Archiv des Autors: Thomas Mangold

Fragen an den Text, Kleingruppenarbeit, Postersession

Fakultät: KW

Veranstaltungstyp: Seminar

TN-Zahl: 18

TN-Zusammensetzung: M.A. Transdisziplinäre Gestaltung
Vorwissen: verschiedene B.A. Abschlüsse im Design

Raumsituation: Agora (runde Sitzsituation) im 2. OG des Sanaa- Gebäudes Essen 1000qm großer offener Raum

benötigte Materialien:

  • Literatur
  • Flipchart und Flipchartpapier
  • dicke, farbige Stifte
  • Klebestreifen

Phase der Lehrveranstaltung: Arbeitsphase

Kurzbeschreibung der Methode:
Teil 1: Fragen an den Text

Die Studierenden haben zur Vorbereitung einen Text gelesen und bekommen zum Text verschiedene Fragen an die Hand.

Teil 2: Kleingruppenarbeit
Die Studierenden teilen sich selbstständig in 6 Gruppen zu den fünf Fragefeldern, um die Frage in 20 min gemeinsam am Text zu erarbeiten.

Teil 3: Postersession
Jede Kleingruppen gestalten zu ihrem Themen-/Fragenkomplex ein Poster und präsentieren es im Anschluss für ca. 10 min. im Plenum.

Durchführung der Methode:
Teil1: Fragen an den Text

Die Fragen zum Text „Kool Killer oder Der Aufstand der Zeichen“ von Jean Baudrillard lauten:
Gruppe 1: Wie beschreibt Baudrillard den urbanenen Stadtraum? Wie definiert Baudrillard den Wert/die Bedeutung eines Zeichens zu anderen Zeichen? (S. 20–25)
Gruppe 2: Wie beschreibt Baudrillard die Rolle der Medien in der Gesellschaft? (S. 22–29)
Gruppe 3: Wozu dienen nach Baudrillard die Akte der Graffitisten? Was ist nach Baudrillard das „politische“ an Graffiti? (S. 24–31)
Gruppe 4: Was ist der Unterscheid von Graffiti und Werbung nach Baudrillard? (S. 27–31)
Gruppe 5: Was ist nach Baudrillard der Unterschied zwischen „Kunst-Wandmalereien“ und
Graffiti? (S. 31–38)
Gruppe 6: Was ist die Funktion von Graffiti im Stadraum? Was bedeuten Graffiti im Stadtraum? Was ist die Rolle der Namen in Tags? (S. 23–38)

Teil 2: Kleingruppenarbeit
Die Studierenden gehen auseinander, finden einen ruhigen Platz im Raum, diskutieren in Gruppen von 2-4 Personen den Text,

Teil 3: Postersession
und gestalten (ohne nähere Vorgaben) ein Poster, dass sie im Anschluss in der Gruppe vorstellen.

Lehr-/Lernziel:

  • zentrale Argumente aus Baudrillards Text benennen können
  • in einer Gruppe zu einer bestimmten Frage diskutieren und argumentieren können
  • Präsentieren üben

Tipps:
Teil 1: Fragen an den Text

  • Es hat sich als hilfreich gezeigt Seitenzahlen mit anzugeben.

Teil 2: Kleingruppenarbeit

  • Es ist sinnvoll darauf zu achten, dass in jeder Gruppe mindestens ein Studierender ist, der den Text wirklich intensiv studiert (wirklich gelesen) hat.
  • Das baldige Zuendegehen der Gruppenarbeitsphase muss mehrfach angekündigt werden, sonst werden sie nie fertig.

Teil 3: Postersession

  • es kann Sinn machen nähere Vorgaben zur Postergestaltung zu machen (Bilder, Text, Bulletpoints etc.) damit die Poster nicht so super unterschiedlich werden
  • genügend Zeit für Fragen und anschließende Diskussion einplanen

Reaktion der Studierenden:
Teil 1: Fragen an den Text

Sie haben sich schnell ihre Lieblingsfragen und Gruppenpartner gesucht

Teil 2: Kleingruppenarbeit
sie haben die 20 min massiv überzogen und wollten immer weiter machen

Teil 3: Postersession
es gab sehr unterschiedliche und sehr spannende Poster (Graffiti-Style, in Stichworten, mit Zeichnungen etc.)

Die Studierenden waren sehr lebendig, engagiert und haben gut mit gemacht. Sie gaben an, diese Methoden-Kombination habe ihnen Freude und Erkenntnis gebracht.

