Archiv des Autors: mkoe

Lesestrategie: „Erste-Hilfe-Kasten“

Fakultät: Fakultät für Kulturwissenschaften

Veranstaltungstyp (Vorlesung, Seminar, Übung, Tutorium etc.): Proseminar

Anzahl der Teilnehmer: ca. 25

Zusammensetzung der Teilnehmer (Studienanfänger, Fortgeschrittene, B.A., M.A., etc.): Ausschließlich B.A.-Studierende, aber aus allen Semestern sowie verschiedenen Fächern der KW

Raumsituation: Onlinekurs: synchron und asynchron alternierend

Für welche Phase der Lehrveranstaltung eingesetzt? (Einstieg, Arbeits- phase, Feedback etc.): Arbeitsphase in der asynchronen Einzelarbeit, zur intensiven Vorbereitung der folgenden synchronen Onlinesitzung

Kurzbeschreibung der Methode:
Die Studierenden bekommen eine Lesestrategie vorgestellt und müssen anhand dieser eine angeleitete Textarbeit vornehmen, sprich die von mir ausgewählte Sekundärliteratur wie in der Strategie vorgestellt entsprechend bearbeiten und lesen. „Erste-Hilfe-Kasten“-Lesen (nach D. Schulte)

1. Text durchblättern, Überblick verschaffen
2. 1-2 Fragen an den Text stellen
3. Querlesen: immer nur den ersten Satz eines Absatzes
4. Seitenbild anfertigen: Abschnitt für Abschnitt lesen und Begriffe unterstreichen und verbinden, sowie kurze Kommentare am Rand lassen
5. Versuchen die Fragen nun zu beantworten

Wie wurde die Methode durchgeführt?
Die Studierenden haben einen einführenden Audiokommentar zum Thema Lesen und Lesestrategien bekommen. Nach dem Anhören sollten Sie sich die schriftliche Anleitung der Strategie ansehen und dann mit der Textarbeit beginnen.

Am Ende gab es noch einen Feedbackfragebogen über PANDA. Die Rückmeldung war gemischt. Einige haben sich über die Strategie beschwert, andere waren zufrieden, z.B.
– „ich will (!) nicht anders als sonst lesen müssen“
– Es war nett eine neue Strategie auszuprobieren, aber ich bleibe bei meiner alten Vorgehensweise
– Danke, das hat mir geholfen.

In der folgenden Onlinesitzung haben wir den Text nochmal intensiv gemeinsam besprochen. Zur Moderation haben mir die Fragen geholfen, die die Studierenden während der Textarbeit stellten. In einem Moment ohne Wortmeldungen konnte ich auf die Ausarbeitungen zurückgreifen und die Diskussion wieder in Gang bringen. Für einige Studierende machte sich
zudem eine sehr gut Textkenntnis bemerkbar.

Welches Lernziel wollten Sie mit der Methode erreichen?
Ziel ist eine intensive Textarbeit, die den Studierenden einerseits eine andere Möglichkeit des Lesens und Arbeitens mit dem Text vorstellt. Andererseits sollen die Studierenden auch lernen, dass Lesen immer selektiv ist und wie sie diese Selektion mithilfe der Strategie durchführen.

Lesestrategien gehören meines Erachtens als Arbeitsmethode in einem literaturwissenschaftlichen Studiengang zu den Grundlagen. Ich möchte Arbeit und Umgang mit Texten fördern, dafür gebe ich in diesem Seminar verschiedene Lesestrategien für die Textarbeit an die Hand, in der Hoffnung, dass die Studierenden am Ende des Semesters die beste Strategie für sich entdeckt haben und wissenschaftliche Texte auch mal anders als nur mit dem Blick auf „Schlüsselwörter“ oder „Thesen“ zu lesen.

Was empfehlen Sie ihren Kolleg*innen bzgl. dieser Methode? Meine Empfehlung ist, im Vorhinein die Wichtigkeit von intensiver Text- und Lesearbeit zu besprechen. Wie lesen wir? Gibt es verschiedene Strategien, die vielleicht auch je nach Textsorte unterschiedlich erfolgreich/-los sind? Inwiefern ist wissenschaftliches Lesen im ersten Schritt selektiv, bzw. darf und muss es das auch erstmal sein?

Also ganz explizit Sinn und Ziel dieser Übung diskutieren und vor Augen führen.

Worauf sollten Ihre Kolleg*innen bzgl. dieser Methode unbedingt achten?
Es sollte auch besprochen werden, dass jeder nach einer kurzen Testphase und angemessener Reflektion die Methode durchaus abbrechen darf. Die Studierenden müssen sich nicht unnötig mit Einhalten einer Regel durch 20 Seiten Text kämpfen, wenn es sich unproduktiv anfühlt. Schlussendlich lernt jeder anders.

Name: Katrin Schürhörster

Digitale Referate

Fakultät: Fakultät für Kulturwissenschaften

Veranstaltungstyp (Vorlesung, Seminar, Übung, Tutorium etc.): Digitales Seminar

Anzahl der Teilnehmer: 20

Zusammensetzung der Teilnehmer (Studienanfänger, Fortgeschrittene, B.A., M.A., etc.): Master

Raumsituation: Digital, Videokonferenztool

Für welche Phase der Lehrveranstaltung eingesetzt? (Einstieg, Arbeitsphase, Feedback etc.): Präsentationsphase

Kurzbeschreibung der Methode:
Die Studierenden erarbeiten Spezialthemen, die sie Kommiliton*innen in einem Kurzvortrag vorstellen. Die Besonderheit besteht darin, dass nur digitale Treffen möglich waren. Zur inhaltlichen Vorbereitung und Abstimmung der Gruppen wurden in einem Videokonferenztool break-out-rooms eingerichtet, in denen die Gruppen zusammenfinden konnten. Dort konnten Literatur und Materialien geteilt und gemeinsam erstellt werden. Für das Referat bestanden inhaltliche und formale Vorgaben, die mit den Studierenden vorab kommuniziert wurden (Zeitbegrenzung, Visualisierungen, Handout etc.). Die Referate selbst fanden ebenfalls digital statt.

