Archiv der Kategorie: 35-100 TN

Texterarbeitung mit Schwerpunktthemen in Gruppen

Fakultät: Kulturwissenschaften

Veranstaltungstyp: Seminar

TN-Zahl: 35

TN-Zusammensetzung:Zwei-Fach-BA und BA Ed. (2.-5. Semester)

Phase der Lehrveranstaltung: Arbeitsphase

Raumsituation:  Großer Seminarraum

Kurzbeschreibung der Methode: Zur Vorbereitung auf die Sitzung haben alle Studierenden den gleichen, relativ langen und komplexen Text (20 Seiten) gelesen. In der Sitzung werden den Studierenden fünf (Anzahl je nach Text) Schwerpunkte genannt, die mit Blick auf den Text besprochen werden sollen. (Obwohl es sich um unterschiedliche Themen handelte, hingen in diesem Fall dennoch alle Themen zusammen, sodass es nur eine unterschiedliche Fokussierung gab.) Die Studierenden dürfen sich ein Thema aussuchen, das ihnen am meisten zusagt und den Text in Gruppenarbeit unter diesem Aspekt aufarbeiten (Gruppengröße ca. 4 Studierende pro Gruppe). Die Ergebnisse präsentieren die einzelnen Gruppen anschließend mithilfe einer Visualisierung (Folie/ Poster/PPP) für die anderen Gruppen (1-2 Studierende pro Gruppe). Das Material wird allen Gruppen zur Verfügung gestellt.

Lehr-/Lernziel: Die Studierenden lernen, sich einen komplizierten Text durch eine konkrete Schwerpunktsetzung zu erarbeiten und ihn somit in seiner Komplexität zu reduzieren. Zugleich erfahren sie, dass ein und derselbe Text mit unterschiedlichen Herangehensweisen/Perspektiven auch unterschiedliche Interpretationen und Ergebnisse generieren kann.

Tipps/Hinweise:Es ist wichtig, hinreichend Zeit einzuplanen; in den 90 Minuten bleibt kaum mehr Zeit für andere Themen; wir mussten die Besprechung der Gruppenergebnisse zum Teil in die nachfolgende Sitzung verlegen.
Wenn möglich, würde ich dafür sorgen, dass die Gruppen in etwa gleich leistungsstark sind, da sie sich sonst u.U. vom Tempo und Qualität sehr unterscheiden. Dies könnte man evtl. über Lose klären, wobei sich die Studierenden dann nicht nach Interesse entscheiden können.

Worauf sollten Ihre KollegInnen bzgl. dieser Methode unbedingt achten: Auf eine ausreichende Qualitätssicherung; wir hatten sehr starke und sehr schwache Gruppen, sodass ich viel Korrekturarbeit – während als auch nach der Gruppenphase – leisten musste.

Vernissage/Galerie

Fakultät: Kulturwissenschaften

Veranstaltungstyp: Seminar

TN-Zahl: 47

TN-Zusammensetzung: Studienanfänger (und ein paar Fortgeschrittene), Bachelorstudium

Phase der Lehrveranstaltung: Arbeitsphase

Raumsituation: H7, kleiner Hörsaal

Kurzbeschreibung der Methode: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden aufgefordert Poster zu einem ausgewählten Thema zu erstellen. Die Poster werden aufgehängt, bzw. wie Bilder in einer Vernissage „ausgestellt“. Nach der Produktionsphase, haben die Teilnehmenden die Möglichkeit sich die Ausstellung (und somit die anderen Poster) anzuschauen. Danach folgt eine Präsentationsrunde, in der jedes Poster von der Erstellerin/ dem Ersteller vorgestellt und erläutert wird.

