Esra Sahin: Freedom Rides. Acryl auf Musterstoff, 60 x 80 cm.
Nina Klocke: Invasion. 80 x 60 cm.
Leonie Jungkamp: verwachsen. Acryl auf Papier, 40 x 30 cm.
Jessica Ochmann
Sandra Flegler: o. T. Acryl auf Musterstoff, 80 x 60 cm.
Anna Ibrahim: o. T. Gouache auf Musterstoff, 60 x 80 cm.
Alle kennen sie, alle saßen schon einmal auf Ihnen: Bussitze und Bahnsitze im öffentlichen Nahverkehr. Ob in Berlin, Bangkok oder im Uni-Schnellbus in Paderborn. Die Designer der Sitzmusterstoffe überbieten sich seit Jahren mit neuen Dimension an Geschmacklosigkeit. Hier werden alle Regeln der Design-Psychologie missachtet: Solche Sitzbezüge laden nicht zum Verweilen ein, sondern erzeugen Fluchtreflexe. Da wird das Sitzen zur Notwehr. Violetta Simon schreibt zu diesem Phänomen in der Süddeutschen Zeitung: „Was für ein Gesetz schreibt Designern von Sitzbezügen eigentlich vor, dass ihre Entwürfe aussehen müssen, als hätte ein Schimpanse auf LSD eine Graffity-Sprühflasche geklaut und mit dem linken Fuß seinen schlimmsten Albtraum illustriert?“. Erfunden wurden die Muster, damit Dreck und vor allem Schmierereien auf den Sitzen nicht mehr auffallen und es sich für die Jugendlichen mit Eddingstift nicht mehr lohnt dagegen anzumalen.
In dem Blockseminar werden wir genau an dieser Schnittstelle beginnen und versuchen mit dem Original Sitzmusterstoff des Padersprinters als Leinwand / Untergrund, Bilder zu erarbeiten die widerspenstig und laut genug sind, um es mit dem Designwillen der Busgesellschaften aufzunehmen.
Lehrender: Prof. Max Schulze