Wie wurde die Methode durchgeführt?
Die Methode wurde in einem fachdidaktischen Seminar durchgeführt, das als Learning Outcome die Konzeption und Durchführung 20-minütiger Lerneinheiten mit kleinen Lerngruppen anvisiert. Die Gruppenreferate wurden eingesetzt, um den fachwissenschaftlichen Gegenstand zu erarbeiten und diesen für eine spezifische Lerngruppe (die Kommiliton*innen) aufzubereiten. Die Studierenden konnten innerhalb eines übergeordneten Rahmen-Themas ihr Referatsthema frei wählen und haben sich interessensspezifisch zu Gruppen zusammengefunden (Gruppenwahl in PANDA). In PANDA wurde Literatur zur Verfügung gestellt, weitere Literatur konnte selbst recherchiert werden. In der Erarbeitungsphase (2 Wochen) haben sich die Gruppen zur Seminarzeit in ihren break-out-rooms getroffen und wurden hier von der Seminarleitung „besucht“ und konnten Fragen klären, ihre Planungen abstimmen etc. In der Präsentationssitzungen erhielten die Gruppen jeweils peer-feedback von einer anderen Gruppe und von der Seminarleitung. Dabei konnten sich die Studierenden nach einem vorgegebenen Schema orientieren oder frei (im Rahmen der vereinbarten Feedback-Regeln) ihr Feedback äußern. Im Anschluss bekam jede Gruppe ein schriftliches Feedback und setzte sich mit diesem in einer Gruppen-Reflexion auseinander.

Welches Lernziel wollten Sie mit der Methode erreichen?
Im Groben wurden mit der Methode zwei Lernziele verfolgt. Inhaltlich ging es darum, fachwissenschaftliche Theorien für eine bestimmte Hörer*innengruppe adressatengerecht aufzuarbeiten. Daneben sollten soft-skills trainiert werden, d.h. die Präsentations- und Feedbackqualitäten der Studierenden sollten gefördert werden, indem Kategorien benannt wurden, die es für den Referatsvortrag zu berücksichtigen galt – die aber auch die Feedbacknehmenden und Feedbackgebenden bedenken mussten. Diese beiden Richtungen der Lernziele gelten auch für Präsenz-Referate. Im Kontext des digitalen Semesters sollte mit der Methode auch ein Gegentrend zum “passiven” Zuhörenden oder “Einzelkämpfer*in” geschaffen werden – damit die Studierenden Selbstwirksamkeit erleben und trotz der Vereinzelung vor den jeweiligen Bildschirmen Gruppenerfahrungen und Austausch stattfinden können.

Was empfehlen Sie ihren Kolleg*innen bzgl. dieser Methode? Digitale Referate und ihre Vorbereitung aktivieren die Studierenden und eröffnen Handlungsspielräume, die auch Selbstwirksamkeitserfahrungen wahrscheinlicher machen können. Mein Eindruck ist, dass die Studierenden wacher sind, wenn sie selbst oder ihre Kommiliton*innen mehr Redeanteile übernehmen, sodass nicht nur die Seminarleitung redet oder sich ein Pingpong zwischen Seminarleitung und (aktiven) Studierenden einstellt. Im Rahmen der Vorträge kam tatsächlich jeder zu Wort, das habe ich als positiv empfunden.

Worauf sollten Ihre Kolleg*innen bzgl. dieser Methode unbedingt achten?
Es hat sich als sinnvoll herausgestellt, die Arbeits- und Präsentationsphasen gut vorab zu strukturieren, d.h. formale und inhaltliche Anforderungen etc. (auch schriftlich) festzuhalten. Zugleich brauchten die digitalen Referate mehr Moderation als Referate in Präsenzsituationen, damit die Seminardramaturgie zusammengehalten wird. Anfängliche Schwierigkeiten bestanden im Multitasking von einerseits “Vortragen” und andererseits “Technik bedienen”. Kurze einleitende Sätze, wie man den Bildschirm teilen, wann und wie man sein Mikrofon anstellt, sind sicher hilfreich.

Name: Isabelle Hoyer

Fishbowl

Fakultät: Fakultät für Naturwissenschaften

Veranstaltungstyp (Vorlesung, Seminar, Übung, Tutorium etc.): Seminar

Anzahl der Teilnehmer: 19

Zusammensetzung der Teilnehmer (Studienanfänger, Fortgeschrittene, B.A., M.A., etc.): Lehramtsstudierende – laut Modulordnung empfohlen für 1.-3. Semester im Bachelorstudium (wenige Studierende nehmen später teil).

Raumsituation: Synchrone Onlinesitzung, via ZOOM

Für welche Phase der Lehrveranstaltung eingesetzt? (Einstieg, Arbeitsphase, Feedback etc.): Intensivierter Einstieg in die kritische Auseinandersetzung der TN mit dem Stundenthema und Feedback durch Andere.