Wie wurde die Methode durchgeführt: Die Methode “Vernissage” habe ich in Form einer Gruppenarbeit durchgeführt. Ich wollte diese Methode nutzen um Gruppenarbeiten in einem Hörsaal umzusetzen. Im Zuge der Gruppenarbeiten sollten die Studenten ein abgeschlossenes Thema zusammentragen. Es sollte also, als seine Art Zusammenfassung dienen, bei der die Studenten ganz frei das Gelernte darstellen durften. Damit sollte im letzten Drittel einer Doppelstündigen Lehrveranstaltung ein angenehmer Abschluss eines Themas (behavioristische Sichtweise) ermöglicht werden. Es zeigte sich, dass ich für die Umsetzung zu wenig Zeit eingeplant hatte. Daher musste ich die Gruppen drängen, die Postererstellung zu Ende zu bringen, obwohl manche Gruppen mit ihrer Arbeit noch nicht soweit waren. Die Begutachtung der Poster der übrigen Gruppen viel entsprechend auch kürzer aus. Da die allgemeine Motivation bei Studenten gegen Ende der Stunde nachlässt, war es leider auch nicht erstaunlich, dass die Teilnehmer bei der Betrachtung der anderen Poster wenig motiviert schienen. Sie schienen geistig schon eher mit der Stunde abgeschlossen zu haben. Ebenfalls fiel auf, dass sich die Studenten darauf beschränkten Schlüsselwörter in Verbindung zu setzen und sehr konzentriert darauf waren Inhalte eins zu eins wiederzugeben, als kreative Lösungen zu finden die Inhalte bildhaft darzustellen.

Lehr-/Lernziel: Diese Methode sollte als Veranschaulichung und Wiederholung und somit auch zur Festigung eines vorherigen großen Themenkomplexes (behavioristische Sichtweise des Lernens) dienen. Andererseits sollte die Methode mir dazu dienen, aufzuzeigen, welche Aspekte bei den Studenten hängen geblieben sind und wo noch Lücken oder Fragen offen geblieben sind. Außerdem erhoffte ich mir, durch Anwendung dieser Methode, das Setting “Gruppenarbeit” in einem für Gruppenarbeiten unvorteilhaften Raum (kleiner Hörsaal) besser umsetzen zu können. Da Gruppenarbeiten vorher meist nur sehr steif und umständlich umsetzbar waren. Durch diese Methode versprach ich mir eine Auflockerung der festgefahrenen Strukturen.

Tipps/Hinweise: Bei der Anwendung dieser Methode empfehle ich KollegInnen genügend Zeit einzuplanen. Am besten sollte diese Methode nicht zum Ausklang einer Stunde eingeplant werden, damit ein zeitlicher Puffer zur Verfügung steht, falls diese Methode länger dauert als geplant. Außerdem sollte berücksichtigt werden, dass die allgemeine Motivation bei dem Großteil der Studenten gegen Ende der Stunde nachlässt und daher die Motivation der Begutachtung der übrigen Poster geringer sein könnte, wenn diese Methode später in einer Veranstaltung eingeführt wird. Des Weiteren sollte darauf geachtet werden, dass die Studenten nicht zu sehr auf Textgenerierung fokussiert sind und sie explizit darauf hinweisen, dass Zeichnungen und andere kreative Lösungen ebenfalls erwünscht sind. Ein weiterer Punkt, ist darauf zu achten, dass Poster so aufgehängt werden, dass die Studenten genügend Platz zum Begutachten der Poster von den anderen TeilnehmerInnen haben.
Genügend Zeit einplanen. Idealerweise nicht am Ende der Stunde, damit zeitlicher Puffer zur Verfügung steht. Zum einen kann die Erstellung des Posters mehr Zeit als geplant in Anspruch nehmen, und zum anderen kann die Begutachtung, Präsentation und Diskussion der Poster mehr Zeit benötigen. Die Vernissage mittendrin abbrechen zu müssen ist äußerst ungünstig.
Studenten motivieren kreativ zu sein (auch zeichnen und nicht nur schreiben).

 

Schnelles Feedback

Fakultät: Naturwissenschaften

Veranstaltungstyp: Seminar

TN-Zahl: 14 (Kurs 1) bzw. 7 (Kurs 2)

TN-Zusammensetzung: alle 3. Semester Bachelor (Lehramt)

Phase der Lehrveranstaltung: Feedback, am besten kleines Zwischenfeedback

Raumsituation: Großer Seminarraum (bis 30 Personen entspannt möglich, 40 Personen machbar)

Kurzbeschreibung der Methode:• Ziel: schnelles, kurzes, aber Feedback erhalten
• Ablauf: Zettel ausgeben, „+“ und „-“ notieren lassen, wieder einsammeln
• Zeitdauer: 5 min
• Zeitpunkt: bietet sich als Zwischenfeedback an; jederzeit durchführbar

