Eine Unterschrift gegen weibliche Genitalverstümmelung

Die Organisation TERRE DES FEMMES – Menschenrechte für die Frau.e.V. hat eine Unterschriftenaktion an die zukünftige ägyptische Regierung gestartet, um weibliche Genitalverstümmelung außnahmslos zu verbieten. Hier könnt ihr mitzeichnen.

Ägypten ist gerade im Aufbruch zu mehr Demokratie und Gerechtigkeit. Allerdings werden diesem Land, in dem der arabische Frühling begann, noch immer, trotz dem Verbot 2008, rund 90 Prozent aller Mädchen verstümmelt und das größtenteils sogar von Ärzt_innen. Die Entfernung von Klitoris und einem Teil der Schamlippen wird von ihnen als „medizinisch notwendig“ gerechtfertigt. Die Folge für die Mädchen und Frauen: ein eingeschränktes sexuelles Empfinden, chronische Schmerzen und Probleme bei Schwangerschaft und Geburt. Unterzeichnet daher die Petition an die ägyptische Regierung und setzt euch für die Rechte der Frauen in Ägypten ein. Mehr Infos zu der Genitalverstümmelung von Frauen und Mädchen in Ägypten findet ihr hier (PDF).

Was ist weibliche Genitalverstümmelung?

Weibliche „Beschneidung“ klingt harmlos, doch bedeutet sie eine Verstümmelung von Mädchen und Frauen und ist daher eine Menschenrechtsverletzung. Sie hat nichts mit der männlichen Beschneidung, etwa im Judentum, gemeinsam. Daher spricht man korrekterweise von Weiblicher Genitalverstümmelung (engl. Female Genital Mutilation, FGM). Ein „beschnittenes“ Mädchen gilt in vielen afrikanischen Ländern als besonders heiratsfähig, was die patriarchalischen Strukturen hinter dieser Praxis verrät. Die weibliche Sexualität soll damit eingeschränkt werden, den Mädchen wir das Selbstbestimmungsrecht auf ihren Körper damit verwehrt.

Die Broschüre Eliminiating Female genital mutilation. An interagency statement (PDF) findet ihr auf den Seiten der WHO.

Die Ausmaße dieser Praxis sind unglaublich. Laut der UNICEF leben weltweit mehr als 150 Millionen Frauen, die Opfer von FGM geworden sind.Jeden Tag werden 8.000 Mädchen und junge Frauen ihrer Klitoris beraubt. Dies geschieht, anders als in Ägypten, selten unter ärztlicher Aufsicht. Die „Beschneidung“ wird mit Messern, Rasierklingen oder anderen scharfen Gegenständen vorgenommen, meistens ohne Narkose und unter sehr unhygienischen Bedingungen. Infektionen, Inkontinenz und Tod der Mädchen sind die Folgen. Aber selbst wenn Ärzt_innen diese Prozedur vornehmen, bleibt dies ein unnötiger Eingriff, der bei den Mädchen und Frauen körperliche und seelische Leiden hinterlässt und sie in ihrer Sexualität einschränkt.

TERRE DES FEMMES engagiert sich seit der Gründung 1981 gegen Genitalverstümmlung und hat in vielen verschiedenen Ländern Projekte gestartet:  Mädchen, die vor der Verstümmelung geflohen sind, wird ein neues Zuhause geboten, es wird über Genitalverstümmelung aufgeklärt und Beschneiderinnen einen neuen Lebensunterhalt ermöglicht. Dabei arbeitet TERRE DES FEMMES eng mit regionalen Aktivistinnen zusammen. Doch nicht nur in Afrika, auch in Deutschland schweben Mädchen in der Gefahr an ihren Geschlechtsorganen verstümmelt zu werden. Dies geschieht entweder hier in Deutschland oder sie werden ins Ausland gebracht, so die Frauenrechtsorganisation. Sie fordert daher die Aufnahme weiblicher Genitalverstümmelung ins Strafgesetzbuch. Damit wird deutlich: Der Kampf gegen weibliche Gentitalverstümmelung geht uns alle an.

 

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