Kurzbeschreibung der Methode: Die Gruppe wird in diskutierende und beobachtende Personen aufgeteilt (in diesem Fall drei Studentinnen und drei Studenten als Diskutanten). In einem Präsenzseminar sitzen die Diskutanten im Innenkreis (im Fish bowl) und die beobachtenden Personen im Außenkreis, im Innenkreis steht jedoch ein freier Stuhl, den eine beobachtende Person temporär besetzen kann, um mitzudiskutieren. Die Moderation übernimmt die/der Dozent/in und stellt ggf. Nachfragen, wenn die Diskussion ins Stocken gerät.

Folgende These wurde in den Raum gestellt: Sowohl Mädchen, als auch Jungen werden im Sportunterricht nicht selten geschlechtsspezifisch benachteiligt. Darauf aufbauend soll diskutiert werden: Was ist Ihre Meinung dazu? Inwiefern haben Sie persönlich in Ihrer Schulzeit erlebt, dass Jungen/Mädchen im Sportunterricht benachteiligt werden?

Die beobachtenden Personen haben die Aufgabe zu beobachten und zu reflektieren, ob die Diskutanten ihrer Meinung nach in ihren Diskussionsbeiträgen Genderkompetenz zeigen.

Zum Abschluss wird die Beobachtungsfrage im Plenum beantwortet und darauf im weiteren Verlauf des Seminars aufgebaut.

Wie wurde die Methode durchgeführt?
Die Methode wurde diesmal online durchgeführt. Zur Vorbereitung der Methode und der Diskussion wurden zwei geschlechtergetrennte Breakout-Rooms erstellt. Hier hatten die männlichen und weiblichen Studierenden die Aufgabe sich auf Grundlage der Hausaufgabe auszutauschen bezüglich ihrer Erfahrungen in der Schulzeit und Ansichten, was die jeweiligen geschlechtsspezifischen Benachteiligungen im Sportunterricht sind. Außerdem legen sie hier fest, wer später diskutiert.

Durchführung Fish bowl: Alle Diskutanten haben das Bild der Kamera eingeschaltet und die Einstellung so gewählt, dass sie alle, die mitdiskutieren, auf ihrem Bildschirm sehen. Die beobachtenden Personen schalten die Videoübertragung aus – können sie jedoch einschalten und somit symbolisch in den Innenkreis „treten“, um sich an der Diskussion zu beteiligen.

In diesem Fall wurde ca. 15 Minuten diskutiert und es mussten kaum Nachfragen durch die Moderation gestellt werden.

Welches Lernziel wollten Sie mit der Methode erreichen?
Das übergeordnete Ziel ist, dass die Studierenden sensibilisiert werden für die Herausforderung des geschlechtersensiblen Sportunterrichts.

Um dies zu erreichen sollten sich die Studierenden zum einen bewusst darüber werden, welche Erfahrungen sie selbst in ihrer Schullaufbahn gemacht haben und wie diese sich von den Erfahrungen anderer Studierender unterscheiden. Wichtig war hier auch die unterschiedliche Wahrnehmung von männlichen und weiblichen Schüler/-innen des Sportunterrichts.

Durch die Rückmeldung der beobachtenden Personen sollen die Studierenden eine Rückmeldung zu ihrer Genderkompetenz in der Diskussion erhalten.

Alle Studierenden sollen zum Nachdenken angeregt werden und entsprechende Schlussfolgerungen für das eigene spätere Handeln ziehen (dies wird in einer nachbereitenden Aufgabe der Sitzung erfragt).

Was empfehlen Sie ihren Kolleg*innen bzgl. dieser Methode?
Die Arbeitsatmosphäre im Seminar sollte bereits gut bis sehr gut entwickelt sein, damit diese Methode auch im Online-Seminar gut funktioniert. Außerdem ist es entscheidend, dass sich die Studierenden trauen zu beteiligen und auch im Online-Seminar zu Wort melden. Wenn die Diskutanten nicht „gut in Schwung“ kommen, dann sind entsprechende Nachfragen notwendig, diese sollte man als Dozent/-in vorbereiten. Außerdem muss man den beobachtenden Personen vertrauen, dass diese tatsächlich am Bildschirm bleiben und beobachten, was in diesem Fall gut funktioniert hat, da alle an der Thematik interessiert waren und persönliche Erfahrung einbringen konnten.

Jedoch haben sich weniger Personen während der Diskussion temporär in den Innenkreis „getraut“, als dies in Präsenz zu beobachten ist. Vermutlich ist die Barriere im Online-Seminar etwas zu äußern für viele größer.

Worauf sollten Ihre Kolleg*innen bzgl. dieser Methode unbedingt achten?
Eine gute Organisation und präzise Anweisungen sind entscheidend, damit die Methode gut umgesetzt werden kann. Man sollte selbst ebenfalls die Kamera ausschalten, außer man möchte eine Zwischenfrage stellen, so wird für die Studierenden ebenfalls deutlich, dass man etwas sagen möchte, wenn man sich einschaltet.

Außerdem ist es von Vorteil mit der Gruppe vorher zu besprechen, wie lange die Diskussion dauern soll und in welchem Fall wie gehandelt wird (z. B. bei guter Diskussion dauert es tendenziell länger und es ist kein schlechtes Zeichen, wenn man sich als Dozent/-in nicht dazu schaltet). Um ein erstes Anschweigen in der Diskussionsrunde zu vermeiden kann man für die vorbereitenden Breakout-Rooms die Aufgabe stellen, dass sie ein Einstiegsstatement aus ihrer Sicht formulieren sollen, womit dann in der Diskussionsrunde begonnen wird. 

