Archiv der Kategorie: GRAFIK

TRANSFORMATIONEN – VOM DIGITALEN BILD ZUM DRUCK

Sinem Tasdemir: o.T., Holzschnitt, 90 x 42 cm

Lina Kaliske: o.T., Siebdruck, 84,1 x 59,4 cm

Mailynn Götz: o.T., Holzschnitt, 90 x 42 cm

Niklas Teich: Alpha, Linoldruck, 72 x 52 cm

Nina Wolf: o.T., Linoldruck, 72 x 52 cm

Die Motivsuche beginnt fotografisch. Digitale Bearbeitungsprozesse und zeichnerische Umsetzungen führen während des Arbeitsprozesses immer weiter weg vom ursprünglichen Motiv und Gegenstand. Das so entstandene Formrepertoire dient schließlich als Ausgangsmaterial für grafische Serien. Durch experimentelle Druckverfahren werden zusätzliche Transformationsprozesse angestoßen.

Lehrende: Eva Weinert

KUNSTPRAKTISCHE BACHELORARBEIT VON LENA KELLER

<< явлада >> Persönliche Erinnerungen einer Spätaussiedlerin aus Kasachstan – Eine künstlerische Identitätsfindung

In der Kunst ist die Selbstdarstellung von Künstler*innen ein oft benutztes Thema um aus individuellen Gründen mit den Rezipient*innen einen Austausch einzugehen. Nicht nur der Dialog zwischen Künstler*innen und Rezipient*innen kann einen fruchtbaren Austausch auslösen, sondern die künstlerische Arbeit an sich kann für die schaffende Person hilfreich sein. Sei es zum Beispiel um verlorene Erinnerungen hervorzurufen, eine Beichte abzulegen oder um Gleichgesinnte zu finden und sich somit weniger alleine auf der Welt zu fühlen. Schon immer beschäftigen sich Kunstschaffende mit der eigenen Person, dabei sind autobiografische Arbeiten ein oft genutztes Medium. 

In dieser Arbeit beschäftigte sich Lena Keller mit den verlorenen Erinnerung der eigenen Kindheit, die geprägt ist von zwei Kulturen. Durch die Arbeit erfolgte eine persönliche Spurensuche nach Lückenfüllern für eine eigene Ordnung des frühen Leben. Nicht nur Erinnerungen spielen eine große Rolle, sondern auch die Frage nach kulturellen Merkmalen, die Erinnerungen hervorrufen können. Bei der Erstellung der Arbeit stellte Lena Keller sich die Frage, inwieweit es möglich ist, in einem künstlerischen Prozess, durch persönliche Erinnerungen, der eigenen kindlichen Identität nahe zu kommen. 

In der praktischen Arbeit я влада sind neben Fotografien und Collagen, auch Zeichnungen und Schriftstücke zu finden, die diverse Fragmente der persönlichen Kindheit aufzeigen. Für Kellers Verständnis ist Kultur durch meist kollektive Erinnerungen und Ereignisse geprägt. Aber was passiert auf der persönlichen Ebene? Was passiert, wenn ein Individuum einzelne Fragmente aufnimmt, diese wie Puzzleteile zusammensetzt und ein eigenes Bild erschaffen möchte?

MALEREI vs. SIEBDRUCK / SIEBDRUCK vs. MALEREI

Ricarda Bette: o.T., 2022, Siebdruck, Malerei, Acrylfarben, 72 x 51 cm

Silke Lamers: ohne Titel, 2022, Sprühfarbe, Acylfarbe und Siebdruck, 59,7 x 42 cm

Jessica Helfrich: o.T., 2022, Sprühfarbe, Acryl und Siebdruck auf Papier, 50 x 70 cm

Adele Kleim: o.T., 2022, Acylfarbe und Siebdruck auf Papier, 84 x 60 cm

Sabrina Kleine: o.T., 2022, Acryl, Sprühfarben und Siebdruck auf Papier, 65 x 50 cm

Die Technik des Siebdrucks und die Malerei führen seit mindestens 70 Jahren eine anhaltende Liaison. Seit Andy Warhol in den frühen 1960er Jahren anfing Motive aus Kinoheften, Zeitschriften, Magazinen oder der Werbung als Material für seine Bilder zu verwenden, ist die Verbindung dieser beiden Techniken als Bestandteil der bildenden Kunst akzeptiert. Die serielle Wiederholung von weit verbreiteten, vertrauten Motiven sind Ausgangspunkt für Warhols Bilder. Von diesen Motiven ließ er Siebvorlagen herstellen, die er dann seriell wiederholte „Ich liebe es, das Gleiche immer und immer wieder zu tun“. Ein typischer Werktitel jener Zeit lautet Thirty Are Better Than One: Eine Postkarte der Mona Lisa wurde dreißigmal auf der Leinwand vervielfältigt und war daher besser als nur eine – das Original zählt weniger als die quantitative Vervielfältigung.
Christopher Wool hingegen benutzt den Siebdruck um Bilder seines Frühwerks auf Leinwand zu drucken. Dieser Ausgangspunkt für neue Bilder wird mit wilden Linien per Farbpistole und schwarzer Farbe über die Drucke gesprüht und danach teilweise wieder ausgewischt. Dabei wird die Grobrasterung als nicht zu übersehendes Grundmuster miteinbezogen. Als „Übermalung, Auslöschung, Überlagerung von nicht aufeinanderpassenden Schichten malerischen Niederschlags“ beschreibt Joao Fernandes, Direktor des Museu Serralves in Porto die Technik Wools. Christopher Wool untersucht damit Prozess und Eigenschaften von Malerei. Indem er physische und kompositorische Mittel zunehmend reduziert und mit unterschiedlichen Mal- als auch Reproduktionstechniken experimentiert, erweitert er kontinuierlich den Begriff dieses Mediums. In dem Blockseminar werden wir an der Verbindung von Malerei und Siebdruck arbeiten. Siebdruckvorlagen herstellen, drucken, mit Malerei erweitern und falls notwendig wieder überdrucken.

Lehrender: Prof. Max Schulze