Wie wurde die Methode durchgeführt: • kleine Zettel vorbereitet (1/2 A6)
• Feedbackauftrag zusammen mit einer Abbildung des Zettels (links fröhlicher Smiley, rechts traurig Smiley, mittig gestrichelte Linie) als PowerPoint Folie am Ende des Theorieteils der Sitzung angefügt.
o optional, nicht fakultativ
o keine explizite Zeitvorgabe; Auftrag „kurz“ (resultierte in 2-5 min)
o Durchführung ca. Semestermitte
• Briefumschlag ausgelegt, in den jeder, der Feedback geben wollte, seinen Zettel stecken konnte
• Auswertung der geäußerten Kritik zum nächsten Termin
o Listung aller genannten Kritikpunkte inkl. deren Häufigkeit
o Aufgreifen beim nächsten Termin; resultierende Änderungen oder resultierendes Bestehenbleiben, insbesondere letzteres inkl. Erklärung
o dankend für positives Feedback, aber ohne es im Einzelnen aufzulisten

Lehr-/Lernziel:• Reflexionsanstoß an die Studierenden mitten im Semester
o Was unterstützt?
o Was hindert?
• Feedback an den Dozenten, der wiederum das Erreichen der zu Beginn einer Veranstaltung dargestellten Grob- und Feinziele ggf. erfolgreicher realisieren kann

Tipps/Hinweise:• zu konstruktiver Kritik ermutigen
• spontane Statements machen das Feedback aus
o unangekündigt in Ordnung
o nicht viel Zeit notwendig, da es nicht um Vollständigkeit geht
• „rechts +, links -“ als Vorgabe kann helfen
alternativ, falls Beamer ohnehin genutzt, kann auch ein kleiner Zettel mit einem fröhlichen und einem traurigen Smiley neben der Aufgabenstellung gezeigt werden; dann ergibt sich die Art und Weise der Dokumentation automatisch
• falls am Ende einer Sitzung durchgeführt, zusätzlich darauf hinweisen, dass es nicht nur um ein Feedback zur aktuellen Sitzung geht (falls Feedback über alle vorangegangenen Sitzungen erwünscht)
• Anonymität wahren: Briefumschlag, Korb o.ä. zum Einsammeln nutzen

Name: Tanja Diederichs

Email: tanja.diederichs@upb.de

 

Debatte

Fakultät: KW

Veranstaltungstyp: Einführungsveranstaltung

TN-Zahl: 60

TN-Zusammensetzung: B.A.

Phase der Lehrveranstaltung: Vertiefungsphase am Ende eines thematischen Abschnitts

Raumsituation: Lernwerkstatt (ausreichend Platz, angenehmes Ambiente)

Kurzbeschreibung der Methode: Regelgeleitete Schlagabtausch zweier Seiten, die jeweils exakt das Gegenteil fordern. Durchgeführt in Anlehnung an die Regularien der internationalen Debattierregeln: Es stehen/sitzen sich vier RednerInnen gegenüber. Es gibt eine eröffnende Gruppe, die eine Forderung/einen Standpunkt äußert und die Umsetzung erklärt. Darauf folgt die erste Gegenrede der Gegenseite. Jeder Redebeitrag soll sieben Minuten umfassen. Die erste und die letzte Minute sind ‚geschützt‘, d. h., dass in dieser Zeit keine Zwischenfragen gestellt werden dürfen. Während der fünf ‚offenen‘ Minuten können sich MitstreiterInnen der Gegenseite melden und – wenn Sie vom Redner/von der Rednerin aufgerufen werden – kritische Fragen stellen. Das beobachtende Plenum ‚juriert‘ auf Basis eines Kriterienkatalogs (Gliederung, Sachwissen, Argumentation, Sprache, Präsentation, Auftreten,) und kürt eine gewinnende Position sowie eine Rangliste der RednerInnen.
Nachdem das Thema der Debatte verkündet worden ist, haben die Gruppen 15 Minuten Zeit sich auf Ihre Beiträge vorzubereiten.

Durchführung der Methode: – Wahl von freiwilligen RednerInnen
– Vorstellung eines Themas (Sollte die Forschung an künstlicher Intelligenz verboten werden?)
– Vorgehen wie zuvor skizziert.

