführung immer erste Probleme der Umgestaltung und Fragestellung mit sich. Forschendes Lehren kann in solchen Situationen Lehrkräften helfen, diese Umstände zu beseitigen und Antworten auf ihre Fragen zu erhalten. Wie durch dieses Beispiel ersichtlich wird, unterliegt Lehren ständigen Einflüssen und somit einem ständigen Wandel. Auch der demografische Wandel und die Einflüsse des Web 2.0 sind hier gravierend. Um den Anforderungen gerecht werden zu können, müssen Lehrkräfte sich individuell weiterentwickeln.

Dieser Entwicklungsprozess wurde von Prof. Dr. Hugo Kremer am 20.04.2016 während des Begleitseminars als „Professionalisierung“ betitelt. Dieser Begriff inspirierte mich sehr und beschreibt meine Position zum Forschenden Lehren. Forschendes Lehren bedeutet für mich die individuelle Professionalisierung. Das in den Seminarfolien eingeblendete Zitat von Schneider „Lernen im Format des Forschens ergibt sich nicht emergent, sondern stellt die Frage danach, wie der je eigene, zumeist auf Alltagserfahrung beruhende Erkenntnisprozess (von Studierenden) mit den Formen wissenschaftlicher Erkenntnisgewinnung didaktisch zu synchronisieren ist, immer wieder neu.“ (Schneider 2009, S. 33), spiegelt meine Position des Forschenden Lehrens wieder. Ich möchte die Begründung meiner Position an die vorgegebenen Kompetenzbereiche der Lehrkräfte aus der Kultusministerkonferenz von 2004 anlehnen. Innovieren wird als die kontinuierliche Verbesserung des Unterrichts definiert.(vgl. KMK 2004) Das heißt, dass Lehrkräfte Bereitschaft und Engagement zeigen müssen, ihr individuelles didaktisches Handeln gewollt zu ändern, zu verbessern und oder den soziokulturellem Wandel anzupassen. (vgl. Ertl & Kremer 2005, S. 56 f.) Somit fällt das Konzept des Forschenden Lehren meiner Meinung nach unter die geforderte und integrierte Teilkompetenz des Innovierens und ist ein unentbehrlicher Bestandteil des Lehrerberufes und der Entwicklung und Gestaltung der Berufskollegs.

Innerhalb des „Spannungsfelds“ aus dem Informationsblatt des Seminars vom 20.04.2016 stellt das Forschende Lehren für mich eine Möglichkeit zur individuellen Kompetenzentwicklung und Professionalisierung aus oben genannten Gründen dar. Die Ergebnisse und Erkenntnisse, die ich aus meiner Forschung entnehme können aber auch zur Schulentwicklung beitragen, da Erkenntnisse die mit dem Lehrerkollegium geteilt werden, neue Reize verschaffen können und von diesen auch genutzt werden können. Ich kann keine eindeutige Aussagen darüber machen, ob Forschendes Lehren für mich Praxisbezogen oder Wissenschaftsbezogen ist. Hier würde ich mich mittig innerhalb des Intervalls bewegen. Die Forschungsfrage entnehme ich der Praxis, die ich wissenschaftsbezogen versuche zu beantworten. Mit den Erkenntnissen verbessere ich mein individuelles didaktisches Handeln und erweitere meine Kompetenzen „Innovieren“. Hier liegt meiner Meinung nach eine streng miteinander verknüpfte Beziehung zwischen der Praxis und der Wissenschaft vor. Die Wissenschaft ist ein Werkzeug, um die Praxis zu verbessern. Eine separierte Koexistenz erweist sich für mich als nicht sinnvoll und sinnstiftend. Ich kann jedoch eindeutig behaupten, dass das Forschende Lehren zu den Aufgaben eines Lehrenden gehört. (siehe oben)

Summa summarum möchte ich festhalten, dass das Konzept des Forschenden Lehrens ein breites Spektrum der Interpretation und Positionierung bietet. Wie sich die Lehrkräfte einordnen und ihre Position zu diesem Konzept beziehen, ist eine Auslegungssache. Wichtig ist jedoch zu erwähnen, dass die Anforderungen und Aufgabengebiete an und der Lehrperson ohnehin schon sehr anspruchsvoll sind und durch das Konzept des Forschenden Lehrens zunächst etwas erschwert werden. Wenn dieses Konzept jedoch schon in der Lehrerausbildung verankert und integriert wird, lernen die Lehramtsanwärter früh, wie sie mit diesem Konzept umgehen und sehen, dass Forschendes Lehren effektiv eingesetzt einige Probleme und Schwierigkeiten im Beruf beheben können.