Lektüredokumentationsbögen

Fakultät: Fakultät für Kulturwissenschaften

Veranstaltungstyp (Vorlesung, Seminar, Übung, Tutorium etc.): Proseminar

Anzahl der Teilnehmer: 42

Zusammensetzung der Teilnehmer (Studienanfänger, Fortgeschrittene, B.A., M.A., etc.): Studierende des BAs Lehramt mit Studienfach Deutsch und Zweifachbachelor mit Studienfach Deutschsprachige Literatur

Raumsituation: asynchrones digitales Seminar

Für welche Phase der Lehrveranstaltung eingesetzt? (Einstieg, Arbeitsphase, Feedback etc.): Erste Arbeitsphase nach dem Einstieg = selbstständige Lektüre des mittelhochdeutschen Textes

Kurzbeschreibung der Methode: Die Studierenden halten zu einem konkreten Abschnitt eines mittelhochdeutschen Textes ihre Lektürebeobachtungen sowie Anmerkungen und Fragen in einem Lektüredokumentationsbogen fest. Gefragt wird in einzelnen Feldern des Bogens nach handelnden Figuren, Figurenattributen, Orten, einer kurzen Zusammenfassung der Ereignisse, Konflikten, zentralen mittelhoch- oder neuhochdeutschen Begriffen, Wende- und Höhepunkten und Erzählerkommentaren. Zudem wird angeregt, Sach-, Verständnis- und Interpretationsfragen zu formulieren. Der Bogen erhält zu jedem der Aspekte entsprechende Erläuterungen und wird von den Studierenden selbstständig während der Lektürephase ausgefüllt. Ziel ist es, einen literarischen Text strukturiert zu lesen und zentrale Aspekte nachhaltig zu sichern.

Wie wurde die Methode durchgeführt?
Die Textgrundlage des Seminars war ein mittelhochdeutscher Text im Umfang von gut 6000 Versen mit neuhochdeutscher Übersetzung. Die erste Phase des Seminars sollte sich der genauen Lektüre des Textes widmen. Der Text wurde zu Beginn von mir in fünf größere Abschnitte unterteilt, die in jeweils einer einwöchigen Lektürephase mit Hilfe eines Lektüredokumentationsbogens von den Studierenden gelesen werden sollten. Die Bögen wurden im jeweiligen Sitzungsordner auf Panda von den Studierenden ausgefüllt wieder hochgeladen. (Aufgrund von technischen Problemen wurden die Bögen zum Teil per Mail abgegeben.)
Für eine AQT-Leistung konnten 3 der 5 Lektürebögen zum Ende der fünfwöchigen Lektürephase abgegeben werden.

Welches Lernziel wollten Sie mit der Methode erreichen?
1. Studierende haben sich einen mittelhochdeutschen Text (mit Übersetzung) erarbeitet und (Interpretations-) Fragen formuliert.
2. Studierende haben exemplarisch Kenntnis von einer Gattung der vormodernen Literatur (hier Spielmannsepik) und können diese von anderen Gattungen abgrenzen.

Was empfehlen Sie ihren Kolleg*innen bzgl. dieser Methode? Die Methode ist sehr gut geeignet, um größere literarische Texte selbstständig und nachhaltig zu erarbeiten. Allerdings sollte überlegt werden, ob und wenn ja, wie die Bögen in die Weiterarbeit im Seminar oder in die Erbringung eines Leistungsnachweises eingebunden werden können. Die Lektüredokumentationsbögen lassen sich evtl. auch gut in der Präsenzlehre nutzen.

Worauf sollten Ihre Kolleg*innen bzgl. dieser Methode unbedingt achten?
Es ist ratsam, den Bögen konkrete Textabschnitte zuzuordnen, da die Gefahr besteht, dass die festgehaltenen Ergebnisse in den Bögen zu allgemein ausfallen (was die Weiterarbeit mit den Bögen, etwa das Erinnern einzelner Aspekte aus bestimmten Textstellen, erschwert) oder sie zu detailreich sind (was während des Ausfüllens frustrierend sein kann).
Zudem könnte zusätzlich zu den vorgegebenen Informationen auf dem Bogen an einem Beispiel erläutert werden, inwieweit die Formulierung von Interpretationsfragen für das Textverständnis und die spätere Textanalyse hilfreich sein kann.

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