– Auf das Thema ‘KI’ ist zuvor in zwei Sitzungen eingegangen worden, sodas die TN auf entsprechende Kenntnisse zurückgreifen konnten

 Lernziele: – Wiederholung entlang der Lernzieltxonomie (Wissen, Verstehen, Anwenden, Analyse, Synthese, Bewerten)
– Übung des freien Sprechens
– Abbau von Nervosität
Tipps/Hinweise: Die Methode eignet sich sicherlich recht gut, um längere Phasen innerhalb einer Veranstaltung zu unterbrechen und die Studierenden zum Mitdenken anzuregen. Die Ziele der Methode sollten den Studierenden allerdings im Vorfeld deutlich gemacht werden.
In einer Einführungsveranstaltung hat sich die Methode nicht bewährt. Die Studierenden wirkten bei der Durchführung der Methode hilflos und missmutig, vermutlich weil sie in einer Einführungsveranstaltung die wesentlichen Informationen erhalten und nicht aktiv mitarbeiten möchten. In Modulen der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät könnte eine mangelnde Bereitschaft zur Mitarbeit ein generelles Problem bei der Umsetzung dieser Methode darstellen.

 

Lebendige Statistik

Fakultät: KW

Veranstaltungstyp: Seminar

TN-Zahl: 40/64

TN-Zusammensetzung:BA 1-2 Semester vorgesehen; manchmal sitzen da auch welche aus dem höheren Semester

Phase der Lehrveranstaltung: Einstieg

Raumsituation: großer neuer/moderner Seminarraum

Kurzbeschreibung der Methode: Vor Beginn der Lehrstunde denkt sich der Dozent*in zuerst eigenständig Ordnungskriterien aus, nach denen sich die Teilnehmenden später im Raum in einer Reihenfolge ordnen müssen. In der konkreten Lehrsituation erklärt die Lehrkraft zunächst die Methode und setzt einen zeitlichen Rahmen. Anschließend nennt der Dozent*in das erste der ausgewählten Kriterien und legt den numerischen, alphabetischen oder sonstigen Reihungsrahmen fest (z. B. von der linken Seite des Raumes zur rechten Seite wird sich von klein nach groß sortiert). Dann startet die Ordnung der Teilnehmenden im Raum als Reihe bzw. lebendige Statistik. Nach (z. B. 5 min) wird die Statistik gemeinsam überprüft und der Prozess beginnt von Neuem, bis alle Kriterien absolviert wurden.

Durchführung der Methode: Die Methode wurde in zwei Seminaren mit unterschiedlichen Gruppengrößen durchgeführt. Hierzu wurde in der PowerPointPräsentation auf die Methode hingewiesen, indem die Methode genannt und kurz definiert sowie auf die vorgegebene Zeit (5min Zeit zur Formierung der Statistik und anschließend kurze Überprüfung) hingewiesen wurde . Zur Veranschaulichung wurde ein Bild (mit 4 Kriterien der Ordnung der lebendigen Stastik: 1) Ohne Statistik 2) Alter 3) Größe 4) Semester) eingesetzt, anhanddessen die Methode von den Studis eigensständig d.h. in eigenen Worten, mündlich wiederholt werden sollte. Somit konnte überprüft werden, ob sie auch jeder verstanden hat.
Anschließend wurde mit 2) begonnen und die Teilnehmer*innen ordneten sich selbst in der Reihenfolge, indm sie sich untereinander kommunikativ verständigten. Der Beginn und das Ende wurden durch einen Gong laut signalisiert, kurz überprüft und dann mit 3) weiter gemacht usw..
Nachdem alle Statistiken abgehakt waren, setzten sich die Teilnehmer*innen wieder.

 Lernziele: – vertrautes Umfeld schaffen/ Eis brechen
– ersten Kontak untereinander ermöglichen und sich “kennenlernen” (soweit dieses möglich ist)

Tipps/Hinweise: Meiner Meinung nach ist diese Methode für den Einstieg, zu Beginn einer Lehrveranstaltung (1 Sitzung) gut geeignet, da so ein vertrautes Umfeld geschaffen werden kann. Zwar geben alle Studis etwas “persönliches” von sich preis; allerdings wird die hemming davor genommen, da alle alle gleichzeitig zu einer Art Selbstoffenbarung aufgefordert werden. Darüberhinaus kommt mit dieser interaktiven Methode der Kreislauf der Studis in Schwung und sich untereinander kennenlernen, indem sie erstmals in Kontakt treten. Zugleich kann sich der Dozierende einen Überblick über seine heterogene Lerngruppe verschaffen. Falls der/die Dozierende auch etwas von sich preis geben mag, kann damit das Eis und die Distanz zwischen Dozent und den Studis etwas gebrochen und eine angenehme Situation geschaffen werden.
Alternativ kann die Methode auch als Überprüfungsinstrument von in dem Seminar erlernten Wissen verwendet werden.

