Zug um Zug – Eine malerische Auseinandersetzung mit Spiellandschaften
Winzul II, 21 x 14,8 cm, Aquarellstifte und Acrylmarker auf Papier
Sons of Faeriell, 30 x 24 cm, Acryl auf Leinwandpappe
Niagara, 150 x 100 cm, Acryl und Lack auf Leinwand
Spiel des Lebens, 100 x 90 cm, Acryl und Lack auf Leinwand
Das Risiko des Untergangs eines harmonischen Imperiums in einer pandemischen Lage (Pandemic – Fall of Rome, Concordia (Harmonie), Imperial, Risiko), je 50 x 50 cm, Acryl und Lack auf Leinwand
„Das gemeinsame Spielen mit Brettspielen stellt eine weit verbreitete kulturelle Praxis dar, in der neben der Unterhaltung Regeln eingeübt und vermittelt werden, die auch im Zusammenhang mit sozialen Aushandlungen stehen.“1 Mit diesem Satz wurde die Anerkennung des Antrags auf „Förderung von Brettspielen“ als Immaterielles Kulturgut im Jahr 2019 begründet, sodass Brettspiele und das Spielen davon nun im Register Guter Praxisbeispiele zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes im Sinne der UNESCO in das Landesverzeichnis in Bayern aufgenommen wurden.2
Brettspiele sind nun anerkanntes Kulturgut, und das in einer digitalisierten und technisierten Welt. Trotz hochentwickelter Computerspiele im Zeitalter der digitalen Medien werden dennoch analoge und klassische Brettspiele als Kulturgut hervorgehoben. Was in den letzten Jahren erst anerkannt und ausgezeichnet wurde, kennzeichnet die Menschheit schon seit Jahrhunderten: Das Spielen. „Spielen ist eine unverzichtbare Betätigung des Menschen. Unsere Persönlichkeitsentwicklung, unsere Charakterbildung findet im Spiel statt, ein Leben lang. Die Spiele sind unser Weg, mit der Welt und ihren Erscheinungen in einen Dialog zu treten.“3 Nicht nur das Spielen an sich ermöglicht es in einen Dialog mit der Welt und den Dingen darin zu treten, auch die Kunst und die Kunstwissenschaft bieten eine große Austauschfläche an.
Der künstlerischen Masterarbeit von Susanne Janzen liegt die Auseinandersetzung mit dem Brettspiel und hier im Speziellen der Spiellandschaft zu Grunde. Welches Potential verbirgt sich hinter den, für einen bestimmten Zweck gestalteten Spielbrettern der letzten Jahrzehnte für eine aktuelle Malerei? Welche Möglichkeiten bietet die Überführung dieser Bilderwelten in die Dimensionen eines Leinwandbildes? Welche Parallelen bestehen zwischen dem Spiel und der Kunst oder dem Spielen und dem künstlerischen Arbeiten?
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1 Immaterielles Kulturerbe Bayern, Förderung von Brettspielen 2019.
2 Junge, Dr. Jens: „Immaterielles Kulturerbe der UNESCO. Brettspiele im Landesverzeichnis Bayern“. 23.09.2021, Institut für Ludologie: https://www.ludologie.de/blog/artikel/news/immaterielles-kultur-erbe-der-unesco-brettspiele-im-landesverzeichnis-bayern/ (Letzter Zugriff: 14.06.2022)
3 Junge, Dr. Jens: „Quo vadis Brettspielbranche?“. 12.08.2021, Institut für Ludologie: https://www.lu-dologie.de/blog/artikel/news/quo-vadis-brettspielbranche/ (Letzter Zugriff: 16.06.2022)