Urkunden zur Jesuitenuniversität Paderborn – erste Rechercheergebnisse

Nach dem einführenden Vortrag zur Lerneinheit Recherche war es unsere Aufgabe herauszufinden, um welche Urkunden es sich handelt.

Mit Hilfe des systematischen Recherchieren habe ich zunächst auf der Seite des KVK den Namen Theodor von Fürstenberg, der auf der ersten Urkunde deutlich zu lesen ist, recherchiert. Bereits bei der Durchsicht der aufgelisteten Ergebnisse konnte man darauf schließen, dass es sich um die Gründung der Jesuitenhochschule in Paderborn handelt.

Nach weiterer Recherche, unter anderem auf der Seite des Internet-Portal „Westfälische Geschichte“  konnte ich einige Titel aus der Fachliteratur sowie Internetseiten zusammentragen.

Zotero – Literaturverwaltung und mehr

Ramon Voges und Martin Dröge haben uns ein wie ich finde sehr hilfreiches Werkzeug zur Literaturverwaltung vorgestellt. Zotero ist ein Literaturverwaltungsprogramm mit vielen Möglichkeiten – ich kann meine recherchierten Quellen sammeln, verwalten und zitieren. Mit wenigen Klicks ist es möglich einen eigenen Bibliothekskatalog zu erstellen. Bücher, Aufsätze, Internetseiten oder Videos sowie andere Quellen können mit quellenspezifischen Angaben gespeichert werden. Darüber hinaus ist es ebenfalls möglich, bei der Speicherung eines Buches zum Beispiel das Inhaltsverzeichnis auch dort zu speichern. Ich fand es als sehr einfach und nützlich die Daten aus dem Internet in meine Zotero-Bibliothek zu speichern – eine deutliche Zeitersparnis.

Aber als besonders nützlich erachte ich die Möglichkeit meine Quellen zu verwalten. Ich kann unterschiedliche Kategorien und Unterkategorien anlegen und Schlagwörter/Tags hinzufügen. Gerade durch die Schlagwörter werden Verknüpfungen deutlich und ich kann schnell nach Quellen zu einem bestimmten Schlagwort suchen.

Außerdem könnte ich meine eigene Zotero-Bibliothek einer Teambibliothek hinzufügen. Es ist also möglich eine größere Gruppenbibliothek zu erstellen, dass insbesondere bei Gruppenprojekten, wie die Erstellung unserer digitalen Quellenedition, sehr nützlich ist, um so einen besonders großen Pool an nützlicher Literatur zu erstellen.

Zotero soll auch bei der Zitation hilfreich sein. Hier habe ich aber noch keine eigene Erfahrung gemacht. Dennoch würde ich sagen, dass Zotero ein sehr nützliches Werkzeug zur Literaturverwaltung ist und darüber hinaus noch viele weitere kleine hilfreiche Eigenschaften, die die Arbeit an wissenschaftlichen Arbeiten erleichtern können.

Von der Urkunde zur digitalen Quellenedition – erste Überlegungen

 

Im Zusammenhang mit der Lerneinheit Recherche, lernten wir bereits am ersten Tag der Spring School die Quellen kennen, die wir editieren wollen.

Nach erster Betrachtung konnten wir feststellen, dass es sich um vier Urkunden handelt.  Als ersten Arbeitsschritt haben wir uns der Kunst des Fragens (Heuristik) gewidmet. Aus unserem geschichtswissenschaftlichen Studium wissen wir, dass Urkunden einen Rechtsakt schriftlich durchführen oder ihn fixieren. Doch was müssen wir klären, um eine Edition dieser Urkunden erstellen zu können?

Unsere ersten Überlegungen:

  • Was soll ausgezeichnet/dargestellt werden?
  • Wer? – Zeuge? Akteure?
  • An wen richten sie sich?
  • Verwahrungsort?
  • Fundstelle? —-Konvenienz
  • Wann? – Überlieferung
  • Rechtsakt/Inhalt und Aufbau
  • Schrift? Sprache? – Übersetzen
  • Material?
  • Größe?
  • Kontext?

Es wird deutlich, dass wir allein für die Erschließung der analog vorliegende Quelle zunächst einige Fragen klären müssen, um uns dann der Erstellung der digitalen Edition zu widmen.

Auch hier wurde mir bewusst, wie viele Arbeitsschritte es bedarf eine digitale Quellenedition zu erstellen.  Denn die Beantwortung  dieser Fragen ist erst der erste Schritt. Darauf folgt die mir bereits jetzt sehr komplex erscheinende Arbeit an der Digitalisierung der Quellen. Es ist also einiges zu tun, bis wir unsere digitale Quellenedition erstellt haben!