Milling around

Fakultät: KW

Veranstaltungstyp: Seminar

TN-Zahl: 22

TN-Zusammensetzung: M.A. Studierende verschiedener Schulformen (Gy/GE; BK)

Raumsituation: Raum für ca. 40 Personen, relativ eng, Tische sind jedes Mal unterschiedlich angeordnet

benötigte Materialien: Kleine Kärtchen mit Fragen und Antworten zur Veranstaltung

Phase der Lehrveranstaltung: Einstieg oder Revision vor der Klausur

Kurzbeschreibung der Methode: Die Dozentin/ der Dozent verteilt an die Studierenden Kärtchen (je 1 Kärtchen/ Person). Auf der Vorderseite findet sich eine Frage zum Thema und auf der Rückseite die Antwort dazu. Die Lehrperson gibt das Startsignal und die Studierenden gehen durch den Raum, treffen aufeinander, stellen und beantworten sich gegenseitig Fragen. Dabei kann die Richtigkeit der Antwort durch die Vorgabe auf dem Kärtchen überprüft werden. Anschließend werden die Kärtchen ausgetauscht und das Umherlaufen (milling around) geht immer und immer weiter, bis der/ die Dozentin ein Stopp-Signal gibt.

Mögliche Variationen:
– Offene Fragen ohne Vorgabe der Antwort.
– Die Studierenden formulieren eigene Fragen/ Antworten und schreiben sie auf die Kärtchen.

Durchführung der Methode: Die Methode wurde im Einstieg genutzt, um das Vorwissen der Studierenden zu aktivieren.

Lehr-/Lernziel: Die Studierenden sollten das zu Hause Gelesene durch die Leitfragen auf den Kärtchen sowie die vorgegebenen Antworten in Erinnerung rufen, um in das Thema wieder einzusteigen und den anschließenden Input der Lehrperson besser verarbeiten zu können.

Durch das Sprechen miteinander sollten die Studierenden aktiviert und in ihrer sozialen Kompetenz geschult werden.

Zudem sollte die Konzentrationsfähigkeit gestärkt werden.

Tipps: Achten Sie darauf, dass Sie eine gute Mischung aus einfachen und schweren Fragen finden, damit die Studierenden sowohl Erfolgserlebnisse erfahren, als auch kognitiv beansprucht werden. Manchmal kommt es durch den Tausch der Kärtchen vor, dass Studierende ein- und dieselben Fragen bekommen, was häufig in Langeweile mündet. Deshalb animieren Sie die Studierenden dazu, sich zu bewegen und auch auf Kommilitonen zuzugehen, mit denen sie noch nicht gesprochen haben und die möglicherweise neue Fragen haben. Legen Sie einen Zeitrahmen fest und beenden Sie die Austauschrunde, wenn Sie merken, dass das Gesprächspotential nachlässt – dies ist ein gutes Zeichen dafür, dass die meisten Fragen bereits abgehandelt wurden.

Reaktion der Studierenden: Ich habe das Gefühl gehabt, dass die Studierenden diese Methode sehr gerne mochten, da alle aktiv in Gespräche verwickelt wurden und alle viel gelacht haben. Auch waren die Außenseiter eingebunden, was sehr vorteilhaft war. Gerade nach der Mittagspause ist die Methode zu empfehlen, da die Konzentration durch die Bewegung und Kommunikation gut gesteigert werden kann.

 

Box of Chocolate

Fakultät: KW

Veranstaltungstyp: Seminar

TN-Zahl: ca. 42

TN-Zusammensetzung: Bachelor of Education, befinden sich größtenteils am Anfang des Studium

Raumsituation: zu kleiner Raum, leider ohne Fenster

benötigte Materialien: Pralinenschachtel, kleine Kärtchen mit Schlagworten, zwei Stühle, evtl. Tafel und Karten

Phase der Lehrveranstaltung: Reflektionsphase oder Arbeitsphase zur freiwilligen Wiederholung für die Prüfung

Kurzbeschreibung der Methode: „Life is like a box of chocolates – you never know what you get…“ Das ist der berühmte Satz, den Forrest Gump in der berühmten Bushaltestellenszene des gleichnamigen Films sagt. Angelehnt an diese Szene wird Forrest Gump von einer/m Studierenden übernommen, der/die eine Praline (Kärtchen mit einem Oberthema) zieht und diese frei assoziierend beschreibt. Dazu kommt ein/e weitere/r Student/in, die dieses Thema auf freiwilliger Basis mit besprechen kann. Sobald die Studierenden nicht mehr weiter wissen, kann der imaginäre Bus kommen und das Oberthema ist abgeschlossen. Weiterhin dürfen auch Besucher zur Bushaltestelle kommen und Ideen mit einbringen.
Diese Methode ist einerseits als Reflektion über den eigenen Kenntnisstand aus Sicht der Studierenden gedacht, andererseits erfährt der /die Dozent/in, was bei den Studierenden von den besprochenen Inhalten hängen geblieben ist. Man könnte diese Methode auch als Diskussionsforum nutzen.

Durchführung der Methode: Zwei Studierende sitzen auf zwei Stühlen, die die Buhaltestelle simulieren sollen. Sie sind zur Klasse gewandt und haben sich vorher freiwillig zur Teilnahme gemeldet. Die Rolle als Forrest Gump und als Wartende/r wird festgelegt. Der/die Dozent/in gibt die box of chocolate an Forrest Gump, der/die  daraufhin ein Kärtchen mit einem Schlagwort zieht. Nun können die beiden Hauptakteure miteinander über das Thema frei assoziierend sprechen/diskutieren. Weitere Besucher dürfen zu den beiden Hauptakteuren zustoßen, ihren Beitrag leisten und auch wieder gehen. Sofern die Hauptakteure nichts Weiteres mehr beizutragen haben, lassen sie den imaginären Bus kommen und beenden somit die Situation. Das Plenum ist unterdessen angehalten, Stichworte auf Karten festzuhalten, die nachher an der Tafel gesammelt und besprochen werden können.

