Archiv der Kategorie: GRAFIK

Molino 2025 – En la sobremesa

Marcella Abdalla, Lina Kaliske, Maite Lea Reuter, Luca Tom Scholz, Sofia Thalmann

Sofia Thalmann, Marcella Abdalla, Luca Scholz

Sofia Thalmann

Lina Kaliske, Luca Scholz, Marcella Abdalla, Maite Lea Reuter, Sofia Thalmann

Marcella Abdalla

Maite Lea Reuter

Lina Kaliske, Luca Scholz, Marcella Abdalla, Maite Lea Reuter, Sofia Thalmann

[ˌsoβɾeˈmesa] Substantiv, feminin (la) Die Momente nach einer gemeinsamen Mahlzeit, in denen das Beisammensein nicht endet,sondern sich verdichtet. Ein Zustand zwischen Sättigung und Austausch, Alltag und Intimität– wenn sich Gespräche entfalten, Gedanken zirkulieren und Gemeinschaft entsteht. Einstilles Manifest für das, was geschieht, wenn Menschen wirklich beieinander sind.

Dieses tief verankerte Ritual spanischer Alltagskultur bildet den thematischen Ausgangspunkt der Ausstellung. Es werden Werke präsentiert, die während eines Aufenthalts der Künstler*innen im Rahmen des Molino-Winkler-Stipendiums der Universität Paderborn im Sommer 2024 entstanden sind. Zwei Monate lang lebten und arbeiteten sie in der Molino, einer alten Wassermühle in den andalusischen Bergen, nahe des Dorfes Árchez. Eingebettet zwischen sanften Hügelketten, gewundenen Straßen, weißen Häusern und dichten Olivenhainen, wurde die Mühle zu einem Ort des Rückzugs, der Entschleunigung und des künstlerischen Austauschs. Der Ortswechsel, geografisch wie kulturell, wirkte dabei als produktiver Störmoment im gewohnten Denken und Schaffen. Es entstand ein temporärer Mikrokosmos und geteilter Lebensraum zugleich. 

Die Ausstellung versteht die Sobremesa nicht nur als sprachliches Bild, sondern als ästhetisches Prinzip. Viele der gezeigten Arbeiten sind in kollaborativen Formaten entstanden und reflektieren Aspekte gemeinschaftlicher Produktion, kollektiven Denkens und ortsspezifischer Erfahrung. Installationen, Grafiken, Malereien, textile Objekte sowie fotografische und intermediale Arbeiten verhandeln Themen wie Gemeinschaft, Erinnerung, Raum und Atmosphäre. Das Klima, die Topografie und kulturelle Vielschichtigkeit Andalusiens sind dabei auf subtile Weise in die Werke eingeschrieben. Der Ort ist nicht nur Kulisse, sondern Resonanzraum künstlerischer wie sozialer Erfahung. 

En la Sobremesa ist eine Einladung zur Teilhabe. Eine Haltung, die kollektives Arbeiten als wertvolle Praxis begreift. Die Ausstellung zeigt nicht nur Ergebnisse, sondern auch Spuren eines gemeinsamen Prozesses. Sie ist ein Nachklang – wie ein Gespräch, das nach dem Essen weitergeht.

Sofia Thalmann

Luca Scholz

Lina Kaliske, Sofia Thalmann

SILO AUSSTELLUNG 2025

Mila Heierhoff, Sophia Isaak, Henrike Pohle, Carlotta Rodewald, Madeline Schütze

Daria Büttner, Daria Fomina, Cerrin Hülsiggensen, Vera Kiene, Nicky Kippes, Hauke Kottisch, Celine Laribi, Charlotte Oberhoff, Marie Relecker, Yaara Räder, Luke Schlagregen, Lea Schmücker, Wiebke Siekmann, Nele Take, Selin Nur Üstün, Ina Weinbrich, Hella Westers, Katrin Sofie Vaal,

Julia Farbaniec:

Valentina Angilico, Mandy Berg, Hans Brügger, Adna Camo, Madelaine Dunschen, Vasiliki Georgiadou, Maximilian Giefers, Sophie Günther, Nicky Kippes, Nina Kuhle, Yasmin Kutschera, Oksana Kuitkowski, Erdona Milkurti, Henrike Pohle, Alicia Scheitz, Aysel Yildiz,