Historiker arbeiten wie Detektive!

Ramon Voges unterstreicht mit dieser Aussage die Art und Weise –die Methodik- mit der wir Historiker/innen arbeiten. Mit Hilfe der Heuristik stellen wir Sach- und Wissens- sowie Deutungsfragen an die Quellen, die wir erschließen wollen. Neben der Kunst des Fragens bestimmen wir mit der Quellenkonstitution und Quellenkritik den Quellenkorpus und seinen Aussagewert. Daran schließen sich die Arbeitsschritte der Interpretation der Quelle sowie der Darstellung der Ergebnisse an.

Für die Umsetzung des ersten Arbeitsschrittes – das Stellen von Sach-, Wissens- und Deutungsfragen an die Quelle – gibt es unterschiedliche Recherchestrategien. Zum einen das systematische und zum anderen das Unsystematische Recherchieren. Bei dem Systematischen Recherchieren können wir beispielsweise auf Bibliothekskataloge, wissenschaftliche Fachportale, Enzyklopädien, Lexika und biographischen Nachschlagewerke zurückgreifen. Dem gegenüber steht das unsystematische Recherchieren, das dem Schneeballprinzip folgt.

Ein sehr wichtiger Aspekt bei der Arbeit an Quellen ist das Literatur- und Wissensmanagement, um die recherchierten Informationen zu organisieren. Ein sehr hilfreiches Tool werde ich in einem anderen Beitrag vorstellen.

Digitale Editorik

Nach einführenden Vorträgen zu den Themen Digital Humanities und Digitale Geschichtswissenschaft gab uns Peter Stadler einen Überblick zur Digitalen Editorik.

Insbesondere Patrick Sahle gilt als Vorreiter bei der Thematik der digitalen Editionsformen.  Das Scannen einer Quelle reicht nicht aus, um von einer digitalen Edition zu sprechen. Entscheidend sind weitere Kriterien, wie Metadaten, die eine digitale Edition ausmachen. Zahlreiche Fragen wie Art des methodischen Ansatzes, welche Ziele werden  verfolgt, was soll mit der Edition errreicht werden usw. müssen zunächst geklärt werden.  Hier wurde mir erstmals wirklich bewusst, wie viel Arbeit in einer digitalen Quellenedition stecken muss, die mir selber die Arbeit zum Beispiel an einer Abschlussarbeit erheblich erleichtert.

Im Verlauf der Spring School hat Peter Stadler uns Programme zur Digitalisierung vorgestellt und uns bei der Erstellung unserer Quellenedition unterstützt. Meine Auseinandersetzung und Erfahrungen mit den Programmen werden in späteren Beiträgen reflektiert!

Ressourcen – Beispiel ChronoZoom

Nachdem wir einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand der digitalen Geschichtswissenschaft erhalten haben, haben wir ebenfalls Einblick in das breite Spektrum der Ressourcen bekommen. Dabei haben wir diverse Portale, Blogs und tools kennengelernt. Eine wie ich finde durchaus interessante Ressource werde ich im folgenden anhand eines kleines Steckbriefes vorstellen.

ChronoZoom

Medienform: interaktives open source Projekt

Autor: Roland Saekow, Walter Alvarez (Idee)

Earth and Science Department der University of California, Barkeley in Zusammenarbeit mit Microsoft Research

Umfang: 5 Zeitstrahle (Cosmos, Earth, Life, Prehistory, Humanity), kürzere bis mittellange Beiträge

Inhalte: Informationstexte, Videos und Bilder über Ereignisse zu den Oberthemen Kosmos, Erde, Leben, Vorgeschichte, Menschheit

Nutzen: Visualisierung aller/jeglicher Geschehnisse zwischen dem Urknall und der Gegenwart

Ziel ist es die Lücke zwischen Geistes- und Naturwissenschaften zu schließen und das gesamte Wissen über die Vergangenheit zusammenzubringen, also die Verbindungen zwischen den Ereignissen zu visualisieren

Kritikpunkte: Jeder kann Beiträge verfassen; Videos werden vielleicht irgendwann nicht mehr unterstützt

Sonstiges: ChronoZoom wurde durch das Forschungsthema „Big History“ inspiriert. Es soll die Möglichkeit bieten zu browsen und nicht nur einfach nach einzelnen Ereignissen zu suche, sondern ein Gesamtbild zu entwickeln.

