Lukas Grieger: Stopped Motion. Acryl auf Karosserieteilen, 62 x 132 cm.
Ha My Truong: Virtuelle Realität. Acryl auf Papier.
Katja Böning : Kohle-Kerle. Acryl auf Holz, 60 x 100 cm.
Esra Sahin | Hier geht es zum Projekt: https://www.instagram.com/ichkommevonhier
Von Fotoapparaten bis VR prägen seit Jahrzehnten neue Technologien
unsere Sehen in der Welt. Mit der Erfindung der Fotografie musste die
Malerei neu gedacht werden. Mit der „Malmaschine“ von Rebecca Horn wurde
der Körper der Kunstschaffenden erweitert, mit der Airbrushpistole die
Farbe gesprüht und wie beim Drucken auf Leinwand (Wade Guyton) der
händische Duktus der Malerei entfernt. Mit der Erfindung von VR können
wir in den Raum „malen“. Es schifften im postdigitalen Zeitalter unsere
Möglichkeiten Kunst zu kreieren und Malerei zu verstehen. Hat nicht
schon längst die erste KI Bilder gemalt? Wie weit infiltrieren
technische Neuerungen unsere Bildwelten und was ist für uns heute
Malerei?
Unsere Sehgewohnheiten sind nicht mehr zu trennen von neuer
Technologie. Wir haben gelernt uns in einer Welt zurecht zu finden, in
der unsere teils digitale Umwelt nicht mehr ohne Technik zu bestreiten
ist. Wie malen wir jetzt? Geht es uns darum „die Logik digitaler
Technologien und die Ästhetik des digitalen Zeitalters in das Medium der
Malerei zu übertragen“ (Anika Meier, 2020 in der Kunstforum Bd. 268)?
In diesem Seminar wird der Fragestellung nachgegangen wie sich die
Technologie auf die zeitgenössische Malerei auswirken kann. Die eigene
künstlerische Praxis soll durch den bewussten Umgang mit zeitnahen
Bildthemen, technischen Mitteln, wie z.B. digitalen Arbeitsmethoden oder
einer technischen Armprothese (Sprühflasche) zum Malen erweitert
werden. Im künstlerischen Überarbeitungsprozess sollen eigene malerische
Zugänge geschaffen werden.
Lehrende: Carolin Israel