Name: Pia Freier

Advocatus diaboli

Fakultät: Fakultät für Kulturwissenschaften

Veranstaltungstyp (Vorlesung, Seminar, Übung, Tutorium etc.): Seminar

Anzahl der Teilnehmer: 37

Zusammensetzung der Teilnehmer (Studienanfänger, Fortgeschrittene, B.A., M.A., etc.): Studierende des Unterrichtsfachs Pädagogik des B.Ed. (GyGe/BK) im zweiten Studienjahr

Raumsituation: Das Seminar fand aufgrund der veränderten (Rahmen-)Bedingungen (Coronapandemie) als asynchrone Onlinelehre statt.

Für welche Phase der Lehrveranstaltung eingesetzt? (Einstieg, Arbeitsphase, Feedback etc.): Die Methode wurde im Seminar in der Arbeitsphase eingesetzt.

Kurzbeschreibung der Methode:
Der Name der Methode „Advocatus diaboli“ stammt aus der katholischen Kirche und hat die Aufgabe, in einem vorbereitenden Seligsprechungsverfahren Argumente gegen ebendiese einzuführen. Die Methode bietet sich ab einer Gruppengröße von fünf Personen an. Die Studierenden nehmen bewusst gegensätzliche Positionen ein. Diese können sich auf thematische Aspekte, Intentionen, Wünsche oder Erwartungen beziehen. Die Studierenden erhalten einen Text  und bereiten eine Debatte vor. Die scheinbar vorher festgelegte stärkere Position stellt beginnend ihre Sichtweise vor, danach antwortet die vermeintlich schwächere Position in Form des Advocatus diaboli. Die stärkere Position muss nun ihren Standpunkt a) verteidigen und b) rechtfertigen. Das Wechselspiel zwischen den Positionen kann sich beliebig wiederholen. Beliebte Anwendung findet diese Methode, wenn bestehende Positionen kritisch hinterfragt werden sollen.

Wie wurde die Methode durchgeführt?
Die Methode wurde im Seminar “Methoden zur Gestaltung von Pädagogikunterricht” im Sommersemester 2020 von mir erprobt. Die Studierenden waren in 4er-Gruppen (in Ausnahme auch 3er- oder 5er-Gruppen) eingeteilt. Wie oben bereits erwähnt, fand der Kurs als asynchrone Onlinelehre statt. In dieser Einheit erhielten die Studierenden einen Text zum Rollenspiel nach Klaus Beyer (1997). Die Studierenden sollten sich zu Beginn den Text von Beyer (1997) aufmerksam durchlesen. In ihren Gruppen sollten sie dann ein fiktives Interview führen, indem sie die Aspekte zu den Rollenspielen thematisieren. Als teilnehmende Personen gab es ein*e Interviewer*in und Interviewgäste als Expert*innen, die die Studierenden im Vorfeld untereinander festlegten. Das Interview führten die Studierenden dann im Sinne eines Advocatus diaboli, indem sie die inhaltlichen Positionen der anderen kritisch hinterfragten und das Thema aus verschiedenen Aspekten beleuchteten. Das interview sollte dann in Form eines Zeitungsartikels schriftlich festgehalten werden.

Welches Lernziel wollten Sie mit der Methode erreichen?
Die Studierenden erwerben in dieser Einheit die Kompetenz, die Bedeutung des Rollenspiels für das Unterrichtsfach Pädagogik insbesondere im Hinblick auf die Möglichkeiten der individuellen Förderung und Fähigkeit zu deren Nutzung bei der Planung von Lehr-Lernszenarien mit anderen Methoden zu vergleichen und den (Nicht-)Einsatz des Rollenspiels zu begründen. Die Studierenden können im Anschluss an die Einheit die Phasen des Einsatzes von Rollenspielen im Pädagogikunterricht illustrieren sowie mithilfe der Methode des Advocatus diaboli die Chancen und Grenzen der Methode des Rollenspiels im Pädagogikunterricht bewerten.

Was empfehlen Sie ihren Kolleg*innen bzgl. dieser Methode? Die Methode ist geeignet, wenn Gegenpositionen erarbeitet werden sollen. Vor allem bei einem Thema, dass normativ positiv erscheint, da es zum Standardrepertoire von Pädagogiklehrer*innen zählt. Die Studierenden werden dazu angehalten, ihren Blickwinkel auf die Thematik zu erweitern. Der Prozess erfolgt dialogisch: Das bedeutet, dass die Studierenden mit dem Gegenstand (hier: Rollenspiel) ihren Kommiliton*innen und auch mit der eigenen Person in einen Dialog treten. Dieses dialogische Dreieck ermöglicht den Studierenden abschließend zu einer Beurteilung im taxonomischen Sinne nach Bloom zu gelangen. Zu beachten ist jedoch, dass die Studierenden eine gemeinsame Ausgangsbasis haben – wie zum Beispiel einen Text. Dabei kann der Text schon beide Positionen eines Themas vorgeben, allerdings ist das fakultativ. Es besteht auch die Möglichkeit, dass die Studierenden sich selbst Argumente (in jeglichen Sozialformen) überlegen. Eine Synthese beider Wege ist nicht ausgeschlossen.

