Projekt “City of Joy”

„Die alleinige Tatsache, dem weiblichen Geschlecht anzugehören, gleicht in vielen Fällen einem Todesurteil. Im Kongo hat die Ausrottung der Frauen System – die Täter töten, vergewaltigen und foltern nach Belieben und werden dafür nicht einmal belangt. Die Mädchen und Frauen brauchen Schutz und es ist dringend an der Zeit, die Täter für ihre unzähligen Gräueltaten zu bestrafen.“
Dr. Gudrun Berger, Geschäftsführerin von UNICEF Österreich

Um auf die Gewalt gegen Frauen im Kongo aufmerksam zu machen und den Opfern zu helfen, unterstützen wir gemeinsam mit dem Projektbereich „Eine Welt“ das UNICEF-Projekt „City of Joy“. Die „City of Joy“ – die Stadt der Freude – bietet den Mädchen und Frauen unter dem Motto „From Pain to Power“ Schutz, medizinische und psychologische Betreuung sowie eine Ausbildung. Wir möchten das Projekt finanziell unterstützen und veranstalten dafür am 10. Dezember 2011 ein Charity-Konzert in der Kulturwerkstatt Paderborn. Der Gewinn geht vollständig zugunsten des Frauendorfs „City of Joy“.

 

Sexuelle Gewalt im Kongo
Es sind grausame Sexualverbrechen gegen Frauen, von denen Dr. Gudrun Berger spricht und vor denen die Weltöffentlichkeit die Augen nicht verschließen darf. Sie sind Teil eines der ärmsten Länder der Welt – der Demokratischen Republik Kongo. Nach der 30-jährigen Schreckensherrschaft des Diktators Mobutu und seinem Umsturz 1997 hat sich das Land immer noch nicht gefestigt und ist geprägt von Bürgerkriegen, Unruhen und Korruption.

Frauen und Mädchen im Kongo haben besonders unter den Konflikten zu leiden, insbesondere aufgrund von brutalen Massenvergewaltigungen. Gezielt überfallen bewaffnete Gruppen der Rebellen, aber auch der Regierungstruppen, ganze Dörfer und terrorisieren die Menschen mit Vergewaltigung und Verstümmelung, Folter, Verschleppung und Mord. Dabei wird Vergewaltigung als Kriegswaffe eingesetzt, die dazu dient, den Gegner zu erniedrigen und zu demoralisieren – man spricht von einer neuen Dimension sexueller Gewalt.

Hunderttausende Frauen und Mädchen sind seit Beginn der Konflikte zu Opfern geworden. Viele leiden an mangelnder medizinischer Versorgung nach den körperlichen Misshandlungen (nur etwa ein Zehntel der Frauen begibt sich überhaupt in Behandlung). Neben Folgen wie Traumata, Schwangerschaften oder der Ansteckung mit HIV leiden viele der vergewaltigten Frauen und Mädchen insbesondere an der Verstoßung aus der Familie.

 

Was ist die „City of Joy“ und wie hilft UNICEF?
Die „City of Joy“ („Stadt der Freude“) ist ein Frauendorf in Bukavu, das mit dem Ziel gegründet wurde, den misshandelten und gequälten Frauen und Mädchen Schutz und Hilfe zu bieten. Mit der Vision „turning pain to power“ wird das Dorf von den kongolesischen Frauen selbst organisiert und geleitet. In Kooperation von UNICEF und V-Day wurde dieses Projekt bereits 2007 ins Leben gerufen und ist Teil der umfassenden Kampagne „Stop raping our gratest recourse: Power to the Women and Girls of the DRC“. Am 4. Februar 2011 wurde die „City of Joy“ eröffnet und ermöglicht nun Hilfsprogramme für jährlich 180 Mädchen und Frauen zwischen 14 und 35 Jahren.

Zu der umfassenden Hilfe in der „City of Joy“ gehört die medizinische Versorgung der misshandelten Mädchen und Frauen und die Übernahme der nötigen Kosten für Operationen und Medikamente. Um die erfahrenen Gräueltaten verarbeiten zu können, erhalten sie zudem psychologische Betreuung und Therapieprogramme wie z.B. Gruppen- oder Tanztherapien sowie Selbstverteidigungskurse, die das Selbstbewusstsein wieder stärken sollen.