Lisa Rempe, Emma Richter

Marcella Abdalla, Xenia Pericie

Auch in diesem Jahr präsentieren die Studierenden der Fächer Kunst und Textil in den Räumen des Silos ihre Arbeiten, die im vergangenen Studienjahr entstanden sind. Zu sehen ist ein breites Spektrum an Arbeiten aus den unterschiedlichen Bereichen wie Malerei, Grafik, Bildhauerei, Fotografie, kuratorische Praxis, Installation, Textildesign und – gestaltung und Performance. Für Besucher:innen ebenso wie für Studieninteressierte entsteht somit ein umfangreiches Bild von künstlerischen und gestalterischen Entwicklungsprozessen.

Eine thematische Verbindung über Gattungsgrenzen hinweg stellt die Auseinandersetzung mit der Rolle von Wasser – als Motiv, als Medium oder in seinen verschiedenen Aggregatzuständen – dar.  Dabei werden aktuelle gesellschaftliche Fragestellungen sowohl in der malerischen als auch der bildhauerischen Arbeit in den Blick genommen: Wasser als Grundlage allen Lebens und als Bedrohung für Leib und Leben angesichts von Extremwettereignissen bedingt durch den Klimawandel. Ein Dreh- und Angelpunkt sowohl in der künstlerischen Arbeit als auch in der wissenschaftlichen Reflexion ist das Fragen nach der Relation zwischen neuen und traditionellen Ausdrucksformen. In der Druckgrafik wird deutlich, dass traditionelle Techniken wie der Holzschnitt und die Kaltnadelradierung auch in der zeitgenössischen Kunst noch eine wichtige Rolle spielen, dass aber auch neue künstlerische Praktiken wie das „Sticker bombing“ hinzutreten. Der Siebdruck wird als Medium zur Gestaltung von Aufklebern genutzt, mit denen Botschaften schnell und überall verbreitet werden können.

Im Bereich Textilgestaltung zeigen die Studierenden in einer selbst konzipierten Präsentation einen vielfältigen Querschnitt kreativer Ansätze – von textilen Experimenten bis hin zu interdisziplinären Projekten. Die Ausstellung gibt auch dieses Mal wieder einen faszinierenden Einblick in die unterschiedlichen Seminare und Semester der letzten Jahre, welcher die Bandbreite technischer, gestalterischer und theoretischer Auseinandersetzungen widerspiegelt. Dazu zählen auch Beiträge aus kulturwissenschaftlichen Seminaren, darunter Podcasts, die Verbindungen zwischen popkulturellen Phänomenen in Musik und Mode analysieren. Eine Installation im Treppenhaus reflektiert das Problem des Raumes, den dreidimensionale Arbeiten für Ihre Entfaltung benötigen, den sie gestalten und neu definieren.

Reiz der porösen Fläche – mehrfarbiger Holzschnitt in der Technik des verlorenen Schnittes

Aysel Yildiz: Die Nostalgie des Sonnenaufgangs, Linoldruck auf Papier, 45 x 64 cm

Oksana Kuitkowski: Deconstructed Minnie, Linoldruck auf Papier, 64 x 45 cm

Entdecke die Kunst des mehrfarbigen Holzschnitts in der Technik des verlorenen Schnittes. Zu Beginn des Seminars steht die Erstellung eines materialgerechten Entwurfs, der die Grundlage für deinen mehrfarbigen Holzdruck bildet. Durch schrittweises Schneiden und Drucken entsteht ein druckgrafisches Werk, bei dem jede Farbschicht präzise aufeinander abgestimmt wird. Dieses Seminar bietet dir die Möglichkeit, deine Bildideen in ein druckgrafisches Werk zu überführen, das durch spezifische Qualitäten des Mediums über eine besondere Farbwirkung verfügt.