Worauf sollten Ihre Kolleg*innen bzgl. dieser Methode unbedingt achten?
Die Methode des Advocatus Diaboli kann m.E. nicht alleine stehen, sondern muss mit anderen Methoden – sowohl mündlicher als auch schriftlicher Form – verbunden werden. In meinem Fall sollten die Studierenden ein schriftliches Interview im Stile eines Zeitungsartikels führen. Eine andere Möglichkeit stellen Diskussionformate wie bspw. Fishbowl dar. Wichtig zu beachten ist, dass die Methode bei den Studierenden i.d.R. unbekannt ist. Aus diesem Grund braucht es eine kurze Einführung. Parallel benötigen die Studierenden Raum und Zeit für kreative Vorüberlegungen für die nachfolgende Diskussion.

Name: Mario Engemann

Wiki

Fakultät: Fakultät für Elektrotechnik, Informatik und Mathematik

Veranstaltungstyp (Vorlesung, Seminar, Übung, Tutorium etc.): Forschungsseminar (Universität Frankfurt, Institut für Kulturanthropologie)

Anzahl der Teilnehmer: 18

Zusammensetzung der Teilnehmer (Studienanfänger, Fortgeschrittene, B.A., M.A., etc.): Bachelor-Studierende (1.-8. Semester)

Raumsituation: Digitale Lehre

Für welche Phase der Lehrveranstaltung eingesetzt? (Einstieg, Arbeitsphase, Feedback etc.): Arbeitsphase

Kurzbeschreibung der Methode: Das Wiki ist dafür da, in eigenen Worten, aber dennoch basierend auf der zu lesenden Literatur, zentrale Begrifflichkeiten zu definieren, zu beschreiben und untereinander zu verlinken. Insbesondere mit der Verlinkung der Seiten können Zusammenhänge sichtbar gemacht werden.

Wie wurde die Methode durchgeführt?
Ich bat die Teilnehmenden, sich in zwei Lesegruppen aufzuteilen (hierfür stand eine Umfrage in Moodle bereit). Die eine Gruppe liest einen englischen Text, die andere zwei kürzere deutsche Texte. Die Anleitung an die Studierenden war:
Nachdem Sie sich für eine Gruppe eingetragen haben, sprechen Sie sich in Ihrer Gruppe und ggf. darüber hinaus mit der anderen Gruppe ab (hierfür stehen 2 Chats bereit): Mit den zentralen Begriffen aus den Texten sowie aus der bisherigen Lektüre sollen Sie dann ein Wiki befüllen, das ich im Kurs erstellt habe. Nutzen Sie zum Befüllen des Wiki die Texte aus dieser Woche für die Begriffe, die sich um das Thema drehen. Für die anderen (von mir vorgegebenen) Begriffe können Sie auf die Exzerpte, die Gruppenarbeiten und das Dossier zurückgreifen. Bitte geben Sie immer die Quelle an (Verweis auf die Literatur und Seite) und verlinken Sie die Einträge untereinander, sodass ein großes Wissensnetzwerk entsteht (denn Vieles hängt miteinander zusammen!). Und scheuen Sie sich nicht, fehlende Begriffe einzutragen und zu befüllen. Bitte nutzen Sie ein Kürzel/Ihre Initialien von Ihrem Namen, damit hinterher auseinandergehalten werden kann, wer was geschrieben hat. Dieses Wiki kann Ihnen für das weitere Semester und für die Vorbereitung auf die Modulabschlussprüfung behilflich sein.

Welches Lernziel wollten Sie mit der Methode erreichen?
Die Studierenden sollten zum einen zentrale Begriffe, die immer wieder in der Literatur vorkamen und zum anderen deren Zusammenhänge untereinander verstehen. Das hat auch den Vorteil, dass Texte, die vielleicht schon ein paar Wochen zurück liegen, erneut zur Hand genommen werden müssen, was einen Lerneffekt erzielen sollte. Auch durch das eigene Verfassen der Definitionen sollte ein tieferes Verständnis hergestellt werden; zudem konnte das richtige Zitieren eingeübt werden.

Was empfehlen Sie ihren Kolleg*innen bzgl. dieser Methode? Um die Studierenden anzuspornen, habe ich ihnen geschrieben, dass sie ihre Initialien als Kürzel hinter die selbst geschriebenen Definitionen und Texte setzen sollen. Damit war die Hoffnung verbunden, dass alle sich beteiligen, weil es nachprüfbar ist. Diese Vorgabe würde ich empfehlen, da so tatsächlich (fast) alle mitgemacht haben.
Man sollte sich vorher überlegen, ob man die Zeit hat die Einträge der Studierenden hinterher zu lesen und ggf. zu korrigieren. Ich habe alle Beiträge gelesen, aber nicht korrigiert, da dies in der Phase mit zu viel Arbeit und Zeitaufwand verbunden gewesen wäre. Im Nachhinein würde ich sagen, man sollte als Lehrperson besser weniger Begriffe auswählen, und diese hinterher “verbessern” als sehr viele Begriffe definieren lassen und dann diese nicht korrigieren. Eine andere Möglichkeit wäre, die Studierenden selbst zur Korrektur der (anderen) Beiträge zu ermutigen. Das wäre dann aber eine zweite Aufgabe und ggf. für eine Woche zu viel (vielleicht könnte man diese Aufgabe in der darauffolgenden Woche stellen).