Jedoch ist diese Methode nicht für große Seminare (größer als 40 Teilnehmer*innen) geeignet, da es sehr eng in den Räumen wird, die Geräuschkulisse sehr stark/laut ist und man dagegen anschreien muss sowie es dadurch sehr zeitintensiv wird. Evtl. könnte man sagen, anstatt einer Reihe, in den Ecken Pole bilden zu lassen und dort grobe Kategorien vorgibt. Nachteil wäre jedoch bei den Ecken, dass die Studis so nicht zu einem Austausch “genötigt” werden, wodurch der erste Kontakt und der rege Austausch ausbleiben.

Name: Stephanie Lerke

 

Debatte

Fakultät: KW

Veranstaltungstyp: Seminar

TN-Zahl: ca. 50

TN-Zusammensetzung: Philosophiestudierende in allen Studienphasen + Studium Generale

Phase der Lehrveranstaltung: Arbeitsphase in einer Wiederholungssitzung

Raumsituation: Großer, heller Seminarraum mit einem Mittelgang, so dass Mann/Frau leicht zwei Gruppen bilden konnten, aber auch gut in Kleingruppen arbeiten

Benötigte Materialien: Unterrichtsmaterial der Studierenden; Pinnwände / Tische

Kurzbeschreibung der Methode:  „Eine Debatte ist ein geregeltes Wortgefecht, bei dem die TeilnehmerInnen argumentativ ihren eigenen Standpunkt zu einem bestimmten Thema vertreten und versuchen ihn gegen konträre Ansichten zu behaupten.

Der Einsatz der Methode eignet sich besonders bei konfliktgeladenen Themen, um alle TeilnehmerInnen zu beteiligen oder um einer ungeordneten Diskussion Struktur und Regeln zu verleihen.“

Durchführung der Methode: In meinem Fall ging es darum zwei fundamentale antithetische Positionen in der Geschlechterfrage, die in den vorangehenden Sitzungen ausführlich behandelt worden waren, zu diskutieren. Dazu habe ich die Seminargruppe in zwei zufällig gleich große Untergruppen aufgeteilt (rechts vom Mittelgang/links vom Mittelgang), die jeweils eine der Positionen verteidigen sollten.

Die Teilnehmer erhielten 15 Minuten Zeit, ihre Unterlagen einzusehen und sich die jeweilige Position und ihre Argumente zu vergegenwärtigen. Die Gruppen durften Eröffnungsredner bestimmten, die die Debatte eröffneten (jeweils 5 Minuten Redezeit). Danach wurde die Debatte von mir moderiert.

Lehr-/Lernziel: Zweck der Debatte war zum einen die Wiederholung der bestehenden Lernergebnisse aber auch ihre Erweiterung durch die Nötigung der Studierenden, Argumente für eine Position zu finden, die sie nicht vertreten.

Die Methode bot sich unbedingt an, weil eine große Mehrheit der TeilnehmerInnen, von vornherein eine der beiden Positionen bevorzugte, vertrat und verteidigte und eine weitergehende Reflexion der anderen Position verweigerte, so dass sie in den Sitzungen etwas unterbelichtet blieb. Dieser Missstand sollte durch die Debatte behoben werden.

Tipps/Hinweise: Diese Methode lebt davon, dass die Debattierenden sich mit der von ihnen vertretenen Position (vorübergehend) identifizieren. Das ist in meinem Fall nicht allen TeilnehmerInnen gelungen. Im Fall eines erneuten Einsatzes dieser Methode unter ähnlichen Umständen, würde ich einen größeren Anreiz dafür schaffen, die geforderte Position offensiver zu verteidigen. Ich denke, es wäre erfolgsversprechend den Wettbewerbsgedanken zu betonen und einen Anreiz für einen Debattensieg zu schaffen.

