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Digitale Referate

Fakultät: Fakultät für Kulturwissenschaften

Veranstaltungstyp (Vorlesung, Seminar, Übung, Tutorium etc.): Digitales Seminar

Anzahl der Teilnehmer: 20

Zusammensetzung der Teilnehmer (Studienanfänger, Fortgeschrittene, B.A., M.A., etc.): Master

Raumsituation: Digital, Videokonferenztool

Für welche Phase der Lehrveranstaltung eingesetzt? (Einstieg, Arbeitsphase, Feedback etc.): Präsentationsphase

Kurzbeschreibung der Methode:
Die Studierenden erarbeiten Spezialthemen, die sie Kommiliton*innen in einem Kurzvortrag vorstellen. Die Besonderheit besteht darin, dass nur digitale Treffen möglich waren. Zur inhaltlichen Vorbereitung und Abstimmung der Gruppen wurden in einem Videokonferenztool break-out-rooms eingerichtet, in denen die Gruppen zusammenfinden konnten. Dort konnten Literatur und Materialien geteilt und gemeinsam erstellt werden. Für das Referat bestanden inhaltliche und formale Vorgaben, die mit den Studierenden vorab kommuniziert wurden (Zeitbegrenzung, Visualisierungen, Handout etc.). Die Referate selbst fanden ebenfalls digital statt.

Wie wurde die Methode durchgeführt?
Die Methode wurde in einem fachdidaktischen Seminar durchgeführt, das als Learning Outcome die Konzeption und Durchführung 20-minütiger Lerneinheiten mit kleinen Lerngruppen anvisiert. Die Gruppenreferate wurden eingesetzt, um den fachwissenschaftlichen Gegenstand zu erarbeiten und diesen für eine spezifische Lerngruppe (die Kommiliton*innen) aufzubereiten. Die Studierenden konnten innerhalb eines übergeordneten Rahmen-Themas ihr Referatsthema frei wählen und haben sich interessensspezifisch zu Gruppen zusammengefunden (Gruppenwahl in PANDA). In PANDA wurde Literatur zur Verfügung gestellt, weitere Literatur konnte selbst recherchiert werden. In der Erarbeitungsphase (2 Wochen) haben sich die Gruppen zur Seminarzeit in ihren break-out-rooms getroffen und wurden hier von der Seminarleitung „besucht“ und konnten Fragen klären, ihre Planungen abstimmen etc. In der Präsentationssitzungen erhielten die Gruppen jeweils peer-feedback von einer anderen Gruppe und von der Seminarleitung. Dabei konnten sich die Studierenden nach einem vorgegebenen Schema orientieren oder frei (im Rahmen der vereinbarten Feedback-Regeln) ihr Feedback äußern. Im Anschluss bekam jede Gruppe ein schriftliches Feedback und setzte sich mit diesem in einer Gruppen-Reflexion auseinander.

Welches Lernziel wollten Sie mit der Methode erreichen?
Im Groben wurden mit der Methode zwei Lernziele verfolgt. Inhaltlich ging es darum, fachwissenschaftliche Theorien für eine bestimmte Hörer*innengruppe adressatengerecht aufzuarbeiten. Daneben sollten soft-skills trainiert werden, d.h. die Präsentations- und Feedbackqualitäten der Studierenden sollten gefördert werden, indem Kategorien benannt wurden, die es für den Referatsvortrag zu berücksichtigen galt – die aber auch die Feedbacknehmenden und Feedbackgebenden bedenken mussten. Diese beiden Richtungen der Lernziele gelten auch für Präsenz-Referate. Im Kontext des digitalen Semesters sollte mit der Methode auch ein Gegentrend zum “passiven” Zuhörenden oder “Einzelkämpfer*in” geschaffen werden – damit die Studierenden Selbstwirksamkeit erleben und trotz der Vereinzelung vor den jeweiligen Bildschirmen Gruppenerfahrungen und Austausch stattfinden können.

Was empfehlen Sie ihren Kolleg*innen bzgl. dieser Methode? Digitale Referate und ihre Vorbereitung aktivieren die Studierenden und eröffnen Handlungsspielräume, die auch Selbstwirksamkeitserfahrungen wahrscheinlicher machen können. Mein Eindruck ist, dass die Studierenden wacher sind, wenn sie selbst oder ihre Kommiliton*innen mehr Redeanteile übernehmen, sodass nicht nur die Seminarleitung redet oder sich ein Pingpong zwischen Seminarleitung und (aktiven) Studierenden einstellt. Im Rahmen der Vorträge kam tatsächlich jeder zu Wort, das habe ich als positiv empfunden.

Worauf sollten Ihre Kolleg*innen bzgl. dieser Methode unbedingt achten?
Es hat sich als sinnvoll herausgestellt, die Arbeits- und Präsentationsphasen gut vorab zu strukturieren, d.h. formale und inhaltliche Anforderungen etc. (auch schriftlich) festzuhalten. Zugleich brauchten die digitalen Referate mehr Moderation als Referate in Präsenzsituationen, damit die Seminardramaturgie zusammengehalten wird. Anfängliche Schwierigkeiten bestanden im Multitasking von einerseits “Vortragen” und andererseits “Technik bedienen”. Kurze einleitende Sätze, wie man den Bildschirm teilen, wann und wie man sein Mikrofon anstellt, sind sicher hilfreich.

Name: Isabelle Hoyer