Nach dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ gibt es außerdem viele verschiedene Angebote, die den Weg in ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen sollen. Dazu zählt zunächst die Aufklärung über die eigenen Rechte der Selbstbestimmung und sexuellen Unabhängigkeit sowie Sexualerziehung insbesondere zu den Problemthemen HIV/Aids und Verhütung. Besonders wichtig ist aber auch die Bildung und Ausbildung der Mädchen und Frauen. In der „City of Joy“ erhalten sie die Möglichkeit, Lesen und Schreiben zu lernen, aber auch wirtschaftliche Eigenverantwortlichkeit, Handwerk und ökologisches Know-how.

Die angestrebte Reintegration der vergewaltigten Mädchen und Frauen in ihre Familien- und Dorfgemeinschaft stellt allerdings häufig ein Problem dar, weil sexuelle Gewalt im Kongo ein großes Tabuthema ist und die Angehörigen oft mit Ablehnung und Verstoßung reagieren. UNICEF redet mit den Angehörigen und bemüht sich um Aufklärung, damit die betroffenen Mädchen und Frauen nicht zurückgewiesen werden. Mithilfe des „City of Joy“-Programms sollen die Frauen schließlich selbstbewusst in ihre Familien- und Dorfgemeinschaft zurückkehren können, um diese selbst aktiv mitzugestalten und zu leiten.

Wie wollen wir das Projekt „City of Joy“ unterstützen?
Gemeinsam als studentischer Frauenprojektbereich MIA und Eine-Welt-Projektbereich der Universität Paderborn möchten wir Aufklärungsarbeit über das Thema sexuelle Gewalt im Kongo leisten und das Projekt „City of Joy“ unterstützen, um einen Beitrag dazu zu leisten, das Leid der Mädchen und jungen Frauen im Kongo zu lindern und ihnen eine Zukunft zu ermöglichen.

Dafür veranstalten wir am 10. Dezember 2011 ein Charity-Konzert in der Kulturwerkstatt Paderborn. Die Gewinne aus dem Charity-Konzert sowie alle weiteren gesammelten Spenden gehen vollständig an das Projekt „City of Joy“. Bei dem Konzert wird UNICEF mit einem Stand präsent sein und nähere Informationen über das Projekt bereitstellen. Zudem wird an der Universität Paderborn eine Aufklärungswoche mit Info-Ständen, Aktionen und Spendenaufruf geplant.

Mithelfen?
Du möchtest den Frauen und Mädchen im Kongo helfen? Es gibt viele Möglichkeiten:

  • Geld- und Sachspenden an die „City of Joy“
  • Sponsoring des Charity-Konzerts
  • Mitorganisation des Konzerts bei MIA oder EINE-WELT
  • Werbung und Presse für das Projekt

Bei Interesse melde dich einfach bei MIA oder EINE-WELT:

 

Frauenprojektbereich Mia – Miteinander!

Universität Paderborn
Warburger Str. 100
33098 Paderborn
Raum: ME 0.204

Telefon: 05251/60-4252
www.mia.upb.de
E-Mail: info@mia.upb.de
Twitter: @MiaMiteinander

Sprechzeiten:
Mittwochs 13:00 – 14.00 Uhr
– und nach Vereinbarung

 

Projektbereich Eine Welt

Universität Paderborn
Warburger Str. 100
33098 Paderborn
Raum: ME 0.204

Telefon: 05251/60-4252
E-Mail: einewelt@asta.upb.de

Sprechzeiten:
Mittwochs 13:00 – 14.00 Uhr

 


Download:
Pressemappe Charity-Konzert „City of Joy“
Infobroschüre „City of Joy“

Weitere Infos zu „City of Joy“:
http://drc.vday.org/city-of-joy
http://www.unicef.at/kongo.html
http://www.unicef.org/education/drcongo_57644.html
http://www.stoprapeindrc.org/

Quellen:
http://www.un.org/apps/news/story.asp?NewsID=37672&Cr=democratic&Cr1=congo
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,497476,00.html