Da ich die Debatte von dem gesamten Kurs ausführen ließ, der auch noch recht groß war, stellte sich die Moderation als besondere Herausforderung heraus. Manche Meldungen konnten nicht berücksichtigt werden u.ä.  In Zukunft würde ich bei größeren Seminaren die Debatte in kleineren Gruppen durchführen lassen, die am Schluss der Sitzung ihre Debattenergebnisse dem Plenum vorstellen.

Verfasst von:
Ana Rodrigues

Vernissage zu Vorwissen

Fakultät: KW

Veranstaltungstyp: Seminar

TN-Zahl: 40

TN-Zusammensetzung: 2./4. BA-Semester

Phase der Lehrveranstaltung: Erste Arbeitsphase

Raumsituation: normaler Seminarraum

Benötigte Materialien: Vorbereitete Frage- bzw. Karteikärtchen

Kurzbeschreibung der Methode: Aktuelle Wissensstände sollten öffentlich gemacht werden, um einen Eindruck zu bekommen, wo die Teilnehmenden stehen.

Durchführung der Methode: Die Studierenden haben in der ersten Sitzung MIndmaps zu dem Seminarthema angefertigt, auf denen sie ihr Vorwissen darstellen sollten. Sie wurden dazu angehalten, sich auf ihr eigenes Wissen zu verlassen, da es sich um einen Einstieg handelt. Es wurde auch betont, dass es sich nicht um eine Testsituation handelt!

Die Studierenden haben sich ihre Mindmaps in 4er Gruppen gegenseitig vorgestellt und sollten sich befragen, wenn es Unklarheiten gab.

Lehr-/Lernziel: In dieser Sitzung sollten die Studis darüber reflektieren, welches Wissen sie zu dem Seminarthema schon haben. Sie sollten auch einen Einblick bekommen, was ihre KommilitonInnen schon wissen. In der letzten Sitzung sollen die Mindmaps wieder genutzt werden, um den Wissenszuwachs zu verdeutlichen.

Tipps/Hinweise: Die Lehrperson bekommt einen Eindruck, welches Wissen die Studierenden mitbringen, wo Fragen sind und an welche Themen scheinbar keine Anknüpfungspunkte bestehen.

Ausreichend große Zettel mitbringen (z.B. zerschnittenes Flipchart-Papier), da DINA4 doch recht klein ist.

Selbst wenn die Studierenden wissen, was im Zentrum der Mindmap steht, werden viele Impulsfragen benötigt.

Sie brauchten auch nicht viel Zeit, um sich über ihre Ergebnisse auszutauschen, wenn das Vorwissen recht gering ist. Hier helfen vllt. gute Impulsfragen, die sich die Studis untereinander stellen können (woher weißt du das? Wie kommst du darauf? Welche Erfahrungen hast du damit schon? Welche Erwartungen hast du an ds Seminar? Was willst du hinterher können/ wissen?)

Leider ließen sich die Gruppen nicht dazu bewegen, auf zu stehen für die Präsentationen (einige hatten sich erhoben, aber da der Großteil sitzen blieb, setzten auch die anderen sich wieder). Hier habe ich zu spät reagiert, die „Sitzenbleiber“ nochmals aufzufordern und die anderen zu ermutigen. Es hätte auch geholfen, entweder größere Gruppen zu bilden (sodass alle sich bewegen müssen) oder den Raum entsprechend zu präparieren (die zahlreichen Stühle und Tische machen es mühselig, sich hin und her zu bewegen).

 

Glückslos + Mindmap

Fakultät: EIM

Veranstaltungstyp: Übung

TN-Zahl: 6

TN-Zusammensetzung: M.A. inkl. Austauschstudenten

Raumsituation: großer Seminarraum

benötigte Materialien:
– Zettel /Post-Its mit Begriffen
– Tafel/Bord/Flip-Chart
– Tesa/Magnet/Heftzwecken

Phase der Lehrveranstaltung: Arbeitsphase, Wiederholung

Kurzbeschreibung der Methode: Jeder Student zieht eine bestimmte Anzahl an Begriffen und bekommt etwas Zeit, um in Stillarbeit Informationen zum gegebenen Begriff zu sammeln (Google, Vorlesungsfolien o.ä.).
Anschließend wird das Thema bzw. der Überbegriff für alle Begriffe groß als Start für eine Mind Map an die Tafel geschrieben. Jeder Student muss nun seine Begriffe präsentieren, die gesammelten Informationen kurz verbal zusammenfassen und in die Mind Map einpflegen. Die anderen Studenten können jeweils weitere Informationen hinzu tragen.