Lehrender: Julian Kirchner

Henrike Pohle: o.T., Linoldruck auf Papier, 64 x 45 cm

Yasmin Kutschera: Ohngesicht, Linoldruck auf Papier, 64 x 45 cm

Maja Mendelin: o.T., Linoldruck auf Papier, 45 x 64 cm

MOLINO 2024 – LA GRAN TRACA FINAL

Cathrin Spönemann, Isabel Fortmeier, Melissa Thiehoff, Sarah Uffenbrink, Pauline Keßler

Cathrin Spönemann: El llamado de la mantana, Fotografie, Acryl auf Baumwolle

Melissa Jasmin Thiehoff: Trash I-III, Aquarell und Linoldruck auf Papier; ohne Titel: Plastik und Nylonfaden

Pauline Keßler: T(F)ischgedeck, Installation, Linoldruck auf Stoff, Acryl und Ölpastellkreide auf Papier, Fotografie, Gedicht

Sarah Uffenbrink: Ameisenkopf aus der Serie „Ameisenepisode“, Acryl auf Pappe, Papier & Mehl-Wassergemisch, 34 x 32 x 18 cm

Cathrin Spönemann: Muy frágil, Acryl auf Leinwand, Modeliermasse, 120 x 80 cm

Melissa Jasmin Thiehoff: La Feria de Málaga, Spray, Acryl, Ölpastelkreide auf Leinwand, 64 x 90 cm & 80 x 120 cm

Es ist ein Augusttag, 7 Uhr in der Frühe, die Sonne klettert gerade zu den Bergwipfeln hinauf, ein lautes Donnern schneidet durch die immer noch warme Morgenluft – la gran traca final. Sie kündigt die übliche Ruhe an…

Im Schoße der andalusischen Abgeschiedenheit, umgeben von Natur, mediterraner Kultur und Lebensart, bloß mit einander als Gesellschaft, konnten fünf Student*innen der Kunst und des Textilen zwei Monate lang aus den Möglichkeiten der Molino Winkler, einer alten Mühle am Rande eines winzigen Bergdorfs, schöpfen. Wie die Einheimischen ihr Fest, beenden sie diese Reise feierlich mit einem (künstlerischen) Knallwerk, welches die gesammelten Eindrücke und Einsichten der Zeit in einer Ausstellung präsentiert. Die Gruppenschau bietet methodische und inhaltliche Variation: Malerei, Fotografie, Plastik, Textil, Video u. a. werden im Raum für Kunst gezeigt. Das Publikum ist dazu eingeladen, selbst zu erkunden, was sich hinter Schall und Rauch verbirgt.

Zum 31. Mal jährte sich im Sommer 2024 das Molino-Winkler-Stipendium, das in Würdigung der Lehrtätigkeit des Malers Professor Woldemar Winkler vergeben wird. Im Rahmen einer Förderung der Universität Paderborn, unterstützt durch die Familie Winkler-Mey, bringt das Stipendium eine kleine Schar von Studierenden der Fächer Kunst und Textil in die von Woldemar Winkler (1902-2004) zum Landsitz und Atelier ausgebaute alte Wassermühle im andalusischen Binnenland. In der Abgeschiedenheit bietet die Molino Winkler Möglichkeiten zur freien künstlerischen Entfaltung, die auch die diesjährigen Stipendiatinnen, Cathrin Spönemann, Isabel Fortmeier, Melissa Thiehoff, Sarah Uffenbrink und Pauline Keßler, intensiv genutzt haben. Die Ausstellung fand vom 24.5.-9.6.2024 im Raum für Kunst in Paderborn statt.

INTERMEZZO#6: HOLZSCHNITTE

Julia Emmler, Lea Schmücker, Amelie Klepp, Greta Vornweg, Nika Diemel

Amelie Klepp, Greta Vornweg, Elena Segref

Amelie Klepp, Greta Vornweg

Lea Schmücker, Nika Diemel

Hannah Otte, Leonard Brückner

Die Hochdrucke der Studenten der Kunstpraxis (Druckgrafik) an der Universität Paderborn unter der Leitung von Eva Weinert treffen in der Ausstellungsreihe Intermezzo#6 auf die Holzschnitte der städtischen Kunstsammlung der 1970er bis frühen 2000er Jahre. Neben Arbeiten von den zeitgenössischen Künstlerinnen Willem Grimm, Richard Haizmann und Hannah Höch, werden auch Druckgrafiken der Paderborner Künstler Ingrid Moll Horstmann, Hans Christian Rüngeler und Gerhard Staufenbiel zu sehen sein.

