Fakultät: KW
Veranstaltungstyp: Seminar
TN-Zahl: ca. 50
TN-Zusammensetzung: Philosophiestudierende in allen Studienphasen + Studium Generale
Phase der Lehrveranstaltung: Arbeitsphase in einer Wiederholungssitzung
Raumsituation: Großer, heller Seminarraum mit einem Mittelgang, so dass Mann/Frau leicht zwei Gruppen bilden konnten, aber auch gut in Kleingruppen arbeiten
Benötigte Materialien: Unterrichtsmaterial der Studierenden; Pinnwände / Tische
Kurzbeschreibung der Methode: „Eine Debatte ist ein geregeltes Wortgefecht, bei dem die TeilnehmerInnen argumentativ ihren eigenen Standpunkt zu einem bestimmten Thema vertreten und versuchen ihn gegen konträre Ansichten zu behaupten.
Der Einsatz der Methode eignet sich besonders bei konfliktgeladenen Themen, um alle TeilnehmerInnen zu beteiligen oder um einer ungeordneten Diskussion Struktur und Regeln zu verleihen.“
Durchführung der Methode: In meinem Fall ging es darum zwei fundamentale antithetische Positionen in der Geschlechterfrage, die in den vorangehenden Sitzungen ausführlich behandelt worden waren, zu diskutieren. Dazu habe ich die Seminargruppe in zwei zufällig gleich große Untergruppen aufgeteilt (rechts vom Mittelgang/links vom Mittelgang), die jeweils eine der Positionen verteidigen sollten.
Die Teilnehmer erhielten 15 Minuten Zeit, ihre Unterlagen einzusehen und sich die jeweilige Position und ihre Argumente zu vergegenwärtigen. Die Gruppen durften Eröffnungsredner bestimmten, die die Debatte eröffneten (jeweils 5 Minuten Redezeit). Danach wurde die Debatte von mir moderiert.
Lehr-/Lernziel: Zweck der Debatte war zum einen die Wiederholung der bestehenden Lernergebnisse aber auch ihre Erweiterung durch die Nötigung der Studierenden, Argumente für eine Position zu finden, die sie nicht vertreten.
Die Methode bot sich unbedingt an, weil eine große Mehrheit der TeilnehmerInnen, von vornherein eine der beiden Positionen bevorzugte, vertrat und verteidigte und eine weitergehende Reflexion der anderen Position verweigerte, so dass sie in den Sitzungen etwas unterbelichtet blieb. Dieser Missstand sollte durch die Debatte behoben werden.
Tipps/Hinweise: Diese Methode lebt davon, dass die Debattierenden sich mit der von ihnen vertretenen Position (vorübergehend) identifizieren. Das ist in meinem Fall nicht allen TeilnehmerInnen gelungen. Im Fall eines erneuten Einsatzes dieser Methode unter ähnlichen Umständen, würde ich einen größeren Anreiz dafür schaffen, die geforderte Position offensiver zu verteidigen. Ich denke, es wäre erfolgsversprechend den Wettbewerbsgedanken zu betonen und einen Anreiz für einen Debattensieg zu schaffen.
Da ich die Debatte von dem gesamten Kurs ausführen ließ, der auch noch recht groß war, stellte sich die Moderation als besondere Herausforderung heraus. Manche Meldungen konnten nicht berücksichtigt werden u.ä. In Zukunft würde ich bei größeren Seminaren die Debatte in kleineren Gruppen durchführen lassen, die am Schluss der Sitzung ihre Debattenergebnisse dem Plenum vorstellen.
Verfasst von:
Ana Rodrigues