Lehr-/Lernziel: Studenten sollen den Inhalt wiederholen, verinnerlichen und einordnen können.
Die Gruppe soll ins Gespräch kommen und gemeinsam herausfinden welche Informationen von Bedeutung sind und wie die Begriffe zusammenhängen.

Tipps: Durch geschickte Wahl der Begriffe kann die Erstellung der Mind Map und das dazugehörige Gespräch geleitet werden.

Reaktion der Studierenden: Sehr gut. Am Anfang schienen sie noch etwas befangen, aber dann haben sie sich angeregt über den Inhalt ausgetauscht und Fragen gestellt.

Box of Chocolate

Fakultät: KW

Veranstaltungstyp: Seminar

TN-Zahl: ca. 42

TN-Zusammensetzung: Bachelor of Education, befinden sich größtenteils am Anfang des Studium

Raumsituation: zu kleiner Raum, leider ohne Fenster

benötigte Materialien: Pralinenschachtel, kleine Kärtchen mit Schlagworten, zwei Stühle, evtl. Tafel und Karten

Phase der Lehrveranstaltung: Reflektionsphase oder Arbeitsphase zur freiwilligen Wiederholung für die Prüfung

Kurzbeschreibung der Methode: „Life is like a box of chocolates – you never know what you get…“ Das ist der berühmte Satz, den Forrest Gump in der berühmten Bushaltestellenszene des gleichnamigen Films sagt. Angelehnt an diese Szene wird Forrest Gump von einer/m Studierenden übernommen, der/die eine Praline (Kärtchen mit einem Oberthema) zieht und diese frei assoziierend beschreibt. Dazu kommt ein/e weitere/r Student/in, die dieses Thema auf freiwilliger Basis mit besprechen kann. Sobald die Studierenden nicht mehr weiter wissen, kann der imaginäre Bus kommen und das Oberthema ist abgeschlossen. Weiterhin dürfen auch Besucher zur Bushaltestelle kommen und Ideen mit einbringen.
Diese Methode ist einerseits als Reflektion über den eigenen Kenntnisstand aus Sicht der Studierenden gedacht, andererseits erfährt der /die Dozent/in, was bei den Studierenden von den besprochenen Inhalten hängen geblieben ist. Man könnte diese Methode auch als Diskussionsforum nutzen.

Durchführung der Methode: Zwei Studierende sitzen auf zwei Stühlen, die die Buhaltestelle simulieren sollen. Sie sind zur Klasse gewandt und haben sich vorher freiwillig zur Teilnahme gemeldet. Die Rolle als Forrest Gump und als Wartende/r wird festgelegt. Der/die Dozent/in gibt die box of chocolate an Forrest Gump, der/die  daraufhin ein Kärtchen mit einem Schlagwort zieht. Nun können die beiden Hauptakteure miteinander über das Thema frei assoziierend sprechen/diskutieren. Weitere Besucher dürfen zu den beiden Hauptakteuren zustoßen, ihren Beitrag leisten und auch wieder gehen. Sofern die Hauptakteure nichts Weiteres mehr beizutragen haben, lassen sie den imaginären Bus kommen und beenden somit die Situation. Das Plenum ist unterdessen angehalten, Stichworte auf Karten festzuhalten, die nachher an der Tafel gesammelt und besprochen werden können.

Die Situation kann beliebig oft wiederholt werden.

Lehr-/Lernziel: Die Studierenden sollen über ihr eigenes Wissen reflektieren und ihre Wissenslücken erkennen. Der Dozent/die Dozentin kann nach der Übung auf eventuelle Lücken eingehen.

Tipps: Es ist wichtig, hier keinen Druck aufzubauen und die Studierenden selbst entscheiden zu lassen, ob sie als Hauptakteure teilnehmen möchten oder nicht. Sollte die Methode als Prüfungsvorbereitung angewandt werden, sollten die Studierenden vorher gebeten werden, sich die Themen (die sich in der Pralinenschachtel befinden) noch einmal anzusehen. Um die Methode einzuführen, ist es zur Visualisierung hilfreich ein Bild von der Szene aus dem Film Forrest Gump an die Wand zu projizieren. Die Rolle des Dozenten/der Dozentin sollte im Vorhinein klar bestimmt sein – wenn der Dozent/die Dozentin nur passiv ist, sollte das kommuniziert werden. Sonst wird die Lehrperson häufig bei Fragen adressiert.

