KUNSTPRAKTISCHE BACHELORARBEIT VON QUANG TRAN

Enter the Qu-Tran (36 Chambers). Vernebelte Erinnerungen, Symbole, Vergangenheit. Der Versuch einer malerischen Rekonstruktion

Quang Tran: Purple Haze. Acryl und Sprühfarben auf Leinwand, 100 x 80 cm

Quang Tran: Feather. Acryl und Sprühfarbe auf Leinwand, 50 x 70 cm

Quang Tran: Lithium. Acryl und Ölkreide auf Leinwand, 60 x 70 cm

Quang Tran: Ohmygodiloveyoupleasedontleaveme, Acryl auf Leinwand, 40 x 50 cm

Quang Tran: Unknown Pleasures, Acryl und Ölkreide auf Leinwand, 130 x 100 cm

Quang Tran: Wu-Tang Clan Ain’t Nuthing Ta F‘ Wit, Acryl auf Leinwand, 60 x 80 cm

In den Bildern, die im Rahmen der Bachelorarbeit Enter the Qu-Tran (36 Chambers) entstanden sind, betreibt Quang Tran einen malerischen Rekonstruktionsversuch einer zeitlich definierten Phase der Jugend. Ziel der Arbeit ist es, die verrauchte Umgebung, die durch den Rausch getrübte Wahrnehmung, die undurchsichtige und ungreifbare Emotionslage und Existenz und schließlich die vernebelten Erinnerungen an diese Zeit einzufangen und zu rekonstruieren.

Wu-Tang Clans Enter the Wu-Tang (36 Chambers) ist für das Musikgenre Hip-Hop ein äußerst einflussreiches Werk, das durch seine unmittelbare und rohe Akustik, seinen direkten, ranzigen und weder verschönenden noch übertreibenden lyrischen Inhalt einen staken Einfluss auf Quang Tran hat. Er ist zwar weder in den Sozialbausiedlungen in Staten Island, New York, aufgewachsen, noch stand er mit struktureller Diskriminierung gegen afroamerikanische Menschen in Verbindung. Er befand sich auch nicht in einer prekären Lebenssituation, in der er sich der Kriminalität hätte hingeben können. Doch sind es die Ehrlichkeit und Direktheit ihrer Lyrik, die für ihn beim Anhören ein spezifisches Bild malten, dass sich zwar nicht eindeutig nachvollziehen lässt, aber genug explizite als auch abstrahierte Informationen hergibt, um der Zuhörer*in die Lebensrealität der Mitglieder des Wu-Tang Clans auch auf emotionaler Ebene zu geben. Es werden keine Gewalttaten und Drogenkriminalität glorifiziert, obgleich Gewalt und Drogen sehr wohl Teil ihres Alltags waren und somit auch Teil der Bilder in ihrer Lyrik sind. In diesem Aspekt der persönlichen und teilweise intimen Darstellung einer Lebensrealität ähnelt sich das Vorhaben dieser Bachelorarbeit dem Konzept des Albums, weswegen die Anlehnung an den Albumtitel einen tiefergehenden Wert hat, als es das platte Wortspiel zunächst vermuten lässt.