Quang Tran: Leg dein Ohr auf die Schiene der Geschichte. Acryl auf Leinwand, 100 x 70 cm.
Hilal Mert
Monika Friedrich: Picture Taxi. Acryl auf Pizzakarton, 42 x 73 cm.
Marietta Mann: Der weibliche Fortpflanzungsapparat. Acryl auf Leinwand, 150 x 100 cm.
Die 18. Shell-Jugendstudie von 2019 trägt den Untertitel „Eine Generation meldet sich zu Wort“. Die junge Generation benennt wieder nachdrücklicher eigene Ansprüche, insbesondere hinsichtlich der Gestaltung der Zukunft der Gesellschaft und fordert vermehrt aktiv ein, dass bereits heute dafür, die aus ihrer Sicht erforderlichen Weichenstellungen vorgenommen werden. Als zukunftsrelevante Themen haben vor allem Umweltschutz und Klimawandel erheblich an Bedeutung gewonnen. Sie bilden Kristallisationspunkte sowohl für die Artikulation der Forderung nach Mitsprache als auch für die Handlungsaufforderung, die an die älteren Generationen gerichtet ist, insbesondere an die Politikerinnen und Politiker. Die letzten Jahre werden einerseits als eine Art bleierne Zeit, einem Neo-Biedermeier, in dem der Rückzug ins Private eine starke Rolle gespielt hat, beschrieben. Gleichzeitig finden aber viele politische wie soziale Erruptionen statt: Anti-Brexit-Kampagnen, Anti-Trump-Proteste, Fridays for Future, Anti-G20-Gipfel-Proteste, Black Lives Matter oder MeToo sind Themen, die auch die sogenannte Generation Z bewegen und wieder auf die Straße treiben. Dabei stellt sich die Frage, mit welchen Bildern dieser Protest geführt werden kann. Wie könnte ein bildnerischer Aufruf zur gesellschaftlichen Veränderung heute aussehen? Müssen es Plakate, Banner, Drucke, Aufkleber, digitale Aktionen sein oder könnte es auch ein gemaltes Bild auf Leinwand sein? Dabei geht es nicht um die Darstellung einer Utopie, sondern um Eure ganz aktuellen Interessen. Die Kunst kann hierbei Diskurse auf ihre ganz eigene Art bearbeiten und Denkanstöße liefern, Erfahrungen und Sinneswahrnehmungen mitgeben, die in der Lage sind, Themen freier zu denken, ganz andere Prozesse anzustoßen oder auch Themen ansprechen, für die es an anderer Stelle keine Öffentlichkeit gibt.
Lehrender: Max Schulze