Die Freiwilligkeit der Methode kann bedingen, dass sich keine Studierenden für die Hauptrollen finden lassen. Der Dozent/die Dozentin kann die Besprechung der Themen nicht in der Situation leiten; sollten also falsche Beiträge kommen, müssen diese nach der Situation besprochen werden. Es kann nicht sichergestellt werden, dass alle Themen wirklich besprochen werden.

Reaktion der Studierenden: Im Großen sehr positiv, weil die Freiwilligkeit gegeben war und die Studierenden sehen konnten, welche Themenbereiche sie sich noch einmal näher anschauen sollten.

 

Wikis als eine Form der Prüfungsvorbereitung

Veranstaltungstyp: Seminar

Teilnehmeranzahl: 97

Teilnehmerzusammensetzung:  M.A. (WiWi, IBS)

Raumsituation: SP  2, großer Seminarraum, ausreichend Platz, Tafel, Beamer

Name der Methode: Wikis als eine Form der Prüfungsleistung

Materialien: Computer, Internetzugang, Kurs in koaLA oder Moodle

Phase der Lehrveranstaltung: Arbeitsphase

Kurzbeschreibung der Methode: Im Rahmen des Teilmoduls wurde den Studierenden ein für sie neues Format des Seminars angeboten: Die Kombination der klassischen Lernmethode mit angewandten eLearning-Elementen: Die Seminarteilnehmer hatten als Prüfungsleistung verschiedene Fallstudien in Kleingruppen zu bearbeiten und ihre Ausarbeitungen sowie Lösungskonzepte in Wiki darzustellen.

Durchführung der Methode: Den Studierenden standen folgende Funktionen des LMS „koaLA“ zur Verfügung (alternativ ginge auch Moodle):

  • Wikis, die für die Erarbeitung der Fallstudien für die Gruppen erstellt wurden
  • Ein Blog, sowie zwei Foren (ein Forum zu den Kursinhalten sowie ein Forum zu technischen Fragen und Problemen)
  • Ferner wurden den Studenten die durch die Universitätsbibliothek angebotenen elektronischen Pendants der Semesterapperate sowie die Folien der Vorlesungen zur Verfügung gestellt.

Lehr-/Lernziel: Die durch die Seminarteilnehmer erstellten Wikis dienten als die Prüfungsleistung. Ein Blog sowie Foren sollten u.a. zur Verbesserung der Kommunikation zwischen Studierenden dienen.

Empfehlungen an KollegInnen: 

Die Vorbereitung vor dem Semesterbeginn: Erstellung von Arbeitsbereiche für die Gruppen in koaLA, von relevanten Informationen, wie etwa „Wie arbeitet man mit Wiki“, „Was ist bei der Arbeit mit Wiki zu beachten“, „Hinweise zur Dokumentation der Gruppenausarbeitungen im Wiki“, etc.
Da einige Studenten zuvor noch nicht eine ähnliche Prüfungsleistung hatten, ist es auch wichtig, vor dem Beginn des Seminars u.a. genau festzustellen, „Wie die Wiki-Einträge zu bewerten sind“, „Wie viel geschrieben werden soll“, „Wie viel man im Rahmen eines Wiki-Eintrags zitieren kann“, usw.
– Die ausgewählten E-Learning-Elemente, hier vor allem Foren, sollen vorher ganz genau aus der didaktischen Perspektive betrachtet werden: u.a. „Was ist der Zweck“, „Welche Informationen könnten dadurch vermittelt werden“, „Wäre es relevant sowie für die Studierenden nützlich“, „Wie kann man den Prozess der Kommunikation stimulieren sowie effizienter organisieren“ etc.
– Die mögliche Anwendung eines ’systematischen Feedbacks‘.

Reaktion der Studierenden: Nach dem Ende des Seminars wurde eine Umfrage unter den Teilnehmern des Teilmoduls durchgeführt. Gemäß dieser Umfrage lässt sich feststellen, dass die gesamte Lernmethode den Seminarteilnehmern sehr gut gefallen hat, vor allem „Gruppenarbeit“ sowie „Selbstständigkeit“ und „Freiraum“.