Die Situation kann beliebig oft wiederholt werden.

Lehr-/Lernziel: Die Studierenden sollen über ihr eigenes Wissen reflektieren und ihre Wissenslücken erkennen. Der Dozent/die Dozentin kann nach der Übung auf eventuelle Lücken eingehen.

Tipps: Es ist wichtig, hier keinen Druck aufzubauen und die Studierenden selbst entscheiden zu lassen, ob sie als Hauptakteure teilnehmen möchten oder nicht. Sollte die Methode als Prüfungsvorbereitung angewandt werden, sollten die Studierenden vorher gebeten werden, sich die Themen (die sich in der Pralinenschachtel befinden) noch einmal anzusehen. Um die Methode einzuführen, ist es zur Visualisierung hilfreich ein Bild von der Szene aus dem Film Forrest Gump an die Wand zu projizieren. Die Rolle des Dozenten/der Dozentin sollte im Vorhinein klar bestimmt sein – wenn der Dozent/die Dozentin nur passiv ist, sollte das kommuniziert werden. Sonst wird die Lehrperson häufig bei Fragen adressiert.

Die Freiwilligkeit der Methode kann bedingen, dass sich keine Studierenden für die Hauptrollen finden lassen. Der Dozent/die Dozentin kann die Besprechung der Themen nicht in der Situation leiten; sollten also falsche Beiträge kommen, müssen diese nach der Situation besprochen werden. Es kann nicht sichergestellt werden, dass alle Themen wirklich besprochen werden.

Reaktion der Studierenden: Im Großen sehr positiv, weil die Freiwilligkeit gegeben war und die Studierenden sehen konnten, welche Themenbereiche sie sich noch einmal näher anschauen sollten.

 

PINGO

Veranstaltungstyp: Vorlesung

Teilnehmerzahl: 300

Teilnehmerzusammensetzung: Studienanfänger

Raumsituation: Audimax, Beamer, Mikro etc.

Materialien: Laptop und Beamer, Smartphones, Internetempfang

Phase der Veranstaltung: Ausstieg/Kontrollfragen zur gehaltenen Veranstaltung

Kurzbeschreibung der Methode: PINGO steht für „Peer Instruction for very large groups“ und ist das an der Universität Paderborn entwickelte Web-basierte Live-Feedback-System für die Lehre zur Aktivierung von Studierenden insbesondere in großen Lehrveranstaltungen. So wie Günther Jauch bei der Quizsendung „Wer wird Millionär“ die Zuschauer im Studio über den Publikumsjoker in das Quiz einbezieht, können Dozenten mit PINGO ihre Studierenden aus der traditionell eher passiven Rolle herausholen und aktiv an der Vorlesung beteiligen. Diese können während der Vorlesung vom Dozenten gestellte Fragen über ihre Smartphones, Tablets oder Laptops beantworten. PINGO wird derzeit in einer deutschen und einer englischen Version angeboten und steht Nutzerinnen und Nutzern von Hochschulen weltweit kostenlos zur Verfügung. PINGO ist unter http://pingo.upb.de erreichbar.

Durchführung der Methode: Die Methode Pingo habe ich zum Ende der Lehrveranstaltung Kosten- und Leistungsrechnung zur Lernzielkontrolle durchgeführt. Dazu habe ich im  Vorhinnein ca. 8-12 Kontrollfragen formuliert, die die Studierenden am Ende der Veranstaltung mittels Pingo beantworten. Die Ergebnisse waren daraufhin direkt sichtbar und bei der Erläuterung konnte ich mich auf diejenigen Fragen fokussieren, die von einer Mehrzahl von Studierenden nicht korrekt beantwortet wurden.

Lehr-/Lernziele: Eine Lernzielkontrolle mit einer aufgelockerten Methode. Einen Medienwechsel. Die Aktivierung von Studierenden.

Empfehlungen für KollegInnen: Die Fragen müssen eindeutig und klar formuliert sein (eine gute Vorbereitung ist notwendig). Die Methode Pingo und die online-Menüführung müssen vollständig durchdrungen werden, um Verwirrungen während der Durchführung zu vermeiden. Bei der Nachbereitung der Vorlesung / der PINGO-Befragung sollten nicht mehrheitlich richtig beantwortete Fragen hinsichtlich der Fragestellung und/oder hinsichtlich der Erklärung in der Vorlesung überprüft werden.

Reaktion der Studierenden: Mehrheitlich waren die Studierenden begeistert von der Methodik. In wenigen Fällen gab es Unmut, wenn PINGO auf dem Smartphone nicht funktionierte oder wenn kein Smartphone vorhanden war.