KUNSTPRAKTISCHE BACHELORARBEIT VON LENA KELLER

<< явлада >> Persönliche Erinnerungen einer Spätaussiedlerin aus Kasachstan – Eine künstlerische Identitätsfindung

In der Kunst ist die Selbstdarstellung von Künstler*innen ein oft benutztes Thema um aus individuellen Gründen mit den Rezipient*innen einen Austausch einzugehen. Nicht nur der Dialog zwischen Künstler*innen und Rezipient*innen kann einen fruchtbaren Austausch auslösen, sondern die künstlerische Arbeit an sich kann für die schaffende Person hilfreich sein. Sei es zum Beispiel um verlorene Erinnerungen hervorzurufen, eine Beichte abzulegen oder um Gleichgesinnte zu finden und sich somit weniger alleine auf der Welt zu fühlen. Schon immer beschäftigen sich Kunstschaffende mit der eigenen Person, dabei sind autobiografische Arbeiten ein oft genutztes Medium. 

In dieser Arbeit beschäftigte sich Lena Keller mit den verlorenen Erinnerung der eigenen Kindheit, die geprägt ist von zwei Kulturen. Durch die Arbeit erfolgte eine persönliche Spurensuche nach Lückenfüllern für eine eigene Ordnung des frühen Leben. Nicht nur Erinnerungen spielen eine große Rolle, sondern auch die Frage nach kulturellen Merkmalen, die Erinnerungen hervorrufen können. Bei der Erstellung der Arbeit stellte Lena Keller sich die Frage, inwieweit es möglich ist, in einem künstlerischen Prozess, durch persönliche Erinnerungen, der eigenen kindlichen Identität nahe zu kommen. 

In der praktischen Arbeit я влада sind neben Fotografien und Collagen, auch Zeichnungen und Schriftstücke zu finden, die diverse Fragmente der persönlichen Kindheit aufzeigen. Für Kellers Verständnis ist Kultur durch meist kollektive Erinnerungen und Ereignisse geprägt. Aber was passiert auf der persönlichen Ebene? Was passiert, wenn ein Individuum einzelne Fragmente aufnimmt, diese wie Puzzleteile zusammensetzt und ein eigenes Bild erschaffen möchte?