Die Arbeiten der Kunststudent*innen sind im Laufe der letzten Semester entstanden und bearbeiteten spannende Fragestellungen wie »Was ist deine Botschaft angesichts einer Welt im Umbruch?« oder »Wer bin ich? Was macht mich aus? Wie werde ich wahrgenommen? Wie fühle ich mich? Welche Seite von mir will ich zeigen? Was verberge ich?« und »Ich habe etwas im Kopf, das in etwa so aussieht“« Dabei wurden verschiedene Drucktechniken erprobt und angewandt. Ein Semester Ziel war die eigenständige Bildvorstellung und der intensive Ausdruck einer abwechslungsreichen, spannungsvollen druckgrafischen Serie.

Ausstellungsdauer:

8.3.-30.6.2024

 
Museum Schloss Neuhaus
Im Schloßpark 9
33104 Paderborn-Schloß Neuhaus
https://www.paderborn.de/microsite/kunstmuseum_im_marstall/index.php

SILO AUSSTELLUNG 2024

Alica Axmann: Wellenanatomie, Modelliermasse um Spiegel mit Acryl, 25 x 30 cm; Carina Schmidt: o.T., Teppich auf Styropor, 25 x 25 cm; Kaya Henze: People Watching, Acryl auf Leinwand, 50 x 50 cm; Alina Jakobi: Die Grenze des menschlichen Wissens, Acryl auf Leinwand, 80 x 100 cm; Julia Klewiando: Cut, Leinen auf Keilramen, 50 x 70 cm; Erdona Milkurti: Feuerfaden, Acryl und Feuer auf Leinwand, 100 x 150 cm; Imke Ruhrmann: o.T., Aquarell auf Schaumstoff, 50 x 70 cm; Ina Weinbrich: o.T., Strukturpaste, Acryl auf Leinwand, 70 x 100; Leah Schnitzler: Wir sind ein Volk (?), Acryl auf Leinwand, 100 x 70 cm

Miriam Weber: The Irony, Acryl auf Leinwand, 50 x 40 cm

Sophia Elisabeth Brandt: o.T., Acryl und Modelliermasse auf Pizzakarton, 28 x 28 cm; Julius Karabas: o.T., Ton und Gips, 30 x 20 cm

Nico Heger: o.T., Acryl auf Leinwand, 150 x 100 cm; Nejla Bejric: Zolli, Acryl auf Leinwand, 70 x 50 cm; Evelyn Neufeld: o.T., Acryl und Filzstift auf Leinwand, 60 x 80 cm

Johanna Stücker: o.T., Acryl auf Leinwand, 80 x 100 cm; Fabienne Kahr: o.T., Acryl auf Leinwand, 42 x x56,5 cm; Fabian Albers: o.T., Acryl auf Leinwand, 70 x 50 cm; Laura Bichler: o.T., Acryl auf Leinwand und Pappe; 50 x 70 cm und 42 x 59 cm; Sarah Kalbers: o.T., Acryl auf Leinwand, 50 x 40 cm; Maya Martynova: Fremdkörper, Acryl auf Karton, 60 x 40 cm; Birte Fahrig: Ausbaden, Aquarell auf Papier, 42 x 59 cm; Anita Schäfers: The Joy Of Being Alone; Acryl auf Pappe, 70 x 40 cm; Katrin Meyer: o.T., Acryl auf Leinwand, 50 x 50 cm; Lena Sudahl: Badewannenmord?, Acryl auf Papier, 42 x 59 cm; Mareen Kloppenburg: Good Morning, Acryl auf Leinwand, 100 x 80 cm; Sophie Biermann: o.T., Acryl auf Leinwand, 50 x 70 cm; Lea Blömeke: Unterwasser, Acryl auf Leinwand, 50 x 70 cm