ChronoZoom bietet Lehrkräften Informationen, wie man Big History lehren kann

 

Insgesamt ein sehr interessantes und nützliches Projekt. Die einzelnen Zeitleisten bieten einen guten Überblick zum Ablauf und zur Beziehung zwischen den Ereignissen. Darüber hinaus können Personen ihre Perspektive eines Ereignisses, das sie als wichtig empfinden, teilen. Dies hat zwar auch Nachteile, bietet aber den Vorteil, dass es insbesondere in Bezug auf Deutschland nicht nur eurozentrische Perspektiven/Geschehnisse zeigt.

 

 

Digitale Geschichtswissenschaft – erste Zugänge

„Der Gebrauch digitaler Medien und computergestützter analytischer Verfahren für die Produktion und Vermittlung historischer Forschungsergebnisse umreißt ein Praxisfeld, das als Digital History bezeichnet werden soll. Es handelt sich zum einen um eine wissenschaftliche Praxis, die sich an Methoden der Digital Humanities anlehnt. Es handelt sich zum andern aber um ein Feld, das sich aufgrund von eigenen Erfahrungsbereichen konstituiert. Zu den Vorläufern der digitalen Geschichtswissenschaft zählen die historische Fachinformatik und die quantitative Geschichte“

Koller, Geschichte digital, 2016, S. 11

 

Dass es sich bei der digitalen Geschichtswissenschaft um ein aktuelles Thema handelt zeigt unter anderem der Aspekt der Employability. Es wird deutlich, dass immer mehr Stellen ausgeschrieben sind, die mit „digital“ in Verbindung stehen. Mit dem Einsatz digitaler Technologien beschäftigt sich aktuell auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung, denn die Digitalisierung ist längst Alltag in der Bildung. Die Bildungsoffensive für die digitale Wissensgesellschaft soll den verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien lehren und fördern.

Bei der Herausstellung der Aktualität des Einsatzes digitaler Technologien wird deutlich, dass im Vergleich zu anderen Disziplinen die Geschichtswissenschaft im Rückstand steht und aufholen muss. Ein Grund für die noch unzureichende bzw. spärliche Nutzung digitaler Methoden bei Historikern ist unter anderem die Tatsache, dass die Geschichtswissenschaft ihre Daten nicht selbst produziert, sondern sie vorfinden. Es liegt häufig keine Digitalisierung der Quellen vor, was eine quantitative und digitale historische Analyse teuer und aufwendig gestaltet.

Nichtsdestotrotz hat sich die digitale Geschichtswissenschaft aktuell zu einem dynamischen Forschungsfeld entwickelt. Zu den Forschungstrends zählen unter anderem die Digitalisierung von historischen Objekten oder die Forschungsdaten in der Geschichtswissenschaft.

Die Mailingliste „The Humanist“

 

1.) Welches Ziel hat die Mailingliste „Humanist“?

  • Diskussionsforum
  • Austausch von Informationen
  • Diskussion/Austausch über intellektuelle, pädagogische und soziale Probleme
  • Fragen stellen, Ankündigungen machen, um das Feld der DH besser zu verstehen/zu erweitern

 

2.) Wer sind die Adressaten? Wer nicht? Wer kann aufgenommen werden?

  • ADHO und ACLS Mitglieder
  • Personen, die sich für DH interessieren
  • Personen, die an einer Hochschule eingeschrieben sind

 

3.)Wie funktioniert die Kommunikation über die Liste?

  • Jeder kann eine E-Mail, an alle Mitglieder senden
  • Fragen stellen, Antworten anbieten, Diskussionen beginnen und weiterführen, Vorschläge zu Forschungsvorhaben etc.

 

4.) Durch welche Maßnahme soll die Mailingliste institutionell anerkannt werden?

  • Gemeinsame Mitgliedschaft mit der Association for Computing in the Humanities (ACH) und der Association for Literary and Linguistic Computing (ALCC)

 

5.) Wie schätzen Sie den Erfolg/die Bedeutung der Mailingliste ein?

Meiner Meinung nach war die Mailingliste bereits damals von großer Bedeutung und hatte Erfolg. Die Mailingliste bot die Möglichkeit eine breitere Masse zu erreichen und ein Diskussionsforum zum Austausch zu schaffen. Darüber hinaus hat sie bis heute noch große Bedeutung, wenn es darum geht auf den aktuellen Stand der Diskussionen/der Forschung zu bleiben. Ein weiterer Vorteil der Mailingliste ist, dass sie unabhängig ist vom technischen Fortschritt, d.h. sie wird höchst wahrscheinlich auch noch in 20 Jahren funktionieren und es kann weiterhin auf die Nachrichten zurückgreifen.