Worauf sollten Ihre Kolleg*innen bzgl. dieser Methode unbedingt achten?
Ich würde zu Beginn die Studierenden eindringlich darauf hinweisen, dass es nicht darum geht, “aus dem Kopf” Begriffe und Konzepte zu definieren, da es sich nicht um ein Tool zur Wissensabfrage handelt. So muss am Anfang sehr deutlich gemacht werden, dass alle Begriffe und Konzepte, die definiert werden, entlang der bereits gelesenen Pflichtliteratur beschrieben und definiert werden sollen und dass Selbige entweder zitiert werden muss oder auf sie referiert wird. Denn bei mir waren ein paar Studierende dabei, die das Wiki eher als eine Art Wissenstest verstanden haben und frei “assoziiert” haben bei ihrer Texteingabe, was zu teils sehr verkürzten oder falschen Definitionen führte.

HAITI-Methode

Fakultät: Fakultät für Naturwissenschaften

Veranstaltungstyp (Vorlesung, Seminar, Übung, Tutorium etc.): Onlineseminar

Anzahl der Teilnehmer: 8

Zusammensetzung der Teilnehmer (Studienanfänger, Fortgeschrittene, B.A., M.A., etc.): Alter: 21-32, Letztes Bachelorsemester und erstes Semester in Paderborn, die Studierenden kennen sich

Raumsituation: Onlineseminar, asynchron mit wenigen synchronen Phasen

Für welche Phase der Lehrveranstaltung eingesetzt? (Einstieg, Arbeitsphase, Feedback etc.): Arbeitsphase

Kurzbeschreibung der Methode:
HAITI heißt „im Hörsaal, dann Arbeit im Team und dann wieder im Hörsaal“.
Nach der Erklärung der Methode erhalten die Studierenden einen Arbeitsauftrag. Die Studierenden bilden Lerngruppen, die jeweils einen wöchentlichen virtuellen Treffpunkt vereinbaren. Der Sprecher der Lerngruppe bildet das Bindeglied zur Dozentin bzw. zum Dozenten. In den folgenden Tagen bearbeiten die Studierenden jeweils für sich allein die Aufgaben. Dann trifft sich die Lerngruppe und die Studierenden bearbeiten die Aufgaben gemeinsam. Sie stellen fest, wo ihre Schwierigkeiten liegen und welche Aufgaben sie nicht lösen können. Dies wird vom Lerngruppensprecher der Dozentin bzw. dem Dozenten bis zu einem festgelegten Termin vor der nächsten Videokonferenz per E-Mail mitgeteilt. Die Dozentin bzw. der Dozent analysiert die eingegangenen Mails und gestaltet die nächste Übung entsprechend: Sie bzw. er behandelt nicht die Aufgaben, die ohnehin die meisten Studierenden lösen konnten, sondern geht spezifisch auf die genannten Schwierigkeiten ein.

nach Waldherr, F.; Walter, C. didaktisch und praktisch – Ideen und Methoden für die Hochschullehre,  Schäffer-Poeschel-Verlag, Stuttgart, 2009.

Wie wurde die Methode durchgeführt?
Die Studierenden haben den Auftrag erhalten einen Text mit Hilfe der Leittextmethode zu analysieren. (Thema: Kooperatives Lernen) Die Studierenden haben selbstständig Gruppen zu vier Studierenden gebildet, eine Lerngruppensprecherin bzw. einen Lerngruppensprecher ernannt und eigene Termine für Ihre Treffen vereinbart. Der Termin der virtuellen Treffen wurde mir mitgeteilt. Nach den Treffen haben die jeweiligen Sprecherinnen bzw. Sprecher die Fragen an mich weitergeleitet, welche nicht beantwortet werden konnten. In der folgenden Videokonferenz konnten diese Fragen thematisiert werden.

Welches Lernziel wollten Sie mit der Methode erreichen?
Die Studierenden unterstützen sich durch die gemeinsame Arbeit in der Kleingruppe gegenseitig. Schwächere Studierende werden durch stärke Studierende unterstützt, indem ihre Fragen in Kleingruppen beantwortet werden. Die Studierenden organisieren ihr Lernen und ihre Arbeit selbstständig in Absprache mit den anderen Gruppenmitgliedern.
Weitere Ziele: Die Studierenden halten den Kontakt untereinander und motivieren sich gegenseitig.
Die genannten Ziele können nicht überprüft werden, da die Treffen nicht in Anwesenheit der Dozentin bzw. des Dozenten stattfinden.

Was empfehlen Sie ihren Kolleg*innen bzgl. dieser Methode? Die Studierenden sollten die Termine für Ihre virtuellen Treffen frei wählen dürfen. Die Nennung der Termine ist wichtig, damit man weiß, wann mit Rückfragen zu rechnen ist. Besonders in Zeiten von Onlineseminaren reduziert man mit dieser Methode die nicht gerne gesehenen synchronen Seminartermine.

Worauf sollten Ihre Kolleg*innen bzgl. dieser Methode unbedingt achten?
Die Methode funktioniert dann besonders gut, wenn die Studierenden bereits einige Semester zusammengearbeitet haben. Ist dies nicht der Fall muss die Gruppenarbeit stärker gelenkt werden: Gruppeneinteilung, Zeitplanung, …Die Gruppengröße sollte an die Teilnehmerzahl angepasst werden. Kleine Gruppen arbeiten effektiver. Bei großen Seminaren entstehen so aber zu viele Gruppen. Die Aufgaben sollten so gestellt werden, dass die Studierenden selbstständig in der Lage sind diese zu lösen. Sollte ein Großteil der Fragen nicht zu lösen sein, wird die folgende Videokonferenz nicht die erhoffte Kürze aufweisen. Eine regelmäßige Evaluation sollte sattfinden, da die Dozentin bzw. der Dozent bei den virtuellen Treffen nicht anwesend ist und die Lernfortschritte und Probleme nicht beobachten kann.