Lina Kaliske: o.T., Holzschnitt, 59 x 84 cm; Konstanze Eisenach: Die Farben zwischen Schwarz und Weiß, Linoldruck, 20 x 30 cm; Dilara Gebeş: o.T., Holzschnitt, 72 x 52 cm; Celine Laribi: Die Gedankenschlange, Holzschnitt, 72 x 52 cm; Hannah Otte: Nutze deinen Verstand, Linolschnitt, 46 x 64 cm; Julius Karabas: imPERFECTION, Linolschnitt, 72 x 52 cm; Pauline Keßler: o.T., Holzschnitt, 46 x 64 cm

Tiefdruckwerkstatt

Unten: Xenia Kirsch, Sarah Leifels, Laura Heck, Veronika Fomin, Konstanze Eisenach, Lucia Pham, Noami Rohden, Jonna Dietz, Joanna Schmidt. Oben: Emilia Frontzek, Yasmin Naemi El Sawaf, Nicky Kippes, Jonna Dietz, Marie Relecker.

Noami Rohden, Veronika Fomin, Lucia Pham, Sarah Leifels, Laura Heck, Xenia Kirsch, Louisa Lenzen.

Jessica Raabe, Marie Relecker, Enie Reitz, Kaya Henze, Alicia Scheitz, Maya Martinova, Jonna Dietz.

Anonym, Eleonore Tanaka, Mandy Berg, Erika Repalow, Maria Aras, Maurice Sam.

David Cela, Matilda Dertmann, Marlene Feldhaar, Adriana Ludwig, Maurice Sam, Greta Gerdes, Julius Karabas, Melina Hüther, Daniel Peters.

Maurice Sam, Laura Bichler, Katrin Sofie Vaal, Nida Gülec, Tim Petry.

Die Fächer Kunst und Textil öffnen ihre Werkstätten und Ateliers und zeigen vom 30.1. bis 4.2.2024 ein breites Spektrum aktueller studentischer Arbeiten und Projekte im Rahmen der Siloausstellung.

Die Verzahnung von künstlerischer Praxis und wissenschaftlicher Reflexion steht auch in diesem Jahr Im Fach Kunst im Zentrum und wird deutlich in den aktuellen Themen und Ausdrucksformen, mit denen sich die Studierenden im vergangenen Studienjahr befasst haben. Durch künstlerisches Mapping («Sich Verzeichnen»), Feldforschung und der Spaziergangswissenschaft haben sich die Kunststudierenden unter dem Titel „Paderborn liegt (nicht) am Meer“ wissenschaftlich und künstlerisch mit dem Motiv des Wassers auseinandergesetzt. In der Malerei widmete sich ein Seminar dem in der Kunst etablierten Thematik des Bades aus einer zeitgenössischen Perspektive. Die Überschneidungsbereiche von Kunst und Alltag wird auch in der Bildhauerei bearbeitet, wenn es um die Routinen des Alltages geht. „Jeden Tag das Gleiche…“ klingt nach Langeweile oder liegen darin doch Anknüpfungspunkte für künstlerische Transformationsprozesse? Die Ausstellung spiegelt auch wider, was über die Seminare hinaus das Kunststudium zu einer besonderen Erfahrung macht: Eine Exkursion nach New York ist in filmischen und fotografischen Arbeiten präsent. Eine Postkartenbox mit Eindrücken dieser intensiven Auseinandersetzungen mit einer der großen Kunstmetropolen ist entstanden und kann in der Ausstellung erworben werden. Im Performance-Projekt „Walking on Thin Ice“ war der öffentliche Raum in Paderborn für einen Tag die Bühne für temporäre Handlungen und künstlerische Interventionen, die in der Ausstellung als filmische Dokumentation zu sehen sind. Im Außenatelier neben dem Silo bringen Masterstudierende ihre individuellen Bildsprachen in einen Dialog in einer gemeinsamen raumgreifenden Installation. Künstlerisch zu arbeiten bedeutet immer auch, sich auszudrücken und eine Position zu beziehen. Mit der Frage: „Was ist deine Botschaft angesichts einer Welt im Umbruch?“ setzen sich die Kunststudierenden in den unterschiedlichsten Medien wie Grafik Malerei, Zeichnung, Skulptur, Installation, Fotografie, Video und Performance auseinander, loten Grenzen aus und setzen ihre individuellen Statements.

