Das Casa das Mudas – die Hauptkonzertlocation – spielt eine große Rolle für das Festival. Das 200 Zuschauer:innen umfassende Auditorium des Museums wird hier in einen Raum, geformt durch den Sog verschiedenster experimenteller elektronischer Darstellungen, verwandelt. Ganz anders als bei anderen Konzertarten, ist das Auditorium aufgebaut wie ein Theater. Der abschüssige Zuschauerraum mündet in eine Bühne, die die gesamte Breite des Raums einnimmt. Durch eine besondere Art der Schallisolation an den Wänden wird der Sound eingefangen und wirkt auf die Besuchenden besonders einnehmend.
Die musikalische Ausrichtung lässt sich als genrefluid bezeichnen. Sie ist also schwer einordbar in ein bestimmtes Genre. So ließen sich Einflüsse aus dem Ambientbereich (viele Klangflächen, minimale Modulation), aus Noise (hohe Geräuschanteile, viel Percussions, wenig „traditionelle Harmonielehre“) und aus Avantgarde (Bruch mit herkömmlichen Musiktraditionen, experimentell) wahrnehmen. Die verschiedenen Performances der meist solo auftretenden Künstler:innen dominierten durch Synthesizer, teils auch Percussions und Gesang, die den Raum einnahmen, wie beispielsweise bei Sofie Birch. Teilweise wurde auch mit Field Recordings aus Naturräumen gearbeitet, die in Stücke integriert und mit Stimme, Instrumenten und Synthie-Pads ergänzt wurden. Das ließ sich bei Raven Chacon beobachten. Summende Bässe und konstante Synthieklänge bildeten bei fast allen Performances das Klangfundament. So unterschiedlich die Darbietungen auch waren – sie alle nahmen die Rezipient:innen ein und übertrugen ihre Stimmung in diesem intimen Rahmen.