 

6.)Wie unterscheidet sich eine Mailingliste wie „Humanist“ von heutigen Medien wie beispielsweise twitter?

  • Viel exklusiver
  • Keine Echtzeitkommunikation
  • kann als eSeminar angesehen werden

 

7.)Wie hat sich die Mailingliste in den Jahren nach ihrer Entstehung entwickelt?

  • Viel ausführlicher
  • Informationen zu Publikationen, Workshops, Veranstaltungen

Computer – Methode oder Werkzeug?

It is academically legitimate for a PhD student to write one of his or her exams in the general area of „Computers and blank“ where ‚blank‘ is his or her field of study? … There are also very good arguments against allowing such an exam. The computer does function, after all, more like a „tool“ than a „method,“ and we seldom allow exams in „tools.“ We would be unlikely to allow an exam in lexicons, say, or synopses of the Gospels (Humanist 1:662)“

Dieser Aussage stimme ich zu, denn der Computer ist zwar ein werkzeug, kann aber nicht als Methode fungieren.  Der Computer kann Hilfestellungen leisten. Beispielsweise kann die Software MAXQDA mich bei der qualitativen Inhaltsanalyse, der eigentlichen (Auswertungs)Methode, und damit bei der Beantwortung meiner Forschungsfrage unterstützen.  Die Software dient also als Werkzeug, sie dient nicht zur Analyse der erlangten Ergebnisse. Sie kann als Hilfsmittel zur Beantwortung einer im Vorfeld methodisch operationalisierten Forschungsfrage eingesetzt werden.

Zur Beantwortung meiner Forschungsfrage im Zuge meiner verfassten Forsschungsarbeit während des Praxissemesters, bot es sich an MAXQDA als Werkzeug, als Hilfe, zu verwenden, um Schülernarrationen mit der Qualitativen Inhaltsanalyse auszuwerten. Die Software hilft also große Textumfänge analysieren zu können. Sie kann die Ergebnisse visuallisieren, bietet aber keine Analyse, da es sich nicht um eine Methode handelt.

 

Digital Humanities – eine Entstehungsgeschichte?

Zum Beginn der Spring School hielt Anna Michel einen einführenden Vortrag zur Entstehungsgeschichte der Digital Humanities.  Der technische Fortschritt hat über die letzten 20 Jahre zu Veränderungen in allen Bereichen des Lebens geführt. An diesem Prozess der „digitalen Revolution“, der technischen Ausweitung im Alltag, der weltweiten Vernetzung, ist auch die Wissenschaft beteiligt.

Wir erhielten einen Einblick in den Forschungsbereich der Digital Humanities – die Entwicklung und Anwendung aktueller Technologien, die den wissenschaftlichen Erkenntnisprozess, die Arbeit in den Geisteswissenschaften erleichtern soll. Die Person Roberto Busa wurde dabei hervorgehoben. Er gilt als Begründer, als Pionier, der Anwendung der neuen Computertechnik für die Geisteswissenschaften.

In ihrem Werk Computation and the Humanities beschäftigen sich Julianne Nyhan und Andrew Flinn mit der Entstehung derDigital Humanities  und ihrem Projekt „Hidden Histories“. Dies wird hier kurz anhand von Leitfragen vorgestellt.

Arbeitsblatt „Entstehungsgeschichte der Digital Humanities“ –

Projekt: „Hidden Histories“ (Text von Julianne Nyhan und Andrew Flinn)

1.)Welche Gründe nennen die Autoren, die die Erforschungsgeschichte der DH erschweren?

  • Schwierigkeit der Legitimität: Diskussion ob es sich bei dem Computer, um ein Werkzeug oder eine Methode handelt
  • Schwierigkeit Dokumente zu finden und auf sie zugreifen zu können

2.)Wo befinden sich historische Quellen zu Projekten der DH?

  • Italien: Università Cattolica del Sacro Cuore
  • Kanada: University of Alberta

3.)Mit welcher Art von Archivalien ist der Historiker konfrontiert?

  • Viele Archivalien sind unter Verschluss aufgrund von Urheberrecht (Copyright)
  • Einige befinden sich bei Privatpersonen

4.)Welche Methode wählen die Autorinnen, um Erkenntnisse zur Geschichte der Digital Humanities zu gewinnen?

  • Interviews
  • Sampling: bekannte Personen, aber auch Personen, die gerade erst am Anfang stehen