Textilstudierende zeigen im 4. Stock des Silos ihre selbst kuratierte Ausstellung. Schwerpunkte sind dieses Jahr neben Fotografien, (Mode)Zeichnungen und neuen Outfits Filme von Modenschauen: „CREATIVE COUTURE“ auf der creativa Messe Dortmund (Europas größte Messe für kreatives Gestalten) und „paderBORN 4 fashion“ auf der district living lifestyle Messe in Paderborn.

In der Silo-Ausstellung präsentieren Kunst- und Textilstudierende aller Studiengänge und Semester gemeinsam ihre Arbeiten. Für Besucher:innen ebenso wie für Studieninteressierte zeigt sich somit ein umfangreiches Bild von künstlerischen Entwicklungsprozessen, die offene und experimentelle Zugänge zu dem weiten Feld der Kunst in analogen und digitalen Medien umfasst. 

FARBE FORM UND KLARE KANTE – LINOLSCHNITT UND SIEBDRUCK

Julia Emmler: o.T., Linoldruck, 72 x 52 cm

Amairani Guevara: o.T., Linoldruck, 59,4 x 42 cm

Claire Roberts: o.T., Linoldruck, 49,8 x 72 cm

Jana Brylla, Die Welle, Linoldruck, 70 x 50 cm

Mette Nogens: o.T., Siebdruck, 30 x 40 cm

Lucia Burow Galisteo: o.T., Siebdruck, 52 x 72 cm

Starke Farben, großflächige klare Formen, harte Grenzen, breite Linien sind die Gestaltungs- und Ausdrucksmittel des Hochdrucks und Siebdrucks. Die Befreiung von Farbe und Form bietet unbegrenzte Freiheit. Das Spiel kann beginnen!

Lehrende: Eva Weinert

MEINE BOTSCHAFT – LINOLSCHNITT & SIEBDRUCK

Emma Baumann: It Will Make Sense Someday, Linoldruck, 52 x 72 cm

Vanessa Kahn: o.T., Linoldruck, 42 x 59,4 cm

Pauline Keßler: Burn Out, Holzdruck, 42 x 59 cm

Laura Heck: YHWH, Linoldruck, 42 x 59,4 cm

Hannah Otte: Nutze deinen Verstand, Linoldruck, 46 x 64 cm

Julius Karabas: imPERFECTION, Linoldruck, 21 x 14,9 cm

Erderwärmung, Klimawandel, Artensterben, Wasserknappheit, Flucht und Vertreibung, Krieg, Radikalisierung, Ausbeutung, Hunger, Kinderarmut, soziale Spannungen, Gewinnmaximierung, Fake News, Intransparenz, Mobbing, Diskriminierung, Missbrauch, Sexismus, Ausgrenzung, mangelnde Bildungschancen, steigende Mieten und Preise, Gleichgültigkeit …

Was ist deine Botschaft angesichts einer Welt im Umbruch? Setze mit den Mitteln des Hochdrucks und Siebdrucks dein klares unmissverständliches Statement.

Lehrende: Eva Weinert

SILOAUSSTELLUNG 2023

Lisa-Marie Vos: Eau de toilette, Acryl auf LW, 100 x 100 cm

Lisa-Marie Vos: Eau de toilette, Acryl auf LW, 100 x 100 cm; Anonym: o.T., Acryl auf LW, 30 x 20 cm; Indira Alija: o.T., Acryl auf LW, 60 x 50 cm, Aquarell auf Papier, 42 x 29,7 cm; Paula Pepping: o.T., Acryl auf Papier, 21 x 29,7 cm; Konstantin Fox: o.T., Acryl auf LW, 80 x 60 cm

Vanessa Zurek: o.T., 120 x 80 cm, Acryl auf Pappe; Ariane-Isabelle Götte: NFT-Affe, Acryl auf LW, 70 x 70 cm

Isabel Fortmeier, Lina Kaliske, Pauline Keßler, Ricarda Borgmann: Zwischen Ekstase und (Selbst)zerstörung, Video, 10:02 min

Enie Laura Reitz: o.T., Acryl auf LW, 60 x 50 cm

Paula Ottemeier: o.T., Linoldruck, 72 x 52 cm

Victoria Winterfeld: o.T., Acryl auf Leinwand, 200 x 100 cm

Irina Baryseva, Lara Bartsch, Anonym

Alyssa Bergstreiser: Ohne Titel. Keramik, 15 x 120 x 70 cm.