Mind Map

Fakultät: Fakultät für Kulturwissenschaften

Veranstaltungstyp (Vorlesung, Seminar, Übung, Tutorium etc.): Seminar

Anzahl der Teilnehmer: 38

Zusammensetzung der Teilnehmer (Studienanfänger, Fortgeschrittene, B.A., M.A., etc.): Studienanfänger*innen im B.A., vornehmlich im 1. und 2. Semester

Raumsituation: Keine Präsenzveranstaltungen

Für welche Phase der Lehrveranstaltung eingesetzt? (Einstieg, Arbeitsphase, Feedback etc.): Einstieg in das Seminar, dann sukzessive Erweiterung im Verlauf des Seminars

Kurzbeschreibung der Methode: Die Studierenden fertigen zu einem bestimmten Thema eine Mind Map an. Sie schreiben den zentralen Begriff in die Mitte des Blattes und benennen ausgehend von diesem Begriff weitere Begriffe bzw. Unterthemen, die mit diesem in Zusammenhang stehen. Die Unterthemen werden mit dem zentralen Begriff und ggf. auch untereinander durch Linien verbunden, um Bezüge herzustellen und diese zu visualisieren.

Wie wurde die Methode durchgeführt?
Die Studierenden fertigen in Einzelarbeit eine Mind Map zum Thema Inklusion bzw. zu ihrem Verständnis von Inklusion an. Vor der ersten inhaltlichen Sitzung sollen sie in ihrer Mindmap ihre Vorstellung von Inklusion veranschaulichen. Im Verlauf des Seminars sollen die Studierenden dann an bestimmten Stellen (insb. nach der Auseinandersetzung mit weiteren Teilaspekten) die Mind Map erweitern bzw. überarbeiten. Dabei wird Ihnen je Sitzung bzw. Teilaufgabe eine Farbe vorgegeben, die sie nutzen sollen, damit Modifizierungen und Lernfortschritte deutlich werden. Die Mindmap wird in der anfänglichen Form zu Beginn des Seminars und ganz am Ende der entsprechenden inhaltlichen Sitzungen in der finalen Form in PANDA hochgeladen.

Welches Lernziel wollten Sie mit der Methode erreichen?
Die Studierenden sollen ihr Vorwissen strukturieren sowie ihren Lernfortschritt strukturieren und dokumentieren.

Was empfehlen Sie ihren Kolleg*innen bzgl. dieser Methode? Ich empfehle, den Studierenden den Sinn/Nutzen der Methode zu verdeutlichen, da sie diese, so glaube ich, oftmals ungern nutzen bzw. manchmal für eine unnötige Spielerei halten und ihnen die Chancen der Nutzung zum Zwecke der Strukturierung nicht immer deutlich werden.

Worauf sollten Ihre Kolleg*innen bzgl. dieser Methode unbedingt achten?
Wenn die Mind Map im Verlauf des Seminars erweitert werden soll, sollte dies den Studierenden von Anfang an so mitgeteilt werden, z.B. auch, um darauf hinzuweisen, dass ein entsprechend großes Blatt Papier genutzt werden soll (auch das Ankleben weiterer Blätter ist möglich).

Lektüredokumentationsbögen

Fakultät: Fakultät für Kulturwissenschaften

Veranstaltungstyp (Vorlesung, Seminar, Übung, Tutorium etc.): Proseminar

Anzahl der Teilnehmer: 42

Zusammensetzung der Teilnehmer (Studienanfänger, Fortgeschrittene, B.A., M.A., etc.): Studierende des BAs Lehramt mit Studienfach Deutsch und Zweifachbachelor mit Studienfach Deutschsprachige Literatur

Raumsituation: asynchrones digitales Seminar

Für welche Phase der Lehrveranstaltung eingesetzt? (Einstieg, Arbeitsphase, Feedback etc.): Erste Arbeitsphase nach dem Einstieg = selbstständige Lektüre des mittelhochdeutschen Textes

Kurzbeschreibung der Methode: Die Studierenden halten zu einem konkreten Abschnitt eines mittelhochdeutschen Textes ihre Lektürebeobachtungen sowie Anmerkungen und Fragen in einem Lektüredokumentationsbogen fest. Gefragt wird in einzelnen Feldern des Bogens nach handelnden Figuren, Figurenattributen, Orten, einer kurzen Zusammenfassung der Ereignisse, Konflikten, zentralen mittelhoch- oder neuhochdeutschen Begriffen, Wende- und Höhepunkten und Erzählerkommentaren. Zudem wird angeregt, Sach-, Verständnis- und Interpretationsfragen zu formulieren. Der Bogen erhält zu jedem der Aspekte entsprechende Erläuterungen und wird von den Studierenden selbstständig während der Lektürephase ausgefüllt. Ziel ist es, einen literarischen Text strukturiert zu lesen und zentrale Aspekte nachhaltig zu sichern.

Wie wurde die Methode durchgeführt?
Die Textgrundlage des Seminars war ein mittelhochdeutscher Text im Umfang von gut 6000 Versen mit neuhochdeutscher Übersetzung. Die erste Phase des Seminars sollte sich der genauen Lektüre des Textes widmen. Der Text wurde zu Beginn von mir in fünf größere Abschnitte unterteilt, die in jeweils einer einwöchigen Lektürephase mit Hilfe eines Lektüredokumentationsbogens von den Studierenden gelesen werden sollten. Die Bögen wurden im jeweiligen Sitzungsordner auf Panda von den Studierenden ausgefüllt wieder hochgeladen. (Aufgrund von technischen Problemen wurden die Bögen zum Teil per Mail abgegeben.)
Für eine AQT-Leistung konnten 3 der 5 Lektürebögen zum Ende der fünfwöchigen Lektürephase abgegeben werden.

