Schicksalslotto

Fakultät: Naturwissenschaften

Veranstaltungstyp: Seminar

TN-Zahl: 20

TN-Zusammensetzung: Studienanfänger, B.A.

Phase der Lehrveranstaltung: Einstieg

Raumsituation: SP 2 0 227 sehr großer Raum für 20 Studierende, Lichtverhältnisse schlecht, bei Präsentation auf Farben achten

Kurzbeschreibung der Methode: Diese Übung dient dazu, gesellschaftliche Ungleichheitsverhältnisse, Privilegierungen und Deprivilegierungen zu verdeutlichen und für ungleiche Chancenverteilung in der Gesellschaft zu sensibilisieren.

Dauer: 1 – 1 1/2Stunden

Wie wurde die Methode durchgeführt: 

Die Teilnehmer/innen losen sich eine neue Identität (Lebenskarte). Anschließend wird das Arbeitsblatt „Schicksalslotto“ verteilt. Rund 20 Minuten haben die Teilnehmenden Zeit, die Fragen für sich zu beantworten. Dann werden Kleingruppen gebildet, in denen die Antworten diskutiert werden. Dafür sind ca. 30 Minuten vorgesehen. Schließlich kommen alle in die große Gruppe zurück, um folgende Fragen zu reflektieren.

Lebenskarten:
z. B. Ein 18-jähriger Hilfsarbeiter afghanischer Abstammung mit Hauptschulabschluss. Eine 42-jährige ledige Krankenschwester, Arbeitsmigrantin von den Philippinen. Eine 20-jährige Schwangere, HlV-positiv, ledig. Ein 30-jähriger verheirateter Facharbeiter, der aus Deutschland stammt. Eine 19-jährige österreichische Staatsbürgerin, deren Eltern aus der Türkei kommen, mit Matura und traditionell muslimischem Hintergrund. Ein 17-jähriger Tischlerlehrling, homosexuell.
Diskussion:
Kannst du mit einem Wort ausdrücken, wie du dich in deinem neuen Schicksal gefühlt?
Welche Veränderungen in deinen Einstellungen und deinem Verhalten würde eintreten??
Wie würde dein nahes Umfeld auf diese Veränderung reagieren?
War es schwer sich in die Lage eines/einer anderen zu versetzen?
Im Vergleich zu deiner jetzigen Lebenslage: 1. Warst du mit der neuen Identität „besser“
oder „schlechter“ dran? 2. In welchen Bereichen? Warum?
Gab es Fragen, die schwierig oder unangenehm zu beantworten waren? Wenn ja, welche und warum?
Woher hast du die Informationen darüber, wie es Menschen in bestimmten Lebenslagen
geht? Eigene Erfahrung, Medien…?
Was brauchst oder erwartest du von den anderen, was du vorher nicht gebraucht oder
erwartest hast?
Was denkst du bedeuten die Gefühle von Unterlegenheit und Perspektivlosigkeit bzw.
Überlegenheit für die Betroffenen?
Welche Möglichkeiten zur Veränderung ihrer Situation haben die verschiedenen Gruppen?
Was können wir ändern?

Lehr-/Lernziel: 

• Entwicklung von Verständnis für Vielfalt

• Perspektivenwechsel: in die Haut anderer schlüpfen, deren soziale Situation sich von
der eigenen unterscheidet

• Herausarbeiten von Strategien der Ungleichheit (nach Geschlecht, Herkunft, Hautfarbe,
Aussehen, Alter, Gesundheit, Ausbildungsniveau…) und ihren Auswirkungen im Leben
der Betroffenen

Tipps/Hinweise: Genügend Zeit für die Methode einplanen, Aufkommende Vorurteile sachlich diskutieren und Gründe hinterfragen

 

Schreibe einen Kommentar