Ausstellungsdisplay der Ergebnisse aus dem Seminar ‚3D-Druck im Kontext kultischer Gegenstände‘ von Thomas Musehold.

Luca Scholz, Anonym, Melissa Thiehoff, Vanessa Zurek, Sophia Ruff, Floyd Quattelbaum

Sarah Köster, Anonym, Ina Hensel, Ariane Isabelle Götte

Unten: Jan Schumacher, Anke Hermneuwöhne, Milena Schuchmann, Anton Müller, Alissa Springensguth, Daria Fomina, Oben: Dilara Yilmaz, Marie Lampe, Niklas Teich, Helena Clemens, Emily Lüpken

Jan Schumacher: Ölteppich. Mixed Media Installation, ca. 150 x 450 x 30cm.

Der Studiengang Kunst an der Universität Paderborn zeichnet sich durch die enge Verknüpfung von Theorie und Praxis aus. Kennzeichnend sind interdisziplinäre Anschlüsse durch die künstlerische Praxis und künstlerische Kunstvermittlung, die kunstwissenschaftliche, medienästhetische und kunstpädagogische Fragen mitreflektieren. Künstlerisches Denken und Handeln, gattungsübergreifende und forschende Experimente, ortsspezifische Ausdrucksformen und Materialerprobungen gehören ebenso zur Ausbildung wie das Studium der Kunstgeschichte, die intensive Auseinandersetzung mit zeitgenössischen Tendenzen in der Bildenden Kunst und im aktuellen Ausstellungsbetrieb sowie die Verbindung der so gewonnenen Kenntnisse und Erfahrungen mit kunstpädagogischen und -didaktischen Konzepten und Umsetzungen. Das Lehrangebot wird zusätzlich durch institutionelle Kooperationen wie dem Kunstverein Paderborn erweitert, ferner durch Exkursionen ergänzt und insbesondere auch durch zeitspezifische Impulse aus Gastvorträgen durch Künstler/innen und Wissenschaftler/innen und den Silogesprächen bereichert

Als Ort der lebendigen Begegnung, des Zusammenwirkens und des kulturellen Austauschs, vor allem der künstlerischen Produktion und Reflexion präsentiert sich das Silo auf dem Campus der Universität mit dieser jährlichen Ausstellung auch als Plattform für die künstlerische Nachwuchsförderung.

Die Werkstätten und Ateliers des Silos sind auf vier Etagen geöffnet, um aktuelle Arbeiten von Studierenden aus unterschiedlichen Semesterjahrgängen sowie Projekte zu präsentieren.

DEKONSTRUKTION UND REORGANISATION – VON DER COLLAGE ZUM HOCHDRUCK

Emily Lüpken: o.T., Linoldruck, 72 x 49,8 cm

Ripandeep Kaur Thind: o.T., Linoldruck, 72 x 52 cm

Paula Ottemeier: o.T., Linoldruck, 72 x 52 cm

Lea Schmücker: Moonlight, Linoldruck, 72 x 42 cm

Alina Jakobi: Nazar göz, Linoldruck, 72 x 52 cm

 Sara Sayaka Schicht, Noch nicht fertig, Linoldruck, 59,4 x 42 cm 

Das Zerschneiden, Fragmentieren, Durchlöchern, Collagieren oder Überlagern in Schichten von vorgefundenem Bildmaterial sind Techniken, die als künstlerische Mittel eingesetzt werden, um Bildlösungen neu zu denken und zu finden. Die so erarbeiteten Bildkonzepte sollen in diesem Seminar als Ausgangspunkte für Holz- oder Linolschnitte genutzt werden.

Lehrende: Eva Weinert