Welches Lernziel wollten Sie mit der Methode erreichen?
1. Studierende haben sich einen mittelhochdeutschen Text (mit Übersetzung) erarbeitet und (Interpretations-) Fragen formuliert.
2. Studierende haben exemplarisch Kenntnis von einer Gattung der vormodernen Literatur (hier Spielmannsepik) und können diese von anderen Gattungen abgrenzen.

Was empfehlen Sie ihren Kolleg*innen bzgl. dieser Methode? Die Methode ist sehr gut geeignet, um größere literarische Texte selbstständig und nachhaltig zu erarbeiten. Allerdings sollte überlegt werden, ob und wenn ja, wie die Bögen in die Weiterarbeit im Seminar oder in die Erbringung eines Leistungsnachweises eingebunden werden können. Die Lektüredokumentationsbögen lassen sich evtl. auch gut in der Präsenzlehre nutzen.

Worauf sollten Ihre Kolleg*innen bzgl. dieser Methode unbedingt achten?
Es ist ratsam, den Bögen konkrete Textabschnitte zuzuordnen, da die Gefahr besteht, dass die festgehaltenen Ergebnisse in den Bögen zu allgemein ausfallen (was die Weiterarbeit mit den Bögen, etwa das Erinnern einzelner Aspekte aus bestimmten Textstellen, erschwert) oder sie zu detailreich sind (was während des Ausfüllens frustrierend sein kann).
Zudem könnte zusätzlich zu den vorgegebenen Informationen auf dem Bogen an einem Beispiel erläutert werden, inwieweit die Formulierung von Interpretationsfragen für das Textverständnis und die spätere Textanalyse hilfreich sein kann.

Briefe an sich selbst

Fakultät: Fakultät Elektrotechnik, Informatik, Mathematik

Veranstaltungstyp (Vorlesung, Seminar, Übung, Tutorium etc.): Projektgruppe (Master, Informatik)

Anzahl der Teilnehmer: 8

Zusammensetzung der Teilnehmer (Studienanfänger, Fortgeschrittene, B.A., M.A., etc.): Informatik-Studierende im Master

Raumsituation: BigBlueButton

Für welche Phase der Lehrveranstaltung eingesetzt? (Einstieg, Arbeitsphase, Feedback etc.): Die Methode wurde am Ende der Seminarphase einer Projektgruppe eingesetzt.

Kurzbeschreibung der Methode:
Beim „Brief an sich selbst“ schreiben die Teilnehmenden für sich auf, was sie aus dem Seminar mitnehmen und umsetzen möchten. Der Brief wird verschlossen und den Teilnehmenden einige Wochen nach dem Seminar zugesandt.

Wie wurde die Methode durchgeführt?
Da die Methode in unserem Fall am Ende einer virtuellen Sitzung zum Einsatz kam, wurde eine etwas abgeänderte Variante der Methode angewandt.
Die Studierenden wurden dazu aufgefordert am Ende der virtuellen Sitzung, in der sie ihre Seminararbeiten präsentiert hatten, eine Brief an sich selbst in Form einer Mail zu schreiben, die mit den Lehrpersonen geteilt werden sollte. In der Hinsicht war es ein offener Brief an sich selbst, der mit den Lehrveranstaltern per Mail geteilt wurde.

Welches Lernziel wollten Sie mit der Methode erreichen?
Das Ziel der oben beschriebenen Methode war einerseits die eigene Leistung (Präsentation der Seminararbeit) und Mitarbeit (Fragen und Diskussion) kritisch zu reflektieren. Andererseits sollte durch den offenen Brief und das Teilen mit dem Lehrpersonal ein Feedback gegeben werden, sodass die Teilnehmer ihre Meinung über die virtuelle Sitzung und die Seminarphase allgemein abgeben konnten.

Was empfehlen Sie ihren KollegInnen bzgl. dieser Methode?
Durch die Abänderung der eigentlichen Methode in einen offenen Brief an sich selbst, der mit dem Lehrpersonal geteilt wurde, gab es unterschiedliche Detaillevels in der Beschreibung. Während einige Briefe relativ oberflächlich und neutral formuliert waren (vermutlich weil das Lehrpersonal Einsicht darauf hat), gab es tatsächlich auch Ausführungen wo kritische Punkte sowohl zur eigenen Leistung als auch zur Organisation und Durchführung des Seminars erwähnt wurden. So wurde in den meisten Briefen deutlich, dass die Zeit für die anstehende Fragerunde zu kurz geplant war und dass sich viele mehr als 10 Minuten für die Diskussionsrunde gewünscht hätten. Darüber hinaus gab es interessanter Weise auch sehr ehrliche Selbsteinschätzungen über die eigene Leistung der Präsentation, die teilweise überdeckungsgleich mit unserer Einschätzung war.

Worauf sollten Ihre KollegInnen bzgl. dieser Methode unbedingt achten?
Um die Objektivität und Vergleichbarkeit der Briefe sicherzustellen, wäre es sinnvoll, die obige Methode so anzuwenden, dass Lernpartner sich gegenseitig Briefe schreiben.